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Papst Franziskus wurde in Rom der Karlspreis verliehen – Aachen verfolgte die Zeremonie via Großbildschirm

Im Krönungssaal des Aachener Rathauses konnten geladene Gäste die Karlspreisverleihung über Großbildschirm verfolgen. Foto: Stadt Aachen - Twitter

Papst Franziskus ist am Freitag mit dem Karlspreis für Verdienste um die Europäische Einigung ausgezeichnet worden – allerdings in Rom und nicht, wie ansonsten üblich, in Aachen.

Die Karlspreisstiftung habe in Kauf genommen, in diesem Jahr nur bedingt Herr des eigenen Verfahrens zu sein, berichtete der WDR: „Der Vatikan bestimmte nicht nur den genauen Ort und reservierte einen Teil der 500 Plätze in der Sala Regia für eigene Gäste, er setzte auch das Datum fest.“

Somit war es das erste Mal, dass die reguläre Auszeichnung nicht am Himmelfahrtstag in Aachen vergeben wurde, sondern am Folgetag im Vatikan. Dort wurde zwar schon 2004 Papst Johannes Paul II. geehrt, allerdings mit einem als „außerordentlich“ titulierten Karlspreis.

In Rom begann der Festakt in der Sala Regia um 12 Uhr und wurde live im WDR-Fernsehen übertragen.

Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp vor historischer Kulisse in Rom beim Interview mit dem WDR. Foto: Stadt Aachen - Twitter

Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp vor historischer Kulisse in Rom beim Interview mit dem WDR. Foto: Stadt Aachen – Twitter

In Rom hielten die drei Spitzen der EU – Jean-Claude Juncker, Donald Tusk und Martin Schulz – Reden. Schulz ist selber Träger des Karlspreises für das Jahr 2015. Eingeladen waren auch zahlreiche weitere Karlspreisträger früherer Jahre. Erst vergangene Woche hatten außerdem Spaniens König Felipe und Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr Erscheinen angekündigt.

Die Verleihung fand in der Sala Regia im Vatikan statt. In dem prächtigen Saal, der unweit der Sixtinischen Kapelle liegt, ist wegen der päpstlichen Ehrengäste weniger Platz als im Aachener Rathaus. 450 Aachener waren trotzdem nach Rom gereist – darunter der Stadtrat, Mitglieder der Karlspreisstiftung, Theologiestudentinnen und 30 junge Sänger des Aachener Domchors. Diese durften am Freitagmorgen an einem Gottesdienst im Petersdom teilnehmen.

Die Daheimgebliebenen, die sich schon mit dem Jugendkarlspreis in Stimmung gebracht hatten, waren wenigstens im Geiste dabei, denn sie verfolgen die Liveübertragung mit Chorgesang aus dem Krönungssaal im Rathaus per Großbildschirm und feierte  dann beim Bürgerfest vor der Tür. (wdr.de/cre)

14 Antworten auf “Papst Franziskus wurde in Rom der Karlspreis verliehen – Aachen verfolgte die Zeremonie via Großbildschirm”

  1. Eupenmobil

    Dass nur für den Papst die Karlspreisverleihung nicht in Aachen stattfindet und auch nicht am Tag von Christi Himmelfahrt wirft ein denkbar schlechtes Licht auf die diesjährige Karlspreisverleihung. Wenn der Papst nicht selbst an Christi-Himmelfahrt nach Aachen kommen kann, dann soll er den Preis eben nicht bekommen. Jetzt muss halb Aachen nach Rom reisen. Ein unwürdiges Spektakel. Das zeigt auch, dass dieser Papst nicht besser ist als seine Vorgänger. Der verkauft sich nur besser. Im Fall Karlspreis aber nicht.

  2. Ist doch schön, dass all die Prominenz jetzt auf unsere Kosten nach rom durfte ! Bei dem Wetter und dem langen Wochenende. Wer in der Schuhe gut aufpast kommt in die EU und das Leben ist schön … ;-)

  3. Pensionierter Bauer

    Da sagte er dass Europa humanistischer werden müsse , mehr Migranten in die Mitte nehmen solle . Ich sehe aber in der Mitte des Vatikans , auf dem Petersplatz ,keine Flüchtlingsunterkünfte ,während in den anderen europäischen Staaten viele Menschen auf Sport und Kulturhallen verzichten mussten . Auch für den Papst ist es einfacher zu labern statt ernsthaft zu handeln .

    • Kerstges Angela

      @pensionierter Bauer „einfach zu labern für den Papst“, erwarten Sie bitte keine Wunder so auf die Schnelle. Bitte denken Sie, was im Vatikan und drum herum so alles vermurkst wurde. Der Papst hat aber schon gute Ansätze gemacht, und ich glaube, man darf ruhig anmerken, er würde noch mehr machen, wenn man ihn lassen würde;
      Bitte nehmen sie nicht an, ich hätte mich verschrieben oder sonstwas in meiner Andeutung, nein, sie war gezielt!

  4. Guido Scholzen

    Man sollte sich mal vor Augen halten, wer Karl der Große war. Er war der bedeutendste Herrscher der Karolinger-Dynastie. Sein Großvater Karl Martell besiegte die Araber bei der Schlacht von Poitier, und verhinderte somit die Islamisierung Europas, oder soll man zurückblickend sagen, er verlangsamte nur diesen Prozess?
    Im Nachhinein wurde Karl Martell der Retter des Abendlandes genannt, und sein Enkel Karl der Große wird Vater des Abendlandes genannt – ein Grund, warum der Preis auch Karlspreis heißt. Erinnert der Papst als Preisträger dieses Jahr auch daran?
    Wenn man sich dieses aber vor Augen führt, dann könnte sogar ein Lutz Bachmann den Karlspreis bekommen. Ein Verurteilter? Warum nicht. Auch beim regulären Karlspreis gab es Polit-Verbrecher wie Henry Kissinger und sogar „der Euro“ wurde geadelt, dh. der Finanzmafia wurde offiziell gedankt.

    Ich mache hiermit mal einen Vorschlag für nächstes Jahr. Man könnte ja einen „Alternativen Karlspreis“ vergeben, oder ?

    • Kerstges Angela

      ach Herr Scholzen, Ihr Vorschlag in allen Ehren, wir „Dötzchen“,, ne, was soll ich mich da noch reinknien. Die Verleihung des Karlsprise juckt mich weniger. ich trete hier vor Ort, eventuell noch leicht NRW für unsere christlichen Werte ein, sie sind in Gefahr, das ist mein Engagement, sehr hinterlistig wird hier vorgegangen

    • Merowinger

      Die Karolinger waren nichts anderes als Usurpatoren auf dem Thron der Franken.
      Karl der Große war einer der blutrünstigsten Herrscher seiner Zeit ( Verden an der Aller)
      Ich wäre für einen „Merowinger-Preis“ als Alternative zum Karlspreis :-)

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