Politik

Premierminister Michel: „Bundeskanzlerin Merkel will Belgien helfen, Strompanne im Winter zu vermeiden“

20.09.2018, Österreich, Salzburg: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Charles Michel (vorne r), Premierminister von Belgien, unterhalten sich bei einem Spaziergang während des informellen EU-Gipfels. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Angesichts drohender Energie-Knappheit in Belgien hat Deutschland dem Land nach Angaben von Premier Charles Michel (MR) eine Hilfe bei Stromimporten zugesichert.

Dies sagte Michel am Montag anlässlich seiner Rede zur Lage der Nation in der Kammer in Brüssel, nachdem er am Vortag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert hatte.

„Ich hatte gestern ein Telefongespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Deutschland wird Belgien dabei helfen, einem Stromausfall in diesem Winter zuvorzukommen“, erklärte der föderale Regierungschef und fügte erleichtert hinzu: „Das Risiko für unsere Versorgungssicherheit diesen Winter wird von Tag zu Tag geringer.“

Weil im November zeitweise nur einer von sieben belgischen Atommeilern in Betrieb sein soll, wird befürchtet, die Energie könnte bei fallenden Temperaturen knapp werden. Derzeit sind unter anderem wegen maroden Betons fünf Meiler zur Wartung abgeschaltet. Die pannenanfälligen belgischen Atomkraftwerke sind für Deutschland immer wieder Grund zur Sorge.

Foto: Shutterstock

„Wir müssen hieraus auch unsere Lektionen ziehen. Ein abrupter und improvisierten Ausstieg aus der Kernenergie, den einige verlangen, ist für uns keine Option“, sagte Michel. Er wolle den Atomausstieg nach den vereinbarten Plänen seiner Regierung beibehalten und schrittweise den Atomausstieg herbeiführen. Dabei werde er die Entwicklung im Auge behalten.

Auch aus Frankreich kam jetzt die Meldung, dass ausreichend Strom zur Verfügung stehe, um Belgien aus der Patsche zu helfen. Der französische Elektrizitäts-Netzverwalter RTE gab an, dass „zweifellos“ Energie für den belgischen Markt vorhanden sei – dies vor dem Hintergrund, dass der belgische Energieproduzent Engie Electrabel ein Tochterunternehmen des staatlichen französischen Mischkonzerns Engie ist. (dpa/flanderninfo.be/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

32 Antworten auf “Premierminister Michel: „Bundeskanzlerin Merkel will Belgien helfen, Strompanne im Winter zu vermeiden“”

  1. Reuter N

    Alles Verascherei was da abgeht ! Der Strom soll bis zu 400 € teurer werden pro normal Haushalt , warum eigentlich ???? Weil diese Idioten es versäumt haben , oder besser gesagt , weil sie sich Jahrelang die Taschen voll gemacht haben anstatt zu investieren in den moroden Atommeiler , und nun kannder kleine Verbraucher die Zeche wieder bezahlen .

    • DenAhlen

      Der Strom wird erstens mal teurer weil er Jahrzehntelang zu billig war! Der Preis wurde vom Staat billig gehalten, aber jetzt sind die Kassen leer und die Stromproduzenten sind nicht von der Heilsarmee. Natürlich muss der Bürger die Zeche zahlen, wer den sonst? Es wird doch wohl keiner glauben, dass die Sonderregelungen, mit denen früher der Strom billig gehalten wurde, nicht auch von uns Bürgern bezahlt wurde, oder?

  2. NEIN! Wir brauchen von den Deutschen keinen Strom. Wir haben doch unsere sichere Atomkraft! In Deutschland gehen bald die Lichter aus! Die mit ihrer Solar- und Windkraft! Never! Gerade hier, bei OD im Kommentarbereich habe ich immer gelesen, wie geil die Atomkraftwerke sind! Denen habe ich geglaubt!

  3. Idioten, pardon, Politiker unter sich! Frau Merkel hat dann sicher ein paar MW in ihrer Handtasche wenn sie nächstes mal nach Brüssel kommt…. Unser Premier sollte sich besser mit Ingenieuren unterhalten um zu verstehen was er da erzählt. Stromverbindungen zu Belgien (sogenannte Kuppelstellen) gibt es derzeit nicht, 2020 soll jedoch eine Hochspannungs-Gleichstrom-übertragung (HGÜ) in Betrieb gehen.
    Das trifft den Nagel auf den Kopf!
    https://scontent.fbru2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/42672418_10217489686453360_5451614581656911872_n.jpg?_nc_cat=106&oh=f54cc5f9eaeb68130d48a1146c8f27cf&oe=5C524C3F

    • Also ganz ehrlich, ich glaube dem Hochspannungsfachmann Dax mehr als Frau Merkel und diesen ganzen Technikern und Ingenieuren! Und wenn ich dann noch das Bild sehe, das er verlinkt hat, dann habe ich ein sicheres Gefühl. Wir brauchen keine Deutschen! Wir brauchen DAX an den Schalthebeln!!!!

    • Walter Keutgen

      Na ja, dann fließ der deutsche Strom eben durch Frankreich und die Niederlande. Sie wissen ja, wenn man die Spannung eines Kraftwerks leicht erhöht und die eines Verbrauchers etwas niedriger liegt, fließt der Strom dem ohmschen Gesetz entsprechend durch das ganze Verbundnetz. Das würden dann lange Wege und Wärmeverschwendung in den Drähten und Kabeln, aber vielleicht gibt es ja Verwendung für deutschen Strom im Osten Frankreich und der Niederlande und diese Länder fahren dann Werke nahe an Belgien hoch.

    • Alfons van Compernolle

      Nun , sicher ist, dass man sowohl in Belgien als auch in Deutschland in der Vergangenheit bewusst und gezielt so einige notwendige technische Erneuerungen zur Energiegewinnung verschlafen hat.
      Das Klingeln der Kassen bei RWE & Konsorten war wichtiger als die Investitionen in neue technisch schon lange moegliche Moeglichkeiten der Energieerzeugung. Aber sicher ist auch , dass Frau Dr. Merkel als Physikerin, doch so einiges mehr versteht von dieser Materie als unser 1. Minister Michel, dieser die Problematik nur von Lobbyisten und dem Aktenstudium kennt ! Stimmt „Michel“ haette sich besser und vor allem sehrviel frueher mit „unabhaengigen Ingenieuren“ ueber diese doch schon sehr viel laenger bestehende Problematik unterhalten sollen und die ebenso lange dringend notwenigen Massnahmen veranlassen sollen, anstatt den Abba-Song „Mony-Mony-Mony“ als Leitmotiv zu waehlen! Deutschland kann Helfen und Deutschland wird Helfen, aber zu welchen Preis ?
      Hier in Oost-Vlaanderen haben Electrabel – Luminus etc etc, schon Preiserhoehungen angesagt !

      • Als Physikerin nur bis Ende 70er aktiv. Seitdem nix mehr.

        Und nur weil man Physikerin ist, bedeutet nicht, das man Ahnung von Stromerzeugung und -infrastruktur hat. Oder ob irgendwelche Versprechen realisierbar sind. So von wegen Politiker und nicht Energiekonzernchef oder technische Leitung eines Kraftwerks.

        • Alfons van Compernolle

          Hans , ich bin selbst u.a. Physiker ( wenn auch nun in Rente) und ich kann Ihnen versichern, dass man als Physiker/in ganz sicher Ahnung von der Energieerzeugung besitzt, selbst dann, wenn MANN / FRAU seit den 1970 Jahren in dieser Materie nicht mehr gearbeitet hat!
          Von einer Konzernfuehrungen , da koennten Sie Recht haben, ist A.M. ganz sicher mit Ihrem Kenntnisstand im Nachteil !! Aber Ein Rechtsanwalt wie Michel , hat sowohl von der Energieerzeugung als auch von der Konzernfuehrungen & Infrastruktur ueberhaupt keine Ahnung !! Oder sind Sie da anderer Meinung ????

      • @AvC
        Nun , sicher ist, dass man sowohl in Belgien als auch in Deutschland in der Vergangenheit bewusst und gezielt so einige notwendige technische Erneuerungen zur Energiegewinnung verschlafen hat.
        /////
        Als Physiker oder so, was genau meinen Sie mit „technische Erneuerungen zur Energiegewinnung“? Hört sich irgendwie komisch an….

    • Walter Keutgen

      Da Sie keinen Physikunterricht gehabt haben oder darin nicht aufgepasst haben: 1 MW = 1 Megawatt = 1 Million Watt. 1 Watt ist die Leistung einer Kraft von 1 N (Newton), die 1 m (Meter) in einer s (Sekunde) zurücklegt. Die Zurückname durch das EU-Parlament der europäischen Richtlinie über das metrische System auf Wunsch der US-amerikanisch gesteuerten und britisch gestützten Industrielobby war wirklich nicht hilfreich. Kalorien sind doch viel besser für die Ernährung als Joule. Oder wollten Sie nur Dax ärgern?

    • Belgien hat mehr Flüchtlinge aufgenommen als nach Verteilerschlüssel abgemacht. Ausserdem hat Belgien mit vielen „Flüchtlingen“ zu tun die durch Deutschland wandern oder dort abgelehnt wurden.
      Ohne Merkels Lockruf hätten wir in Belgien viel weniger Migranten.

      • genau, Joseph! VOR Merkel, VOR der Flüchtlingskrise hatte Belgien keine Migranten im Land – nur 100 % native Belgier – seit Generationen. Belgien war sowas von Belgien! Aber jetzt: nur Flüchtlinge, Dank Merkel.

  4. Wen es interessiert, hier ein paar Fakten. Es gibt keine direkten Kuppelstellen zwischen D und B. Es ist eine im Bau (ALEGRO), die Arbeiten dazu kann man im Moment bei Barchon entlang der Autobahn sehen. Vor 2020 fließt da aber kein Strom. Theoretisch kann B über den Umweg über F aus D versorgt werden. Das Belgische Stromnetz ist dann physikalisch ein Verbraucher im Französischen Netz (Kuppelstelle Richtung Belgien). So lange die Kraftwerksleistung die Frankreich selbst benötigt incl. Bedarf Belgien gedeckt werden kann, kein Problem. Nur wenn es im Winter in F knapp wird was glaubt unser Häuptling werden die Franzosen dann zuerst abschalten? Den Verbraucher Belgien oder die eigenen Leute? Es werden Wetten angenommen! Ohne Direktverbindung kann Frau M. aus Berlin Herrn M. aus Brüssel ohne dass Monsieur M aus Paris mitspielt, irgendwelche Versprechungen machen. Dreiecksverhältnisse sind nicht nur in der Liebe kompliziert…..

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