Politik

Paasch lobt Wilmès – aber Belgiens Premierministerin wird seit Mittwoch mit Kritik bombardiert

17.03.2020, Belgien, Brüssel: DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (l) und Belgiens Premierministerin Sophie Wilmès (r) nach einer Pressekonferenz, bei der die Beschlüsse des Nationalen Sicherheitsrats erläutert wurden. Foto: Belga

Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hat DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) Premierministerin Sophie Wilmès (MR) in höchsten Tönen gelobt – jedoch steht die belgische Regierungschefin seit Mittwoch im Kreuzfeuer der Kritik.

„Die Corona-Krise schweißt die belgischen Politiker wieder zusammen“, erklärte Paasch der FAZ in deren Bericht über Wilmès. Titel des Artikels: „Ein bisschen Mutter, ein bisschen Merkel“ (siehe Foto anbei).

Es komme ihm sogar so vor, dass die Einigkeit größer sei als unter den deutschen Bundesländern, sagte Paasch. Für Premierministerin Wilmès fand der Ministerpräsident der DG nur Lob. Sie übe ihr Amt „ganz phantastisch“ aus. „Wilmès sucht in der Detailfrage den Konsens, und sie findet Kompromisse, hinter denen sich alle versammeln können“, wurde Paasch von der Zeitung zitiert.

„Ein bisschen Mutter, ein bisschen Merkel“: Artikel der FAZ über die belgische Premierministerin Sophie Wilmès. Foto: Screenshot FAZ

Dummerweise erschien der Artikel „Ein bisschen Mutter, ein bisschen Merkel“ der FAZ über die neue belgische Premierministerin just zwei Tage nach der jüngsten Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats zur Coronakrise, bei der die Ausgangsbeschränkungen bis zum 3. Mai verlängert wurden.

Die Verlängerung der Schutzmaßnahmen an sich war aber nicht das, weswegen Premierministerin Wilmès, die bis dahin von allen Seiten gelobt worden war, urplötzlich in der Kritik stand. Vielmehr war es die am Mittwoch von ihr verkündete neue Besuchsregelung für Alten- und Pflegeheime sowie für Behindertentagesstätten und alleinstehende Senioren, die Wilmès zur Last gelegt wurde. „Wilmès wird mit Kritik zu neuen Besuchsregeln in Alten- und Pflegeheimen bombardiert“, meldete der BRF.

Wie berichtet, sollten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen von einem bestimmten Angehörigen besucht werden können, insofern es sich dabei immer um dieselbe Person handelt und diese seit zwei Wochen keine Symptome der Krankheit gezeigt hat.

Daraufhin hagelte es Kritik, weil die Wohn- und Pflegezentren in ganz Belgien überhaupt nicht auf eine solche Änderung der Besuchsregelung vorbereitet sind. Inzwischen haben auch alle Teilstaaten, in deren Befugnisbereich die Materie liegt, angekündigt, dass die Einrichtungen für Senioren auch ab Montag geschlossen bleiben.

04.12.2019, Großbritannien, London: Premierministerin Sophie Wilmès (l) mit Emmanuel Macron (r), Präsident von Frankreich, bei einem Treffen während des Nato-Gipfels. Foto: Benoit Doppagne/BELGA/dpa

Wilmès erwiderte ihren Kritikern, dass die Beendigung des Besuchsverbots am Mittwoch im Nationalen Sicherheitsrat mit den anwesenden Vertretern aller Teilstaaten vereinbart worden sei, diese also der Änderung zugestimmt hätten. Außerdem sei die geänderte Besuchsregel keine Verpflichtung, sondern lediglich eine Option.

Kritik an der Premierministerin und den Beschlüssen des Nationalen Sicherheitsrats hagelte es am Donnerstag in der Kammer. „Das, was Sophie Wilmès sich da anhören musste, konnte man ohne Übertreibung durchaus zum Teil als ‚Shitstorm‘ bezeichnen – und zwar aus so ziemlich allen Richtungen mit Ausnahme der eigenen Partei, der MR“, so der BRF.

Auch die Kommunikationsstrategie gab Anlass zur Kritik. Die Aussage von Oliver Paasch in der FAZ „Die Corona-Krise schweißt die belgischen Politiker wieder zusammen“ war zu diesem Zeitpunkt längst obsolet. Belgien bleibt Belgien. (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

62 Antworten auf “Paasch lobt Wilmès – aber Belgiens Premierministerin wird seit Mittwoch mit Kritik bombardiert”

  1. So sind sie

    „Die Corona-Krise schweißt die belgischen Politiker wieder zusammen“
    Typisch unser MP. Wie kann man nur so verlogen sein ? Das Einzige was diese Politiker effektiv gemeinsam haben ist deren Unfähigkeit.

  2. An Paaschs Stelle würde ich vorsichtig sein mit Lob für eine Liberale. Nicht nur, weil sie inzwischen sowieso in der Kritik steht. In Deutschland hat auch die SPD eine ganze Zeit lang Angela Merkel gelobt. Am Ende wählten selbst ehemalige SPD-Wähler Merkel und die CDU. So könnten bei den nächsten Wahlen vielleicht ehemalige ProDG-Wähler PFF wählen.

  3. Bitte recht freundlich

    Die Kriecherei von Paasch und Lambertz hinter den Brüsseler Polit-Profis ist beschämend.
    Hier Madame Wilmès, dort Frau von der Leyen. Hier ein Foto, da ein Foto:
    Ohne die DG läuft in der Hauptstadt nichts mehr.Mir san mir, sagen die Bayern.

  4. Karl Josef

    Typisch Paasch! Anschmeicheln konnte er schon immer gut. Ich frage mich was er damit bewirkt? Als wenn der „Restwelt“ sich für Worte eines MP’s in Grösse einer mittelgrossen Kreisstadt interessierte?
    Er sollte besser dafür sorgen um das wir in der DG Gesichtsmasken bekämen. Wieviele andere Hohen Persönlichkeiten spenden dafür, der Herr Balter machte sich für Lohneinbussen stark!? Auch davon hört noch sieht man was!? Wohl grosse Worte in den Medien. Auf anderen Stellen im Netz, siehe BRF Online kommt er auch nicht gut weg.

  5. RaymondW

    Folgendes las ich in der Gruppe „Leben im Sozialsystem“ :
    Nur um die Kirche im Dorf zu lassen..ein bisschen Lektüre über Sophie Wilmes, die einige zu lieben scheinen, weil sie “ hübsch lächelt, sympathisch & einfühlsam“ ist. Vergessen wir nicht, dass sie Haushaltsministerin unseres Landes war & dass sie so einfühlsam ist, dass sie nicht zögerte, unser Budget um mehrere Milliarden zu kürzen. Hauptsächlich Renten, Arbeitslosigkeit & Gesundheitsversorgung 🤬 Als sie 2017 bekannt gab, dass das Gesundheitswesen um 900 Millionen Euro gekürzt werden soll, erklärt sie, dass die Überprüfung der Krankenhauskapazität eine „absolute Notwendigkeit“ ist..🤔 Einfühlsam sagt ihr? 🤨.Vielen Dank an sie, dass sie die Mittel für Krankenhäuser & Gesundheitsversorgung verringert & unsere gesamte Gesellschaft im Allgemeinen verarmt hat. Wenn ihr also wirklich stolz auf unsere Krankenschwestern, Pflegehelfer, Ärzte usw..seid, dann unterstützt nicht diejenigen die sie daran hindern, unter guten & akzeptablen Bedingungen zu arbeiten.. Danke..👍🏼👊🏽

    • Ich kenne inzwischen keine politische Persönlichkeit mehr der ich folgen würde. Enttäuschung auf der ganzen Linie.
      Und jetzt kommt auch noch unsere Staatsanwältin (siehe GE) mit hahnebüchenen Erklärungen. Mit Verlaub: Haben die noch alle Tassen im Schrank? Die derzeitigen Aktionen erinnern doch stark an die schlimmste Zeit ever, die NS Zeit, wo auch sukzessive der Rechtsstaat ausghölt wurde. Derzeit scheint auch kaum jemand etwas zu merken, bis es zu spät ist.

  6. Brückenbauer

    Die A……..kriecherei von Ministerpräsident Paasch wird einfach unerträglich. Weltanschauliche Überzeugungen spielten für ihn noch nie eine Rolle. Er hinterlässt vor allem eine große Schleimspur zwischen Brüssel, Burtscheid und Thüringen.

  7. Die gesamte Herrschaft liegen schon Jahrzehnte unter einer Decke ,nämlich der eigenen Gelddecke.
    Wie schon mehrfach geschrieben, nächste Wahlen ohne eine Stimme
    Blanko – aber alle!!!
    Das Problem ist nur, dass es genug A…kriecher und Postenjäger gibt die skrupellos genug sind und Hurra bei den lustigen DG Runden dabei sind

  8. charly sironval

    Diese Frau packt die Probleme an Die von der Mehrheit der (überflüssigen) Politiker auf seite geschoben wurden ; Man glänzt durch Abwesenheit für Probleme da man voll damit beschäftigt ist uneinigkeit im Land zu schüren. ZUM K…..

  9. Hyper Politiker

    Es scheint so das unsere Politiker sich fast überschlagen mit Stellungnahmen, Ratschlägen, Mahnungen usw!? Jeder will der erste und Beste sein? Komischerweise hat unser sonst so aktiver Parlapräses noch nichts vom Stappel gelassen?

  10. Krisenmanagement

    Frau Wilmes hat bis jetzt noch keine Kompetenzen bewiesen. Warum lobt Paasch die Dame über den grünen Klee? Warum gibt der Interviews in der FAZ. Ist das nicht über dem Niveau von Paasch? Wissen die von der FAZ nicht, das Paasch einer ultraregionalistischen Partei vorsteht? Naja Paasch glaubt durch die Kriecherei, dass er dann in Brüssel gute Karten hat. Aber die Regierung Wilmes hat rein gar keine Legitimation des Wählers. Die Premiere säht Verzweiflung und Angst in der Bevölkerung. Hohe Bussgelder, um die Bürger Schach zu halten ist ein NO GO. Stopp Regierung Wilmes. Wann kommen endlich Neuwahlen. Die Regierung wilmes braucht kein Mensch. Irgendwann redet jeder im Zusammenhang mit Frau Wilmes über die Freiheitsberaubung des Belgischen Volkes .Öffnet die Grenzen! Wir leben in Europa und nicht nur auf der Insel Belgien!

  11. Nicht Nurso

    Soll Paasch in der deutschen Zeitung sagen, Belgien ist ein failed State mit schlechten Führung? Die Deutscheb kritisieren unser Land immer. Gut, wenn mal denen jemand wiederspricht!

  12. Sebastien Mertens

    Ich messe Herrn Paasch vor allem daran, was er tut, damit die Grenzen zu den Nachbarländern in unserer Region, die sehr stark von grenzüberschreitenden Beziehungen lebt, wieder geöffnet werden.
    Wir sehen ja, dass gerade in Deutschland die Infektionszahlen massiv sinken. Da wäre es allein schon aufgrund der gemeinsamen Sprache beiderseits der Grenze notwendig, in dieser Frage zum Status Quo vor der der Corona-Krise zurück zu kehren.

    Nichtwählen ist m.E. keine Lösung.
    Wenn man nicht zufrieden ist, sollte man entweder bei den nächsten Wahlen eine andere Partei wählen oder selbst eine Partei gründen.

      • Sebastien Mertens

        @Petz: Was würden Sie als Alternative vorschlagen?
        Ich jedenfalls habe den Glauben an den demokratischen Rechtsstaat noch nicht ganz verloren.
        Menschen dauerhaft einzusperren, kann nie lange gut gehen, wie ein Blick in den Geschichte zeigt.
        Wenn ich mir hier (und anderswo) die Kommentare durchlese, merke ich ganz deutlich, wie die Stimmung in der Bevölkerung aufgrund der Reisebeschränkungen in zunehmendem Maße kippt. Noch gibt es einige, die den Status Quo gut finden, entweder weil sie selbst einer Risikogruppe angehören oder vielleicht mit Personen unter einem Dach leben, die einer beizurechnen sind.
        Wenn Deutschland, Luxemburg und die Niederlande ihre Maßnahmen mehr und mehr zurückfahren, Belgien nach dem 3. Mai jedoch nicht, dann bin ich auf die weitere Entwicklung wirklich gespannt. Irgendwann läuft jedes Fass über.

  13. Ostbelgien im Röntgenbild

    Paasch glaubt seit dem DG-Regierungs-Arrangement mit dem aufgeblähten Lambertz frei Fahrt zu haben.
    Seitdem der Bürger-Aufstand ignoriert, lebt er völlig ungeniert. Neben Frau Wilmès zu posieren, goutiert er wie eine 6 im Lotto. Kommt dann auch noch die FAZ, schüttelt das PDB-Söhnchen alle Komplexe ab.
    Das ist Psychodrama der beiden: Sich, wo es geht, in der EU als Musterschüler lieb Kind machen und zuhause als kleine Wahlbetrüger längst durchschaut sein.

  14. Was für ein Quatsch hier geschrieben wird! Wenn Paasch sich beim Premier einschleimen wollte, wird er das in den belgischen Medien machen. Die Frau liest sicher keine Frankfurter Allgemeine Zeitung! Paasch verteidigt mit dem Interview da das Land Belgien in deutschen Medien. Ein sehr gutes Interview!

    • Walter Keutgen

      Kurti, Politiker lesen nicht selbst alle Zeitungen, sondern lassen sich morgens Zusammenfassungen auch ausländischer vorlegen. Ob die FAZ für Frau Wilmès darunter ist, weiß ich natürlich nicht.

      Aus ProDG-Sicht ist es natürlich wichtig, dass Ostbelgien für den Fall des Auseinanderfallens Belgiens in Deutschland bekannt bleibt. Wissen Sie, auf Urlaub in Deutschland fragte mich einmal ein zwölfjähriger Junge, wo ich herkomme, und dann, ob ich Belgisch spreche. Da sah man natürlich auch keine Autos mit belgischen Nummernschilder außer meinem.

      • Herr Keutgen, ich weiß nicht wie alt Sie heute sind, aber geändert hat sich nichts. Ich werde regelmäßig gefragt ob wir hier „Belgisch“ sprechen oder warum wir „so gut“ Deutsch sprechen?
        Und da kann KHL noch bis zu seinem letzten Tag hier auf Erden durch die Gegend pilgern und Steuergeld verpulvern, es ändert sich nicht….

        • Walter Keutgen

          Tp, wie soll man denn Ihre Antwort einordnen? Sie gehen weder für noch wider auf meine Aussage ein. Ansonsten bestätigen Sie meine Beobachtung. Mein Urlaub war wohl vor fast acht Jahren und ca. 150 km Luftlinie von hier.

  15. Johann Klos

    Ich bitte um Nachsicht wenn sich nun der eine oder andere auf die Füße getreten fühlt aber alle hier in Belgien und auch ihr Deutsch – sprachigen – oh Wunder – habt immer noch nichts verstanden.

    Der ganze Brüsseler Haufen könnt ihr in die Tonne klopfen. Unsere Hiesigen na ja – man muss damit leben – sie sind wenigstens anpassungsfähig und fallen wie ihre Vorbilder durch Ideenlosigkeit und mangelnde Zivilcourage auch nicht auf.

    Leute seit Wochen warte ich nun darauf das die Herrschaften welche den Staat repräsentieren endlich das tuen was ein Staat der im Krieg ist eigentlich tuen sollte – das wir im Krieg sind – scheinen diese Leute aber noch nicht begriffen zu haben.

    Das aller erste was zu tuen gewesen wäre ist alle Firmen die in Belgien noch in der Lage sind gewisse pharmazeutische Produkte zu produzieren dazu zu verdonnern Test, Test und abermals Test zu produzieren. Die notwendigen finanziellen Mittel müssten noch schneller dazu bereit gestellt worden sein wie das Virus fliegen kann.
    Das gleiche galt für das gesamte notwendige Equipment für die Behandlung
    der Infizierten.
    Warum können in Deutschland im Verhältnis wesentlich mehr Test durchgeführt werden. Vielleicht weil man auf zweimalige frühere Erfahrung in Sachen Kriegsvorbereitung zurückgreifen konnte.

    Was machen wir, wir debattieren wie Alzheimerkranke über das Besuchsrecht in Altersheime und treffen dann auch Beschlüsse wie Alzheimerkranke und warten parallel sehnsüchtig auf einen chinesischen Transportflieger der uns das Material bringt welches wir selbst nicht auf die Reihe bekommen.
    Erstaunlich das unsere “ Hiesigen“ sich so schnell den belgischen Gepflogenheiten angepasst haben

    • Herr Klos,

      was denken Sie unterscheidet diese schwere Grippe von der schweren Grippe 2017/18?
      Schaun Sie mal, das war ne ganz fiese, die fieseste seit 30 Jahren nicht mehr:

      https://www.abendblatt.de/ratgeber/article227243151/Grippe-schlaegt-zu-So-viele-Tote-wie-seit-Jahrzehnten-nicht.html

      Eigentlich wird die Menschheit schon immer von der Grippe geplagt, mal mehr mal weniger.
      In jedem Jahrzehnt taucht eine wirklich fiese Grippe auf.

      Der Unterschied ist das wir diesmal wissen das der Fiesling Corona heißt und das die Medien uns damit vollbombardieren.
      Kombiniert mit einem Gesundheitssystem das über-über-high-technisiert wurde und dadurch unbezahlbar. Noch vor wenigen Monaten sprachen wir hier an gleicher Stelle darüber das die unsere Geburtsstation in Eupen schließen wollen, zu teuer…
      Anno 2020, der Höhepunkt der menschlichen Entwicklung und uns ist das gebären in der Hauptstadt der DG zu teuer geworden. Und ne schwere Grippe legt das Land platt.
      Gefeuert von Medien die „Panik, Panik, Panik“ schreien.
      Aber gleichzeitig „ganz ruhig bleiben, alles normal, schön zu Hause bleiben und sich liebhaben, den Rest erledigen die „Experten“ ratschlagen.
      Corona ist noch nicht die Pest, also ein Grund unsere Demokratie über Bord zu werfen schon gar nicht!

      • Johann Klos

        Die Behauptungen, eine «Influenza» sei genau gleich gefährlich und koste jedes Jahr gleich viele Opfer ist falsch. Zudem ist die Behauptung, man wisse nicht, wer «an» und wer «wegen» COVID-19 sterbe, ebenso aus der Luft gegriffen. Doch dieser feine kleine Unterschied lassen Sie sich vielleicht mal von einem Oberarzt einer Intensivstation erklãren.

        Im Rahmen einer Influenza erwerben ca. 8% der Betreuenden ebenfalls eine Influenza,

        aber niemand stirbt daran.

        Bei COVID-19 werden 25% bis 30% der Betreuenden infiziert und das ist mit einer signifikanten Mortalität verbunden. Dutzende von Ärzten und Pflegepersonen, die COVID-19 Patienten betreut haben, sind an derselben Infektion verstorben.

        Der feine Unterschied zwischen den beiden erklärt Söhnen auch ein Mediziner:

        bei der Influenza sterben alle „wegen“und nur bei COVID-19 viele „mit“.

        Klar sind für mich zwei Dinge:

        Die Pandemie wurde seit 2003 mindestens 8x angekündigt. Und nachdem ihr Ausbruch am 31. Dezember 2019 der WHO gemeldet worden war, hätte man 2 Monate Zeit gehabt, die richtigen Daten zu studieren und die richtigen Konsequenzen zu ziehen, unsere ostbelgisches Gesundheitsexperten natürlich auch. Zum Plaumenkuchenbacken brauchen wir sie nicht.
        Die restlichen sind entschuldigt sie hatten wichtigeres zu tun: Vorkehrungen für den hiesigen Karneval treffen

  16. Ihr erster Teil basiert auf Zahlen die behördlich anerkannt Erfunden wurden, die so zusammen gereimt sind/waren das selbst das Grenz Echo berichten musste und der Oberlehrer da zu einem Kommentar gezwungen wurde.
    Wie hoch ist die Mortalität denn bei uns, in Belgien, wo wir die erfundenen Zahlen haben, wissen Sie das?
    Wie viele Ärzte und Pfleger sind den bereits in Belgien verstorben? Wieviele Feuerwehrleute, Dachdecker, Müllmänner, Kassiererinnen oder Polizisten?
    Bei der Influenza zählen die Kinder zur Risikogruppe, bei Covid-19 (die Coronainfektion fiel bis letztes Jahr noch unter „Grippe“, jetzt heißt das neu) nicht.
    Trotzdem wird deren demokratische Grundrechte (Spiel, Schule, Freiheit) massiv eingeschränkt. Und jedem ist es egal, die haben ja keine Stimme.

    Ihrem 2 Teil gebe ich recht, noch nie hatte der Staat so viel Geld in der Hand um die Dienste am Bürger zu finanzieren aber eine schwere Grippe ist Zuviel für das System, da muss dann der Stecker aus der Gesellschaft gezogen werden damit „wir nicht alle sterben“, trotz wieviel Gesundheitsminister nochmal?

    • @Lehmboy: Sie schreiben: „Trotzdem wird deren demokratische Grundrechte (Spiel, Schule, Freiheit) massiv eingeschränkt. Und jedem ist es egal, die haben ja keine Stimme. “

      In Holland sind die Läden offen. Trotzdem gehen kaum Leute in die Stadt. Im Moment besorgen sie sich nur das nötigste zum Leben. Sie meiden die Öffentlichkeit also aus Eigenschutz, weil sie sich eben mit diesem Virus nicht anstecken wollen.

      Frage: Würden Sie sich jetzt sofort ins Getümmel stürzen, wenn Sie könnten?

      • Natürlich ist kaum einer auf den Strassen, es ist uns ja per Krisendekret verboten worden. Logisch, oder?
        Da wir ja sonst so was wie Mörder sind, Aluhutträger oder ähnlich schlimmes.

        Ja ich würde mich ins Getümmel stürzen, das Leben ist kurz, jede verpasste Gelegenheit kommt nie wieder zurück.
        Ich tue es aber nicht aus Respekt vor der Angst großer Teile der Bevölkerung. :)
        Wann darf mein Sohn wieder Tore schießen dürfen?

    • Johann Klos

      Die Zahlen für Belgien liegen mir nicht vor. Die enorme Mortalitãt chinesischer Ãrtze und Pleger lasse ich mal beiseite aber einige Zahlen aus unseren Nachbarländern sollten auch Ihnen zu denken geben
      Mardi 24 mars, la Fédération des médecins d’Italie a annoncé 24 décès parmi ses membres, des suites du coronavirus. D’après l’Institut national de la santé italien, 4824 professionnels de santé ont été infectés, soit deux fois plus qu’en Chine.

      En Espagne, le ministère de la Santé a annoncé cette semaine que sur les 40.000 cas de coronavirus confirmés dans le pays 5400 (près de 14%) concernaient le personnel médical.

      En France, cinq médecins infectés ont trouvé la mort. Le premier soignant mort du coronavirus a été le docteur Jean-Jacques Razafindranazy, médecin aux urgences de Compiègne, dans l’Oise. Son fils a rendu hommage à cet homme de 68 ans, “passionné par son travail”, qui n’avait “pas pris sa retraite”. “Mon père, ce héros, est parti trop vite à cause du coronavirus”, a-t-il écrit.

      À l’AP-HP, ce sont plus de 600 soignants contaminés a annoncé ce 25 mars, Martin Hirsch, le président de l’établissement public de santé francilien, ajoutant que quatre d’entre eux étaient en réanimation. Le collectif Inter Urgences a annoncé ce mercredi son intention de porter plainte contre X pour “mettre en lumière” les “responsabilités de chacun” à l’issue de la crise. Cette plainte visera des faits d’“homicide involontaire” et de “violences involontaires

      • Haben Sie auch einen link zu ihrer Panikmache?
        Auf jeden Fall verstehe ich ihre Kriegsrethorik jetzt besser.

        Jean-Jacques Razafindanazy, dieser Kriegsheld gefallen an forderster Front.
        Der erste der auf den zukünftigen Kriegerdenkmällern zu stehen kommt, gefallen für Volk und Vaterland. Mit der Waffe in der Hand.
        Falsche Zahlen, Kriegsrethorik, what’s next?

  17. Marcel Scholzen eimerscheid

    Den Politikern bleibt nichts anderes übrig, als sich zusammen zu raufen. Jetzt tun sie das wofür sie eigentlich da sind : sich um Land und Leute kümmern. Vor der Coronakrise hatten die das größtenteils vergessen. Zankten anstatt zu arbeiten. Oder betrieben Postenjäger. Alles ohne wirklichen Nutzen für den Normalbürger aber mit viel Unterhaltungswert. Es war nie langweilig. Die Zeitungen waren voll davon.

    • @Marcel Scholzen eimerscheid: Wo tun sie das? Habe noch nichts gesehen oder gemerkt. Sie? Nennen Sie mal, wo merken Sie den etwas?
      Oder meinen Sie von den grinsenden Fotos man würde Sie anlachen?

  18. Meinereiner

    Das Belgien mit der Gesamtzahl der Infizierten sogar Kanada, Russland und Brasilien überholt hat, gibt mir zu denken, dazu kein Wort von unseren Politikern, die immer nur schreiben, dass „sie“ alles richtig gemacht haben.
    Selbstbeweihräucherung hoch 10!

    • Sebastien Mertens

      @Meinereiner: Weil wir so eine unsinnige Zählweise haben, zumindest bis jetzt.
      Da wurden einfach Leute dazugerechnet, bei denen gar nicht sicher war, ob tatsächlich eine Infektion vorlag.

      • Standpunkt

        Nein es liegt nicht nur an der Zählweise…..
        – wir haben eine enorme hohe Anzahl an Infizierten im Vergleich zu der Bevölkerungszahl…da stehen wir ebenfalls an 1. Stelle
        Und ohne Vergleich zur Bevölkerungszahl sind wir in den Top 10 der Welt
        – mit über 5000 Todesfällen stehen wir an 1. Stelle im Vergleich der Bevölkerungszahl und ohne den Vergleich auch unter den Top 10
        – würden wir die Verdachtsfälle abziehen…dann wären wir weiterhin in der Spitzengruppe zu finden

        Wenn man jetzt noch bedenkt , dass wir nur wenige Test ausführten ist da ja noch bedenklicher.

        Der Fehler war und ist noch immer wie Herr Klos es sagte die zu spät ausgeführten Test. Es wurde nur Test gemacht bei Personen die schon sehr krank waren oder sind.

        Wir waren schlecht vorbereitet egal was die Politiker uns predigen. Ich glaube nicht das unser Gesundheitssytem schwach ist sondern die Anweisungen der Politiker.

        Es wird jedesmal zu spät reagiert…wir laufen jedesmal hinterher…

        • Walter Keutgen

          Standpunkt, „die zu spät ausgeführten Tests“. Steht auch so im von OstbelgienDirekt angeführten Der Spiegel-Artikel, den Johann Klos als erster hier kommentiert hat. Pikantes Detail laut Der Spiegel: Der erste positiv getestete Patient wurde von einem Arzt gefunden, der die Richtlinie, den Test nur bei schweren Symptomen auszuführen missachtet hat. Dazu: Triage-Richtlinien bei der Diagnostik, die unsere Ärzte zu bürokratischen Befehlsempfängern machen

  19. Wahl, Joachim

    An Herrn/Frau Bahnhofstrasse…, Gegenpol setzt sich kritisch mit Themen zu Energie und Klimahypothesen auseinander. Die hier von GP-Mitgliedern geposteten Kommentare spiegeln nicht die Meinung von GP wider.
    Allerdings sehr schön Ihr Hinweis, wir wirken.

  20. Zaungast

    „Doch die Liberale hat gute Chancen, länger an der Macht zu bleiben. “
    So ein Satz in der Einleitung zu dem Artikel, der leider nur für Abonnenten einsehbar ist.
    Gewagte Hypothese. Ich würde eher sagen, bei der ersten Gelegenheit, sobald die erste unmittelbare Gefahr vorbei ist, werden die Differenzen wieder voll ausbrechen. Es darf gewettet werden.

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