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Oswald Schröder wird neuer Chefredakteur des Grenz-Echo

Der Angriff als letztes Mittel der Verteidigung? GE-Chefredakteur Oswald Schröder (links) und Grenz-Echo-Geschäftsführer Oliver Verdin. Foto: Grenz-Echo

Das Grenz-Echo hat nach fast zwei Jahren wieder einen Chefredakteur. Der gebürtige Manderfelder Oswald Schröder kehrt an eine alte Wirkungsstätte zurück. Er gehörte bereits Ende der 1980er Jahre zur Redaktion der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung Belgiens und baute damals das Brüsseler Büro des Grenz-Echo auf.

Seit Ende Juni 2016 war die Redaktion ohne Chefredakteur ausgekommen. Damals hatte sich der Zeitungsverlag von Lutz Bernhardt getrennt.

Zur Ernennung des 60-jährigen Oswald Schröder meinte Olivier Verdin, Geschäftsführender Direktor des Grenz-Echo: „Das Internet, das Aufkommen der Sozialen Medien sowie die fortschreitende Digitalisierung haben die Mediennutzung stark verändert. Wir haben uns bislang hervorragend im Vergleich mit vielen anderen Tageszeitungen geschlagen. Es bleibt aber viel zu tun, bis das Grenz-Echo solide für die Zukunft aufgestellt ist.“

Das Grenz-Echo heute. Foto: OD

Man sei froh, „mit Oswald Schröder einen Ostbelgier mit breiter internationaler Erfahrung als neuen Chefredakteur zu unserem Team zählen zu dürfen“, so Verdin. Schröder werde nicht nur die Redaktion leiten, sondern auch die Neugestaltung des Medienhauses im digitalen Zeitalter, gemeinsam mit der Verlagsgruppe Rossel, vornehmen.

Das Brüsseler Familienunternehmen Rossel hatte im Herbst 2017 die Anteile des früheren Verlegers Alfred Küchenberg übernommen und ist jetzt, neben Ernst und Eric Thommessen, Mehrheitseigner der Grenz-Echo AG. Ebenfalls letztes Jahr hatte das Grenz-Echo Radio Contact Ostbelgien übernommen.

Oswald Schröder war nach seiner Zeit als Journalist zunächst Kabinettschef von Unterrichtsminister Bernd Gentges (PFF). Er war maßgeblich am Aufbau einer Unterrichtsverwaltung, an der Gründung von OstBelgienFestival und IKOB sowie der Rettung des Alten Schlachthofes beteiligt.

Von Mostar nach Luxemburg

Danach leitete Schröder für zwei Jahre den Aufbau der im Krieg zerstörten Schulen, Kultur- und Sportstätten sowie des Telefonnetzes der Stadt Mostar.

Von Bosnien-Herzegowina zog es den Vater von vier Kindern nach Luxemburg. Nach sechs Jahren als Marketing-Kommunikationschef bei verschiedenen luxemburgischen Banken wechselte Oswald Schröder ans Europäische Patentamt nach München. Dort war er 10 Jahre lang als Vorstandsmitglied für Kommunikation und Sprecher tätig.

Eine Außenansicht des Verlagsgebäudes des Grenz-Echo am Eupener Marktplatz. Foto: OD

Zu seiner Rückkehr nach Eupen meint Schröder: „Es ist ein tolles Gefühl, zu seinen Wurzeln zurückzukehren: einmal Journalist, immer Journalist. Beim Grenz-Echo habe ich als Brüssel-Korrespondent einige intensive und erfolgreiche Jahre erlebt. Jetzt steht mit der Digitalisierung eine große Herausforderung an. Ich freue mich, mit Olivier Verdin, dem Redaktionsteam, den anderen Mitarbeitern und mit der Unterstützung der Verlagsgruppe Rossel und des verantwortlichen Herausgebers Ernst Thommessen einen wichtigen Beitrag leisten zu dürfen.“

Die Direktion und der Verwaltungsrat dankten Patrick Bildstein und Christian Schmitz, die die Redaktion in diesen fast zwei Jahren „nach bestem Wissen und Gewissen“, wie es in der Pressemitteilung hieß, geleitet haben, für ihren Einsatz. Oswald Schröder nimmt seinen Dienst als Chefredakteur am 1. März 2018 auf.

31 Antworten auf “Oswald Schröder wird neuer Chefredakteur des Grenz-Echo”

  1. Réalité

    Alte Besen kehren (noch) immer gut!? War sicher nicht so leicht einen Jüngeren Mann zu finden, sicher wegen der Abogrösse des Blattes!? Oder? Aber kann ja doch klappen, wer weiss? Der Herr Schröder war ja schon mal Journalist, machte so einiges danach u dazwischen? Sind mal gespannt, ob das GE mit ihm die Kurve kriegt!? Es würde höchste Zeit! Reklameblätter haben wir hier, genau so wie zu viele Politiker,mehr als genug!

  2. Kritiker

    Alles Gute, Herr Schröder. Und viele frische und neue Ideen für „die alte Dame am Marktplatz“.
    Die Printmedien, besonders kleine Heimatzeitungen, sind ja schon lange in der Krise.
    Ich als treuer Abonnent erwarte da einiges von Ihnen.

      • Journalist ?

        Ja, war er.
        Ich kann grundsätzlich nicht erkennen, was Herrn Schröder zum Chefredakteur einer Tageszeitung qualifiziert. Wenn man seinen beruflichen Werdegang betrachtet, hatte er in den letzten 30 Jahren keine besondere Affinität für diesen Beruf. Wahrscheinlich waren seine in diesen 3 Jahrzehnten ausgeübten Jobs wohl auch lukrativer. Für einen Liberalen allerdings nicht ungewöhnlich.

  3. Eastwind

    Interessant, nachdem letztes Jahr der ehemalige Kabinettschef von Joseph Maraite (CSP) Chefredakteur des BRF geworden war, wird jetzt der ehemalige Kabinettschef von Bernd Gentges Chefredakteur des GE. Wie gesagt, interessant. Und beide Chefredakteure sind Eifeler, zumindest gebürtige. Wie gesagt, interessant.

    • Papa Razi

      Was heisst denn das, Eastwind?_?_? Und der frühere Chefredakteur vom Grenz Echo machte sich sogar Selbstständig, war doch auch interessant?_?_ Bekamen die beiden hiervor interssanterweise nicht hin!? Interessant auch das die Frau des MP’s eine führende Rolle im Contact Radio spielt?_? Interessant, oder nicht?_?_? Wenn Du meinst, dann meinst du es?_?_? Vieles ist interessant in OB?_? Hochinteressant sogar?_?_?

  4. Pensionierter Bauer

    Hoffentlich wird der Rest der Redaktion den Herrn Schröder nicht so behandeln wie seinen Vorgänger. Wenn die ersten aifmucken, muss der Herr Verdin dem Chefredakteur einfach deutlich mehr Rückendeckung geben als er es beim Hernn Lutz Bernhardt tat.
    Wünsche dem Herrn Schröder eine erfolgreiche Zeit am Marktplatz.
    Der pensionierte Bauer, der treue GE Abonent.

  5. Wenn jemand mit 60 Jahren Chefredakteur wird, dann ist das wie einer, der mit 80 Papst wird: eine Übergangslösung. Oder der GE Verlag selbst gibt der Zeitung nur noch ein paar Jahre Überlebenszeit.

  6. Journalist ?

    Jemanden hausexternen zum Chefredakteur zu machen, der sich in den letzten 30 Jahren keinerlei Verdienste im Bereich des unabhängigen Journalismus erworben hat, sondern als Sprachrohr für Politiker, Banken, Adelshäuser und Ämter fungiert hat, ist schon eine fragwürdige Entscheidung. Für eine Erneuerung steht Herr Schröder zum Ende seiner beruflichen Laufbahn wohl ebenfalls nicht. Die jungen Redakteure des GE stehen wohl eher für die Zukunft der Zeitung. Bleibt zu hoffen, dass deren Unabhängigkeit und Spritzigkeit nicht ausgebremst wird.

  7. Ekel Alfred

    In Amerika ist man bereits mit 40 Jahren für einen Führungsposten zu alt….da wird man schon langsam aussortiert….weil ab diesem Alter keine Leistungssteigerung mehr zu erwarten ist….

  8. Was mich ein wenig an der Sache störte ist dass der neue Chefredakteur meint „den Sachen eine Richtung geben“ zu müssen oder die „Meinung beeinflussen“ müssen. Das verspricht ja mal wieder etwas – aber warten wir mal ab und geben dem Mann seine Chance.

  9. Beim BRF wurden Journalisten mit 60 in Rente geschickt, beim GrenzEcho werden sie Chefredakteur. Zumindest ist das GrenzEcho nicht dem Jugendwahn verfallen wie die PFF, die dich schon kurz nach Erreichen der Volljährigkeit zum Minister oder Parlamentspräsidenten macht, wenn ihr danach ist.

    • Passt’scho, ihr Kommentar, Echo. Nur, und das ist doch der Fakt: Warum, wieso, wofür hat sich denn die Politik um solche Posten zu kümmern, die sie ja überhaupt nichts angehen!?
      Die Leute sollten sich gefälligst mit den Sorgen der Bürger rum schlagen!
      Aber das kriegen sie nicht hin, schon seit Jahren nicht mehr!
      Die sorgen zuerst mal für sich selber, dann um ihr nahes Umfeld, erst an dritter Stelle dann um die Bürger.

  10. Die Zeitungsgruppe Rossel, die die Mehrheitsanteile am Grenzecho hält, hat einen externen neuen Chefredakteur gefordert. Daran führte nun einmal kein Weg vorbei. Und so groß ist das Angebot an potenziellen Chefredakteuren in Ostbelgien nun auch nicht… Hätte man etwa nach dem Debakel mit Lutz Bernhard abermals einen ChR aus Deutschland holen sollen? Deswegen scheint mir die Ernennung von Oswald Schröder momentan die beste, wenn nicht einzige Lösung. Man sollte dem Mann eine Chance geben, und wie die (ost-)belgische Zeitungslandschaft in fünf Jahren aussieht, das ist heute noch nicht abzusehen. Mut, Herr Schröder!

  11. Es reicht!

    Eigentlich ist Herr SCHRÖDER als Liberaler befangen. Die Regierung in Eupen wird es freuen! Die liberale MInisterin wird es ein leicht haben mit der Regierungszeitung „Grenz Echo“ im kommenden Jahr wiedergewählt zu werden.
    Wie wäre es wenn das Grenz Echo in Zukunft sich nicht nur auf eine Gemeinde einschiessen würde und mehr Neutralität ausüben würde. Zudem wäre es angebracht mal die Kosten eines Asylbewerberheims wie zum Beispiel bei uns in Eupen offen zu legen? Auch wäre es wichtig eine neue Rubrik ins Grenz Echo aufzunehmen nach dem Motto welches sind die Pflichten eines jeden Bürgers, welches sind die Rechte eines jeden Bürgers? Die Aufgabe eines guten Journalismus besteht eben nicht nur darin Geburts- und Todesanzeigen sowie DPA Texte zu kopieren sondern aktiven Journalismus ohne das nur von einem Hobbyfotografen und Journalisten alle Fotos von jeder Pfarrveranstaltung einer Gemeinde veröffentlicht werden? Zudem gibt es auch noch andere Fussballclubs als die AS EUPEN?

  12. Ekel Alfred

    @ EdiG, ein Selbständiger kann doch so lange arbeiten, wie er dazu Lust verspürt….ein in Eupen stadtbekannter Arzt schleppte sich noch mit 90 Jahren auf den Krücken hin zu den Patienten….die halfen ihm auch die Treppe rauf….da fragte man sich doch….wer ist hier Patient und wer der Arzt….der Zappel B. kannte ihn auch ganz bestimmt….haha….

    • @ Alfred

      Das ist das Problem wenn man mit seinen Antworten nicht beim Strang bleibt. Sie haben aufgeworfen das in Amerika die Führungskräfte immer jünger werden und ich habe auf das Alter der „Führungsriege“ hingewiesen.
      Versuchen Sie es gelegentlich halt mal mit dem blauen Button mit der Inschrift !Antworten“.

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