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Welt des Radsports trauert um eine Legende: Der Franzose Raymond Poulidor, der „ewig Zweite“, ist tot

05.07.2016, Frankreich, Limoges: Der ehemalige französische Radprofi Raymond Poulidor auf dem Podium nach einer Etappe der Tour de France. Foto: Sebastien Nogier/epa/dpa

Die Welt des Radsports trauert um eine Legende: Der Franzose Raymond Poulidor ist in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 83 Jahren gestorben. Weil er erst mit seinem Landsmann Jacques Anquetil und später mit dem Belgier Eddy Merckx immer nur einen Gegner hatte, der besser war als er, nannte man Poulidor auch den „ewig Zweiten“.

Der frühere französische Rad-Champion Raymond Poulidor ist tot. „Poupou“, wie er von den Franzosen liebevoll genannt wurde, starb am Mittwochmorgen im Alter von 83 Jahren, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Familie berichtete.

13.07.1964, Frankreich, —: Die französischen Radprofis Jacques Anquetil (l) und Raymond Poulidor (r) sind auf einem Tagesabschnitt der 51. Tour de France 1964 unterwegs. Die Tour wird vom Zweikampf der beiden Rivalen geprägt. Foto: —/dpa

Der „ewig Zweite“, der nie die Tour de France gewinnen konnte, gehört in Frankreich zu den populärsten Sportlern der Geschichte.

Berühmt und unvergessen sind die Bilder seines Ellenbogenduells bei der Tour de France 1964: Jacques Anquetil und Poulidor strampelten verbissen Schulter an Schulter den Puy de Dome hoch. Poulidor gewann am Ende zwar die Etappe, aber gegen seinen großen Rivalen wieder nicht die Frankreich-Rundfahrt – stattdessen war Anquetil der erste Rad-Profi, der fünfmal die Tour für sich entschied.

Poulidor schaffte es zwar insgesamt achtmal in Paris auf das Treppchen, das letzte Mal sogar im Alter von 40 Jahren, trug aber nie das Gelbe Trikot.

Vorstellung eines Bildbandes über Eddy Merckx. Eddy Merckx (Bildmitte) mit Roger Pingeon (links) und Raymond Poulidor (rechts). Der Franzose Pingeon, Sieger der Tour 1967, starb am 19. März 2017. Foto: Belga

Neben vielen anderen Siegen bei kleineren Etappenrennen wie Paris–Nizza konnte Poulidor mit einem Erfolg bei der Vuelta 1964 wenigstens eine der drei großen Rundfahrten für sich entscheiden.

Bei Straßen-Weltmeisterschaften war Poulidor stets besonders motiviert und erzielte 1963 den 5., 1964 und 1966 den 3. und 1968 den 7. Rang. Den größten Erfolg beim wichtigsten Profi-Straßenrennen der Welt schaffte er 1974 im kanadischen Montreal, als er Vize-Weltmeister hinter Eddy Merckx werden konnte. 1977 beendete Poulidor seine Radsportkarriere.

„Poupou, wir werden dich nie vergessen“, twitterte der offizielle Twitter-Account der Tour de France. Er sei bereits im Oktober in ein Krankenhaus eingeliefert worden, berichtete der Sender Franceinfo. Poulidor wurde am 15. April 1936 geboren und lebte in Saint-Léonard-de-Noblat. (dpa)

3 Antworten auf “Welt des Radsports trauert um eine Legende: Der Franzose Raymond Poulidor, der „ewig Zweite“, ist tot”

  1. Toller Fahrer und Sportsmann
    Hat Mailand- san Remo, Paris Nizza, Grosser Nationenpreis, Vuelte, Flèche Wallonne, Critérium National, Dauphiné Libéré, Etappen in Grands Tours gewonnen, wurde französischer Meister usw. Also nicht nur ein Verlierer, Auch wenn er Sehr viele zweite Plätze hatte.

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