Notizen

Belgier Jasper Philipsen ist der König der Sprinter

03.07.2023, Frankreich, Bayonne: Jasper Philipsen aus Belgien vom Team Alpecin-Deceuninck jubelt über seinen Etappensieg. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Jasper Philipsen gewinnt bei der ersten großen Sprintankunft der 110. Frankreich-Rundfahrt am Montag. Der belgische Sprintspezialist bewies auf der dritten Etappe nach 193,5 Kilometern von Amorebieta-Etxano nach Bayonne das größere Stehvermögen.

Zweiter wurde Phil Bauhaus aus Deutschland vom Team Bahrain Victorious. Den dritten Platz belegte Caleb Ewan (Lotto Dstny).

Für Wout van Aert überwog am Ende wieder der Frust, denn der Belgier von Jumbo Visma wurde beim Sprint von seinem Landsmann Philipsen behindert. Nach Meinung der Rennkommissare reichte dies aber nicht, um Philipsen als Sieger zu deklassieren.

Auswirkungen auf das Gesamtklassement hatte der Sprinter-Tag nicht. Der zweimalige Tour-Champion Tadej Pogacar musste bei seiner Jagd nach jeder Bonussekunde eine Pause einlegen und bleibt mit sechs Sekunden Rückstand auf Teamkollege und Auftaktsieger Adam Yates Zweiter. An den ersten beiden Tagen hatte der Slowene insgesamt elf Sekunden gegenüber dem dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard herausgeholt.

03.07.2023, Frankreich, Bayonne: Jasper Philipsen (l) aus Belgien vom Team Alpecin-Deceuninck jubelt, während er die Ziellinie vor dem Zweitplatzierten Phil Bauhaus aus Deutschland vom Team Bahrain Victorious überquert. Foto: Daniel Cole/AP/dpa

In Bayonne waren aber die Sprinter am Zug, allen voran Philipsen. Der 25-Jährige hatte bereits im vergangenen Jahr zwei Etappen bei der Tour gewonnen, unter anderem auch den Prestigesprint auf den Champs Élysées in Paris. Damit untermauerte er seinen Anspruch, der beste Sprinter der Welt sein zu wollen.

Seit seiner erfolgreichen Tour 2022 hat sich Philipsen noch einmal weiterentwickelt. In diesem Jahr spielte er auch bei den Klassikern eine Rolle, belegte sogar den zweiten Platz bei Paris-Roubaix – hinter seinem Teamkollegen Mathieu van der Poel.

Bei der Rückkehr nach Frankreich begleiteten den Tour-Tross auch Sicherheitsbedenken, zumal es nach dem Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle seit Tagen in Frankreichs Metropolen zu Krawallen kommt. „Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen. Ich spreche morgens, mittags und abends mit dem Innenministerium. Wir bleiben konzentriert und wachsam“, sagte Pierre-Yves Thouault als Vize-Direktor des Rennens. Gut für die Rundfahrt, dass erst am nächsten Freitag mit Bordeaux eine französische Großstadt angesteuert wird.

Wie angreifbar die Tour ist, hatte sich am Sonntag gezeigt, als Unbekannte offensichtlich Reißzwecken auf der Straße verteilt hatten. Zahlreiche Radprofis mussten etwa 20 Kilometer vor dem Ziel wegen Reifenschäden ihre Räder wechseln. Auch am Montag gab es wieder auffallend viele Reifenschäden. Der Grund dafür war zunächst nicht bekannt.

Am Dienstag dürfen erneut die Sprinter auf eine Massenankunft hoffen, wenn auf der vierten Etappe über 181,8 Kilometer von Dax nach Nogaro das Ziel auf der Motorsport-Rennstrecke Paul Armagnac liegt. 800 Meter geht es zum Schluss leicht ansteigend schnurstracks geradeaus. (dpa/cre)

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