An diesem Wochenende (24. bis 27. August) findet im südfranzösischen Albi die Rad-WM für Amateure statt, auch „Jedermann-WM“ bzw. „UCI Gran Fondo World Series“ (UGFWS) genannt. Mit Rita Zinnen bei den Frauen sowie Jérôme Schumacher und Michael Hungs bei den Männern sind gleich drei Rennfahrer aus unserer Region dabei. Sie werden dann die Nationalfarben bei den „UCI Gran Fondo World Championships“ vertreten.
Rita Zinnen (Thommen) und Michael Hungs (Eupen) konnten sich Anfang Juni 2017 bei der „Tour of Cambridgeshire“ in Peterborough (England) für die WM qualifizieren. Zinnen belegte in ihrer Altersklasse den 2. Platz. Hungs konnte in seiner Kategorie sogar das Rennen gewinnen.
Rita Zinnen im August 2015 mit den früheren Radsport-Assen Francesco Moser (l.) und Bernard Hinault (2.v.r.).
Gemeinsam mit Jérôme Schumacher, der sich 2 Wochen zuvor in Luxemburg qualifizierte, fahren die Ostbelgier nun das große Finale. Schumacher errang in diesem Jahr u.a. die Provinz-Meisterschaft.
Bei den Rad-Amateuren starten die Teilnehmer in verschiedenen Alterskategorien auf dem gleichen Parcours. Die Männer haben dabei eine Strecke von 155 km zu bewältigen; bei den Frauen (+ Männer ü60) beträgt die Distanz 97 km. Hungs und Schumacher werden zudem noch das Einzelzeitfahren über 22,5 km bestreiten.
Auf dieses Ereignis haben sich die ostbelgischen Teilnehmer im Vorfeld gut vorbereitet. Unterstützung fanden alle drei bei ihren jeweiligen Lütticher Teamkollegen: Zinnen beim Team Liègeois; Hungs und Schumacher innerhalb des O2-Team Liège.
Im belgischen Trikot etwas Besonderes
Ostbelgien Direkt führte kürzlich ein Interview mit Michael Hungs (36):
OD: Was bedeutet für sie das Ticket für die WM?
Michael Hungs: Damit geht für mich ein Wunsch in Erfüllung. Ich habe ständig versucht, mich für ein solches Großereignis zu qualifizieren. Dass es nun geklappt hat, darüber bin ich froh. Ich fahre auf jeden Fall motiviert nach Albi.
OD: Sie nehmen sowohl am Einzelzeitfahren als auch am Straßenrennen teil. Wie schätzen sie ihren derzeitige Leistung ein?
Michael Hungs (2. von links).
Hungs: Aufgrund meiner Ergebnisse bin ich von verschiedenen Seiten darin bestärkt worden, auch am Einzelzeitfahren teilzunehmen. So habe ich mich dann in der vergangenen Woche noch angemeldet. Da wir erst am Donnerstag anreisen, bleibt wohl nicht die optimale Vorbereitungszeit für das Zeitfahren. Ich fühle mich topfit. In beiden Rennen möchte ich so gut wie möglich abschneiden. Auf jeden Fall möchte ich heil ankommen.
OD: Sie müssen beim Straßenrennen insgesamt 2039 Höhenmeter überwinden. Wie schwer ist der Parcours in Albi?
Hungs: Die Strecke ist mit den beiden Bergen sehr anspruchsvoll. Es gehen starke Renner an den Start. Wenn ich gut über die beiden Steigungen hinwegkomme und auch einen guten Tag erwische, dann kommt der weitere Streckenverlauf mir entgegen. Es wird auf jeden Fall nicht einfach. Am Sonntag muss dann alles passen.
OD: Was erhoffen sie sich und mit welchem Ergebnis wären sie zufrieden?
Hungs: Zurzeit bin ich gut in Form. Ich habe mir keine Ziele gesetzt, was eine Platzierung angeht. Ich möchte beide Rennen beenden. Und dann schauen, was hinten herauskommt. Und wenn dann die Leistung stimmt, dann bin ich auch zufrieden.
OD: Sie bestreiten die beiden Rennen im belgischen Nationaltrikot. Ist dies für sie eine zusätzliche Motivation?
Hungs: Ja, es ist schon etwas Besonderes, im belgischen Trikot zu starten. Es ist ein zusätzlicher Anreiz. Vor allem bleiben aber am Ende die Eindrücke, an einer ‚Jedermann‘- Rad-WM teilgenommen zu haben. (eb)
Race briefing @UCI_GFWS #albi2017 ! Off at 9:24:30 am, number 141. Remember to guess my time: https://t.co/Rzer4yn1sd open to just b4 start. pic.twitter.com/fVKye33txC
— Christine Bertram (@XFmGirl) August 23, 2017
