Politik

Punkteführerschein soll es bald auch in Belgien geben

Foto: Shutterstock

Über ein Punktesystem für Führerscheine wird in Belgien seit 30 Jahren gesprochen. Umgesetzt wurde ein Punktesystem bis heute nicht. Jetzt soll die Zeit aber reif sein. Nach Informationen der Zeitung „L’Écho“ haben sich die zuständigen föderalen Minister über die künftige Umsetzung des Punkteführerscheins in Belgien prinzipiell geeinigt.

Belgien gehört zu den wenigen Ländern in Europa, die noch kein Punktesystem anwenden. In Deutschland gibt es das Verfahren schon lange. Es ist mit dem Namen der im Norden Schleswig-Holsteins gelegenen Stadt Flensburg verbunden, wo das Kraftfahrt-Bundesamt seinen Sitz hat.

Der Vorschlag für Belgien soll der föderalen Regierung Anfang 2023 vorgelegt werden und noch vor dem Ende der aktuellen Legislaturperiode im Jahr 2024 umgesetzt werden.

Bei der „Autosécurité“ in Eupen ist die Führerscheinstelle untergebracht (hier beim Ansturm am 27. Dezember 2017 im Vorfeld der Einführung neuer Regeln für die theoretische Prüfung). Foto: OD

Alle Fahrer von Fahrzeugen (Auto, Motorrad) werden bei 0 Punkten anfangen. Je mehr Verstöße sie begehen, desto mehr Punkte werden sie erhalten. Sobald 12 Punkte erreicht sind, wird den Fahrern der Führerschein entzogen.

Um den „Lappen“ wiederzuerlangen, muss eine kostenpflichtige Schulung absolviert werden. Jeder Fahrer kann jedoch auf eigene Kosten eine Schulung absolvieren, um 4 Punkte von seinem Punktekonto zu löschen, falls man dem Limit von 12 Punkten bedrohlich nahe kommt.

Die zuständigen Minister Vincent Van Quickenborne (Open VLD), Georges Gilkinet (Ecolo) und Annelies Verlinden (CD&V) diskutieren noch über die Anzahl der Punkte, die jedes Vergehen einbringen wird.

Die Rede ist davon, dass Fahren unter Einfluss von Alkohol oder Drogen vier Punkte kosten wird, um nur dieses Beispiel zu nennen. Die Punkte werden je nach Schwere des Verstoßes alle zwei oder drei Jahre nach dem Verstoß gelöscht. Die Anzahl Punkte wird auf einer Internetseite angezeigt, die über einen QR-Code oder eine Identitätsprüfung zugänglich ist. (cre)

43 Antworten auf “Punkteführerschein soll es bald auch in Belgien geben”

  1. Gute Idee . Würde vorschlagen das auch Menschen die zu langsam auf den Landstraßen unterwegs sind ,mit Punkten belegt werden . Durch diese kann es genau wie durch Raser zu schweren Verkehrshindernissen oder Unfällen kommen . Verdeckte Polizeifahrten würde viel ändern .

    • 9102Anoroc

      @ – Detlef 19:02

      Die Polizei fährt doch selber manchmal zu langsam.
      Man kennt natürlich nicht immer den grund.
      Bei beobachtungen aus dem fahrenden Fahrzeug , könnte eventuell manchmal ein Grund vorliegen.
      Oder wie auf Autobahnen oft zu sehen , wird der Verkehr absichtlich schon Kilometer vor einer Unfallstelle verlangsamt , um abruptes Bremsen und weitere Unfälle zu vermeiden ,so wie Rettungsfahrzeuge an der Auffahrt die am nächsten an der Unfallstelle ist, den Rücken freizuhalten.

      Wenn nicht , rechts ist das Gaspedal 😉

      Punkte ?
      Von mir aus , dann aber bitte auch die Schilder 70 km/h
      wieder rausreißen und die alten Schilder 90 km/h wieder aufstellen , an den Stellen wo dies ohne Probleme möglich ist.
      Von diesen Stellen gibt es viele.
      Alles andere wäre und ist Abzocke.

    • Wenn die Polizei langsam fährt, dann heißt das „Streife“, nützt keinem, wenn die mit Höchstgeschwindigkeit rumfahren.
      Wenn andere Bürger langsam fahren, dann heißt das Vernunft. Vieleicht hat sie ein besonnener Fahrer vor ihnen davor bewahrt, einen Unfall zu bauen.

      • 9102Anoroc

        @ – HansA 10:10

        Es ist so wie @ – Detlef beschrieben hat.
        Leute die zu langsam fahren sind genauso verantwortlich für Unfälle wie Leute die zu schnell fahren.
        Wenn sie mit 50Km/h auf der Aachener Straße außerhalb geschlossener Ortschaft fahren gefährden Sie den Verkehr, weil jeder versuchen wird sie zu überholen.
        Jedes Überholmanöver stellt aber ein Unfallrisiko da.
        Die Träumer muss man genauso aus dem Verkehr ziehen wie die Raser.
        Fahren Sie zügig und konzentriert , alles andere behindert den Verkehr, nicht alle Fahrzeugführer sind zum Vergnügen unterwegs.

          • 9102Anoroc

            @ – ne Hondsjung

            Mit ihrer Interpretationssache beschäftigt sich hoffentlich demnächst eine hinter ihnen fahrende zivile Streife , wenn sie tatsächlich ihren beschriebenen provokativen Fahrstil in die Praxis umsetzen.

            Im Straßenverkehr kommt man besser ohne Leuten aus , die unter Einfluss von Drogen , Alkohol , oder aus anderen gründen nicht mehr fahrtüchtig sind .

            • ne Hondsjong

              Mit einem guten Anwalt bekommt man bei solchen Protokolle immer Recht vor Gericht ! Im Zweifel für den Angeklagten, sonnst Einspruch, Revision oder Verfahrensfehler und bei der Überlastung der belgischen Gerichte ist der Fall irgendwann verjährt !

                • Walter Keutgen

                  9102Anoroc, es geht nicht um Verkehrstauglichkeit, sondern vor Gericht Recht bekommen. Und das ist der Achillesfuß des Punktesystems: Es wird immer Leute geben, die sich durchprozessieren können oder Beziehungen haben. Letzteres dachte ich schon, als vor dreißig Jahren der christlich-soziale Verkehrsminister Jean-Luc Dehaene, dieses Gesetz zur Verabschiedung gebracht hatte.

                  • 9102Anoroc

                    @ – Walter Keutgen 19:13

                    Deshalb sind ja auch mehrere dafür , die Knöllchen dem Einkommen anzupassen.

                    Es kann ja nicht sein, dass manche Leute bei einer schweren Verkehrsübertretung den Beamten am liebsten ins Gesicht Grinsen würden , weil ihm oder ihr die eigentlich saftige Geldstrafe wie ein Trinkgeld vorkommt.

                    Wird der Führerschein durch das Punktesystem eingezogen , finden es manche dann noch lustig sich vom Taxi befördern zu lassen , was aber die Mehrheit sich nicht jeden Tag leisten kann .

                    Da man bei den Rang höchsten Politikern auch zu den Besserverdienenden gehört, wird es dann wohl nichts mit Knöllchen nach Einkommen, man schneidet sich ja nicht selber ins Fleisch.
                    Und so bleibt dann natürlich eine Prozentzahl an Verkehrsteilnehmern, die nicht belehrbar sind, paradoxerweise unsere Gesetzgeber einbegriffen.

                    • Walter Keutgen

                      9102Anoroc, wie so oft antworten Sie daneben. Es ging um Straffreiheit wegen Beziehungen und Prozessierfähigkeit. Letztere kann schon viel Geld kosten, aber, wenn man’s hat. Da spielt es keine Rolle, ob die Strafe in Euro oder Punkte ausgedrückt ist.

                      Die ranghöchsten Politiker fahren mit Chauffeur, welcher gegebenenfalls die Punkte kriegt.

            • 9102Anoroc

              @ – Walter Keutgen 12:22

              Was sie so als daneben liegende Kommentare bezeichnen…..

              Glauben sie wirklich Rang hohe Politiker hätten privat keine Spielzeuge mit denen sie sich in ihrer Freizeit im Verkehr amüsieren?
              Es gibt sogar Leute hier aus der Region, die in Lüttich Garagen mieten um ihren Ferrari , oder ähnlich, dort zu parken.
              Es darf ja niemand wissen, dass es hier auch wohlhabende gibt.-)
              Die gehören aber nicht unbedingt zu den Politikern .
              Auch habe ich nicht bestritten , Das vieles schief läuft weil Geld die Welt regiert.
              Also mit ihrer Behauptung dass mein Kommentar daneben liegt sind sie schnell.
              Langsam lesen und verstehen hilft.

            • 9102Anoroc

              @ – Safety first 14:18

              Das wäre natürlich nicht unbegründet und würde maximum 2 Sekunden dauern.
              Es muss aber nicht während der Grünphase einer Ampel sein , das kann man Safety first , auch bei der nächsten gelegenheit des anhaltens erledigen.
              Schrittweise während der Fahrt wäre natürlich auch möglich, aber Safety first.
              Vor abfahrt wäre natürlich noch safety firster 😄

      • Dinge die die Welt nicht braucht

        Sie sind ja ein Pfundskerl… und wollen wohl hier nur angeben ? Es geht um’s Prinzip. Solange Pkw zugelassen werden die mehr als 120 km/h können, solange es die unnötigen Handys gibt, und vor allem solange es erlaubt ist Alkohol zu verkaufen/zu saufen, gibt es natürlich eine kleine Minderheit von Kontrollwütigen, die damit eine grosse Spielwiese bekommen, anstatt diese zum Psychiater zu schicken mit ihren Problemen, und Ruhe is… !

          • 9102Anoroc

            @ – Gemein(d)e 13:59

            Sie müssen Ihren Kommentar vervollständigen , sonst ist ihre Aussage womöglich widersprüchlich.

            Wenn sie innerhalb von 30 Jahren nur 300.000 km gefahren haben und bis zu drei Knöllchen innerhalb dieses Zeitabschnitt bekommen haben,
            dann haben Leute die in ihrem Zeitabschnitt von 30 Jahren 3 Millionen Kilometer gefahren haben , bis zu 30 Knöllchen bezahlt.

            Und darum geht es eigentlich.
            Wenn man den Fahrern die beruflich viel unterwegs sind den Schein abnimmt, können die Leute , die auf ihren Führerschein beruflich angewiesen sind in dieser Zeit Arbeitslosenhilfe beantragen ?
            Nein ?
            Dachte ich mir .
            Die Folge werden dann wie in Deutschland Kündigungen sein , die am Ende indirekt zur finanziellen Last der Allgemeinheit stattfinden .

            Dann ist das System, das hier schon erwähnt wurde , die Strafen prozentual dem Einkommen anzupassen wesentlich sinnvoller , obwohl es mir persönlich egal ist welches System angewandt wird, weil ich nicht mehr so viel unterwegs sein muss, letzteres System aber gerechter wäre.

  2. Haben Sie vielleicht mal eine Quelle parat, aus der sich ergibt, dass das Punktesystem (gibt es auch in weiteren europäischen Ländern) in Deutschland nicht funktioniert hat?
    Man könnte auch auf die Idee kommen, dass das Punktesystem Leuten, die jedes Bußgeld mit einem fröhlichen Grinsen locker mit einem der reichlich vorhandenen Geldbündel bezahlen, Grenzen aufzeigen könnte.

  3. Warum nur Auto und Motrradfahrer?

    Warum nicht auch Fahrrad – und Rollerfahrer?! Als Fußgänger fühle ich mich von aggressiven Fahrradfahrern mehr bedroht als von Autofahrern – die Erfahrung macht man jeden Tag in den verkehrsberuhigten Zonen in Eupen.

    Ich weiß auch nicht warum ein verbohrter Ideologe wie Gilkinet da überhaupt mitreden darf. Es stinkt mir total, dass die grüne Verbotspartei uns um 100 Jahre zurück werfen und Europa in die „letzte Liga“ bringen darf!

    • Eine Regel sollte sein: Erst informieren und dann einen Beitrag einstellen.
      In Germany kann es neben einem Bußgeld auch für Rad- und Rollerfahrer Punkte in Flensburg geben, die dann den Auto-Führerschein gefährden können.
      Den Kabarettpreis Nr. 1 bekommt aber der Kommentator, weil er gerade das Wort Verbotspartei benutzt und dann selbst einem Minister verbieten will, mitzureden. Super! 😂😂😂

    • Fassungslos

      Warum sollen mal wieder NUR die Auto und Motorradfahrer dran glauben ? Was ist mit Fußgänger? Fahrrad und/oder E-Roller Fahrer??

      Zitat aus’m BRF :

      Hintergrund: Steigende Unfallzahlen
      Dass das Dossier jetzt Fahrt aufnimmt, liegt an der steigenden Anzahl Unfälle. Dieses Jahr wurde wieder ein Anstieg der Verkehrstoten und Verletzten beobachtet. 2022 haben bereits 326 Personen auf belgischen Straßen ihr Leben gelassen. Das sind 46 mehr als im gleichen Zeitraum letztes Jahr.

      Ja wem wundert das ?
      Fußgänger laufen
      1. Auf der falschen Seite (mit dem Verkehr & nicht gegen)
      2. dunkel angezogen, keine Reflektoren..

      Radfahrer und E-Rollerfahrer keinen fatz besser…
      Dann das die meisten meinen ihre Kopfhörer drin zu haben und somit den Verkehr gar nicht wahr nehmen….

      Man sieht diese oft erst auf’m letzten Drücker.. da kann man noch so gesittet und aufmerksam fahren… Aber der Autofahrer ist es wieder schuld…

      Der belg. Staat hat Geld nötig und da muss der Autofahrer dran glauben… :@

  4. Anonymos

    Dass wird auch Zeit.

    Hier fahren sowiele Deppen rum die keine Verkehrsregeln kennen und meinen sie wären der King auf der Strasse.

    Viele fahren verkehrtherum die Einbahnstrasse rein, andere kennen nicht mal die Geschwindigkeitsbegrenzung und wieder andere können keine Parkverbotschilder lesen.

    Von den ganzen Deppen die ohne Gurt oder mit dem Handy am Ohr fahren, rede ich nicht mal.

    Wobei ich mal klarstelle, ohen Gurt und mit Handy am Ohr, sind oft Juristen ( Fachanwälte für Strassenvehrkersrecht ) und Politiker die es besser Wissen sollten und auch ein Vorbild sein sollten.

    Ebenfalls, Juristen und Politiker, fahren allzuoft durch die, „wenn es dann so ist“, gesperrte Innenstadt, obgleich diese kein Anlieger sind. Einige drehen sogar vielfach ihre Runden durch die gesperrte Innenstadt ohne dass diese berechtigt dazu sind, nur um gesehen zu werden.

    Und ein GROßES SORRY, aber viele von unseren sehr alten Mitbürgern die den Führerschein noch geschenkt bekommen haben, ( ohne Fahrprüfung ) sind mit dem Verkehr einfach nur noch übervordert und stellen eine Gefahr für den kommpletten Verkehr dar.

    • Peter Müller

      Davon gibt es aber nicht mehr sehr viele !. War das nicht bis 1968 ? Die Fahrschule in den Jahren danach, war auch ein Witz? brauchte man da nicht nur eine kurze theoretische Prüfung ?.

  5. Peter Müller

    Jeder hat ein wenig Recht und Unrecht. Das beste ist, man steigt nicht gestresst in/auf sein Fortbewegungsmittel. Aber wenn es ums Fahren geht, kann es jeder am besten, da man ja meint ,dass man keine Fehler macht. Aber die merken garnicht,dass sie auch Fehler machen, oder meinen,dass für sie alles erlaubt ist. Die andern sind alles Idioten.
    Gibt es auch Punkte und Fahrverbote für Radfahrer?
    Fahrradfahrer können allerdings ebenfalls Punkte in Flensburg bekommen und – je nach Schwere des Verstoßes – ihren Führerschein verlieren. Das ist doch mal etwas positives, wenn es zu der Regelung kommen würde. ich habe kein Problem damit.

    • Anonymos

      Stimmt jeder macht mal Fehler, einige machen diese Fehler aber absichtlich, weil diese denken sie stehen über dem Gesetz, obgleich diese es besser Wissen.

      Ich bin Rentner und sitze oft auf den Terrassen und trinke Kaffe und konnte beobachten dass es immer die selben sind die sich nicht an die Reglen halten.

    • Anonymos

      Und auch wenn ich AUSVERSEHEN einen Fehler mache, von denen ich mich nicht freispreche, ist dies von Gesetzeswegen zu handen.

      Ich kann auch nicht AUSVERSEHEN eine Bank überfallen, dann werde ich trotzdem Bestraft.

  6. ne Hondsjong

    Diesen Morgen hätte es mal wieder Punkte gehagelt, gemütlich mit 70 die Landstrasse zischen Kelmis und weissem Haus rauf und von massig eiligen überholt worden, da müsste die Polizei echt mal Präsenz zeigen im Berufsverkehr !

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