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Neue ehrenvolle Aufgabe für Topjurist und „Karrierist“ Serge Brammertz

Serge Brammertz (2.v.r.) im Oktober 2012 bei einem Besuch in Eupen in seiner Eigenschaft als Mitglied des Verwaltungsrates der Stiftung König Baudouin. Foto: OD

Serge Brammertz hat von den Vereinten Nationen ein neues Mandat anvertraut bekommen. Damit wird der Eupener seinem Ruf als Topjurist einmal mehr gerecht. Und die höchste Stufe auf der Karriereleiter des 54-Jährigen ist womöglich noch nicht erreicht.

Serge Brammertz wurde von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zum Prokurator eines Gerichts ernannt, das die Aufgaben sowohl des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) als auch des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda (ICTR) fortführen und zu Ende bringen soll. Es geht dabei u.a. auch um den Schutz von Opfern und Zeugen.

Es nennt sich in Englisch „Mechanism for International Criminal Tribunals (MICT)“. Die Dienststelle, die für Ruanda zuständig ist, gibt es seit 2012 in Arusha (Tansania). Die Abteilung für das ehemalige Jugoslawien, die 2013 geschaffen wurde, sitzt im niederländischen Den Haag.

Das Mandat von Brammertz läuft vom 1. März 2016 bis zum 30. Juni 2018. Seine Funktion als Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag behält der Eupener während dieser Zeit bei.

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Serge Brammertz (2.v.r.) im Gespräch mit Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (rechts) bei einem Besuch des Asylbewerberheims Belle-Vue in Eupen im Oktober 2012. Foto: OD

Brammertz genießt international nicht nur einen exzellenten Ruf, sondern hat auch die besten Beziehungen zur Spitze der Vereinten Nationen. Deshalb nennt man Brammertz in Eupener Justizkreisen, wo seine steile Laufbahn begann, heute noch einen „Karrieristen“.

„Wenn Serge Brammertz es gerade zu etwas gebracht hatte, dachte er sofort an die nächste Stufe auf der Karriereleiter, die es für ihn zu erklimmen galt“, erinnerte sich mal ein ehemaliger Spitzenbeamter in der Eupener Justiz.

Begonnen hatte Brammertz seine Karriere als Rechtsanwalt. Er war zeitweise auch im Kabinett des früheren Justizministes Melchior Wathelet sen. tätig. 1989 wurde er Staatsanwalt am Gericht Erster Instanz in Eupen. 1997 folgte die Ernennung zum Nationalmagistraten.

2003 wurde der Eupener als Stellvertretender Ankläger zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag berufen, wo er vorrangig mit Ermittlungen zu Menschenrechtsverletzungen in Uganda, Darfur und der Demokratischen Republik Kongo befasst war.

2006 wurde Brammertz vom damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan als UN-Sonderbeauftragter mit den Ermittlungen zum Attentat auf den Fahrzeugkonvoi des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri beauftragt. Von dem Moment an war Brammertz im internationalen Justizwesen eine feste Größe.

Zum 1. Januar 2008 trat Brammertz als Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag für vier Jahre die Nachfolge von Carla Del Ponte an. Damit war er unter anderem für die Anklage gegen den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic zuständig.

2007 hatte Brammertz bereits den Ehrentitel Großoffizier des Kronenordens erhalten. 2014 wurde er auf Vorschlag von Außenminister Didier Reynders (MR) von König Philippe wegen seiner Verdienste zum Baron geadelt. (cre)

 Königspaares in Eupen im Oktober 2013.

Serge Brammertz grüßt einen Bekannten beim Besuch des Königspaares im Oktober 2013 in Eupen.

 

 

 

11 Antworten auf “Neue ehrenvolle Aufgabe für Topjurist und „Karrierist“ Serge Brammertz”

  1. Wenigstens mal ein Ostbeglier der wirlich was geleistet hat.
    Der hat anderes zu tun als von Fest zu Fest zu tingeln und häppchen und Bier in sich reinzustopfen wie unsere top politiker hier.
    Chapeau.

  2. Eastwind

    Herzlichen Glückwunsch! Brammertz bringt uns 1000 x mehr als 1000 DG-Empfänge. Wann werden unsere Politiker mal verstehen, dass der ganze Empfangsquatsch, den KHL erfunden hat und von Oli P. fortgeführt wird, der DG nichts bringt? Denn diejenigen, die sich auf den Empfängen auf Staatskosten tummeln, sowieso wissen, dass es die DG gibt. Bei denen braucht man nicht für die DG zu werben. Aber alle anderen wissen nichts über die DG.

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