Vor 16 Jahren verschwand die kleine Madeleine McCann im Süden Portugals spurlos. Ein endloser Horror für die Eltern. Ein Verdächtiger sitzt in Deutschland in Haft. Nun wird an einem Stausee gesucht.
Neue Hoffnung auf ein Ende der quälenden Ungewissheit. Im Süden Portugals ist am Dienstag auf Bitten des Bundeskriminalamtes (BKA) eine neue Suchaktion nach der vor gut 16 Jahren spurlos verschwundenen kleinen Madeleine McCann aus Großbritannien angelaufen. Neben einheimischen Beamten waren Medienberichten zufolge auch deutsche und britische Polizisten vor Ort. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Polizisten an dem Arade-Stausee den Uferbereich durchkämmten.
23.05.2023, Portugal, Silves: Polizisten arbeiten am Ufer des Arade-Stausees in der Nähe von Silves, während die Suche im Rahmen der Ermittlungen zum Verschwinden von Madeleine McCann beginnt. Foto: Yui Mok/PA Wire/dpa
Ein Spürhund lief geschäftig mit der Nase am Boden zwischen Büschen und Geröll hin und her. Taucher fuhren mit einem Schlauchboot auf den See hinaus.
Dutzende Fahrzeuge und Spezialisten waren an dem Einsatz beteiligt, blaue Zelte dienten als Koordinationszentrum. Der See war schon am Vortag weiträumig abgeriegelt worden. TV-Teams durften nur aus der Ferne von außerhalb filmen.
Der Stausee liegt rund 50 Kilometer nordöstlich des Algarve-Badeortes Praia da Luz, wo Madeleine am Abend des 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus dem Zimmer einer Ferienanlage verschwand. Die Eltern hatten sie und ihre beiden jüngeren Geschwister im Appartement gelassen, als sie in einem nahe gelegenen Restaurant mit Freunden zu Abend aßen.
Seitdem fehlt von dem Mädchen jede Spur. Die Ermittler vermuten, dass es entführt und ermordet wurde. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden. Madeleine wäre jetzt 20 Jahre alt.
23.05.2023, Portugal, Barragem do Arade: Eine Frau der lokalen Feuerwehr, Bombeiros Silves, fährt mit einem Schlauchboot über den Stausee Barragem do Arade in der Algave, wo Ermittlungen zum Verschwinden von Madeleine McCann fortgesetzt werden. Foto: Yui Mok/PA Wire/dpa
Was genau die neue Suche ausgelöst hat, darüber hüllten sich die Behörden in Schweigen. Hans Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die in dem Fall gegen einen vorbestraften Deutschen wegen Mordverdachts ermittelt, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag nur, die Aktion beruhe auf „Entwicklungen in jüngster Zeit“. Es müsse auch offen bleiben, ob nach Beendigung der Aktion über mögliche Ergebnisse informiert werden könne, sagte Wolters.
Auch die portugiesische Polizei gab sich äußerst zugeknöpft. „Über den Ausgang des Verfahrens wird zu gegebener Zeit informiert“, hieß es in einer knappen Stellungnahme.
Der deutsche Anwalt des Verdächtigen, der wegen eines anderen Verbrechens in Deutschland eine mehrjährige Haftstrafe absitzt, wollte die Entwicklungen in Portugal auf dpa-Anfrage nicht kommentieren. Portugiesische Medien gingen davon aus, dass bei den Ermittlungen in Deutschland irgendwelche neuen Hinweise aufgetaucht sein könnten.
06.06.2007, Berlin: Kate und Gerry McCann zeigen während einer Pressekonferenz ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Madeleine (Maddie). Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Dass es einen deutschen Mordverdächtigen gibt, war erst im Sommer 2020 bekannt geworden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der heute 46-jährige Christian B. Madeleine entführte und umbrachte. Es gebe viele Hinweise, aber die Beweiskette sei nicht geschlossen, hieß es seitdem häufig von der Staatsanwaltschaft. Es gelte der Grundsatz der Unschuldsvermutung.
Die letzte bekannte größere Suchaktion nach dem Mädchen fand vor knapp drei Jahren im Sommer 2020 statt. Wie bei früheren Operationen war damals wieder praktisch jeder Stein umgedreht worden. Im Juli jenen Jahres wurde unter anderem mit Hilfe von Tauchern in drei seit Jahren stillgelegten Brunnen in Vila do Bispo gesucht. Erfolglos.
Madeleine McCanns Eltern Kate and Gerry haben die Hoffnung nicht aufgegeben. „Die polizeilichen Ermittlungen gehen weiter und wir warten auf einen Durchbruch“, schrieben sie in einer ihrer seltenen Mitteilungen. Und fügten am 3. Mai, dem 16. Jahrestag des Verschwindens ihrer Tochter, hinzu: „Immer noch verschwunden. Immer noch so sehr vermisst.“ (dpa)
„Ein Spürhund lief geschäftig mit der Nase am Boden zwischen Büschen und Geröll hin und her.
Taucher fuhren mit einem Schlauchboot auf den See hinaus.“
Ein sehr gut ausgebildeter Spürhund kann auch nach 16 Jahren noch eine Fährte aufnehmen und exzellente Taucher finden ebenfalls immer etwas, auch nach 16 Jahren.
Viel Erfolg dem Team, dass endlich der Fall geklärt werden kann…
Rob-Otter, es geht wohl nicht um Fährtengeruch. Bei der letzten Suchaktion im See hatteman Tierleichen gefunden.
#Walter Keutgen
„Bei der letzten Suchaktion im See hatteman Tierleichen gefunden.“
Könnte der Spürhund diese Leichen auch entdecken, denn noch ist er an Land und schnüffelt? t.
Frage, dumme Frage. Die Taucher haben gefunden.
#Walter Keutgen
Nach was sucht der Spürhund dort? Doch Fährtengeruch? DNA?
Die Spürhunde suchen an Land. Sie riechen wohl Knochen, so wie Drogenhunde keinen Fährten folgen. Übrigens, während der Trockenheit in Südeuropa hat sich der See stark zurückgezogen, wo Wasser war ist jetzt Land.
Zuerst mal, – es wäre interessant in Erfahrung zu bringen, ob es sich bei den Hunden um sogenannte Spürhunde – https://de.wikipedia.org/wiki/Sp%C3%BCrhund – handelt, die dem Geruch! nach die Fährte aufnehmen oder ob es sich um sogenannte Schweißhunde – auch Braken genannt – handelt – https://de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9Fhund. Übrigens eine belgische Züchtung aus dem 16. Jahrhundert.
Letztere sind eine Sonderklasse für sich, wurden sie doch während der Sklaverei in den heutigen USA als „Bloodhounds“ zur Verfolgung entlaufener Sklaven eingesetzt.
Sie folgen hauptsächlich den Geruchs-Molekülen der Hautschuppen, von denen der Mensch jede Minute ein paar Tausend verliert und verwirbelt. Diese „Bloodhounds“ geben erst auf, wenn sie gefunden haben wonach sie suchen sollen oder tot umfallen.
Der Mantrailer/Schweisshund oder Personenspürhund sucht die Duftmoleküle der Zielperson und das sollte bitte nicht verwechselt werden mit dem Fährtenhund, denn dieser sucht Bodenspuren.
Ganz spezielle Kategorie, die sich heute Mantrailling nennt.
Als ich noch in Lontzen-Busch bzw. Baelen lebte hatten wir einen Bayerischen Gebirgsschweißhund – https://www.zooroyal.de/magazin/hunde/bayerischer-gebirgsschweisshund/ – . Was füür ein liebenswertes Prachtexemplar …
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Und dann dies, – Madeleine McCann ist am 3. Mai 2007 verschwunden.
Unglaublich! – erst im Juli 2020 – also 13 Jahre später – haben es die verschiedenen internationalen Polizeibehörden für nötig erachtet, auch endlich mal drei – ich wiederhole DREI! – von hunderten zumeist illegal angelegten Tiefbrunnen (und Höhlen) zu untersuchen, von denen fast alle keine Abdeckungen hatten und bis heute zumeist nicht haben.
Auf die Idee nach einigen Brunnen in der Nähe des mutmaßlichen Tatortes zu schauen bin nicht nur ich gekommen, sondern auch Freunde von mir, zu einer Zeit, als die Spuren noch heiß gewesen sein müssen.
https://portugalforum.org/threads/neue-spur-im-fall-maddie-mccann.16696/page-5#post-340972
https://portugalforum.org/threads/neue-spur-im-fall-maddie-mccann.16696/page-5#post-341035
Ich hatte in den Jahren 2009 bis 2014 (auch die Jahre vorher schon) öfter mal in der Gegend im Bereich Santa Luzia bei Tavira ein Haus gemietet und viel Zeit gehabt.
Die Gegend war ohne Hilfsmittel so gut wie undurchdringlich. Wir haben es gar nicht erst probiert tiefer durchzudringen.
Wir werden sehen. Oder auch nicht …
Den Eltern weiterhin viel Kraft und Liebe!
Kleiner Nachtrag zum Mantrailing auch Personenspürhunde gennant.
„Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert. … Beim Mantrailing werden die Duftmoleküle der Zielperson gesucht und nicht die Bodenverletzungen wie bei der Fährtenarbeit.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Mantrailing
#Peer van Daalen
Warum stellen sie Ihren Personenspürhund der Suchmannschaft nicht zur Verfügtung?
@Frage 26/05/2023 21:41: „Warum stellen sie Ihren Personenspürhund der Suchmannschaft nicht zur Verfügtung?“
Der ist schon seit 2007 tot.
Peer van Daalen, warum melden sie sich nicht, um die Suche zu leiten. Sie scheinen ja viel von
Duftmoleküle zu kenn en.
Das bisherige Resultat der Suche nach Madeleine McCann ist einstweilen laut verschiedener Medienberichte „verwirrend widersprüchlich“ verlaufen. Egal was man in den deutschen, portugiesischen oder britischen Medien liest.
@Mantrailing 26/05/2023 20:11: „… warum melden sie sich nicht, um die Suche zu leiten. Sie scheinen ja viel von Duftmoleküle zu kenn en.“
Auf jeden Fall mehr wie Sie!
Hab vor vielen Jahren einige Vorlesungen von https://de.wikipedia.org/wiki/Sissel_Tolaas in Berlin und Brüssel besucht, war eine Weile mit einer ausgebildeten Parfüm-Fachverkäuferin liiert, bin einige male in https://www.galimard.com/de/parfum-grasse gewesen, konnte einige male der Arbeit der DRK Rettungshundeeinheit | Städteregion Aachen e.V. zuschauen, habe jeweils zwei mal das Buch „Das Parfüm“ von Patrick Süskind gelesen und die Verfilmung des Buches von Bernd Eichinger und Tom Tykwer geschaut und hatte zudem während meiner Wohnzeiten in Lontzen-Busch und Baelen einen Bayerischen Gebirgsschweißhund (https://de.wikipedia.org/wiki/Mantrailing ).
Schöne Pfingsttage Ihnen.