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Zwei Jahre nach der Katastrophe: Neue Brücke in Genua eingeweiht – Symbol für Italiens Wiedergeburt

03.08.2020, Italien, Genua: Zwei Polizeibeamte der Carabinieri stehen unter der von dem italienischen Architekten Piano entworfenen Brücke San Giorgio. Foto: Luca Bruno/AP/dpa

Knapp zwei Jahre nach dem tödlichen Einsturz der Morandi-Brücke in Genua hat Italiens Staatsspitze den fertigen Neubau offiziell eröffnet. Politiker würdigten das Bauwerk als Signal für den Aufbruch des Landes, das von der Corona-Krise schwer gezeichnet ist.

„Aus einer Wunde, die nach wie vor nur schwer heilt, erhebt sich das Symbol eines neuen Italiens“, schrieb Ministerpräsident Giuseppe Conte auf Facebook. Der Regierungschef sowie Staatspräsident Sergio Mattarella, mehrere Minister aus Rom und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens waren anwesend.

Am 14. August 2018 war die Morandi-Brücke bei einem Unwetter eingestürzt, 43 Menschen starben. Die Zeremonie am Montag begann um 18.30 Uhr mit der Verlesung der Opfernamen, gefolgt von einer Schweigeminute und Reden. Dann wurde das Eröffnungsband der neuen San-Giorgio-Brücke durchschnitten.

03.08.2020, Italien, Genua: Eine italienische Flagge weht im Rahmen der Einweihung der Brücke San Giorgio. Foto: Antonio Calanni/AP/dpa

„Wir hoffen, dass auch nach diesem Tag das Andenken an die Opfer nicht vergessen wird“, hatte Egle Possetti vom Angehörigen-Komitee im Fernsehsender Sky TG24 gesagt. „Es muss einen Prozess geben.“

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen der Schuld am Brückeneinsturz und möglicher Wartungsmängel laufen noch. Viele Opferangehörige hatten angekündigt, nicht am Festakt teilnehmen zu wollen.

Die Bilder des Unglücks hatten Italien und die Welt schockiert. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise gilt die über einen Kilometer lange Konstruktion als Symbol für einen schnellen Wiederaufbau. Genuas Bürgermeister Marco Bucci sprach am Montag vorab von einer „Botschaft der Hoffnung“.

Der Bau auf 18 hohen Pfeilern war vom Stararchitekten Renzo Piano (82) entworfen worden. Die Bauarbeiten gingen auch während der Sperren in der Corona-Pandemie voll weiter. Der normale Verkehr soll ab Mitte der Woche rollen. (dpa)

3 Antworten auf “Zwei Jahre nach der Katastrophe: Neue Brücke in Genua eingeweiht – Symbol für Italiens Wiedergeburt”

  1. Italy 1-0 Germany

    2 Jahre für eine neue Brücke, nicht schlecht.In Leverkusen braucht man 10Jahre für eine viel kürzere Distanz .Zum Glück ging das vor 75 Jahren schneller,sonst wären die nicht so schnell so weit gekommen.

  2. Ossenknecht

    Naja, eine Wiedergeburt würde ich das nicht nennen wollen. Die „echte“ Renaissance hat alles Bisherige in Frage gestellt und bedeutete einen auf Dauer angelegten Neuanfang in allem Denken und Handeln. Was jetzt in Italien passiert ist im Gegensatz dazu allenfalls ein Reförmchen, eine Korrektur einzelner nicht mehr kaschierbarer Fehler. Aber ob damit ein Paradigmenwechsel einhergeht und das Ganze dauerhaft ist, darf bezweifelt werden.

    @Italy 1-0 Germany
    Sie haben Recht. Die Deutschen sind grottenschlecht beim Einhalten von Bau-Zeitplänen.
    Auf der anderen Seite würde es ihnen nicht passieren, dass eine schon jahrelang als einsturzgefährdet bekannte Autobahnbrücke (wie die Morandi-Brücke in Genua) ohne Einschränkung so weiterbetrieben wird wie bisher.
    Sie wissen wahrscheinlich, vielleicht sogar aus eigener Fahrpraxis, dass die Leverkusener Brücke seit Jahren nur noch einspurig befahrbar ist und für schwere LKWs sogar gar nicht mehr. (Wird 24/7 kontrolliert.) Und dass der Bau der neuen Brücke nur deswegen noch nicht begonnen werden konnte, weil der aus China gelieferte Stahl nach Tests nicht der Bestellung entsprach und nach Ansicht der Architekten die Lebensdauer der neuen Brücke drastisch verkürzen würde. Gut Ding will Weile haben. Sicherheit geht vor. Und übrigens: Das find ich gut so.

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