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2021 war der nasseste Sommer aller Zeiten

15.07.2021, Belgien, Eupen: Ein Mann kämpft gegen die Überschwemmungen in der Eupener Unterstadt. Foto: privat

Der Sommer 2021 geht mit einem absoluten Rekord an Niederschlag als der nasseste bisher in die Geschichte ein. Das gab das Kgl. Meteorologische Institut (KMI) am Mittwoch in seinem saisonalen Klimabericht bekannt.

Im Juli und August lagen die Temperaturen an der Referenz-Wetterstation in Uccle (Gemeinde Brüssel) die meiste Zeit unter der Norm.

Die durchschnittliche Sommertemperatur von 17,8 Grad (gegenüber einem Normalwert von 17,9 Grad) und die durchschnittliche Höchsttemperatur von 21,8 Grad (gegenüber einem Normalwert von 22,5 Grad) lagen beide unter ihren jeweiligen Normalwerten, so das KMI.

15.07.2021, Belgien, Lüttich: Ein Anwohner steht auf einem Baumstamm im Hochwasser. Foto: Valentin Bianchi/AP/dpa

Es gab nur 14 Sommertage (Höchsttemperatur 25 Grad), gegenüber einem Normalwert von 23,9 Tagen. Es gab keine tropischen Tage (Höchstwert 30 Grad), während ein normaler Sommer normalerweise deren 5 hat. In Uccle schwankte das Quecksilber zwischen 9,3 Grad (am 6. Juni) und 29,5 Grad (am 18. Juni), wobei beide Extremwerte im ersten Monat des Sommers gemessen wurden, also nicht in den Monaten Juli und August.

Das KMI verzeichnete auch einen neuen Niederschlagsrekord. Wenn man die Niederschläge in den drei Monaten Juni, Juli und August zusammenzählt, wurden in Uccle 410,7 mm gemessen (normal 234,2 mm).

Die überflutete Klötzerbahn in Eupen am 14. Juli 2021. Foto: Gerd Comouth

Dies ist eine wesentlich höhere Niederschlagsmenge als im bisherigen Rekordsommer 1992, als sie insgesamt 364,8 mm betrug. Den dritten Platz belegte der Sommer 1850 mit 360,2 mm, so das KMI.

Die landesweit stärksten Niederschläge fielen am 14. Juli, wobei der Rekord in Hockai (Stavelot) mit 179,0 mm gemessen wurde. Diese außergewöhnlichen Regenfälle, die vor allem die Provinzen Lüttich, Namur und Luxemburg betrafen, forderten bekanntlich einen hohen Tribut an Menschenleben.

Laut einer Studie der World Weather Attribution (WWA), in der Experten aus verschiedenen Instituten für Klimaforschung zusammenarbeiten, wird das Auftreten solcher Extremereignisse in unseren Regionen durch die vom Menschen verursachte globale Erwärmung bis zu 9-mal wahrscheinlicher.

Schließlich war der Sommer insgesamt viel dunkler als sonst. Die Sonne schien nur 513 Stunden und 21 Minuten lang (im Vergleich zu den normalen 594 Stunden und 56 Minuten). (cre)

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