Das belgische Königspaar ist am Montag im Vatikan von Papst Franziskus zu einer Privataudienz empfangen worden. Königin Mathilde erschien auf Krücken und im Rollstuhl.
Die Königin hat immer noch mit den Folgen einer Knieverletzung, die sie sich während des Skiurlaubs zuzog, zu kämpfen. Aber nicht nur wegen der Krücken und des Rollstuhls fiel Mathilde auf.
„Mathilde ist ganz in Weiß gekleidet und macht vom ‚Privilège du Blanc‘ Gebrauch – lediglich katholische Königinnen dürfen zur Audienz beim Papst Weiß tragen“, berichtete der BRF.
König Philippe verzichtet auf Kniefall
Es ist das erste Treffen zwischen dem belgischen Königspaar und Papst Franziskus. Über die Themen, die im Vatikan zur Sprache kamen, wurde nichts bekannt. Man nimmt aber an, dass u.a. über die Sterbehilfe-Gesetze in Belgien gesprochen wurde. Vor allem die gesetzliche Zulassung der Euthanasie für Minderjährige ist der katholischen Kirche ein Dorn im Auge.
Philippe verzichtete bei der Begrüßung durch Franziskus übrigens auf einen Kniefall. König Albert war im Jahr 2009 – anlässlich der Heiligsprechung von Pater Damian in Rom – bei seinem Besuch bei Papst Benedikt ehrfürchtig auf die Knie gefallen, was in der belgischen Öffentlichkeit für Polemik sorgte.
Mathilde soll den Papst auf die unzureichende Quote von Frauen im Management der römischen Kurie aufmerksam gemacht haben. Franziskus wies dieses jedoch, mit Andeutung auf die Armada von Fußbodenmasseusen bei den Klerikern, vehement zurück: Diese Haushaltwirtschafterinnen stünden ja nicht nur beratend zur Seite, sondern legten bei Bedarf auch Hand an.
Königin mit Schleier prima, aber König ohne Kopfbedeckung; näh datt jeht nich wa.
Zusatzinfo zum sogenannten „Privilège du Blanc“: Das Privileg, bei einer Audienz beim Papst in Weiß (und mit weißer Kopfbedeckung) zu erscheinen, ist laut der Zeitung Le Soir den Königinnen von Belgien, Spanien und des Großherzogtums Luxemburg sowie der Prinzessin von Monaco vorbehalten.
@OD: Da freut er sich, unser Papa, wenn die o.g. Damen vorbeikommen:
https://www.youtube.com/watch?v=zgItnE57JFs
Belgien zählt also als „privilegiert“, das wird der allmutter Europas, frau Merkel, aber bestimmt nicht gefallen. so ein weisser schleier fehlt ihr noch im Programm.
@ ich hab da noch was
Zu den drei Dingen die ich mir gar nicht vorstellen möchte gehört das Merkel in einem weißen Kleid. Das wünsch ich nicht mal dem Papst.
Die Gefahr besteht tatsächlich… Denn es ist wohl ein globaler Trend, dem selbst die… Chinesen nicht widerstehen können – was können die schön widerstehen? – und in Nepal „praktizieren“. Anstatt sich in Sari und Topi zu kleiden…
http://nepalitimes.com/gallery/image/Chinese-pose,1157#.VP7EQc2UmBs
Dann darf die Dolly Buster ja nicht mit einem weißen Schleier kommen
Gott segne König Filip!
@Zaungast: Aber nur mit dem Pipi der Engel. Seine Queen hat die weißen Klamotten wohl kurz vor dem Trip nach Rom, (wer bezahlt diese Touristenattraktionen eigentlich?), in einem Second-Hand-Laden in Brüssel eingekauft.
http://www.lameuse.be/1232221/article/2015-03-09/avant-son-voyage-au-vatican-mathilde-faisait-du-shopping-a-bruxelles
Zum Schleier der Königin hat Alexander Hezel im GE einen Leserbrief veröffentlicht, der den Nagel auf den Kopf trifft.
Darf ich ausnahmsweise aus dem Konkurrenzmedium (?) zitieren:
Schleierhafte Doppelmoral
Alexander Hezel aus Brüssel kommentiert den Besuch von Königin Mathilde bei Papst Franziskus. Die Königin trug bei der Audienz am Montag einen Schleier : Wenn eine belgische Wirtschaftsdelegation im März 2014 der Diktatur Saudi-Arabien einen Business-Besuch abstattet, wird lauthals Empörung darüber kundgetan, dass sich die Frauen verschleiern „müssen“.
Wenn aber die Königin Belgiens gestern (9. März) einen Schleier beim Besuch des Kirchenführers der Christen, Jorge Mario Bergoglio, trägt, dann kratzt das niemanden…
Gibt es etwa „gute“ und „schlechte“ Schleier?
Dass diese Geste der geistigen Unterwerfung einer Königin nur einen Tag nach dem Internationalen Frauentag 2015 geschieht, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Frauen, die frei und emanzipiert von Doktrinen und Machismus leben möchten.
Alexander Hezel, Brüssel, 10.03.2015
Na, zum Glück hat König Filip wenigstens darauf verzichtet – anders als sein Vorgänger – sich als Monarch und belgisches Staatsoberhaupt vor einem anderen Monarchen und Staatsoberhaupt auf die Knie zu werfen und demütige Unterwerfung zu bezeugen.
(In einem muss man Herrn Hezel widersprechen. Der papst ist nur das Oberhaupt der Katholiken und nicht der Christen insgesamt. Protestanten, Orthodoxe u. a. würden sich solche Vereinnahmung sicher verbitten.)
Das dürfte Alexander den Großen wenig interessieren – ist er doch ein Ideologie und kein Realist…
@ edig, ich nehme mir das m und geben ihnen ein f für das Merkel!!!
@ Zaungast, sie schreiben filip, muss das nicht philippe heissen? ich hatte schon flipper gelesen!!!
@ich glaub, mich tritt ein Pferd: Dass Zaungast „Filip“ schreibt statt „Philippe“ oder „Philipp“, hat natürlich einen sprachpolitischen Hintergrund. Es ist die Eindeutschung von „Philippe“.
@ eastwind, danke für die Aufklärung, habe verstanden, bin halt älter.