Nachrichten

Ostbelgien hat auch ohne Schnee für Feriengäste seinen Charme

Vennlandschaft zwischen Drossart und Porfays. Foto: OD

Die milden Temperaturen und der fehlende Schnee hatten keinen Einfluss auf die Gästezahlen während der Weihnachtsferien in der Urlaubsregion Ostbelgien. Das geht aus einer Online-Umfrage der Tourismus-Agentur Ostbelgien (TAO) unter den 145 Partnerbetrieben hervor.

Ob mit oder ohne Schnee – Ostbelgien bleibt bei seinen Gästen auch im Winter ein beliebtes Urlaubsziel. Bei Temperaturen, die sonst eigentlich eher an Spätsommer oder Herbst erinnern, standen über die Feiertage bei den meisten Gästen ausgedehnte Wanderungen und Gastronomieangebote ganz oben auf der Liste der Aktivitäten.

Hoch im Kurs waren auch die Offerten der Indoor-Anbieter wie zum Beispiel die Kartbahnen in Grüfflingen und Eupen oder die Bowlingzentren der Region.

Im Hotelbereich lag die durchschnittliche Zimmerauslastung in diesem Jahr bei etwa 60%. Die meisten Partnerbetriebe (83%) gaben an, dass das Geschäft identisch oder besser als im Vorjahr verlaufen sei.

Wanderer aus Deutschland am 1. Januar 2016 bei Drossart. Foto: OD

Wanderer aus Deutschland am Neujahrstag 2016 bei Drossart. Foto: OD

Etwa ebensoviele Betriebe blicken optimistisch auf die kommende Saison 2016. 56% der Gäste kamen aus Belgien (40% aus Flandern) und 44% aus dem Ausland (davon 19% aus den Niederlanden). Auffallend ist, dass die meisten Gäste ihren Aufenthalt mehr als drei Monate im Voraus geplant hatten (44%). Bei den Hotelgästen sind Wochenendtrips die beliebteste Urlaubsformel.

Ähnlich zufrieden sind die Anbieter von Ferienwohnungen (Fewo) in Ostbelgien. Bei drei Vierteln der Befragten lag die Auslastung sogar zwischen 80% und 100%. Auch hier buchte die Mehrzahl der Gäste (65%) mehr als drei Monate im Voraus – fast die Hälfte der Fewo-Gäste (46%) blieb länger als 5 Tage in der Region.

Wandern und Radfahren gehören in dieser Zielgruppe zu den beliebtesten Aktivitäten – lediglich 2% der Gäste interessieren sich für den Wintersport.

Für die Anbieter im Bereich Jugendherbergen und Camping gehört der Winter nicht zur Hauptsaison. Einige Campingplätze hatten über die Feiertage ganz geschlossen. 76% der Befragten sagten trotzdem, das Resultat sei im Vergleich zum Vorjahr „identisch oder besser“ verlaufen. Die durchschnittliche Auslastung lag bei 55%.

Wandern und Indoor-Aktivitäten

Zufriedenheit herrschte bei vielen Partnerbetrieben im Bereich Ausflugsziele. Besucherzahlen jenseits von 1.000 Gästen wurden beispielsweise vom „Bowling 362“ in Malmedy sowie vom „East Action Center“ in Grüfflingen gemeldet. Ansteigende Gästezahlen im Vergleich zum Vorjahr teilten auch der Schieferstollen in Recht (160-180) und die Brauerei Bellevaux (500-550) mit.

Auch ohne Schnee war der Parkplatz auf Baraque Michel proppenvoll. Foto: Eastbelgium.com

Auch ohne Schnee war der Parkplatz auf Baraque Michel proppenvoll. Foto: Eastbelgium.com

Im Hohen Venn blieben die Besucherzahlen zwar wegen des ausbleibenden Schnees hinter denen des Vorjahres zurück. Trotzdem nutzen vor allem sehr viele Tagestouristen das gute Wetter für einen Ausflug in die geschützten Vennlandschaften. Davon zeugten nicht zuletzt die oft dicht besetzten Parkplätze am Signal de Botrange und auf Baraque Michel. Das Naturparkzentrum Botrange meldete 11.247 Besucher und steigerte das Gästeaufkommen damit im Vergleich zum Vorjahr.

Fazit: Allgemein äußerten sich die Partnerbetriebe der Tourismus-Agentur Ostbelgien im Bereich Unterkünfte zufrieden mit dem Geschäft über die Feiertage. Der Ostbelgien-Urlauber macht seinen Aufenthalt nicht vom Schneefall abhängig. Er setzt auf die vielen Vorteile, die die Region zu bieten hat, allen voran die Naturlandschaften aber auch eine hervorragende Gastronomie-Szene. Von den guten Gästezahlen profitierten in diesem Jahr auch die Anbieter im Bereich Ausflugsziele und Aktivitäten.

 

11 Antworten auf “Ostbelgien hat auch ohne Schnee für Feriengäste seinen Charme”

  1. Kritiker

    Habe bis heute noch keinen kritischen Kommentar vom TAO gesehen.Beim TAO herrscht immer eitel Sonnenschein! Da ist seit Jahrzehnten immer alles gut. Es läuft alles wie geschmiert. Ob mit oder ohne Schnee. Alles bestens. Die Leute klagen nie. Das Ost Belgien gewisse Vorteile hat, sollte man nicht überbewerten. Nachteile gibt es dennoch in Hülle und Fülle. Man brauch nur über unsere Grenzen zu fahren. Sowohl in D-NL und Lux, da sieht man uns gegenüber schon sehr grosse Unterschiede, es sei denn man wäre blind. Uns fehlt es jedenfalls massenweise an Strukturen im Umfeld, Sehenswürdigkeiten usw. Natürlich ist da auch die Politik gefordert. Wahrscheinlich kein Geld da dafür? Dann sollte eben anderes unwichtigere davor zurück stehen.
    Tourismus ist ein wichtiger Zweig. Nur müssen richtige Leute den handhaben.

    • @ Kritiker

      Zitat:
      Uns fehlt es jedenfalls massenweise an Strukturen im Umfeld, Sehenswürdigkeiten usw. Natürlich ist da auch die Politik gefordert.

      Wie soll ich mir das vorstellen? Passionsspiele auf dem hohen Venn? Zu Weihnachten wird einer ausgelost der sich einen Bart wachsen lassen muß und an Ostern gekreuzigt wird? Oder ein KHL Denkmal an der Talsperre?

      • Kritiker

        Nun, EdiG, selbst das kleine Eifeldorf Hollerath hat einen Aussichtsturm. Die allermeisten Eifeldörfer haben eine sehr viel bessere Ausstrahlung als die unseren hier in Ostbelgien. Da wird der Turismus viel mehr gefördert wie hier.Ein KHL Denkmal könnte man gut auf einen noch zu erbauenden Kreisverkehr kurz vor Schoppen, an der Möderscheider Mühle aufbauen. Würde sicher jede Menge Turisten anziehen. Die Passionsspiele bleiben in Oberammergau. Dort sind die Bärte was länger, da besserer Wachstum durch stärkere Haarwurzeln. Sie als schauer undgeborener Hesse müssten das doch besser wissen?! Sie sind aber ein ganz schlauer. Fast zu schlau für hier in der Pampa zu versauern. Zu schade dafür.

      • Altweltenaffe

        Unsere Gegend hat sehr viel „versteckte“ Sehenswürdigkeiten! Aber, Tourismus und Kultur sind DG Kompetenz … muss ich noch deutlicher werden? Unsere Minister reisen und lassen in allen Bereichen Entwicklungskonzepte ausarbeiten, aber dann fehlt das Geld diese Konzepte umzusetzen. Die DG butterte das (wenige) Geld bisher in Eupen und Sankt-Vith, aber die Touristen kommen hier keine „Städtetour“ machen. Auch wenn ich die Tourismusstudien nicht gelesen habe weiss ich zumindest DAS mit absoluter Sicherheit.
        Die wollen (meiner Meinung nach) vielleicht auch etwas über die Geschichte der gesamten Region erfahren, nicht NUR über die Tuchindustrie und den zweiten Weltkrieg. Aber für mehr hat die DG eben kein Geld oder die Oberen sehen nicht das es sonst noch bei uns gibt (was mich nicht wundern würde).

        • Kritiker

          Vieles richtig geschrieben, Altweltenaffe!

          Hier fehlen vor allem die richtigen Führungsleute und Geld. Wohl wird immer alles sehr schön geredet. Es fängt schon bei unserer tollen Strassen und Verkehrswegesituation an. Vieles ist an den grossen Strassen unsauber und desolat. Die Gemeindewege sind generell OK. Vor allem das Hohe Venn strotzt nur so von Unsauberkeit, kaputten Holzstegen, viel zu wenige Hinweisschilder, Ruhebänke usw.
          Und das Hohe Venn ist unser Vorzeigeobjekt!?
          Die Führungsleute sehen es aber nicht so.
          Vor allem weil Geld fehlt.
          Sollten mal zur deutschen Eifel in Untericht und Lehrgang gehen. Die Leute machen es richtig!

          • Kerstges Angela

            Das Hohe Venn/Baraque Michel finde ich, ist zwar „für’s Auge sehr schöne geworden, aber auch sehr gefährlich! Die Rede ist hier nicht von der Natur, sondern von den Straßenverhältnissen. Als Autofahrer ist diesbezüglich große Vorsicht geboten, z.B. bei Nebel oder ähnlichem

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern