Rob Theys aus Heverlee bei Löwen (Leuven) ist ein Venn- und Ostbelgien-Fan. Seine „Vennsucht“, so der Titel eines Gedichts, hat er in Verse gekleidet.
Das Gedicht hat der Flame dem früheren Herausgeber der Literatur-Zeitschrift „Krautgarten“, Bruno Kartheuser, geschickt. Weil es aber den „Krautgarten“ nicht mehr gibt, hat Kartheuser gefragt, ob vielleicht „Ostbelgien Direkt“ die Verse des Venn-Liebhabers veröffentlichen könne.
Rob Theys ist laut Kartheuser repräsentativ für einige tausend Flamen, die dem Charme der Natur in Ostbelgien erliegen. „Eine romantisch-ergriffene Hommage, passend zur Verabschiedung des Sommers“, schrieb Bruno Kartheuser an OD.
Vennsucht
Sometimes as an antidote
To fear of death,
I eat the stars. Rebecca Elson
Wo ein nicht zu fassendes Licht
zu einem klaren Licht wird, am Rande des offenen Venns
sitzen wir zwischen Weiden, jenseits von Wind und Zeit.
Schnell und lautlos sind wir an diese Stelle gelangt
wir sind angekommen.
Du senkst deine Augenlider.
Wie Bienen fliegen die Farben heran und kriechen hinein
das Weiß des Himmels, das Rostrot der Heide, das Grün
der Tannen, Flecken auf dem Land.
Ich lege meinen Kopf in den Nacken. In der Höhe wirbelt
das Licht wie das Wasser in der Windung
des Baches, es jagt und wühlt und fließt wie Milch
in eine Kanne in mich hinein. Ich bin übervoll
schließe die Augen, nichts darf verschwinden.
Da ist der Wind und Weiden biegen sich, Wolken
treiben ab und wir flüchten mit geschlossenen Augen
in den Wald hinein. Wir glühen noch.
Wir saßen da gut. Wir nahmen genug. Morgen
kommen wir für mehr.
© Rob Theys – 2021
Übersetzung: Kristina Koelman
Ich habe zwar keine Ahnung von Lyrik. Schon in der Schule hat mich die Standardlyrik wie Mörike : „Frühling lass dein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte….“ und andere emontional nie erreicht. Songtexte sind wohl eher mein Ding. Aber ich finde, dass das Venngedicht durchaus Potential hat es Mörike aufzunehmen und im Deutschunterricht zerpflückt zu werden.
Denke, das war ein Kompliment