Auch im Norden der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird es eine Piraten-Partei geben. In St.Vith existiert sie bereits, auch wenn sie bei der Gemeinderatswahl am 14. Oktober nicht dabei war. Initiatorin der Eupener Piraten-Partei ist Linda Nix. Im Interview mit „Ostbelgien Direkt“ erklärt die 31-Jährige, was Sie zu diesem Schritt bewogen hat.
Linda Nix ist Mutter einer 11-jährigen Tochter und eines 9-jährigen Sohns. In der Vergangenheit war sie bereits aktiv bei der SAV (Sozialistische Alternative) Aachen und der belgischen Schwesterpartei MAS (Mouvement pour une Alternative Socialiste).
Inzwischen sagt ihr die Piraten-Partei inhaltlich allerdings mehr zu. „Was nicht heißen soll, dass ich die anderen Organisationen jetzt ablehne“, sagt die Eupenerin, die außerdem mit Nicht-Regierungs-Organisationen wie Attac und Miteinander Teilen sympathisiert. „Wichtig ist mir, mich aktiv an der Entstehung einer besseren Welt zu beteiligen. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, können wir schon viel bewegen.“
Ein erstes Treffen findet am Dienstag, dem 20. November, im Café Ratskeller, Klötzerbahn Eupen, um 19 Uhr statt. „Alle Interessierten aus dem Norden der DG sind herzlich eingeladen“, so Linda Nix.
Kein Parteizwang bei den Piraten
OD: Weshalb eine Piraten-Partei in Eupen?
Linda Nix: Weil sie eine Änderung des konventionellen politischen Systems anstrebt, das augenscheinlich schon lange ausgedient hat. Die Grundsätze der Piraten stimmen fast gänzlich mit meinen persönlichen Ansichten überein. Vor allem gefällt mir, dass es keinen Parteizwang gibt und Freiheit und Verantwortlichkeit groß geschrieben werden. Somit zählt die Meinung des Einzelnen, und es geht nicht nur darum, das Parteiprogramm nachzubeten. Alle Entscheidungen werden demokratisch getroffen. Das Motto der Piraten ist übrigens: „Klarmachen zum Ändern!“.
OD: Weshalb denn eine Piraten-Partei nur in Eupen?
Linda Nix: Weil Eupen mein Wohnort ist. In St.Vith gibt es ja bereits einen „Stammtisch“ (Pirate Beer) der Piraten-Partei unter der Leitung von Christian Zeyen, mit dem wir zusammenarbeiten. Wir planen auch regelmäßige Treffen der beiden Gruppen zwecks Austausch. Natürlich sind alle Interessierten aus dem gesamten Norden der DG eingeladen, an den Treffen teilzunehmen und sich uns anzuschließen.
Problematik Frauenquote in St.Vith gab den Ausschlag
OD: Weshalb erfolgt der Aufruf erst nach den Wahlen und nicht schon vorher?
Linda Nix: Der Zeitpunkt ist eher zufällig. Ich trage mich schon länger mit dem Gedanken, bei den Piraten aktiv zu werden. Die Problematik um die Frauenquote im Wahlkampf in St.Vith hat mich dann endgültig dazu bewogen.
OD: Welches sind Ihre Ziele kurzfristig, mittelfristig und langfristig?
Linda Nix: Kommunal in Eupen ist das Ziel kurzfristig erst einmal, „den Stein ins Rollen zu bringen“, Interessenten anzusprechen und eine offene Diskussionsrunde zu schaffen. Was sich langfristig daraus dann ergibt, wird sich zeigen. Im Hinblick auf die Europawahl 2014 wird derzeit die Gründung der Europäischen Piraten vorbereitet. Die Organisation soll die gemeinsamen Inhalte zu den Europawahlen klären und strebt die offizielle Anerkennung als politische Partei auf europäischer Ebene an.
OD: Gibt es schon Mitstreiter?
Linda Nix: Die Organisation bestreite ich zusammen mit meinem Kollegen Kilian Breuer. Für das erste Treffen am 20. November im Café Ratskeller haben schon einige Interessenten zugesagt. (cre)
Ich weiß nicht, ob hier Platz ist für eine Piraten-Partei. Vivant war ja schon so etwas Ähnliches, und die haben es auch nicht sehr weit gebracht.
Wenn die Hauptprinzipien der europäischen Piratenparteien direkte Demokratie, Reform des Urhebergesetzes und garantierte Privatsphäre sind, wie sollen diese auf kommunaler Ebene verwirklicht werden? Oder ist sie dann nur eine andere sozialistische Partei?
„Christian Zeyen von den Piraten in St.Vith.“??? Das Bild ist nicht in St.Vith aufgenommen worden, versuchen Sie es doch mal mit „Christian Zeyen von den St.Vither Piraten.“ Unabhängig davon, Konkurrenz belebt das Geschäft, Grün hat auch mal klein angefangen.
wohl lange nicht mehr in sv gewesen? das im hintergrund ist die bäckerei fonk
Natürlich ist das Foto nicht in St.Vith gemacht worden, sondern bei einer Demo in Brüssel. Wir hätten also nicht „Piraten in St.Vith“, sondern „St.Vither Piraten“ schreiben sollen.
Ich finde es gut, dass sich die neue Gruppierung jetzt offiziell formiert. Und wenn sie nur die Nichtwähler- und Weißwählerstimmen 2014 erhalten würden, bilden sie schon eine starke Fraktion auf DG-Ebene. Meine Unterstützung haben sie schon.
Piratenpartei. Ein Wort. Ohne Bindestriche. Ich mein ja nur…
Bloss nicht noch den Schwachsinn nach Ostbelgien tragen, noch ne Partei brauchen Wir wirklich nicht und schon garnicht sone Pseudo-Partei Manchen Leuten ist wirklich langweilig im Leben , klappt es mit gebrauchten Klamotten verkaufen nicht wird flott ne Partei gegründet Ich fass es nicht, Ich habe fertig
Kann dir nur zustimmen. Zuviele Leute haben zuviel Zeit und zuwenig Hirn. Wie kann man nur einen solchen Schwachsinn unterstützten ? Hauptcredo der PI-RATTEN ist die Abschafffung des Urheberrechts. Ergo : geistiges Eigentum soll Allgeneingut sein. Wovon sollen denn bitte Journalisten , Redakteure , Schriftsteller , Softwareentwickler , usw leben wenn man ihre Arbeit einfach per Guttenplag stehlen darf ? Ich möchte für meine Arbeit oder Dienstleistung schliesslich auch bezahlt werden , ganz gleich ob ich Wurst verkaufe, Böden putze, oder Häuser baue. Die Generation 3.0 sollte bitte mal beginnen zu denken und zu arbeiten, und nicht nur zu konsumieren. (ein Gutteplag ist übrigens ein Synonym für den Diebstahl geistigen Eigentums . Benannt nach dem früheren deutschen Minister Guttenberg-von-zu- Dr-weiss nicht was noch alles.)
Weiter denken kann auch nicht schaden… Alles was die Menschheit sich ausgedacht hat gehört der Menscheit. Als ob wir Staubkörner in der Geschichte der Menscheit ein Recht darauf hätten unser Wissen anderen vorzuenthalten oder Gewinn daraus zu ziehen. Die Menschheit als Ganzes hat ein Recht auf Inovation und Fortschritt – nicht nur die, die das Geld besitzen sich Gemeingut patentieren zu lassen! Bei Musik, Literatur, etc. sehe ich das anders – aber bei allem was Energie, Grundversorgung, Medizin, Betriebssysteme und Basissoftware etc. betrifft ist es ein Verbrechen an der Menschheit Gewinn aus Patenten und Monopolen zu ziehen! Die Staaten stehen in der Pflicht seinen Bürgern solche Dinge zu bestmöglichen Konditionen zur Verfügung zu stellen! Ich werde mir den PiratenStammtisch ansehen bevor ich urteile! Ihr vermischt doch die deutschen Piraten mit den Belgischen – wahrscheinlich liegt ihr richtig ;-) – trotzdem ERST sehen DANN urteilen! Pit
Warum gleich persönlich werden? Das Besteben, etwas zu ändern, hängt sicher nicht mit Langweile zusammen, sondern mit Engagement. Ich habe noch lange nicht fertig ;)
P.s: Es geht sich nicht um die Abschaffung des Urheberrechts, sondern um eine Reform desselbigen. Argumente dafür hat Pit hier ja schon zu genüge angeführt.
Ich sehe nicht die Beziehung zwischen „gebrauchten Klamotten“ und „Partei gegründet“ oder es klappt mit gebrauchten Klamotten verkaufen nicht gut, weil der Staat zu viel Steuern und administrative Tätigkeiten verlangt…In Eupen sind fast alle Unternehmen tbankrote !
Und demnächst erscheint noch die NPD, dann hätten wir alle Farben vollständig ;)
Eine NPD würde auf jedenfall genügend zustimmung bekommen!!!
Vollkommen richtig erkannt „Andersdenkender“. Eine solche Partei würde eher Zuspruch erhalten als eine Piratenpartei…ich frage mich wirklich was das ganze soll…in Eupen eine Piratenpartei? NON MERCI!!!
Warum sollte denn in Eupen eine Piratenpartei weniger sinnvoll sein als anderswo? Ich verstehe diese Art der Argumentation nicht. Selbstverständlich gibt es Befürworter und Gegner, das ist völlig normal und damit kann ich leben. Aber warum es einige hier anscheinend ortsgebunden ablehnen, ist mir unbegreiflich.
ganz einfach, weil gewisse Leute hier lieber rechts wählen würden.
hehe, gutes niveau hier ;) hirn? non merci!
Die Piratenparteien sind doch in Deutschland längst schon wieder im Abschwung und fallen unter 5%. Leider. Es gibt bei denen m.E. eine zu kleine gemeinsame Basis (qua Programm) und zuviele unterschiedliche Induviduen. Die Teilnahme an einer Mehrheit bzw. Exekutive ist damit kaum möglich. Eine lose A.P.O. als Internet-Gruppe, die sich auf ein Minimum an gemeinsamen Punkten einigt und entsprechend agiert (u.a. aber nicht nur im Internet), wäre m.E. eine bessere Vorgehensweise, aber schwierig in großem Maßstab als Organisation zu finanzieren. Leider.
Herr bosch Die Piratenpartei existiert auch in Belgien, also bitte nicht nur nach Deutschland schauen. ;)