Notizen

Fluggesellschaft Niki gehört wieder zu Lauda

Der damalige Fluglinienbetreiber und Pilot Niki Lauda winkt am 18.04.2010 nach der Landung des Testflugs mit einem A320 am Salzburger Flughafen aus dem Cockpit. Foto: Barbara Gindl/APA/dpa

Die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki geht in die Hände von Airline-Gründer Niki Lauda. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister hatte die Airline 2003 gegründet und war 2011 ausgestiegen.

Das habe der österreichische Gläubiger-Ausschuss einstimmig beschlossen, teilten der deutsche Insolvenzverwalter Lucas Flöther und die österreichische Masseverwalterin Ulla Reisch am Dienstagmorgen in einer gemeinsamen Presseerklärung in Wien mit.

„Es wird von einer kurzfristigen insolvenzrechtlichen Genehmigung der Transaktion in Österreich und in Deutschland ausgegangen“, hieß es.

Der Ausschuss hatte rund 15 Stunden beraten. Damit ist der im ersten Insolvenzverfahren in Deutschland angepeilte Deal mit dem britisch-spanischen IAG-Konzern hinfällig.

Ein Flugzeug der insolventen Fluglinie Niki steht am 14.12.2017 auf dem Flughafen Schwechat bei Wien neben Maschinen von Air Berlin. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa

Details zum Angebot von Lauda wurden nicht mitgeteilt. Die IAG hatte mit ihrer Billigtochter Vueling für Niki 20 Millionen Euro und weitere 16,5 Millionen Euro als Massekredit zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes geboten.

Auf Antrag des Fluggastportals Fairplane wurde aber in Österreich ein zweites Insolvenzverfahren am Landgericht Korneuburg eröffnet. Damit hatten Bieter erneut eine Chance, ein Angebot zu unterbreiten.

Der 68-jährige Lauda wollte nach eigenen Worten zusammen mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook (Condor) bieten. Er hatte zuletzt betont, dass nur er dank eines Luftverkehrs-Betreiber-Zeugnisses (AOC) seiner Fluggesellschaft Laudamotion in der Lage sei, die Fluglinie Niki wieder schnell in die Luft zu bringen. Die IAG-Tochter Vueling brauche dagegen ein neues Betreiberzeugnis, was mindestens drei Monate dauere, meinte Lauda.

Die Entscheidung für Lauda dürfte bei den rund 1.000 Niki-Beschäftigten nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen. Betriebsratschef Stefan Tankovits war im Vorfeld des Gläubigerausschusses davon ausgegangen, dass alle 220 Piloten in diesem Fall kündigen würden.

Lauda genießt laut Tankovits nicht den besten Ruf als Arbeitgeber. Als er Chef der Airline war, seien die Piloten bei einer Personalleasing-Firma angestellt gewesen. (dpa)

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