Gesellschaft

Patrick Bonni sieht sich als Opfer einer „Kampagne“ – Mehrere Verleumdungsklagen

Dieses Archivfoto zeigt Patrick Bonni in seiner Eigenschaft als Direktor des IAWM. Foto: IAWM

Der suspendierte Geschäftsführende Direktor des IAWM, Patrick Bonni, sieht sich laut seinem Anwalt Axel Kittel als Opfer einer „Kampagne“ und hat Anzeige gegen einen Forum-Schreiber und gegen andere Personen wegen Verleumdung erstattet. Daraufhin ließ die Eupener Staatsanwaltschaft unter Androhung einer Zwangsmaßnahme bei „Ostbelgien Direkt“ die Angaben über einen von Bonni der Verleumdung bezichtigten Schreiber beschlagnahmen.

Am Mittwoch hatte „Ostbelgien Direkt“ in einem Gespräch mit Rechtsanwalt Kittel vergeblich versucht, diesen dazu zu überreden, Bonnis Anzeige gegen den Schreiber „Engel“ zurückzuziehen. Bonni wurde die Möglichkeit einer Gegendarstellung angeboten, was sein Anwalt jedoch kategorisch ablehnte.

Anwalt Kittel ist überzeugt, dass nicht nur zwei Kommentare von „Engel“ auf „Ostbelgien Direkt“, sondern auch einige andere Gerüchte, die nach der Suspendierung seines Mandanten in der hiesigen Öffentlichkeit verbreitet wurden, Teile einer „Kampagne“ gegen Patrick Bonni sind. Deshalb sei auch noch gegen andere Personen, die Stimmung gegen Bonni machten, Anzeige erstattet worden.

Nach Auffassung der Eupener Staatsanwaltschaft fallen Internetkommentare nicht unter das Quellengeheimnis, auf das Berufsjournalisten sich beziehen können, um beispielsweise gegenüber der Justiz eine Aussage oder die Herausgabe von Beweismaterial zu verweigern.

Kommentar vom 6. Dezember 2013

Der erste Kommentar, der von Bonni beanstandet wird, wurde eingereicht am 6. Dezember 2013 um 12:44 Uhr. Darin schreibt „Engel“ Folgendes:

Patrick Bonni (rechts). Foto: Gerd Comouth

Patrick Bonni (rechts). Foto: Gerd Comouth

Nun aber mal schön langsam! Bonni geht in die Offensive über und versucht seine Haut zu retten – das ist durchaus legitim und in einem Rechtsstaat auch so vorgesehen.

Doch jetzt sofort von seiner Unschuld auszugehen erachte ich in diesem Zusammenhang doch als Farce, zumal die Indizien “erdrückend” sind.

Es wäre ein Hohn und ein Witz zugleich, wenn Bonni als Direktor wieder eingesetzt würde… damit verliere das Iawm, die beiden Zawm und auch der gesamte duale Ausbildungssektor doch viel von seinem über Jahrzehnte erarbeitetem Image.

Bonni hat “Dreck am Stecken” – wie viel, das werden die Gerichte entscheiden. Es ist aber schon schlimm genug, dass ein “Amtsträger” in exponierter Situation solche Dünkel besitzt. Sollen dies die Vorbilder für die angehenden Gesellen und Meister sein?

Kommentar vom 9. Dezember 2013

Der zweite Kommentar wurde drei Tage später gepostet, am 9. Dezember 2013 um 17:28 Uhr. Darin war Folgendes zu lesen:

Patrick Bonni (links) mit Ausbildungsminister Oliver Paasch. Foto: Serge Heinen

Patrick Bonni (links) mit Ausbildungsminister Oliver Paasch. Foto: Serge Heinen

Die Aussage der Prokuratorin des Königs ist unmissverständlich und belegt meine Aussage.

Nein, ich bin nicht scharf auf den Posten des Iawm-Direktors, glaube aber, dass dieses gesamte Konstrukt in Zeiten von Sparmaßnahmen einfach “gestrichen” werden soll. Zwei gut funktionierende Zawm’s mit erstklassigen Direktoren und darüber eine im Ministerium im Konsens mit den Innungen als Verwaltungsrat angesiedelte Kontrollstelle dürfte doch ausreichen, um eine “laufende und gut funktionierende Angelegenheit” zu schaukeln.

Es braucht nicht immer “Vernetzungen in alle Herren Länder”, damit es dem ostbelgischen Handwerk gut geht!

Neben den Anschuldigungen wegen “sexueller Belästigungen” macht mich vor allem der Vorwurf der möglichen Unterschlagung “hellhörig”.

Wenn die Staatsanwaltschaft ermittelt, liegen zweifelsohne bereits Fakten und Indizien vor, denn so ins Blaue wird diese Behörde nicht arbeiten…

… daher bitte ich vor einer “Verleumdungsklage” mal zwischen den Zeilen zu lesen, denn da findet der findige Sprachgewandte das eine oder andere “Schmankerl”.

Kommentare bis heute nicht zurückgezogen

Patrick Bonnis Rechtsanwalt Axel Kittel (rechts, hier am 1. April 2011 vor dem Eupener Gericht in Sachen AS-Klage gegen den Fußballverband mit dem Kollegen Ralph Lentz). Foto: Belga

Patrick Bonnis Rechtsanwalt Axel Kittel (rechts, hier am 1. April 2011 vor dem Eupener Gericht in Sachen AS-Klage gegen den Fußballverband mit dem Kollegen Ralph Lentz). Foto: Belga

Der Schreiber „Engel“ scheint jedenfalls über viel Insiderwissen zu verfügen, was die Situation beim IAWM betrifft, oder er tut so, als verfüge er über viel Insiderwissen. Hat „Engel“ mit seinen beiden Kommentaren Bonni eine Falle stellen wollen?

Außerdem fällt auf, dass der Schreiber „Ostbelgien Direkt“ bis heute zu keinem Zeitpunkt aufgefordert hat, die beiden Kommentare zurückzuziehen, was gelegentlich passiert, wenn ein Schreiber nach der Veröffentlichung den Eindruck hat, dass sein Posting fehl am Platze war.

Sollte Bonnis Suspendierung mit der Zeit als rechtens bewertet werden, dürften die von ihm angestrengte Verleumdungsklagen wohl in sich selbst zusammenfallen…

Jedenfalls hat der Fall Bonni mit diesen Verleumdungsklagen eine neue „Qualität“ erreicht. Es geht bisweilen auch um Presse-, Rede- und Meinungsfreiheit. (cre)

 

68 Antworten auf “Patrick Bonni sieht sich als Opfer einer „Kampagne“ – Mehrere Verleumdungsklagen”

  1. Ich sehe in den beiden Kommentaren eigentlich keinen Straftatbestand der Verleumdung. Es wurden doch vielmehr die Aussagen der Staatsanwaltschaft wiederholt und mitgeteilt, dass abgewartet werden muss, bevor man eine „Unschuld“ ausspricht. Das gilt selbstverständlich auch für die „Schuld“. Wenn das der neue Stil in OB ist, dann trägt unser Gebiet die Vorsilbe „OST“ zurecht.

  2. Jemand, der mit Insiderwissen in einer solchen Situation rumwirft, wird hoffentlich so schlau sein, sich hinter einem anonymen Proxy oder einer VPN zu verstecken. Gerade wegen diesem Artikels als Resultat.

    Schade jedoch, dass Tor-Proxies vom Spamfilter dieses Blogs blockiert werden.

  3. Guck mal!

    Das ist wohl gar nicht gut für OD, wenn die Staatsanwaltschaft jetzt die Anonymität der Poster aufhebt. Hier gilt es wohl zu klären, wann und unter welchen Umständen hier behördlicherseits nachgeforscht werden kann und darf. Gerade jetzt vor den Wahlen werden einige Scharfmacher in diesem Forum sich ja dann auf etwas gefasst machen müssen., insbesondere, wo besagter Anwalt am 25. Mai ja für die PFF europäische Würden anstrebt. Aber es ist das gute REcht von Bonni, der bis zu einer Verurteilung als unschuldig zu gelten hat, sich gegen Verleumdung zu wehren!

  4. Solche Anzeigen führen zu nichts. Das verläuft im Sande. Das ist ein Muskelspiel, mit dem man Eindruck machen will. Was ist eigentlich aus der Anzeige von Patrick Knops geworden gegen den Talsperren-Schläger? Noch so ein Fall von viel Lärm um nichts.

    • Ostbelgien Direkt

      Herr Berens, in der Praxis ist es so, dass jeder Teilnehmer am Forum von „Ostbelgien Direkt“ die Redaktion entweder per Kommentar oder per E-Mail auf einen Kommentar, der ihm unangemessen erscheint, aufmerksam machen und sie darum bitten kann, diesen zu entfernen. Der Kommentar wird dann noch einmal geprüft. Und es ist oft genug passiert, dass er dann auch entfernt wurde. Die Beanstandungen müssen nicht von einer betroffenen Person gemacht werden. Das können auch Drittpersonen sein, die mit der Sache gar nichts zu tun haben. Bei bisher fast 30.000 Kommentaren kann es passieren, dass man die eine oder andere fragwürdige Passage übersieht. Übrigens sind weder von Herrn Bonni noch von dessen Anwalt Kittel noch von einer Drittperson die beiden Kommentare von „Engel“ beanstandet worden. Möglicherweise hat man sie ganz bewusst nicht entfernen lassen, weil man sich dadurch die Möglichkeit vorbehalten wollte, gegen den vermeintlichen „Verleumder“ juristisch vorzugehen. Also, Herr Berens, sollten Sie demnächst einen Kommentar für unangemessen halten, brauchen Sie nur einen kurzen Kommentar oder eine E-Mail zu schicken. Ich werde aber dem Fall Bonni und dessen „Anti-Verleumdungsaktion“ demnächst einen „Standpunkt“-Artikel widmen. Da scheint mir einiges im Argen zu liegen, das an dieser Stelle zur Sprache kommen sollte. Gruß Gerard Cremer

      • Ostbelgien Direkt

        Ich möchte dem noch etwas hinzufügen: Ich halte die Position von Rechtsanwalt Axel Kittel für untragbar. Man kann nicht drei Monate vor den Wahlen die Staatsanwaltschaft auf ein Presseorgan hetzen und gleichzeitig Spitzenkandidat der PFF bei eben diesen Wahlen sein. Kittel müsste meiner Ansicht nach eines der beiden Mandate niederlegen. Er hat übrigens am Mittwoch mir gegenüber keinen Hehl daraus gemacht, dass nicht der Inhalt der beiden Kommentare ihn störe, sondern allein die Tatsache, dass sich der Autor des Kommentars nicht mit seinem richtigen Namen, sondern mit einem Pseudonym geäußert hat. Damit ist klar, dass es Kittel gar nicht um die Verleumdung des Herrn Bonni geht, sondern um die Tatsache, dass man in diesem Forum anonym posten kann. Gruß Gerard Cremer

        • Geben sie’s doch zu Herr Cremer: Sie reiben sich doch die Hände, weil die Geschichte für Sie ein gefundenes Fressen zu sein scheint. Anders kann ich mir die Veröffentlichung des ganzen nämlich nicht erklären. Ihr letzter Kommentar offenbart doch ihre Absicht das Ganze so gut es geht auszuschlachten und einen persönlichen Feldzug mit Hilfe zahlreicher Kommentare und natürlich Klicks zu führen. Ich bin mir sicher es folgen noch Artikel à la: „Leute von Heute: Axel Kittel“ oder „Patrick Bonni hat jern Vritten mit nem Klätsch Andalouse“

        • senfgeber

          Lieber Herr Cremer, in Kappesland ist es aber durchaus möglich, drei Monate vor den Wahlen wie Sie schreiben „die Staatsanwaltschaft auf ein Presseorgan zu hetzen und gleichzeitig Spitzenkandidat der PFF bei eben diesen Wahlen zu sein.“

          Gerade solche Nettigkeiten machen doch den politischen Charme in Kappesland aus, und stellen Sie sich das mal vor, der Kittel würde jetzt seinen Anwaltskittel ausziehen?
          Wie sähe denn das aus?

          Niemand sollte sich aber wegen dieser Sache einschüchtern lassen.

          • „Niemand sollte sich aber wegen dieser Sache einschüchtern lassen.“

            Ganz Ihrer Meinung, Senfgeber.
            Bange machen gilt nicht. Da sieht man doch wie in „Kappesland“ alles so eng beieinander liegt. Ein Hauch von Putin schwebt über uns

        • karlh1berens

          Herr Cremer, mein Kommentar bezog sich eigentlich auf einen Forenkommentar vom 26.01.2014 von Anonymous in der Kolummne „Leute von heute“ um 17.52 Uhr. Auch ich habe in dieser Kolummne einen Kommentar abgegeben, wo Sie noch extra per Mail nachfragen, ob dieser Kommentar veröffentlicht werden soll, ich das bejahe und sie trotzdem nicht veröffentlichen. Was wollen Sie mit Ihrem Blog eigentlich erreichen, außer Klicks ?
          Sie schreiben : „Man kann nicht drei Monate vor den Wahlen die Staatsanwaltschaft auf ein Presseorgan hetzen und gleichzeitig Spitzenkandidat der PFF bei eben diesen Wahlen sein“.
          Ich sage : Ein Presseorgan kann nicht von der Kandidatur eines Forenschreibers berichten und dann ein Statement dieses Kandidaten unterschlagen.
          Ich glaube, Sie verwechseln da was.

          • Ostbelgien Direkt

            Herr Berens, ich kann mich an den Kommentar von Ihnen noch erinnern. Er bezog sich auf eine Meldung mit Foto über einen Verkehrsunfall in Kettenis. Ihr Kommentar war nach Ihrer Darstellung ironisch gemeint, aber er kam ganz anders rüber, nämlich makaber. Deshalb ist er nicht gebracht worden. Sie selbst haben damals selbst mir gegenüber eingestanden, Ihr Kommentar sei eine „Satire der etwas heftigeren Form“. Sie hofften, das würde die Leute zum Nachdenken verleiten, aber meiner Ansicht nach hätten Sie genau das Gegenteil erreicht. Das sind eben so unbequeme Entscheidungen, die man hier treffen muss. Gruß

      • Vaterland

        Noch etwas! Wenn schon eine Möglichkeit besteht Kommentare zu beanstanden (bzw. überprüfen zu lassen), dann sollte direkt ein kleines Flaggensymbol oder ähnliches in den Kommentaren angezeigt werden, denn der Weg über E-Mail ist recht umständlich!

  5. Dies ist wirklich ein ganz plumpes Ablenkungs- bzw. Profilierungsmanöver.
    Herr Bonni und sein Anwalt sollten besser ihre Energie dafür verwenden, die Beschuldigungen zu entkräften oder – falls es einen materiellen oder sonstwie gearteten Schaden gegeben hat – diesen wiedergutzumachen.
    Von der Justiz darf erwartet werden, dass sie in der Lage ist, die Untersuchungen schnellstmöglich abzuschließen und die notwendigen Schritte einzuleiten. Aber dies ist wohl nur ein frommer Wunsch. Auch in anderen Akten arbeitet die Justiz erschreckend langsam. Zu langsam !
    Und: Eine langsame Justiz ist eine schlechte Justiz !

  6. die wahrheit

    muss man diese Person B. eigentlich kennen? Ich weiß nicht, wer er ist und was er getan haben soll. Wie steht in der Bibel geschrieben, wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Ist der Fall B., der zweite Fall HICK (aus den 80ziger Jahren)

  7. Anonymus

    eins vorweg: was herr bonni gemacht hat oder haben soll kann ich nicht beurteilen. es wird schon seine gründe haben.
    aber…

    eigentlich habe ich gedacht ich würde im demokratischen mitteleuropa leben allerdings bekomme ich immer mehr den eindruck das wir aus einem land aus dem mittleren osten kommen. es darf doch nicht sein das ein anwalt gegen ein presseorgan und die allgemeine meinungsfreiheit so drastisch vorgeht und vorgehen kann. die nette frau staatsanwältin spielt das ganze natürlich mit und unterstützt es. das herr kittel seinen mandaten mit allen mittel vertritt und verteidigt ist verständlich und akzeptabel aber irgendwo hört die arbeit eines anwalts auf und die freie meinungsäusserung, anonym oder offen, eines jeden an.
    können sich hier (staats)anwälte alles herausnehmen und die welt nach ihrem geschmack regieren und gestalten (auch wenn sie noch so klein scheint wie unser ostbelgien)?

    über das für oder wieder von OstbelgienDirekt (bzw die art und weise wie von OD berichtet wird) lässt sich sicherlich streiten und diskutieren. viele meinungen kommen aber erst dadurch zum vorschein das man hier anonym schreiben kann.

    wie muss ich mir das ganze jetzt vorstellen? ich kann also gegen jeden anonymen kommentar hier auf OstbelgienDirekt gerichtlich vorgehen und die angaben seiner person bei OD anfragen? können auch meine angaben abgefragt werden? darf ich überhaupt noch meine meinung äussern?

  8. wildewelt

    Wir leben heute in der Internetwelt. Es ist die große Freiheit, aber die hat eben ihren Preis. Was früher an den Theken und Stammtischen gequatscht wurde, lies man jetzt in den Internetforen. Das Gequatsche ist geblieben, nur der Ort, wo gequatscht wird, hat sich verändert. Früher hätte ein Bonni erst gar nicht erfahren, was über ihn erzählt wird. Jetzt kann er es lesen, ausdrucken, weiterleiten. Aber muss man deshalb über einen Forumschreiber mithilfe der Staatsgewalt herziehen? Irgendwann geht für Herrn Bonni der Schuss nach hinten los. Man muss nicht versuchen, auf Kosten anderer seine Haut zu retten. Das rächt sich irgendwann.

  9. Öppe Alaaf

    Das leidige Thema.

    Erstmal ein Lob an die Moderatoren von OD (‚kann mir nicht vorstellen, das Gerard Cremer das alles alleine stemmt. Mit so wenig Schlaf kommt kein Mensch klar!)

    Ich persönlich finde, dass die Möglichkeit der Avatare eine Bereicherung für OD ist. Anonyme Posts oder von den gleichen Personen immer wieder benutzte Nicknames unterscheide ich dabei. Damit wird aus „Öppe Alaaf“ zum Beispiel eine virtuelle Persönlichkeit, hinter der sich eine reale Person verbirgt. Es würde mir mittlerweile selbst Leid tun, diesen Avatar wegen einer blöden Aussage zu diskreditieren.

    ’sind wir beim Thema „blöde Aussage“. Verschiedene Dinge, die hier manchmal gepostet werden, sind im östlichen Narbarland schlicht verboten. Dort hätte OD wahrscheinlich schon Besuch von der Polizei bekommen.

    Erlauben Sie mir bitte ein kurzes Zitat aus Wikipedia:

    – Pressefreiheit bezeichnet das Recht von Rundfunk, Presse und anderen (etwa Online-) Medien auf freie Ausübung ihrer Tätigkeit, vor allem das unzensierte Veröffentlichen von Informationen und Meinungen.

    – Die Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht und wird in Verfassungen als ein gegen die Staatsgewalt gerichtetes Grundrecht garantiert, um zu verhindern, dass die öffentliche Meinungsbildung und die damit verbundene Auseinandersetzung mit Regierung und Gesetzgebung beeinträchtigt oder gar verboten wird.

    – Allgemein verbreitete Einschränkungen der Meinungsäußerungsfreiheit sind (nicht abschließend):
    der Schutz der persönlichen Ehre gegen Beleidigung oder Verleumdung,
    die Weitergabe als geheim klassifizierter Informationen,
    die übermäßige Kritik an eigenen oder ausländischen höchsten Staatsvertretern wie Staatsoberhaupt, Gerichten oder manchmal selbst einfachen Beamten,
    die Grenzen der Sittlichkeit und des Jugendschutzes,[2]
    die Grenze der öffentlichen Sicherheit (in den USA rechtshistorisch häufig angeführtes Verbot des missbräuchlichen Ausrufes „Feuer“ in einem Theater)
    der unlautere Wettbewerb durch Diskreditierung der Ware oder Dienstleistung eines Konkurrenten.
    die nichtautorisierte Weitergabe urheberrechtlich geschützter Informationen

    Pressefreiheit und Meinungsfreiheit sind daher zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe!

    Die Regeln, die Journalisten sich bei der Veröffentlichung von Informationen geben, gelten für die Foristen nicht. Das birgt Sprengstoff! Deshalb gibt es die „Netiquette“. Jemals den Link angeclickt?

    https://ostbelgiendirekt.be/service/netiquette-verhaltensregeln-ostbelgien

    Jedenfalls wird dort beschrieben, dass „Engel“ ein wenig zu weit gegangen ist. Dass das ziemlich locker gehandhabt wird, ist Teil der Kultur auf OD. (Die ich persönlich gut finde.)

    Es war m.E. nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand verleumdet fühlte und gegen Foristen einschreitet. (Bei der Demo der Geschäftsleute oder dem unfreundlichen TEC Busfahrer war ich mir fast sicher, dass es soweit gekommen wäre.)

    Mögen Herr Bonni und Herr Kittel nun nach der Maxime „Hängt ihn hoch und hängt ihn öffentlich“ agieren und ein Exempel statuieren wollen (was wiederum ein Spiegelbild der Ostbelgischen Mentalität ist), aber da gab es schon schlimmeres als die Posts von „Engel“.

    Es ist eben mal wieder Wahlkampfzeit und viel Lärm um Bagatellen kommt gut bei Stimmvieh an.

    Keine leichte Aufgabe für Gerard Cremer und sein Team. Meinen Respekt dafür!

  10. nachdenken

    Also ich sehe keinerlei anrüchige Behauptungen des „Engel“ – wie kann B. dann von „Racheengel“ sprechen?

    Meiner Meinung nach hat der Schreiber und Poster, der sicherlich die Lage in dieser Institution kennt, verschiedene Vorschreiber dazu ermahnt, dass es „auch Feuer gibt, wo es Rauch gibt“.

    Wird die Prokuratorin denn auch wegen Verleumndung angezeigt? Die hat doch die Anklagepunkte veröffentlicht.

    Für mich ist das ein letzter vergeblicher Versuch eines „Bengel“, sich mit einem engelsartigen Nebenschauplatz ein letztes Mal noch etwas Luft zu verschaffen. Schade nur , dass die Justiz dieses Spielchen mitmacht.

    @Ööppe Allaaf: was stimmt denn mit den Postings in Zusammenhang mit Ihrer „Netiquette“ nicht?

    • Öppe Alaaf

      Das werden wohl Herr Bonni und Herr Kittel besser wissen als ich, was daran Verleumdung ist – oder eben nicht.

      Fakt ist, dass Aussagen wie: „Herr Bonni hat Dreck am Stecken“ schon sehr grenzwertig sind. („wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“, aber Herr Bonni scheint sehr dünnhäutig diesbezüglich zu sein.)

      Das ist übrigens nicht meine Netiquette, sondern die von OD aufgestellten „Hausregeln“ (Wobei ich den Hinweis auf die Rechtschreibung und Satzzeichen lustig finde.)

      Meines Erachtens sollte man mehr hierauf achten: „Bei uns haben persönliche Angriffe, übertriebener Sarkasmus, Beleidigungen oder Beschimpfungen nichts zu suchen.“

      Wenn Herr Bonni die Kommentare von „Engel“ so ernst nimmt, dass er einen Anwalt darauf ansetzt und ausgerechnet diese Posts als Hebel ansetzt, so halte ich persönlich das für Spektakel. (…aber wer weiss, wenn Herr Bonni als „Engel“ im Verdacht hat.)

      Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass, wenn das öfters passiert, das OD Forum sehr darunter leiden würde. Wie mehrmals in anderen Threads schon beschrieben, finde ich es kurzweilig, wenn sich virtuelle Avatare beschimpfen, aber reale Personen zu verunglimpfen ist schlicht nicht klug. (Ganz abgesehen davon, ob es erlaubt ist oder nicht.)

      Wie gesagt: Ich persönlich halte das Manöver von B und K für übertrieben bzw. für Wahlkampfgeplänkel, aber Engel hat ihnen seine offene Flanke präsentiert.

  11. Johann Klos

    Ich möchte @ für die beiden Kommentare bedanken und auch für die gefundene Wortwahl gratulieren.

    Als ich vor gut einem Jahr zum ersten Mal hier stellungbezogen habe und den Begriff Internettroll des Öfteren erwähnt habe, gab es dafür eine Menge an Seitenhieben. I
    Ich kann mittlerweile gut mit der Anonymität anderer leben, wenngleich ich immer noch der Überzeugung bin, das kritische fundierte nicht beleidigende Stellungnahmen auch bei uns in der DG möglich sein sollten.

    User die das Gegenteil behaupten brauchen diese Art der Kommunikation um ihren Frust und ihre aufgestauten Aggressionen loszuwerden. Dabei sollten alle bitte bedenken und aus diesem Beispiel erkennen, wie einfach es heute schon ist aus der Anonymität geweckt zu werden.
    Der Gesetzgeber wird in Zukunft gar nicht anders können als hier die Richtlinien weiter zu verschärfen. Wenn der Föderalstaat nicht einschreitet dann wird irgendwann die EU dies übernehmen.

    Wäre für manch einen nicht amüsant wenn in Zukunft auch rückwirkend Einschnitte möglich werden.

    So gesehen sollten wir Herrn Kittel vielleicht sogar noch dankbar sein ein Exempel statuiert zu haben aus dem alle etwas für die Zukunft lernen können.

    Die Bürger welche ein öffentliches Amt bekleiden, ganz gleich aus welcher Motivation heraus sollten nicht als Fußabstreifer einiger Zeitgenossen dienen.

    OD gibt den Bürgern die Möglichkeit sich zeitnah zu artikulieren, schon aus Respekt Herrn Cremer gegenüber sollten wir diese Möglichkeit nicht nutzen um andere Bürger mit Dreck zu bewerfen.

  12. die wahrheit

    hallo, kann mich vielleicht jemand aufklären! Was soll der „Angel“ Engel angeblich geschrieben haben. Fast keine weiß es!!!
    es ist immer so :

    Wenn man in den Mist wühlen geht, dann stinkt es gewaltig. Ein aribisches Sprichwort sagt : „Wenn Gras über eine Sache gewachsen ist, soll kein Kamel kommen und das Grünzeug wegfressen“. Trifft dies vielleicht hier zu?

  13. die wahrheit

    Vielleicht ist diese Sache alles, nur ein Werbejeck??? Genau so, wie es die Prominenten tun, wenn sie nicht mehr im Rampenlicht stehen. Auf jeden Fall habe ich mittlerweile mitbekommen, dass Rechtsanwalt Kittel für die PFF in den Wahlkampf geht.
    Eine weitere Frage ist nun fällig : Was hält die PFF von so was? Und die Wähler?

  14. am rande

    Ic habe seinerzeit das Thema verfolgt und glaubte in den verschiedenen Posts auch die Handschrift des Beschuldigten, Master B., selbst zu erkennen.
    Wir dieser dann auch belangt, wenn er zur Hetze gegen sich selber bläst?
    Hier wird ja der Begriff „Erde am Fußabdruck“ moniert – aber tritt die Staatsanwaltschaft denn auch auf den Plan wenn nur ein unbegründeter Verdacht geäußert wird? Dann hätten die aber viel zu tun. Somit wäre es wünschenswert, wenn diese Sache schnell abgeurteilt würde; das würde dann vielleicht die aktuelle Frage schnell ausgrenzen.

  15. Frau Mahlzahn

    Das Anonyme soll ja eigentlich helfen unvorbelastet zu diskutieren. Will heißen. Wenn ich nicht weiß, dass ein Forumsteilnehmer ein Fachmann ist, wird anders argumentiert, als wenn ich es wüsste. Natürlich sind hier im Forum alle Experten für alles, somit rückt der Vorteil in den Hintergrund, weil am Ende der Argumente streng nach Murphys Gesetz die Wörter, die Parteizugehörigkeit oder die rechtsradikale Gesinnung ins Spiel kommt. Was ich viel interessanter finde, ist die Tatsache, dass es ja erst eine Verleumdung sein kann, wenn sich die Unschuld herausstellt. Da hoffe ich nur, dass Herr Kittel sich der Sache sehr sicher ist, sonst wird es nicht nur hässlich sondern auch noch peinlich.

  16. Es reicht!

    „Nach Auffassung der Eupener Staatsanwaltschaft fallen Internetkommentare nicht unter das Quellengeheimnis, auf das Berufsjournalisten sich beziehen können, um beispielsweise gegenüber der Justiz eine Aussage oder die Herausgabe von Beweismaterial zu verweigern.“
    An OD haben Sie dies juristisch prüfen lassen! Auf welcher Artikel beruft sich die Eupener Staatsanwaltschaft. Können Sie uns bestätigen das die Anonymität jederzeit durch die Anfrage eines Anwaltes zum Beispiel von einer Partei aufgehoben werden kann?
    Falls Ja fordere ich Sie auf uns dies mitzuteilen, denn dann wird es diesem Forum hier ergehen wie zum Beispiel die Foren von Grenz Echo und BRF die ein anonymes Posten nicht ermöglichen und dadurch praktisch nicht existent sind.
    Was sagt hierzu die Euopäische Pressefreiheit. Kannn OD sich mal bei einer Verbraucherschutzzentrale erkundigen.
    Falls hier keine Kritik mehr geduldet wird haben hier bald nur mehr die Parteisoldaten das sagen!

    • Ostbelgien Direkt

      @Es reicht! Jetzt mal keine Panik! Ein einzelner Anwalt kann allenfalls Anzeige erstatten, aber nicht die Anonymität aufheben. Das kann nur die Staatsanwaltschaft. Die musste nicht unbedingt dem Antrag des Herrn RA Axel Kittel folgen, sie hätte auch die Sache auf sich beruhen lassen können. Hat sie aber nicht. So ist das nun mal in einem Rechtsstaat. Gruß

    • Johann Klos

      Zwischen Kritik und kompromittierende und Wortwahl am Rande der Legalität liegen Welten. Auch die deutsche Sprache ist reich an Wortschatz. Somit sollte man sich die Zeit nehmen und einen reiflich überlegten Satzaufbau wählen oder falls man das für zu anstrengend ansieht sollte man es ganz lassen. Letztendlich kommt es auf den Inhalt und nicht auf plumpes Anmachen an. Jeder der hier postet wurde jahrelang durch Schulen und Ausbildung usw. geschleust, sodass ein Mangel an Pädagogik als Begründung entfällt.

      • Es reicht!

        Werter Herr Klos, habe schon verstanden was gemeint ist. Aber! Da die Politik den normal Arbeitenden fleissigen Bürger über Gebühr besteuert und dengelt, ihm wie mit politischen Entscheidungen (Enteignung von Land ohne Entschädigung für die Eigentümer wie mit Natura 2000 geschehen, Altersvorsorge zu nichte macht durch Negativzinsen und anderen Entscheidungen) braucht die Politik sich nicht zu wundern das die Politikverdrossenheit sehr sehr gross ist. Es geht so gar so weit das der Wähler zum Wutbürger geformt wurde. Ich selber habe eine Phobie durch die Natura 2000 Geschichte entwickelt, die einfach nicht heilen will. Da kann dann schon mal ein Kommentar intensiver geschrieben werden als man eigentlich möchte. Habe selber über Jahrzehnte kostenlosen Umweltschutz mit meinem Eigentum betrieben und bekomme jetzt da ich gegen NATURA 2000 bin von den Umweltschützern (denen oft nichtmals ein Grundstück gehört oder die noch nie selber ein Weissdorn- bzw. Schlehdornhecke zurückgeschnitten haben) den schwarzen Peter zugeschoben. Falls eine Stellungnahme unangebracht vorkommt sollen die Leute dies OD mitteilen damit dieser falls berechtigt die Stellungnahme von der Internetseite entfernt.

        • Johann Klos

          @ Es reicht.

          Hoffe Sie haben aus meinem Kommentor nicht ableleitet das ich Sie damit ansprechen wollte. Das Natura 2000 Projekt ist/war nicht mein Steckenpferd. Somit bin ich noch zu weit weg von dem für und wieder dieser scheinbar für viele Landwirte und Großgrundbesitzer dadurch entstandenen finaziellen Schaden.
          Werde mich aber in dieser Materie einlesen und komme gerne auch öffentlich darauf zurück. Auch Erlasse usw. können durch politische Kräfteeverschiebungen verändert werden. Beispiele hierfür gibt es genügend. Vielleicht ändert sich ja was im schönen Monat Mai.

      • Ich bin auch der Meinung, dass das zu weit geht. In unserer heutigen freien Welt ist dies eben der Preis, den man zahlen muss. Trotzdem sollten einige Kommentatoren hier wissen, dass man auch unter der Verschwiegenheit der Anonymität nicht egal was behaupten und egal wen beleidigen kann. Ich denke aber, dass „Engel“ in seinen beiden Kommentaren zwar kritisch war, sehr kritisch sogar, aber keineswegs beleidigend. Das ist jedenfalls meine Meinung. Deshalb bin ich verwundert, dass es hier zu einer Aktion gekommen ist, die ich eher in der Ukraine oder in Weißrussland vermutet hätte.

    • Jugendlicher

      Das ist der bescheuertste Grund überhaupt jemanden nicht zu wählen! Der macht doch nur seine Arbeit als Anwalt. Der ist VERPFLICHTET seinen Mandanten so gut wie möglich zu vertreten. Wenn Sie den Kittel schon nicht wählen wollen, dan tun Sie das doch, weil Sie das Gesicht von dem nicht leiden können, oder irgend einem anderen Grund, aber doch nicht, weil der die Arbet tut, zu der er verpflichtet ist…

  17. Eastwind

    Ich persönlich bin entschieden für die Anonymität in diesem Forum. Das heißt nicht, dass ich feige bin..es ist nur so, dass ich Probleme bekäme, wenn ich meine Meinung unter meinem richtigen Namen äußern würde. Es stimmt aber, dass sich die Leute hier im Forum dessen bewusst sein sollten, dass diese Anonymität, die von einigen zu Unrecht verteufelt wird, ein Schutz ist, aber kein Freischein für egal was, schon gar nicht für Beleidigungen und Verleumdungen. Deshalb: anonyme Postings ja, Beleidigungen nein.

    • Jugendlicher

      @Eastwind: Ich bin voll und ganz einverstanden. Aber es sollte von OD klar gestellt werden, dass die Informationen im Falle einer Anzeige an die Polizei und zuständigen Behörden weitergeleitet werden. Das würde schon so mmanche Beleidigung abschrecken…

      • Ostbelgien Direkt

        @Jugendlicher: Das stimmt nicht, was Sie da schreiben. Die Daten werden nicht weitergeleitet, wenn Anzeige erstattet wird, sondern erst, wenn die Staatsanwaltschaft entscheidet zu ermitteln und die Daten unter Androhung einer Zwangsmaßnahme anfordert oder beschlagnahmt. Es kann auch sein, dass Anzeige erstattet wird, die Staatsanwaltschaft dieser aber nicht nachgeht. Dann passiert gar nichts. Gruß

  18. Frank Wagener

    Solange das Gericht in dieser Sache nicht ein Urteil ausgesprochen hat … gilt die Unschuldsvermutung auch für Patrick Bonni … nur die direkt betroffenen Personen wissen „was Sache ist“.

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