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OBL zu Besuch im Tierheim Eupen: „Der Tierschutz muss mehr unterstützt werden“

Foto: OBL

Im Rahmen des Welttierschutztages besuchte eine kleine Delegation der Offenen Bürgerliste (OBL) das Eupener Tierheim und wurde von Geschäftsführer Gregor Junk empfangen. Neben strukturellen Fragen in Bezug auf die Finanzierung stand im Zentrum des Gesprächs vor allem die aktuelle Situation im Katzenhaus und der damit verbundene Spendenaufruf bei Facebook.

Anfang der vergangenen Woche postete das Tierheim auf seiner Facebook-Seite Bilder eines massiven Schimmelbefalls im Katzenhaus und rief zu Spenden auf. „Die Bilder haben uns schockiert“, erklärt Nicolas Pommée. „Dann war für uns schnell klar, dass wir uns das mal anschauen und hören möchten, wie es zu so einer Situation kommen kann.“

Colin Kraft, der als Abgeordneter im Parlament der DG bereits intensiven Kontakt mit Geschäftsführer Junk hatte, stellte den Kontakt her. „Vor etwa drei Jahren gab es eine wirklich prekäre finanzielle Lage des Tierheims. Um den Fall auch ins Parlament tragen zu können, waren einige Termine nötig. Der Kontakt ist aber geblieben“, erklärt Kraft, der sich seitdem für eine ausreichende Grundfinanzierung für die Tierheime in Schoppen und Eupen einsetzt.

Die OBL-Delegation im Gespräch mit dem Geschäftsführer des Eupener Tierheims, Gregor Junk (r). Foto: Facebook

Das Tierheim deckt eine ganze Reihe an wichtigen Aufgaben im Rahmen des Tierschutzes ab. Wenn Tiere gefährdet sind, die Halter versterben, die Tiere nicht mehr halten können oder die Polizei entlaufene Hunde aufliest, werden sie ins Tierheim gebracht. Hier werden sie untersucht, betreut, versorgt und im besten Fall wieder dem Halter zurückgegeben bzw. weitervermittelt. Das Gleiche gilt für Katzen. Im Jahr 2023 wurden 120 entlaufene Hunde von der Polizei zum Eupener Tierheim gebracht.

„Wo sollen sie auch anders hin?“, stellt Geschäftsführer Gregor Junk die Frage offen. Das Tierheim verfügt über ein erfolgreiches Raumkonzept mit speziellem Käfigmanagemtn und eingezäunten Wiesen, damit die unbekannte Umgebung den Hunden möglichst wenig Stress bereitet.

Aber leider gibt es ständig Schwierigkeiten der Finanzierung. Der Gemeindeanteil des Finanzhaushalts des Eupener Tierheims, das mittlerweile Arbeitgeber für acht Mitarbeiter ist, deckt nach eigenen Aussagen nur etwa bei zehn Prozent. „Der Rest muss durch Spenden und Schenkungen gedeckt werden“, so Junk. So kommt es dann auch regelmäßig zu Engpässen. Insbesondere wenn umfangreiche Arbeiten, wie aktuell am Dach und im Innenraum notwendig werden. Der Schimmelbefall im Katzenhaus, dessen Ursache ein Schaden am Dach ist, ist ein solcher Fall.

Eine teure Sanierung ist bei der knappen Unterstützung kaum möglich. „Aber als Arbeitgeber unterliegt das Tierheim auch allen entsprechenden Gesetzen. Daher ist es wichtig, dass hier nicht nur die Tiere, sondern auch die Angestellten in einer gesunden Umgebung arbeiten können. So kann es ja nicht bleiben“, stellt Nicolas Pommée fest. „Die Gemeinden, aber insbesondere die Stadt Eupen kann und sollte hier auch etwas tun.“ Nur Flickschusterei könne sich die Stadt aber nicht leisten, erklärt auch Myriam Kerres, die sich schon seit Jahren für das Tierwohl in Ostbelgien, besonders für eine eingezäunte Hundewiese, einsetzt. „Wir müssen den Tierschutz grundsätzlich auf eine neue Ebene stellen. Über die Hälfte aller Haushalte in Ostbelgien haben Haustiere – in der Regel Katze oder Hund. Daher ist es wichtig, dass wir viel mehr tun. “

16 Antworten auf “OBL zu Besuch im Tierheim Eupen: „Der Tierschutz muss mehr unterstützt werden“”

    • luka brazi

      Beruhig dich Karen, mir fällt auf dass OBL halt viel Aufmerksamkeit bekommt. Die Anderen „engagieren“ sich auch viel…wie vor allen Wahlen, von ALLEN Parteien… von denen wird halt nicht berichtet. Du darfst schon beruhigt OBL wählen, sonst bekommst ja noch en Herzinfarkt…

  1. Ich bin Montgomery, ein Amstaff aus dem Tierheim und schon der Dritte in Folge, dem mein Frauchen ein glückliches Leben in einem schönen Zuhause geschenkt hat. Vielen Dank für den Artikel, vielleicht werden dadurch ein ein paar Menschen mehr auf das Tierleid aufmerksam!

  2. Der Nachbar

    Einige kritische Gedanken und Fragen von meiner Seite aus.
    Das Eupener Tierheim bittet oft auf Facebook um Spenden, sei es Katzenfutter, Katzenstreu,…
    Gleichzeitig wird aber umgebaut oder ausgebaut.
    Es wird neu eingestellt, sogar einen Geschätsführer.
    Wir erinnern uns, vor ein paar Jahren waren es Herr Bong, Marcel und Monique, die das alles locker alleine geschafft haben, wie auch ihre beiden Nachfolger.
    Jetzt arbeiten da mindestens 7 Personen und wie mir scheint, sind deutlich weniger Tiere dort, als vor ein paar Jahren.
    Vielleicht kann vom Tierheim jemand erklären, wie es überhaupt möglich ist das es Ausbrüche von diversen Katzenkrankheiten gibt, trotz Quarantänestation und strenger Einhaltung aller Regeln?
    Jetzt geht das Gerücht um, das Tierheim hat seine Forderungen an die Gemeinden vervierfacht und die bisherigen Verträge annuliert. Das könnte man, m.M. nach so deuten: ihr zahlt oder wir lassen kranke und verletzte Tiere verrecken.
    Wie kann es sein, dass der Eupener Tierschutzschöffe auch gleichzeitig, lt. belg. Staatsblatt, im Vorstand des Tierheimes sitzt? Gab es so einen Vorteil bei der finaziellen Unterstützung?
    Und, wie kann man, lt. Angaben vom Tierheim, 65.000€ Verlust im Jahr machen und leistet sich trotzdem einen Geschäftsführer und mehr als doppelt so viel Personal, als zu Zeiten vom Herrn Bong, der immer gesagt hat, das Tierheim, wäre nicht verschuldet, ganz im Gegenteil?

    PS. Was passiert mit dem Geld, das durch die Hundepension eingenommen wurde, die man laut Tierheimseite, gar nicht betreiben darf, während man auf der Facebookseite viele Pensionshunde findet?

    • Sie stellen die richtigen Fragen Herr Nachbar, der zuständige Schöffe soll antworten. Bevor ich Geld fürs Tierheim ausgebe muss ich wissen was passiert damit.
      Und: Menschen bleiben mir wichtiger als Tiere.

    • Peter Si.

      Ein interessanter Vergleich, der auf den jeweiligen Webseiten der Tierheime nachzulesen ist:
      Das Tierheim Schoppen hat in der Woche 48 Stunden geöffnet und ist 10 Stunden am Tag für gefundene Hunde erreichbar.
      Das Tierheim Kettenis hat dagegen, mit deutlich mehr Personal, in der Woche gerade mal 11 Stunden geöffnet und selbst während der Öffnungszeiten kommt oft nur der Anrufbeantworter.
      Eine Notfallnummer für Fundtiere gibt es nicht.

      Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die Eifeler auf Facebook um Futter- und Zubehörspenden betteln. Im Gegenteil, zuletzt haben sie Spenden für ein anderes Tierheim organisiert.

      Wurde im Tierheim Kettenis nicht erst im letzten Sommer etwas gegen den Schimmel unternommen, oder hat man einfach über den Schimmelbefall gestrichen (siehe Facebook vom 15.08.2023)?
      Was wurde aus dem groß in den Medien angepriesenen Anbau für das Personal von 340.000€?
      Und was mich als Katzenfreund besonders interessiert, wie kann es sein, das ein Tierheim mit 3 Katzenquarantäneräumen, vor Kurzem wieder einen Pavoviroseausbruch hatte und deswegen keine Katzen mehr aufnehmen konnte?
      Und letztendlich, da auch meine Steuern ans Tierheim gehen, frage ich, wieviele Zuschüsse erhält das Tierheim Kettenis überhaupt von der DG, der Stadt Eupen und allen Gemeinden? Ist es wirklich so wenig, das man in Internet um Katzenstrau betteln muss? Die Frage geht auch an den Tierschutzschöffen Herr Hunger.
      1 Kilo Streu kostet 050 Cent, wobei ich mich frage, macht das Tierheim noch die Katzenpension und wenn ja, nutzt man dann auch das gespendete Katzenstreu?

      Ich würde mich über Antworten von Seiten des Tierheimes sehr freuen.

  3. KLARTEXT

    Tierheim ?
    Was ist mit Alten und Kranken die die DG ( Ostbelgien ) benschteiligt bzw. im Stich lässt ?
    Aber Ok, irgend einen Blödsinn musste siche die OBL ja einfallen lassen um in die Medien zu kommen.

    PS; Vorsorglich, @Peter Schmarotzki, halt Dich rraus aus Sachen wo Du keine Ahnung hast !

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