Politik

Paasch-Vorstoß für eine bessere Anbindung Ostbelgiens an Deutschland und die Niederlande

Ein Bus der Linie 14 (Eupen-Aachen) passiert die Staatsgrenze am früheren belgischen Zollhaus am Grenzübergang Aachen-Köpfchen. Foto: OD

Die Grenz- und Pendlerregion Ostbelgien soll aus Sicht von Oliver Paasch (ProDG) bis 2030 besser und nachhaltiger an Deutschland und die Niederlande angebunden werden.

In diesen Tagen übermittelte der Ministerpräsident der DG dem wallonischen Minister Carlo Di Antonio (CdH) vor diesem Hintergrund eine Reihe ausgearbeiteter Vorschläge zur Stärkung des grenzüberschreitenden ÖPNV in und rund um Ostbelgien.

Als wallonischer Mobilitätsminister verantwortet Di Antonio die Gestaltung sowohl klassischer als auch neuer Mobilitätskonzepte in der Region. Herzstück des übermittelten Dossiers, das gemeinsam mit Mobilitätsexperten aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden erarbeitet wurde, ist eine 22-seitige Note, in der auf die besonderen Bedarfe Ostbelgiens hingewiesen wird.

Über 18.000 Pendler tagtäglich

Aufgrund der Grenzlage pendeln tagtäglich über 18.000 Menschen in die Region und aus der Region heraus. Um hier eine realistische Alternative zum klimabelastenden PKW zu schaffen, gilt es, die Verfügbarkeit und vor allem die einfache und kostengünstige Nutzbarkeit von ÖPNV-Angeboten zu stärken.

Der Bahnhof Hergenrath: Von hier aus erreicht man mit dem Zug in nur 8 Minuten den Aachener Hauptbahnhof. Foto: OD

„Wer über Dieselfahrverbote und die Verringerung des PKW-Verkehrs nachdenkt, der muss sich auch mit realistischen und nachhaltigen Alternativen auseinandersetzen. Eine Stärkung des grenzüberschreitenden ÖPNV spielt hier eine zentrale Rolle und kann darüber hinaus die regionale Wirtschaft stärken“, so Oliver Paasch.

Tatsächlich stellen besser verknüpfte, grenzüberschreitende Anbindungen zum internationalen Universitätsstandort Aachen konkrete Chancen für die ostbelgische Wirtschaft dar, so z.B. im Tourismus- und Horeca-Sektor oder auch im Einzelhandel. Mehr als 90.000 Menschen aus dem Raum Aachen nutzen Angebote wie das AVV- SemesterTicket, Job-Ticket oder School&Fun-Ticket, die es ihnen mitunter ermöglichen, sich beruflich oder in der Freizeit in ganz Nordrhein-Westfalen fortzubewegen. Die Anbindungen an Ostbelgien bleiben hier jedoch bis jetzt sehr begrenzt.

Über eine detaillierte Analyse aktuell verfügbarbarer ÖPNV-Angebote in der Euregio Maas-Rhein und die Erläuterung relevanter Lösungsansätze, die bereits in anderen europäischen Regionen umgesetzt werden, bietet die ostbelgische Mobilitätsnote konkrete Handlungsempfehlungen in Form eines 3-Phasen-Plans an.

Zentrale Plattform für Fahrkartenverkauf

Aus Sicht von Ministerpräsident Paasch sollte als erster Schritt, bis 2020, der Fahrkartenverkauf innerhalb der Euregio Maas-Rhein auf einer zentralen Plattform gebündelt werden. Bis 2024 soll neben innerbelgischen Harmonisierungen des Ticketings ein Pilotprojekt über eine integrierte Mobilitätslösung in der Euregio Maas- Rhein lanciert werden.

Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (links) und Ministerpräsident Oliver Paasch im September 2014 bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz in Eupen, bei der es auch um die grenzüberschreitende Mobilität ging. Foto: OD

Schließlich soll es bis 2030 für ostbelgische, deutsche und niederländische Pendler keinen Unterschied mehr machen, in welchem Land und bei welchem Anbieter sie ihre Fahrkarte erwerben.

Nicht zuletzt spricht sich der Ministerpräsident auch für einen Ausbau der Zusammenarbeit mit Rheinland-Pfalz und für die weitere Unterstützung der ostbelgischen Mobilitätszentrale „Fahr mit“ durch die Wallonische Regionalregierung aus, die derzeit über eine Restrukturierung ihrer Mobilitätszentralen nachdenkt.

„Es ist für uns unerlässlich, dass in Ostbelgien weiterhin hochwertige Mobilitätsdienstleistungen in deutscher Sprache angeboten werden. Mehr noch sollten diese zukünftig weiter ausgebaut werden. ‚Fahr mit‘ hat sich in diesem Zusammenhang zu einem zentralen und gut vernetzten Akteur in unserer Region entwickelt. Diese Arbeit sollte aus unserer Sicht fortgeführt werden“, so Oliver Paasch.

Unter nachfolgendem Link finden Sie die Note (in französischer Sprache), die Ministerpräsident Oliver Paasch dem wallonischen Minister Carlo Di Antonio zugestellt hat:

Note: „Renforcement de la mobilité publique en Belgique de l’Est via une Intégration des transports publics transfrontaliers à courte distance au sein de l’Euregio Meuse-Rhin“

29 Antworten auf “Paasch-Vorstoß für eine bessere Anbindung Ostbelgiens an Deutschland und die Niederlande”

  1. Um hier eine realistische Alternative zum klimabelastenden PKW zu schaffen, gilt es, die Verfügbarkeit und vor allem die einfache und kostengünstige Nutzbarkeit von ÖPNV-Angeboten zu stärken.
    ////
    Erstens ist das mit der „Klimabelastung“ nur ein Medienhype und zweitens habe ich wenig Lust noch mehr Geisel der TEC und SNCB Streikkultur zu werden. Aber das interessiert Minister ja weniger, wer mit Dienstwagen + Chauffeur unterwegs ist kann leicht über die Vorzüge des ÖPNV labern, man sitzt ja nicht im Bus oder wartet und wartet und wartet dass vielleicht einer kommt….

          • Hier ein Argument des Herrn Rahmstorf :
            „Dieses Argument ist falsch, weil es andere, wesentlich wichtigere Unterschiede zwischen dem Mond und der Sahara gibt. Durch Luftbewegungen (Konvektion und Winde) wird tagsüber ständig Wärme von der Oberfläche der Sahara abgeführt; diesen Mechanismus gibt es auf dem Mond mangels Atmosphäre nicht. „

            Und er hat in der Sache recht! Seltsamerweise, und das ist mir schon des öfteren bei ihm aufgefallen, erkennt er das Oxymoron in seiner Argumentationskette nicht. Es ist ja genau die Anwesenheit der Atmosphäre die durch konvektiven und advektiven Wärmetransport die „Gegenstrahlungstheorie“ ad absurdum führt. Genau das was u.a. Ermecke erklärt. Es ist bei ihm wie mit dem Pathologen der den körperlichen Zerfall täglich erlebt aber fest daran glaubt dass Jesus von den Toten auferstanden sei…..

            • @ Dax

              Wieder einmal die bei Ihnen übliche Rosinenpickerei. Lesen Sie den ganzen Kommentar von Herrn Prof. Rahmstorf.
              Natürlich hat ein Physikprofessor wesentlich weniger Ahnung von der Materie als ein von der Industrie bezahlter Journalist. Ihre Experten disqualifizieren sich in dem Moment wo seriöse Wissenschaft ins Spiel kommt.

            • Alfons van Compernolle

              Ich habe von Ihnen schon fundiertere Kommentare gelesen, wenn diese auch nicht immer zutreffend waren! Als Physiker & Maschinenbauer , dieser sich sein ganzes Berufsleben lang mit Grossmaschinenbau (Seeschiffe) und deeren Abgasverhalten beschaefftigt hat , kann ich Ihnen , auch wenn es nicht in Ihre Sichtweise passen wird: Der Klimawandel hat zwei Komponente
              a) es hat schon immer einen natuerlichen Klimawandel gegeben, wie die Wissenschaft wohl mehr als eindeutig nachgewiesen hat und b) das dieser Klimawandel nunmehr erheblich gravierende Ausmasse angenommen hat, ist von uns Menschen verursacht! Kein Verbrennungsmotor , kein Kohlekraftwerk , kein Atomkraftwerk und ja auch kein Erdgaskraftwerk, erzeugen kein wohltuendes Lavendel als Abgas! Das die Abgase klimaschaedlich sind ist eine schon lange bekannte wissenschaftliche Tatsache , diese wir heute Tag taeglich erleben koennen. Das reale Problem ist aber die „Politik“, diese schon heute bestehende Abgas-neutralisierende Systeme wie das SCR.-Kat.-System ( auch einsetzbar bei Hochseeschiffen ) und den OPF.-Filter , Aufgrund von der massiven Einflussnahme der KFZ.-Industrie und den Reedereien, verhindert . Bestes Beispiel VW & BMW , die eine technisch machbare Nachruestung massiv behindert mit der erpresserischen Androhung , es seinen im Falle einer gesetzlichen Nachruestungspflicht, erhebliche Arbeitsplaetze in Gefahr !!! Hier lobe ich die USA, denn dort mussten VW und Konsorten Schadensersatz an jeden betrogenen Kunden leisten , was angeblich in Deutschland nicht geht.
              Ein Klimawandel hat es schon immer gegeben , aber die nunmehr zu beobachtende Beschleunigung des Klimawandels und dessen welt-weiten massiven schweren Auswirkungen, ist HAUSGEMACHT !!
              Und nun „DAX“ koennen Sie wieder Ihre giftigen Kommentare posten.

              • Ich weiß nicht wer Sie sind und was Sie sind, aber Sie sind kein Physiker. Ich auch nicht, kann aber zwischen physikalisch plausiblen Begründungen und solchen die es nicht sind, klar unterscheiden. Gerade im Bereich Klimawandel waren es Ingenieure die dem Nonsens einer „Gegenstrahlung“ argumentativ fundiert widersprochen haben. Sie plappern auch nur politische Worthülsen nach ohne irgendeine physikalisch plausible Begründung für eine Klimaerwärmung durch CO2 liefern zu können. Etwas schwach für einen Physiker-Ingenieur….

                • Alfons van Compernolle

                  Glauben Sie mal, was Sie gerne Glauben moechten !!
                  Ich habe Ihnen schon einmal das Angebot unterbreitet nach Eupen zu kommen und dann koennen wir uns einmal ueber meine Ausbildung und sonstige politische Unterschiedlichkeiten unterhalten. Und ja, ich gebe Ihnen auch sehr gerne Einblick in meine (alten) Diplome & Zeugnisse!!
                  Das einzige, worin ich Ihnen Recht gebe ist, Sie haben Recht auch ich kann betr. Klimawandel etc keine Wunder vollbringen, dafuer weiss ich aber was heute physikalisch und Technisch machbar ist im Maschinenbau & Abgastechnik!

                  • Ing. Prof. Dr. Dr. Th. Reidenbachler

                    Lieber Kollege, alter Freund Alfons
                    Ein Streitgespräch auf diesem Niveau bedarf eines neutralen, akademischen Mentorats; hier erlaube ich mir meine Wenigkeit ins Spiel zu bringen; nicht zuletzt da ich über das bessere geistige Rüstzeug im Vergleich zu Dir, verfüge. Allein mit meinen beiden Doktortiteln, die Du ja leider nicht aufweisen kannst, dürfte ich Dir, lieber Werkzeugmacher, eine kleine, bescheidene Hilfe sein.
                    MFG dein Theo

                    • Alfons van Compernolle

                      Lieber Kollege Theo, stimmt Sie heben das bessere Ruestzeug in Sachen einer moeglichen streitbaren Diskussion ! Ob das aber auf Ihre beiden Dr.-Titel beruht oder mehr auf Ihre Jahre langen Erfahrung als Dozent im Umgang mit Studenten etc, will und kann ich nicht beurteilen.
                      Stimmt, ich bin wenn man so will „Werkzeugmacher“ (Maschinenbau ist nichts anderes) mit unterschiedlichen Interessen und infolge Uni.-Abschluessen. Wer beginnt Maschinenbau zu studieren , sollte auch ein Studium der Physik absolvieren , dass jedenfalls habe ich mir damals so gedacht und aus Interesse genauso gemacht. Und dann kam der Schiffbau, typisch Hamburger, eben! Zum anderen stamme ich aus einer alten Handwerkerfamilie diese ich schlicht fortgesetzt habe,ich muss es entstehen , wachsen sehen ! Zum Lehrberuf bin ich nur bedingt geeignet, wie mein Versuch in Russland als Dozent taetig zu werden beweist! Heute bin ich Rentner und zu dem Lungen & Herzkrank , was meine Taetigkeiten begrenzt. Ich danke Ihnen, lieber Kollege aber, fuer das Angebot der Hilfestellung . Auch, wenn ich solche Foren, wie diese, fuer gut und sinnvoll halte , kann ich mich ueber mich selber meistens ueber mich selber Aergern, dass ic h auf so einige unsinnige Kommentare ueberhaupt eingehe.

                    • @ AvC

                      Ich glaube Ihnen schon einmal geschrieben zu haben das dieser „Mensch“ ein Fake ist um Sie zu verarschen. Vielleicht sollte ihm mal jemand sagen das er sich mit dem unberechtigten Führen akademischer Titel strafbar macht.
                      Vielleicht sollte Herrn Cremer jemand klarmachen das er eine Sorgfaltspflicht hat und derartiges verifizieren sollte.

      • Pensionierter Bauer

        @Dax hat vollkommen recht, die Klimaerwärmung ist nicht anderes als eine im Mainstream passende Hype. Gegen einen gut funktionierender Öpnv ist natürlich nichts einzuwenden, aber er macht keinen Sinn wenn man nie weiß ob die Herrschaften sich nicht wieder von der Sozibande zu politischen Streiks mißbrauchen lassen.

  2. Vorteil vom eigenen PKW, man ist viel schneller in Aachen und in den Niederlanden ALS wie mit dem Bus und der Bahn. Und jenachdem wohin man möchte ist das eigene Auto immer noch preiswerter wie Bus & Bahn. Die sollten so denke ich besser den busverkehr von Eupen in die Eifel und umgekehrt ausbauen

  3. Piersoul Rudi

    Paasch hat sich in 2014 mit OB Philipp zusammengesetzt…
    Heute, 27 Oktober 2018, also 4 Jahre(In Worten VIER) ist seitdem nichts passiert…ausser Unpünktlichkeit, Streiks, Übervolle Busse usw…
    Sind demnächst nicht wieder Wahlen…zwar erst in 6 Monaten aber trotzdem…
    Ein Schelm der sich böses dabei denkt…
    Und ich nehme mir die Freiheit einen/dieser Schelm zu sein.
    Ich habe fertig…

  4. Walter Keutgen

    Das Foto, das OD zeigt, ist von 2014. Leider Finde ich in der Note kein Datum. Man merke, dass durch die Informatik alles nur komplizierter wird. Es wird von einem „guichet“ gesprochen. Wo denn? Am Ende denken Sie, dass alle ein Smartphone haben.

  5. Alles nur Wahlwerbung 2019.
    Wer die starren und sturen Haltungen der TEC kennt, weiß genau, dass die NICHT wollen.
    Die SNCB sucht nur kräftige Geldgeber, der das Schienennetz betreiben. Anders geht da nicht. Für diese Idee müssen wir dann als Steuerzahler blechen.

  6. Pensionierter Bauer

    Wurden da nicht vor einigen Monaten die Möglichkeiten Abonnements der TEC zu kaufen stark eingeschränkt? Auch am Eupener und Welkenraedter Bahnhof sind die Schalter nur noch sehr eingeschränkt geöffnet. Die angesagtenParteien reden immer von einem besseren ÖPNV, aber in der Realität wird er immer weiter eingeschränkt. Hier verlange ich schon Butter bei de Fische! Dann legt bitte mal tragfähige Konzepte vor anstelle von immer neuen leeren Worthülsen. Wenn das ganze günstiger und zeitlich besser ginge als mit dem eigenen Auto, dann würden die Menschen auch Bus und Bahn verstärkt nutzen.
    Das Titelbild ist symptomatosch, in Hergenrath wurde mit viel EU Geld ein Haltepunkt für den Euregio AIXpress angelegt, aber eher selten steigt dort jemand ein und der großzügige Parkplatz steht dort meistens gähnend leer.

  7. Bevor Paasch auf internationaler Bühne aktiv wird, sollte er eher dafür sorgen das die Verkehrsprobleme an und um der AHS Eupen gelöst werden. Wie wärs denn mit einem Shuttle Bus zwischen dem neuen unbenutzten Parkplatz an der Hütte und der AHS ?

  8. Der Eynattener

    Das Problem an Kostenvergleichen Privat-PKW und ÖPNV ist, dass der ÖPNV nur preiswert ist, wenn er statt eines PKW gerechnet wird.
    Da meist aber trotzdem ein PKW vorhanden und nötig ist, ist es meist auch preiswerter, diesen dann auch zu gebrauchen.

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