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Radarwarngeräte in Belgien in Zukunft verboten? VIAS fordert von der Regierung ihre Abschaffung

Eine Warn-App für Geschwindigkeitskontrollen auf einem iPhone zeigt in einem Auto ein stationäres Blitzgerät für Tempomessungen von 60 Stundenkilometern an. Foto: Jens Büttner/dpa

Fahrer mit Radarwarner erhalten fast 50% mehr Strafzettel pro gefahrenen Kilometer als Fahrer ohne Radarwarner, wie eine Studie von Vias am Dienstag ergab. Das Institut für Sicherheit im Straßenverkehr fordert jetzt deren Abschaffung.

In Belgien benutzt mehr als jeder dritte Autofahrer (37%) regelmäßig ein oder mehrere Warnsysteme, die den Standort von Radarfallen und anderen Polizeikontrollen anzeigen.

Laut dieser über zwei Jahre durchgeführten Studie, die von der belgischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, halten sich Autofahrer mit diesen Warnsystemen immer nur dann an die Höchstgeschwindigkeit, wenn sie wissen, dass ein Blitzer in der Nähe ist.

Darüber hinaus können die visuellen und akustischen Warnungen dieser Geräte zu einer gewissen Ablenkung führen, so Vias. Sie würden die Fahrer dazu ermutugen, das System während der Fahrt zu benutzen, was sie vom Straßenverkehr ablenken kann. Auch die Werbebotschaften, die in einigen Systemen angezeigt werden, können Autofahrer ablenken.

Starenkasten an der Malmedyer Straße in Eupen. Foto: OD

Vias weist schließlich auf die negative Wirkung dieser Warner auf Alkoholkontrollen hin: „Es ist für einen Fahrer, der zu viel getrunken hat, leicht, seine Route zu ändern und so zu vermeiden, erwischt zu werden. Die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit sind daher eindeutig negativ, zumal die betroffenen Fahrer wahrscheinlich einen längeren Weg als ursprünglich geplant nehmen werden, was das Unfallrisiko erhöht.“

Angesichts dieser Erkenntnisse empfiehlt Vias, die belgische Gesetzgebung anzupassen und Systeme zu verbieten, mit denen man sich mobilen Polizeikontrollen entziehen kann – eine Maßnahme, die in Ländern wie der Schweiz und Deutschland bereits in Kraft sei.

Belgien, so erinnert das Institut, habe sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 auf 320 zu senken. In diesem Sinne wäre ein solches Verbot „durchaus angebracht“, so die Schlussfolgerung.

21 Antworten auf “Radarwarngeräte in Belgien in Zukunft verboten? VIAS fordert von der Regierung ihre Abschaffung”

  1. Man kann sich auch schon vorstellen , wer unter anderem mit diesen Radar warnern unterwegs gewesen ist, bzw diese Studie mit durchgeführt hat .
    Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um unsere Politiker selbst , bzw der Fahrer ihre Limousinen.
    Schade dass das Verbot , für diese Leute auch in Zukunft nicht gilt.
    Man verursacht lieber auf den Autobahn Staus , wodurch es auch schon häufig zu Unfällen gekommen ist, weil die Polizei manchmal diese Limousinen begleitet und Ihnen eine höhere Geschwindigkeit erlaubt.
    Der Verkehr wird in solchen Fällen auf eine Spur abgedrängt ;
    damit die Staatsober – Häuptlinge freie Fahrt , auf der zweiten oder dritten Spur haben.

    Sinn machen diese Radarwarner aber sowieso nicht .
    Sinnvoller wäre es die Toleranz der Geschwindigkeit bei Radargeräten selbst , etwas zu erhöhen, damit die Verkehrsteilnehmer sich auf den Verkehr konzentrieren und nicht nach Radarfallen Ausschau halten .

  2. R.A. Punzel

    Dass, mit den weniger Verkehrstoten, ist zwar wünschenswert, aber leider Utopie. VIAS abschaffen, wäre sinnvoller, es sind doch nur schachmatt gestzte Postenjäger. Wer auch immer diesen Bericht verfasst hat, sollte sich vorher informieren. Es gibt sehr gute Warnsysteme (unsichtbar, nicht zu erkennen,….) die weder ablenken noch befummelt werden müssen. Einfach mal Internet und Köpcfchen gebrauchen.

  3. Allesandro Vega

    Würde man Blitzer und Kontrollen dort einsetzten wo wirklich Gefahr besteht und nicht dort, wo man am meisten Geld einnehmen kann würde solch eine Reglung auch Sinn ergeben, leider könnte man dann aber nicht mehr die Einnahmen mit in die Haushaltskassen nehmen

    • Naja @Der Nörgeler, als Einheimischer kennt man die Wege um ANPR Kameras zu umfahren wenn man mal ein krummes Ding drehen will. Sie können doch mal alle bekannten Kameras in eine Karte eintragen für die Planung. :-)

  4. neneewaa

    Danke Herr Cremer für diese Ihre Nachricht, habe zu diesem Thema auf BRF heute morgen auch diesbezüglich gelesen. Sie geben Informationen die man nicht beim BRF bekommt, und der BRF schreibt Sachen die Sie nicht erwähnen.
    Die Regierung gibt eine Studie in Auftrag, und der Auftraggeber, der föderale Verkehrsminister Gilkinet ( ein Grüner am Rande bemerkt) sieht ein Verbot von Blitzerapp und Radarwarner skeptisch gegenüber. Warum dann teuer eine Studie bezahlen und dann sagen ich weiss es besser und das will ich nicht ? In Deutschland und der Schweiz ist das verboten, aber der Belgier will sich nicht alles von denen vorschreiben lassen, ja dann besser auf EU-Ebene ( ist ja in Brüssel) outsourcen lassen. Ich will vorschreiben und diktieren aber keine Verantwortung tragen. Mit den Kompetenzen in Europa ist es wie auf einem Bazar oder Auktion, irgendwas bestimmen wollen und dann schön verteilen unter der Politikerkaste EU-Föderal-Regional-Gemeinschaft etc… . Merken diese Politiker überhaupt dass sie am Volk vorbeiregieren ???
    Zum Thema zurück.. Laut VIAS sind Nutzer von Radarwarner einträgliche Knöllchenzahler, also …. wieso verbieten ? Bringt doch Geld in die Staatskasse, Verkehrssicherheit nur am Rande.
    Vergleichbar mit der Kirche: Macht Kinder aber keinen Sex.
    Ich fahre selber Automatik und Tempomat und lasse mich nicht mehr von Verkehrsrowdys mit Lux Kennzeichen oder dickem BMW hinter mir hetzen und drangälisieren,

  5. Wenn wir Radarfallen-Warnsystem Besitzer (welch coolexWortschöpfung) ja 50 %mehr Strafzettel erhalten,da wäre unser Geldgeber Staat doch mehr als blöde, die dann zu verbieten.
    Wo dann weniger Kohle reinkommt,wird dieser unsinnige Vorschlag von VIAS garantiert im Mülleimer landen.

  6. Gastleser

    Ich glaube dieser Studie kein bisschen-sie ist überhaupt nicht sicher durchführbar.
    Woher will der Verein sicher wissen ob jemand das Warnsystem fest, versteckt oder als App nutzt und zusätzlich wieso dieser Fahrer mehr Knöllchen hat als die Wanderdüne nebenan?

  7. Blitz...

    Wenn es solche Apps gibt, dann muss doch das ganze Mobilfunksystem abgeschaltet werden! Die leisten ja schliesslich Beihilfe aus kommerziellen Gründen ! Jedes Mobilfunkgerät das nicht im Kofferaum weggesperrt wurde, für die Dauer der Fahrt, muss daher konfiziert werden ! Sehr gut VIAS !!!

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