Notizen

Niederlagen der „Teufel“ und der „Teufelchen“: Schlechte Woche bisher für belgische Nationalteams – Verärgerung über Abreise von De Bruyne

11.10.2020, Großbritannien, London: Englands Dominic Calvert-Lewin (2.vr) kämpft mit den Belgiern Jason Denayer (l-r), Dedryck Boyata und Toby Alderweireld um den Ball. Foto: Michael Regan/PA Wire/dpa

Die belgische Fußball-Nationalelf kann heute Abend mit einem Sieg in der Nations League in Island (20.45 Uhr / live auf RTBF „La Une“) dafür sorgen, dass eine bisher ziemlich verkorkste Woche zumindest ein versöhnliches Ende nimmt.

In der Tat hat der belgische Fußball schon viel bessere Zeiten erlebt als die von dieser Woche: Nach einer unnötigen 1:2-Niederlage der belgischen A-Auswahl am Sonntag in England in der Nations League verlor die U21-Mannschaft am Dienstag völlig überraschend in der EM-Qualifikation 0:1 in Moldawien.

Vor allem letztere Niederlage ist ärgerlich, denn trotz zweier Siege gegen die deutsche U21 haben die „Teufelchen“ durch die Pleite in Tiraspol die Tabellenführung an den Mitfavoriten abgeben müssen.

Der frühere Spieler des KRC Genk, Leandro Trossard, der jetzt für Brighton in der englischen Premier League spielt, könnte in Island von Anfang an zum Einsatz kommen. Foto: RBFA

Den ersten Platz werden sie wohl nicht mehr zurückerorbern können, weil nur noch ein Spiel bleibt. Allenfalls kann die Mannschaft von Trainer Jacky Mathijssen hoffen, zu den fünf besten Zweiten zu gehören und sich damit doch noch für die EM zu qualifizieren.

Für die zweigeteilte EM-Endrunde 2021 in Ungarn und in Slowenien qualifizieren sich die neun Gruppensieger und die fünf besten Gruppenzweiten.

Der belgischen A-Nationalmannschaft ist zu wünschen, dass sie heute Abend in Reykjavik gegen Island nicht auch eine böse Überraschung erlebt. Island ist Tabellenletzter der Gruppe 2 der A-Liga, aber auch Moldawien war bei den U21 bis Dienstag Letzter.

Außerdem hat das Spiel am Sonntag im Wembleystadion gegen England gezeigt, dass es nicht genügt, die auf dem Papier besseren Spieler zu haben, um eine Begegnung auch zu gewinnen.

Gewissen Nationalspielern wird zudem vorgeworfen, die Nations League nicht sehr ernst zu nehmen, wie die vorzeitige Rückkehr von Kevin De Bruyne nach Manchester vermuten lässt. Auch die zweimalige Abkommandierung von Torhüter Thibaut Courtois vom Training der Roten Teufel zurück nach Madrid hatte schon Fragen aufgeworfen.

08.09.2020, Belgien, Brüssel: Belgiens Kevin De Bruyne in Aktion gegen Island. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Der frühere Nationalspieler Philippe Albert schreibt dazu heute in seiner Kolumne für Sudpresse: „Der Fall Courtois im September scheint einen Präzedenzfall für die Roten Teufel geschaffen zu haben. Ich habe den Eindruck, dass es für einen großen Club ausreicht, die Zähne zu zeigen, damit ein belgischer Nationalspieler sofort seine Koffer packt. Sagen Sie mir, warum das in Spanien, England oder Frankreich nie passiert? Ramos, Kane oder Mbappé verpassen nie ein Spiel der Nationalmannschaft, es sei denn, sie sind wirklich verletzt. Aber was erwarten Sie? Die Nationalmannschaften werden jetzt in den Hintergrund gedrängt, und das kann nicht richtig sein. Sie werden sehen, De Bruyne spielt am Samstag gegen Arsenal, als ob nichts passiert wäre. All dies, um zu sagen, dass es nicht akzeptabel ist, dass De Bruyne in Island nicht dabei ist.“

Der gesamte Mitarbeiterstab der isländischen Nationalmannschaft muss übrigens in Quarantäne, darunter auch Nationaltrainer Erik Hamrén. Grund dafür ist ein Corona-Fall bei einem Mitarbeiter im Hauptsitz des isländischen Fußballverbandes in Reykjavik, wie der Verband mitteilte. Die Spieler sind davon nicht betroffen. (cre/dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

2 Antworten auf “Niederlagen der „Teufel“ und der „Teufelchen“: Schlechte Woche bisher für belgische Nationalteams – Verärgerung über Abreise von De Bruyne”

  1. Wenn die Belastung der ganzen Spiele ( Liga, Championsleague,Europaleague,Pokale ,Nationsleague,Freundschaftsspiele) für die Spieler zu hoch ist, die Verletzungsgefahr zu hoch. Hätte man die Nationsleague-Spiele, in diesen verrückten Zeiten, zum Beispiel auf 60 Minuten reduzieren können und das sinnlose Freundschaftsspiel streichen.
    Blöd, dass die Funktionäre nicht so klug sind wie ich ;-)

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