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Rücktritt: Regionalminister Furlan zog Konsequenzen aus dem Publifin-Skandal

Der ehemalige Regionalminister Paul Furlan (PS). Foto: Belga

Das tagelange Tauziehen hat ein Ende: Der PS-Politiker Paul Furlan kündigte am Donnerstag seinen Rücktritt als Minister der Wallonischen Region an. Der 54-Jährige zog damit seine Konsequenzen aus dem Skandal um die Interkommunale Publifin.

Er trete aus freien Stücken zurück, erklärte Furlan am Donnerstagmorgen auf einer Pressekonferenz.

Der PS-Minister steht seit den Enthüllungen um die Interkommunale Publifin im Kreuzfeuer der Kritik. Nachdem bekannt geworden war, dass ausgerechnet Furlans Kabinettschef jahrelang bei Publifin 1.800 bis 2.300 Euro pro Monat kassierte, war die Situation des regionalen Aufsichtsministers unhaltbar geworden.

Mit der Zeit waren immer mehr Vorwürfe gegen Furlan erhoben worden, u.a. was die Leitung seiner privaten Gesellschaften betrifft, deren Führung er nach seiner Ernennung zum Regionalminister anderen Personen anvertraut hatte.

Einige dieser Personen waren jedoch auch in Furlans Kabinett, weswegen der wallonische Minister im Verdacht stand, die Verwaltung seiner privaten Gesellschaften an Personen übertragen zu haben, die indirekt auch für ihre Kabinettstätigkeit mit öffentlichen Geldern bezahlt wurden.

Pierre-Yves Dermagne Nachfolger

Dennoch beteuerte Furlan bei der Pressekonferenz am Donnerstag, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien unbegründet. Allerdings betonte er, die politische Atmosphäre um ihn herum erlaube es ihm nicht mehr, mit der nötigen Gelassenheit sein Ministeramt auszuüben.

Die Oppositionsparteien MR und Ecolo hatten für Donnerstagnachmittag einen Misstrauenantrag gegen die PS-CdH-Regierung ins Parlament in Namur eingebracht.

Als Nachfolger von Furlan wurde am Nachmittag Pierre-Yves Dermagne vereidigt. Der 36-jährige Jurist ist wallonischer Abgeordneter und Erster Schöffe der Gemeinde Rochefort.

30 Antworten auf “Rücktritt: Regionalminister Furlan zog Konsequenzen aus dem Publifin-Skandal”

  1. Pressekonfekt

    Natürlich ist der Mann unschuldig. War nicht anders zu erwarten. Endlich zeigte er mal“ Gelassenheit“ und zog die Konsequenzen! Andere machen einfach nur so weiter. Es ist bald Frühjahr!
    Zeit für den „Hausputz“!

    • Pensionierter Bauer

      Zeit für den Hausputz, besser kann man es nicht ausdrücken.
      Der lontzener Lecerf wird die Sache trotzallem aussitzen, da seine Schäflein im Gemeinderat eh nicht den Mut aufbringen werden ihm die Mehrheit zu entziehen. Diese lassen sich lieber von einem Mitglied einer kriminellen Vereinigung, anders kann ich den Puplifinsumpf nicht mehr nenen, in den Untergang ziehen.

      • Pressekonfekt

        Der Lontzener ist noch „ein kleiner Fisch“, trotzdem wûrde jeder andere vor Scham sich verstecken, jedoch auf der Bühne verdrängen die das eiskalt!? Wüsste mal gerne was da so einige an Renten bekommen? Die Rentner-Senatoren und Abgeordneten, mit Bürgermeisertiteln usw!?? Muss nicht ganz wenig sein?

  2. Also,Herr LeHirsch warum so zögerlich?
    Seien sie für Einmal ein Mann:Nehmen sie ihren „Hut“ und verschwinden sie dahin,wo der Pfeffer wächst.
    Solche Scharlatane wie sie einer sind, brauchen wir ganz sicher nicht.

  3. Marcel Scholzen eimerscheid

    Wenigstens einer, der Anstand und Charakter besitzt. Da sollte sich Herr Lecerf, seines Zeichens Lontzener Bürgermeister und Platzhirsch, und die anderen ein Beispiel nehmen.

    Solche Menschen sind ein schlechtes Vorbild. Wasser predigen und Wein trinken geht nicht. Sind die besten Wegbereiter für politische Extremisten. Bin nur gespannt, wie sich der Wahlkampf nächstes Jahr in Lontzen gestaltet. Die Opposition kann ja nur dankbar sein für dieses Geschenk des Himmels.

    • „Wenigstens einer, der Anstand und Charakter besitzt“

      Nein, also tut mir Leid, hat er nicht! Das hatte er schon vorher verspielt. Und wenn ich Elio oder andere höre, die jetzt wieder das Blaue vom Himmel versprechen (Thema Hausputz). Es ist zum K.! Dieselben Sprüche wie vor 10 Jahren bei Caroloregienne. Es ist zum K. !!!!!!!!

      • Réalité

        Recht haben Sie, MfG! Man sollte die Leute alle in die Wüste schicken. Die verlieren allemal das Vertrauen der Bürger. Und zwar fängt es schon bei den Gemeinden an. Auch da gibt es welche mit ungezählten Posten. Zwar nicht so horrend bezahlte wie die Tranchen drüber, aber dennoch!
        Auch da sollten die Oppositionen mal nachfragen.
        Überhaupt müsste in Belgien das ganze System unter die Lupe!
        Wir haben es hier mit dem reinsten „Profitierclub“ zu tun.
        Es kommen fast täglich neue Pumpstationen ans Tagelicht. Wo steuern wir noch hin?
        Das Volk wird nach allen Regeln betrogen und aus gebeutet.
        Da hilft nur eines, nochmals: Wahlboykott! Nicht wählen gehen, dann hört das ein für allemal auf.

        • @ Réalité

          Wahlboykotte nutzen nur den Politikern.
          In England wurde die Abstimmung zum Brexit gerade von den jungen Leuten nicht wahrgenommen weil sie dachten das macht keiner. Die Alten, die zur Abstimmung gegangen sind, habe es ihnen gezeigt und vielen die Zukunft verbaut.
          In Amerika haben sich viele nicht in die Wählerlisten eintragen lassen. Das Resultat war Trump. Die Folgen sind nicht absehbar. Bislang sieht es so aus das er statt „America great again“ zu machen China „great macht“.
          Ob Sie zur Wahl gehen oder nicht interessiert die Politiker nicht. Die werden in jedem Fall gewählt egal von wem. Es ändert sich also nichts.
          Änderungen gibt es nur wenn Sie sich zur Wahl stellen und beweisen wie einfach es ist die Zustände zu ändern. Also, Partei gründen, sich zur Wahl stellen, Wahl gewinnen (Sie glauben ja die Mehrheit hinter sich zu haben) und anpacken!

  4. Pressekonfekt

    Natürlich, Euro Bürger! Wer ist es Schuld? Die Politiker selber! Die saugen sich den Bauch voll, und hängen noch immer an süffigen Quellen! Die halten das durch, bis zum platzen! Ihre Kinder profitieren noch mit davon. Ob vor Jahren oder heute, immer derselbe Brei! Die ändern sich nicht! Und keiner hat dafür so richtig büssen müssen!? Oder etwa doch?

  5. Willy Münstermann

    Lecerf, Le Hirsch oder auch Platzhirsch kann es aber sich noch leisten im“ REFUGE“ abends etliche Glässchen Wein bis zum Abwinken zu genehmigen. Bei den nächsten Gemeinderatswahlen wird es sehr schwer werden für, den “ Möchtegernbürgermeister R. Franssen“ noch eine Fuktion im Gemeindekollegium zu bekommen, da hilft ihm auch das C in sener Partei nichts mehr. Ein guter Rat an die Unionsfraktion in Lontzen, alle alten Hasen ausnahmlos zum Verzicht aufforderen „ALLE OHNE AUSNAHME“

  6. Bürger II

    So sind sie , unsere gewählten Politiker . Dies ist einfach nur Schweinerei was diese sich erlauben . Der kleine Steuerzahler muss immer herhalten , und in dieser wallonischen Region noch viel mehr als in anderen Teilen des Landes . Dann auch noch sagen die Vorwürfe wären unbegründet.

    • Hop Sing

      Die Lontzener Opposition ist doch ein zartfühlendes Gebilde aus lauter Schlafmützen.Der CSP-Bürgermeister hat gesündigt „in Gedanken, Worten und Werken“, allerdings ist seine Einsichtsbekundung schmallippig und seine Busse ungenügend. Wo kann dieser Herr denn erhobenen Hauptes am Ruder bleiben? Er sollte sich schleunigst in eine Besenkammer zurückziehen.

  7. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERUNG – Als Nachfolger von Furlan wurde am Nachmittag Pierre-Yves Dermagne vereidigt. Der 36-jährige Jurist ist wallonischer Abgeordneter und Erster Schöffe der Gemeinde Rochefort.

  8. hmm. der Artikel ist jetzt 24 Stunden online und erst 19 Kommentare – 20 mit diesem hier? Sieht so aus als wäre es den Bürgern egal. Der Artikel über das AS Spiel und auch Kalscheuer haben jeweils schon mehr Kommentare …

    • Pressekonfekt

      Die Leute sind es satt und müde! Die Politiker werden es bei den nächsten Wahlen zu spüren bekommen!
      Da können Sie von sicher sein! Der Bürger ist es endgültig leid immer von denen betrogen zu werden.
      Er kann alles bezahlen, und die füllen sich majestätig die Taschen!

    • Pensionierter Bauer

      Naja, die Publifingeschichte hat insgesamt weit über 400 Kommentare auf fünf Artikel verteilt bekommen. In diesen wurde ziemlich alles gesagt was gesagt werden muss. Auch waren hierbei nicht nur einige wenige Kommentatoren beteiligt.

  9. Réalité

    Herr Bosch,
    hörte soeben auch im BRF davon!
    Ich bleibe bei meiner Meinung:
    Alles in der Politik in Frage stellen, von oben bis unten.
    Senat und Provinzen abschaffen.
    Zwei Regionale Instanzen.
    Die DG mit einem gewissen Führungsstab un deutschsprachiges Personal in Namur ansiedeln.
    ALLE Ämter müssen ans Tageslicht.
    Zweimalige Präsenzen und Legislaturen. Dann Schluss!
    Bestehende Besoldungen, besonders auch Renten im Verhältnis zu denen der Bürger stellen. Es kann nicht sein, dass solch grosse Unterschiede einfach so gemacht wurden/werden!
    Es ist schon so vieles versprochen und vor gegaukelt worden, es ist 2 vor 12!
    Es muss Schluss sein mit dem Taschen füllen auf unsere Kosten! Endlich!

  10. Bernstein

    So lange die Konstruktion der sozialistisch beherrschten Interkommunalen bestehen bleibt, so lange wird es Schmarotzer geben welche davon profitieren.
    Leider ist dieses System so verankert, dass fast unmöglich , neue Wege ein zu schlagen.
    Alle Schönheitskorrekturen verlängern nur die Lebensdauer dieses maffiösen Strukturen.

    • Nicht zu fassen!

      „So lange die Konstruktion der sozialistisch beherrschten Interkommunalen bestehen bleibt, so lange wird es Schmarotzer geben welche davon profitieren.“

      Das sind nicht nur Schmarotzer, „Bernstein“. Ich nehme an, dass diese Bezeichnung für die Politiker
      gedacht ist. Als jemand, der sehr lange in der Wallonie gearbeitet,( aber nie dort gelebt hat), ist mir
      schon seit Ende der 1970 Jahre aufgefallen, dass in der Tat unter den Sozialisten eine „Hand die andere wäscht“. Führende PS-Politiker besorgen auch dem sog.“kleinen Mann“ eine Arbeit. Ich persönlich erinnere mich , dass damals André Cools, „Papa“ Dardenne und sonstige Führungskräfte der PS Bekannten von mir einen Job besorgt haben, meistens im Öffentlichen Dienst, bzw. para-öffentliche Einrichtungen. Man braucht sich ja nur vor Augen zu führen, wie viele von den zitierten Institutionen „in der Hand“ der PS sind .Und,ob man es hier in der DG glaubt oder nicht, der Wallone reagiert ganz anders als der „germanophone“. Der Wallone ist (ewig) dankbar, dass die PS ihm einen Job besorgt hat. Das Ganze „vererbt“ sich oftmals von den Eltern zu den Kindern usw.. Und deshalb wählen viele Wallonen die PS, egal was deren Politiker sowohl strafrechtlich relevant oder moralisch verwerflich anstellen mögen.; man hält zusammen. Wie gesagt, dass ist Fakt und für unsereins kaum zu fassen

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