Politik

Personalmangel in den Wohn- und Pflegezentren der Eifel – Ministerin Dedonder sagt die Hilfe der Armee zu

Das Seniorenheim St. Elisabeth an der Klosterstraße in St. Vith ist eine von drei Einrichtungen, die von der Vivias-Interkommunale Eifel verwaltet werden. Foto: Alfons Henkes

Ein Personalmangel in den beiden Wohn- und Pflegezentren für Senioren (WPZS) der Eifeler Interkommunalen Vivias hat im Herbst 2021 zu einem Einzugsstopp geführt.

Während die Situation in Bütgenbach aktuell „unter Kontrolle“ ist, greift die Armee in St. Vith nun doch ein. Das teilte Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) unter Berufung auf seine föderale Ministerkollegin Ludivine Dedonder (PS) am Montagnachmittag mit.

Zuvor hatte der Verwaltungsratsvorsitzende von Vivias, Friedhelm Wirtz, ein Schreiben an das Verteidigungsministerium verfasst, in dem er um Beistand bat.

DG-Minister Antonios Antoniadis (SP). Foto: PDG/CK

Antoniadis kontaktierte daraufhin die Verteidigungsministerin, um die Unterstützung der Ministerin für das WPZS St. Elisabeth zu sichern.

„Mehrere Angaben und eine Reihe von Telefonaten sowie E-Mails waren nötig, um die positive Rückmeldung zu erhalten. Heute können wir bestätigen, dass zunächst während 15 Tagen vier ausgebildete Pflegehelfer der Armee in St. Vith im Einsatz sein werden. Zwei am Morgen und zwei im Nachmittag. Eine erste Evaluierung soll Anfang März erfolgen, dann könnte die Maßnahme verlängert werden“, so Antoniadis, der darüber erfreut ist, dass die Verteidigungsministerin auf seine Intervention hin schnell zur Tat geschritten ist.

Antoniadis: „Ich danke der Föderalministerin für die Unterstützung in dieser Angelegenheit, die sicherlich nur vorübergehend sein wird. Ich bin zuversichtlich, dass Vivias die nötigen Maßnahmen treffen wird, um die Personalsituation zu verbessern. Wir werden als Regierung den Träger dabei unterstützen, wo wir nur können.“

30 Antworten auf “Personalmangel in den Wohn- und Pflegezentren der Eifel – Ministerin Dedonder sagt die Hilfe der Armee zu”

  1. Corona2019

    Ob das billiger wird ?

    Um Leute für diesen Beruf zu finden, muss man auch für eine gerechte Bezahlung einstehen.

    Warum unsere Politiker noch immer nicht verstanden haben, dass Menschen die mit dem Kopf und den Händen arbeiten müssen, mehr verdienen sollten, als Menschen die nur mit dem Kopf arbeiten ?

    Aber stimmt, letztere waren ja schon immer dafür dass sie am meisten verdienen, und dazu gehören natürlich auch Politiker.

    • Friedrich Meier

      Die Armee kann eben mehr als Brücken bauen und Tunnel graben.
      Hat karlh1berens eigentlich jemals eine Kaserne von innen gesehen, oder einen Flughafen, oder ein Militärkrankenhaus, oder ein Zeltlager, oder ….

      • Und was ist mit den Hausärzten? Denen verbietet man das denken und behandeln ihrer Patienten seit 2 Jahren.
        Warum hat man das Militär nicht gleich zur Hilfe gerufen, warum erst nach 2 Jahren Pandemie? Vielleicht weil das eben nicht die Aufgabe des Militär ist? Oder ein Militärarzt sich womöglich nicht von einem darhergelaufenen Hanswurst von Minister seinen Job erklären hätte lassen?

        Ich vermische jetzt natürlich alles. Das Problem in den Pflegeheimen hat natürlich nichts mit den überlasteten Krankenhäusern wären der Pandemie zu tun. Abgesehen davon, dass die Gründe für den Personalmangel exakt die gleichen sind: zu wenig INAMI/LIKIV Nummern die vergeben werden, zu schlechte Bezahlung, zu schlechte Arbeitsbedingungen …

        • Friedrich Meier

          Haha, ich weiß ja nicht wer dein Hausarzt ist, aber meinem ist noch nichts verboten worden und er hat mich auch in den letzten Jahren behandelt. Er hat sogar noch ein paar Krankenpflegerinnen vom Krankenhaus abgeworben und die haben nicht gewechselt, weil sie jetzt mehr verdienen, sondern weil sie mit den Vorgesetzten, der Direktion und vom Verwaltungsrat des Krankenhauses mit dem Arbeitsdruck alleine gelassen wurden.
          Nicht das Krankenhaus ist überlastet, sondern das Personal in den unteren Rängen.
          Direktoren, Dienstleiter und Chefdirigenten werden weiter ihre erhöhten Gehälter bekommen, aber für die Arbeitenden bleibt nur die Überlastung durch Personalmangel und schlechte Bezahlung.
          Weder Gehaltserhöhung noch zusätzliche Prämien hat es gegeben für die Pflegenden.
          Wie wäre es mit einer Prämie für Zweisprachigkeit, wie es sie in andern Einrichtungen gibt? Nein, die Deutschsprachigen Angestellten müssen Französisch können, damit Frankophone hier arbeiten können und nach Jahren noch keinen Nachweis erbringen müssen, dass sie Deutsch gelernt haben.

  2. Vergeuder?

    Bezahlt diese Leute ehrlich und Fair, dann habt ihr keine Peronalmängel mehr! Macht endlich eure Versprechungen wahr! Desolate Politiker. Ihr macht euch die Taschen voll, und bezieht saftige Diäten und danach ebenso saftige Renten! Wovon diese Leuten nicht mal wagen zu träumen!
    Schämt ihr euch nicht!? Unfähig bis über den Kopf hinaus.

  3. Einfach nur Traurig

    Das Problem wird es über kurz oder lang überall in Ostbelgien geben…
    Es hat nicht mal etwas mit Bezahlung zu tun!
    Würden die Heimleitungen dem verbliebenen Personal etwas mehr Respekt, Vertrauen und Wertschätzung entgegen bringen anstatt den Druck und die Kontrollen immer mehr zu erhöhen und noch zu denunzieren wenn nicht alles glatt läuft wie gewünscht… dann wären viele vorprogrammierte Probleme vermeidbar!
    Ich rede leider absolut aus Erfahrung.

  4. DerLuxemburger

    Wenn die Armee schon da ist kann sie auch gleich im Krankenhaus anfangen. Das wird auch so enden wie das Wohnheim. Wer ins KH muss und die Wahl hat sollte egal wohin gehen aber bloß nicht nach St.Vith.
    Armseliges Versagen der Verantwortlichen die sich noch nicht mal dafür schämen.

    • Gastleser

      Das Krankenhaus St Vith ist gut!
      Sehr gut!
      Als Luxemburger sollte man mal schön den Mund halten!
      Schon Mal bei CNS im Container – Puff gewesen?
      Lächerlich der Laden.
      Vom Parkplatz bis zum Zustand vom Gebäude und der „Behandlung“.

    • Friedrich Meier

      Um Gottes Willen! Keine Ärzte der Armee ins Krankenhaus Sankt Vith!
      Eine Arbeitet schon zeitweise in der Notaufnahme und kommandiert ihre Kollegen und Personal, wie sie es bei ihrem Hauptarbeitgeber gewohnt ist. Natürlich werden die Kommandos auf französisch verteilt, denn die Armeesprache ist halt so.

  5. Untertan

    Diese katastrophale Situation bei Vivias haben die Verantwortlichen selber herbeigeführt. Seit Jahren haben diese Möchtegernmanager Personalmitglieder gemobbt und wegrationalisiert. Dass sich das negativ auswirken würde war vorhersehbar. Diesen Leuten fehlt der nötige Weitblick, um solch ein Unternehmen zu führen. In der Privatwirtschaft würden sie schnellstmöglich von ihren Posten und Ämtern entbunden. „Es lebe der Klüngel“. Die Allgemeinheit darf ja zahlen.

  6. Is' denn schon wieder Belagerung...?

    Die heutigen jung-Manager à la EXCEL-Tabellen-Management sind sich wohl nicht bewust dass bei manchen unserer Älteren in den Heimen noch Panik aufkommt, wenn sie Armeekluft sehen, oder durch entsprechendes Auftreten an den Krieg erinnert werden…

    • Friedrich Meier

      …wenn sie Armeekluft sehen…
      Hä, wer glaubt denn, dass Pfleger etwas anders anziehen als ihre Dienstkleidung.
      Hier wird wohl kaum ein Pflegehelfer in Armeeuniform seine Arbeit verrichten.

  7. Ich denke da sollte im Ministerium mal eine Arbeitsgruppe geschaffen werden, die erarbeitet, wie wir das Problem eventuell lösen könnten. Wegen Überbeschäftigung der jetzigen Ministeriumsmitarbeiter, gleich noch 4 neue Mitarbeiter anwerben, am besten Krankenpfleger, damit die nötige Kompetenz nicht fehlt.

    Das wird schon. Toitoitoi!

  8. Krisenmanagement

    Das ist traurig, dass die verantwortlichen Akteure es so weit kommen haben lassen. Es gibt so einige Sprichwörter, die darauf hindeuten: Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken. So ist es auch bei V….s. Es ist hinlänglich bekannt, dass das Personal massiv unter Druck gesetzt wurde. Ein schlechtes Betriebsklima kann sich heute niemand mehr erlauben Nur das scheint man in den Eifeler Heimen der Interkommunalen V….s niemand verstanden zu haben. Keiner denkt daran den Interkommunalenchef und den Pflegedienstleiter in die Wüste zu schicken. Ausserdem ist da das Damoklesschwert der Impfpflicht für den Pflegebereich. Da diese Impfung keine sterile Immunität herstellen kann. Ist diese Impfpflicht sinnlos, um die Senioren zu schützen. Einzig alleine kann da vielleicht regelmässiges Testen die Heimbewohner einigermassen schützen. Dann kommt die Bezahlung noch hinzu. Bezahlung ist eine Art von Wertschätzung.
    Es ist ein Generalversagen seitens der politischen Institutionen. Was hat Antonios Antoniades unternommen? Die Probleme sind schon länger bekannt. Was hat die Regierung Paasch unternommen? Hat diese Regierung alles unternommen diese Situation zu verbessern? Wer trägt die Verantwortung?
    Wie wirkt der Militäreinsatz auf die Bewohner? Ich kann es nur mutmassen. Aber angenehm ist das bestimmt nicht. Was sollen die Angehörigen der Bewohner denken? …..

        • Friedrich Meier

          2400 € ….na ist das denn nix ?
          für dieses Geld muss der Pfleger in Schichten arbeiten, an Wochenenden arbeiten und nachts arbeiten.
          Der Dienstplan wird ständig geändert, weil dauernd Kollegen ausfallen.
          Ein Wochenende ist nie sicher denn der Dienstleiter hat die Macht sogar freie Tage zu streichen falls der Fortbestand der regelmäßigen Pflege nicht gewährleistet ist.
          Der Vorgesetzte kann jeden Tag eine bis einige Überstunden zu verlangen.
          Pausen werden verkürzt und verschoben oder fallen ganz aus.
          Würde ein Maurer oder ein Fabrikarbeiter das für dieses Monatsgehalt mitmachen?

    • Einfach nur traurig

      Kann ich Ihnen sagen: nicht genug! Das Brutto Anfangsgehalt nach fast 4 Jahren Studium liegt zwischen 2400€ und 2600€ natürlich nur bei einem Vertrag im 3 Schichtsystem, Feiertage und
      jedes 2. Wochenende versteht sich ja von selbst. Dann sollte man vielleicht noch erwähnen dass man heutzutage fast doppelt soviele Patienten oder Heimbewohner versorgen muss.
      Ich kann Ihnen sagen…. Es geht schon lange nicht mehr ums Gehalt, wenn Sie 10 Pfleger*innen befragen ob Sie lieber mehr verdienen oder von Ihrem Arbeitgeber respektvoll behandelt werden und dazu der Personalschlüssel verbessert wird, kann ich Ihnen garantieren dass sich alle 10 Pfleger*innen für letzteres entscheiden werden… Ich kann nur von mir selber reden nach vielen Jahren in dem Job, je älter ich werde umso mehr muss ich schuften und die Bedingungen werden von Tag zu Tag schlechter! Vergessen Sie das Gehalt. Es ist nicht der Grund für Pflegekräftemangel.

  9. Momentan ist die Stimmung beim restlichen Personal im Seniorenheim in St. Vith katastrophal. Vivias lässt alles den Bach runtergehen. Eine Schande ist das! Und zuhause wartet die „alte Kundschaft“, aber für sie ist kein Platz, obwohl Platz ist…

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