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Premierminister De Croo lässt Regenbogen-Flagge hissen nach homophobem Mord

09.03.2021, Belgien, Brüssel: Eine Regenbogen-Flagge, die für Toleranz und Akzeptanz steht, weht am Amtssitz von Premierminister Alexander De Croo. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Nach der Tötung eines Mannes aus mutmaßlich homophoben Motiven in der Gemeinde Beveren bei Antwerpen hat Belgiens Premier  Alexander De Croo (Open VLD) die Regenbogen-Flagge an seinem Amtssitz in Brüssel hissen lassen.

„Kein Platz für Hass in unserem Land. Liebe gewinnt“, schrieb er beim Kurznachrichtendienst Twitter und postete ein Video von einer Flagge. Seit den 1970er Jahren ist die Regenbogen-Fahne ein internationales Symbol für lesbischen und schwulen Stolz sowie die Vielfalt der Lebensweisen.

Am Samstag war die Leiche eines 42-Jährigen in einem Park in Beveren gefunden worden. Der Mann war zusammengeschlagen und getötet worden.

09.03.2021, Belgien, Beveren: Die Polizei untersucht hinter einem Sichtschutz einen Bereich eines Parks, nachdem die Leiche eines Mannes gefunden wurde, der aus mutmaßlich homophoben Motiven brutal zusammengeschlagen und getötet wurde. Foto: -/VTM/AP/dpa

Im Verdacht stehen drei Jugendliche, die sich selbst der Polizei stellten. Zwei von ihnen wurden am Dienstag in eine Jugendhaftanstalt gebracht. Ein Dritter war bereits seit Montag dort.

Flämische Medien berichteten, das Opfer sei mit Hilfe einer Dating-App für Queers in den Park gelockt worden. Die Staatsanwaltschaft Ostflandern hat ein homophobes (also homosexuellenfeindliches) Motiv bislang nicht bestätigt. Man gehe allen Hinweisen nach.

Premierminister De Croo twitterte, dass er zutiefst schockiert sei über die „homophoben Vorfälle“ in Beveren. „Die Justiz muss ihre Arbeit tun, aber eines muss klar sein: Wir werden niemals diese Gewalt bei uns akzeptieren.“

Auch der Brüsseler Bürgermeister Philippe Close zeigte sich bestürzt. Am Rathaus der Hauptstadt wurde die Regenbogen-Flagge auf halbmast gesetzt, wie die Agentur Belga berichtete. (dpa)

4 Antworten auf “Premierminister De Croo lässt Regenbogen-Flagge hissen nach homophobem Mord”

  1. Goethes Farbenlehre

    Bitte, hört endlich mit diesen Farben auf! Irgednwann streiken die und wir haben nur noch Schwarz und Weiß…
    Wurden-werden für die viele normalen, WEISSEN Opfer auch so viel Show betrieben? Nö.

  2. Peer van Daalen

    Die Aktion von Alexander De Croo wäre richtig und gut, wenn sie nicht scheinheilig und verlogen wäre.

    Es ist eine dem Zeitgeist angepasste Aktion von Symbolpolitik, um sich damit bei den Vertretern einer Identitätspolitik gut Kind zu machen.

    Es werden jeden Tag in Belgien und anderswo Männer und Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten aus vermeintlich religiösen, sexistischen und sonstigen sogenannten „Motiven“ umgebracht.

    Wir müßten also eigentlich in einem Meer aus Flaggen ertrinken …

    Insofern ist die Aktion von Alexander De Croo unterm Strich doch nur eine scheinheilig verlogene Farce.

  3. Gastleser

    Die Tat ist widerlich!
    Die Reaktion lächerlich.
    Wer waren nochmal die Täter?

    „Andersein“ ist dennoch keine Leistung, keine Errungenschaft;
    Egal ob man „Lgbt-Irgenwas“, „Nazi“, „Querdenker“ oder „Migrant“ ist oder spielt – es bleibt die Bringschuld gegenüber der Gesellschaft…
    Es ist mir egal was mein Nachbar oder Kollege im Bett treibt, wen er wählt, woran er glaubt, etc. …

  4. Das ist ein Thema für die Strafjustiz, im übrigen auch ein Lehrstück für die Gesellschaft darüber, zu welchen üblen Taten solche Dumpfbacken fähig sind. Adressaten für diesbezügliche Denksportaufgaben wären die Hassprediger in unserer Gesellschaft, die den Tätern mit ihren Tiraden den Boden bereiten. Aber da braucht man sich keine großen Hoffnungen auf Einsicht machen.

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