Gesellschaft

Pro & Contra: Was spricht für und gegen Muttertag?

Am zweiten Sonntag im Mai ist Muttertag. Foto: Shutterstock

In vielen Ländern – so auch in Belgien – wird an diesem Sonntag Muttertag gefeiert. Frühstück im Bett, Blumen auf dem Tisch: So oder ähnlich feiern viele Familien den Muttertag. Aber einige Leute würden diesen Feiertag lieber abschaffen oder ändern. Was spricht für und gegen Muttertag?

Die Tradition des Muttertages geht auf eine Initiative der US-Frauenrechtlerin Anna Jarvis zurück. Um ihre 1905 gestorbene Mutter zu ehren und auf Probleme von Frauen aufmerksam zu machen, forderte sie einen Festtag für alle Mütter. US-Präsident Woodrow Wilson führte 1914 auf Wunsch des Kongresses den zweiten Sonntag im Mai als nationalen Ehrentag für Mütter ein.

Floristikverbände brachten den Tag nach Europa. In Frankreich ist der letzte Mai-Sonntag den Müttern gewidmet – es sei denn, er fällt auf Pfingsten, dann wird „La Fête des Mères“ noch eine Woche später begangen.

Ein Herz mit der Aufschrift „Zum Muttertag“ steckt in einem Blumengeschäft in einem Topf mit der Pflanze Flammendes Käthchen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

In einigen Staaten ist am Internationalen Frauentag (8. März) zugleich Muttertag, in vielen arabischen Ländern zum Frühlingsbeginn Ende März.

„Der Muttertag ist vor allem des Blumenhandels höchster Festtag“, schrieb eine deutsche Zeitung: „Aber deswegen ist die Idee ja nicht falsch, wenigstens einen Tag im Jahr Frauen in den Mittelpunkt zu rücken, die eine herausragend wichtige Rolle ausfüllen. Denn jeder Mensch, der mit seiner Mutter aufwächst, wird von ihr geprägt. Egal, ob er sie später liebt oder hasst – das Verhältnis zu ihr bleibt einmalig. Es lässt sich nicht kopieren. Das weist jeder Mutter eine einzigartige Bedeutung zu.“

Manche Leute würden den Muttertag am liebsten abschaffen. Im nachfolgenden „Pro & Contra“ einige Gründe für den Tag und dagegen.

PRO

– Dankeschön sagen. Diesen Gedanken verbinden viele mit dem Muttertag. Erfunden hat ihn die Frauenrechtlerin Anna Jarvis in den USA vor mehr als 100 Jahren. Sie fand, dass die Arbeit und die Anstrengungen von Müttern stärkere Anerkennung brauchten. Ein spezieller Muttertag sollte dabei helfen. Es ging ihr also um mehr als ein Danke, sie wollte auch Veränderungen anstoßen.

Der Muttertag vermittelt ein altmodisches Bild von Frauen, sagen Kritiker. Illustration: Pixabay

– Viele Menschen mögen den Muttertag auch, weil er eine Gelegenheit ist, Liebe und Zuneigung zu zeigen. Das kann mit Geschenken wie Blumen sein oder mit einer Aktion wie Frühstück machen.

– Manchen Menschen gefällt der Muttertag auch als Tradition. So nennt man regelmäßige festliche Ereignisse. Sie verbinden damit zum Beispiel schöne Feiern in der Familie.

CONTRA

Geschenke zum Muttertag kosten oft Geld: Blumen, Pralinen oder essen gehen im Restaurant. Viele Firmen machen Werbung, damit Leute extra Geschenke kaufen. So sei von der Idee des Muttertags nur noch ein Geschäft geblieben, finden die Gegner.

– Ein anderes Argument ist: Der Muttertag vermittelt ein altmodisches Bild von Frauen. Sie würden oft als Hausfrauen dargestellt, deren wichtigste Aufgabe es sei, für die Kinder zu sorgen. Manche Leute finden auch, die Geschenke an Mütter seien gegen das schlechte Gewissen. Denn im Rest des Jahres machen die Mütter wieder viel Arbeit allein.

– Einige Leute würden den Muttertag übrigens gerne in einen Elterntag verwandeln – als Anerkennung für Mütter und Väter. (dpa)

14 Antworten auf “Pro & Contra: Was spricht für und gegen Muttertag?”

  1. Tatsächlich altmodisch

    Das Bild dass eine Frau auch Mutter ist, ist mittlerweile auch wirklich überholt. Voll altmodisch. Und Business ist es auch. Die Bastelwarenindustrie ist doch auch auf die Umsätze angewiesen die durch die Kindergärten und Schulen erwirtschaftet werden, durch die ganzen Muttertagesgeschenke die dort gebastelt werden. Ich finde es zudem grundsätzlich nicht gut, dass Geschenke Geld kosten. Denn auch andere Geschenke als die zum Muttertag muss ich immer bezahlen. Elterntag ist auch gut, denn Anerkennung für die Väter gibt es auch viel zu wenig. Wie wäre es mit einem Vatertag?? Oder gibt es den schon?
    Was für ein dämlicher Artikel. Da musste ein Schreiberling wohl noch ne Quote erfüllen und hat sich den Müll aus den Fingern gedrückt.

  2. Piersoul Rudi

    @Tatsächlich altmodisch(10/05/2024 10:49);
    Ich weiß nicht auf welcher Welt Sie leben aber anscheinend haben Sie ein Jahren lange Winter und Sommerschlaf durchgebracht.
    Das man kein Feiertag braucht um seine Eltern zu ehren ist fakt..
    Sie brauchen auch diese (feier)Tage, die eine Tradition sind, nicht zu befolgen…dazu sind Sie nicht verpflichtet…
    Es gibt auch ein „Vatertag“…
    In Deutschland ist/war das den 9 Mai(Christi Himmelfahrt), in Belgien den 2ten Sonntag im Juni.
    In D ist es allerdings ein freiem Sauftag für die männliche Bevölkerung was viel über die deutsche Kultur und Bräuche aussagt.

  3. Komisch, da wollen meine Söhne ihrer Mutter doch tatsächlich Sonntag ein Geschenk machen. Weiß jemand Rat wie ich das verhindern könnte? Weil ich finde die Contra-Punkte der DPA voll überzeugend, wirklich klasse Journalismus. Außerdem wie kann man Muttertag gendern ?? Mutter*innentag vielleicht? Was für ein Dilemma diese Traditionen allemal.

  4. Herbert G.

    In einer Zeit, in der viele Männer sich manchmal als Frau fühlen und, ähnlich wie Lauretta ( Das Leben des Brian) sich wünschen, Kinder zu bekommen, sollte man mit dem Wort „Mutter“ bitte zurückhaltend umgehen. Es wäre besse diese Sorte Frauen als „Gebärende“ zu bezeichnen, um den kinderlosen Männern nicht vor den Kopf oder sonst was zu stoßen.

    • So schauts aus

      @ Herbert G;

      In einer Zeit, in der viele Männer sich manchmal als Frau fühlen und, ähnlich wie Lauretta ( Das Leben des Brian) sich wünschen, Kinder zu bekommen, sollte man mit dem Wort „Mutter“ bitte zurückhaltend umgehen. Es wäre besser diese Sorte Frauen als „Gebärende“ zu bezeichnen, um den kinderlosen Männern nicht vor den Kopf oder sonst was zu stoßen.

      Nun, Ihr Post ist natürlich ironisch gemeint; trotzdem entspricht er der Denkweise einiger Zeitgenossen aus unserem „nahen Osten“; besonders die Grünen, Linken und sonstigen Verwirrten legen sich da besonders ins Zeug, sprechen in ihrem geistigen Wahn auch von „Gebärenden“ Und die von Herrn Cremer ach so geschätzte dpa – deren Name unter dem OD-Artikel steht, ist in meinen Augen eher die „deutsche Propaganda-Agentur“, welche eher polarisiert als objektiv berichtet, ähnlich wie die Zwangsgebühren -Staatssender ARD und ZDF ( Zentrum Der Fake-News).
      Wie gesagt, so ein Mist kann nur aus DE kommen

      • Walter Keutgen

        So schauts aus, um 1980 wurde in der französischen Wochenpresse mindestens in Le Nouvel Observateur, die Bezeichnung „poules pondeuses“ (Legehennen) für Frauen die Kinder gebärten gebraucht.

  5. Weiss gar nicht, was es da zu diskutieren gibt: Meine Mutter wäre beleidigt gewesen, hätten wir Muttertag vergessen.
    Meine Frau und meine Schwiegermutter pfeifen drauf.
    Soll das doch jeder halten, wie es ihm gefällt.

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