Gesellschaft

Neugeborene können bald auch Nachnamen der Mutter oder Doppelnamen erhalten

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Frauenrechtlerinnen frohlocken und sprechen von „einem weiteren Fortschritt im Kampf gegen eine Diskriminierung, der Mütter seit Jahrhunderten ausgesetzt sind“: Künftig sollen Eltern frei entscheiden können, welchen Nachnamen ihre Kinder tragen sollen: den des Vaters, den der Mutter oder eine Kombination aus beiden.

Justizministerin Annemie Turtelboom (Open VLD) hat einen entsprechenden Gesetzesentwurf angekündigt. Bereits im Herbst könnte die Regelung in Kraft treten, so die flämische Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“.

Justizministerin Annemie Turtelboom. Foto: Gerd Comouth

Justizministerin Annemie Turtelboom. Foto: Gerd Comouth

„Belgien avanciert damit zu einem der freiesten EU-Länder, was die Namensgebung betrifft. Selbst in Skandinavien oder den Niederlanden sind die Vorschriften strikter“, war in einigen Medien bereits zu lesen.

Welcher Name bei einem Doppelnamen an erster Stelle zu stehen kommt, sollen die Eltern ebenfalls im Konsens entscheiden. Der bei der Erstgeburt festgelegte Name gilt automatisch für alle Nachgeborenen. Bestehende Familiennamen bleiben von der Reform unberührt.

Die PS-Abgeordnete Karine Lalieux, die seit Jahren eine Änderung der bestehenden Regel gefordert hat, sprach von einem „ersten großen Schritt“ in die richtige Richtung. Allerdings plädiert Lalieux nur für die Möglichkeit des Doppelnamens als Alternative zur bisherigen Bestimmung, wonach das Neugeborene nach dem Vater benannt wird. (cre)

 

17 Antworten auf “Neugeborene können bald auch Nachnamen der Mutter oder Doppelnamen erhalten”

  1. Werner Pelzer

    Damit verliert die ohnehin schon immer mehr an Wert verlierende Familienbildung einen weiteren Zacken in ihrer Krone. Und den Streit, welcher Name denn jetzt genommen wird, wöllte ich nicht austragen.

  2. Kommentator

    Mit dieser Neuregelung geht ein weiteres Stück Intimität verloren. Die Familie signalisiert mit der Namensgebung, wer in der elterlichen Beziehung die Hosen anhat. Übernimmt man den Namen der Frau, gilt der Mann als Weichei. Übernimmt man den des Mannes, hat die Frau nichts zu sagen. Der Doppelname wäre nicht schlecht, doch muss man ja auch dort entscheiden, welcher Mame zuerst genannt wird.

    • Kerstges Angela

      Als Feministin begrüße ich diese neue Möglichkeit, da ja nun wieder ein Stück Diskriminierung verloren geht. Bisher war das männliche Geschlecht bekanntlich „etwas gleicher“

      • Mir persönlich ist es egal wie meine Kinder mit Familiennamen heißen – es bleiben meine Kinder. Aber Doppelnamen finde ich persönlich nicht gut. Also sollten sich beide Partner auf einen Namen einigen.

  3. Kopfschüttel...

    Dann gibt es die Müller-Lüdenscheids, Krone-Schmalz‘ und Leutheuser-Schnarrenbergers ja bald auch in Belgien. Da hat der gemeine DGler ja wieder etwas weniger, über das er sich bei den deutschen Nachbarn lustig machen kann.

  4. Und wenn jetzt der Willy Müller-Lüdenscheid und die Rita Krone-Schmalz heiraten und ein Kind bekommen heisst das dann Karl-Heinz Müller-Lüdenscheid-Krone-Schmalz oder Karl-Heinz Krone-Schmalz-Müller-Lüdenscheid.

    Irgendwann ist es auch gut mit der Emanzipation, oder wie sehen es denn die werten Gleichberechtigungs-Befürworter, wenn in einem Scheidungsfall ein Vater seine Kinder im Schnitt 4 Tage pro Monat sehen darf (ausser Schulferien)…

    • Kerstges Angela

      @oufti, es zwingt ja niemand die Väter dazu, die Kinder nur einige Tage im Monat zu sehen. Kommen Sie mir bitte nicht mit der Berufstätigkeit der Väter, dann hätten sie dafür Sorge tragen müssen, dass die „bessere Hälfte“ auch in Sachen Beruf innerhalb der Ehe eine Chance gegeben worden wäre, so hätte man bei Trennung auch halbe, halbe machen können bei der Kindererziehung anlässlich der Trennung

        • Alemannia4ever

          @ oufti
          Richtig, Gleichberechtigung für alle! Und nicht nur für Feministen.
          Warum sehen Feministen es als selbstverständlich an, dass Väter zahlen und das Kind kaum zu Gesicht bekommen?

          • Kerstges Angela

            @oufti und Alemania..;;, da habt ihr aber etwas in die falsche Kehle bekommen! Natürlich sollen die Kinder auch halb bei den Vätern leben, damit meine ich 2WOchen fuer jedes Elternteil. Bezüglich des Schulproblems müssen die Eltern sich untereinander einigen.

            Habe fast den Eindruck ihr WOLLT nicht verstehen!!

            • Alemannia4ever

              @ Angela Kerstges

              Ja, nun klingt das schon anders.
              Wenn Sie WOLLEN, dass man Sie versteht, dann drücken Sie sich auch richtig aus. Das hat dann nichts mit dem Unwillen anderer zu tun.

  5. @ Kerstges Angela
    Oder Sie haben sich nicht richtig ausgedrückt.

    Wenn man keine Argumente mehr hat schiebt man entweder die Schuld auf die Anderen: „ihr WOLLT nicht verstehen“ oder man läuft barbusig mit Blumen in den Haaren, aufgepinselten Sprüchen auf der Brust und selbstgebastelten Pappschildern durch die Medienlandschaft.

    Um die Sache meinerseits abzuschliessen, ich bin weder geschieden noch ein Macho. Sondern der Ehemann einer bewundernswerten Ehefrau und Mutter unseres gemeinsamen Kindes.

  6. R.A. Punzel

    … könnte die Regelung in Kraft treten…

    Leute bleibt auf dem Teppich. Schaut euch mal den Gesichtausdruck der Justizministerin Annemie Turtelboom (Foto: Gerd Comouth) an, und dann werdet ihr wohl wissen, wo diese Schwachsinnsidee landet.

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