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Djokovics Grand-Slam-Traum geplatzt – Die erst 18-jährige Qualifikantin Raducanu gewinnt sensationell US Open

Bild links - 10.09.2021, USA, New York: Novak Djokovic reagiert nach einem Punktgewinn. Bild rechts - 11.09.2021, USA, New York: Die Britin Emma Raducanu hält die US-Open-Trophäe hoch. Fotos: John Minchillo/AP/dpa - Seth Wenig/AP/dpa

AKTUALISIERT – Die allermeisten der 25.703 Zuschauer im Arthur Ashe Stadium wollten dabei sein, wenn Novak Djokovic Tennis-Geschichte schreibt. 27 Siege hatte er bei den Majors des Jahres 2021 angehäuft, einer fehlte noch. Dann saß der Serbe vor dem letzten Ballwechsel weinend auf der Bank.

Novak Djokovic saß umgeben von 25.703 Zuschauern im größten Tennis-Stadion der Welt auf seiner Bank und heulte bitterlich in sein Handtuch. Das US-Open-Finale gegen Daniil Medwedew hatte er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht endgültig verloren, aber der 34-Jährige konnte schon vor dem letzten Ballwechsel zum 4:6, 4:6, 4:6 am Sonntag (Ortszeit) in New York und dem Ende seiner Träume über den so seltenen Grand Slam nicht mehr.

Die Enttäuschung und Trauer kombiniert mit dem überwältigenden Zuspruch von den Rängen war zu viel. „Die Menge an Unterstützung, die Energie und Liebe, die ich vom Publikum bekommen habe, ist etwas, an das ich mich für immer erinnern werde“, sagte der Serbe. Deswegen habe er geweint. „Die Emotionen, die Energie war so stark. Ich finde, das ist so stark, wie 21 Grand Slams zu gewinnen.“

12.09.2021, USA, New York: Der Gewinner Daniil Medwedew (r) und der Zweite Novak Djokovic posieren für Fotos. Foto: John Minchillo/AP/dpa

Noch auf dem Platz hatte er zu den Zuschauern gesagt: „Ihr habt meine Seele berührt. Ich habe mich in New York noch nie so gefühlt. Danke euch vielmals.“

Weil an diesem Tag in den 145 Minuten in der Billie-Jean-King-Anlage aber so wenig klappte wie wohl noch nie zuvor in einem großen Finale für ihn, steht der Weltranglistenerste unverändert bei 20 Siegen und teilt sich den Rekord weiter mit Rafael Nadal und Roger Federer.

Auch den Grand Slam aus Siegen bei allen vier Turnieren innerhalb eines Jahres verpasste er hauchdünn – 27 Spiele war er bei den Majors des Jahres 2021 unbesiegt. Dann kam der Weltranglistenzweite Medwedew, nahm ihm sofort den ersten Aufschlag ab, spielte das bessere Tennis.

„Es tut mir leid für Novak, ich kann mir nicht vorstellen, was er fühlt“, sagte der 25 Jahre alte Russe, dem sein erster Sieg bei einem Grand Slam an seinem dritten Hochzeitstag gelang. In der Siegesrede auf dem Platz hatte er sich zu einem für ihn einmaligen Bekenntnis hinreißen lassen: „Ich habe das noch nie zu jemandem gesagt, aber ich sage es jetzt zu dir: Für mich bist du der größte Tennisspieler der Geschichte.“

Rod Laver, der 1969 alle Grand-Slam-Turniere gewann und als Gast auf der Tribüne saß, bleibt aber der letzte Mann, dem dieser Coup gelungen ist. Die letzte Frau ist Steffi Graf, die 1988 sogar den Golden Slam inklusive Olympia-Gold schaffte.

Sogar Queen Elizabeth II. gratuliert Raducanu zum Sieg

Geschichte erlebten die Fans im größten Tennis-Stadion der Welt bereits am Samstag (Ortszeit), denn die erst 18 Jahre alte Emma Raducanu gewann sensationell die US Open. Die Britin holte als erste Qualifikantin den Titel bei einem Major-Turnier.

11.09.2021, USA, New York: Tennis: Die Britin Emma Raducanu (r) posiert bei der Preisverleihung mit der Kanadierin Leylah Fernandez. Foto: Seth Wenig/AP/dpa

Die Nummer 150 der Weltrangliste bezwang die nur gut zwei Monate ältere Kanadierin Leylah Fernandez souverän 6:4, 6:3 und holte sich den größten Erfolg ihrer Karriere ohne einen einzigen Satzverlust im gesamten Turnier. Für den Erfolg bekam sie einen Siegerscheck über 2,5 Millionen US-Dollar und wird am Montag in der Weltrangliste auf Rang 24 klettern.

Sogar Queen Elizabeth II. hat Raducanu zum Sieg bei den US Open gratuliert. „Das ist ein beeindruckender Erfolg in einem so jungen Alter und ein Beleg für harte Arbeit und Einsatz“, schrieb das Oberhaupt der britischen Krone an die im kanadischen Toronto geborene Einwanderertochter eines Rumänen und einer Chinesin, die seit ihrem zweiten Lebensjahr in London wohnt und unter britischer Flagge antritt. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass ihre herausragende Leistung und die ihrer Gegnerin Leylah Fernandez die nächste Generation Tennisspieler inspirieren wird.“ (dpa)

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