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USA attackieren und zerstören Irans Atomanlagen – UN-Chef Guterres warnt vor katastrophalen Folgen

21.06.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump (l) spricht im East Room des Weißen Hauses in Washington, nachdem das US-Militär drei iranische Nuklear- und Militäranlagen angegriffen hat. Dahinter steht US-Außenminister Marco Rubio. Foto: Carlos Barria/Reuters Pool via AP/dpa

Die USA haben an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und nach Angaben von US-Präsident Donald Trump Atomanlagen attackiert. Irans „entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung“ seien komplett zerstört, sagte Trump im Weißen Haus.

Bombardiert wurden demnach die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo sowie die Standorte Natans und Isfahan. Iran müsse sich jetzt für den Weg des Friedens entscheiden, sonst würden künftige Attacken viel größer, drohte Trump. Ob die Islamische Republik ungeachtet dieser scharfen Drohung Vergeltung gegen US-Stützpunkte in der Region üben wird, bleibt abzuwarten.

„Wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir die anderen Ziele mit Präzision, Schnelligkeit und Geschick angreifen, die meisten von ihnen können in wenigen Minuten ausgeschaltet werden“, warnte Trump die Führung in Teheran. Das Ziel der USA sei die Zerstörung der iranischen Kapazitäten zur Anreicherung gewesen und die Beendigung der nuklearen Bedrohung durch den „weltweit größten staatlichen Sponsor des Terrors“, erklärte Trump.

19.06.2025, Iran, Fordo: Dieses Satellitenbild zeigt Fahrzeuge in der Anreicherungsanlage Fordo in Iran am Freitag, 19. Juni 2025. Die USA haben an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und nach Angaben von US-Präsident Trump Atomanlagen attackiert. Foto: Uncredited/Maxar Technologies via AP/dpa

Auf den Stützpunkten des US-Militärs in der Regipon – etwa im Irak, in Katar oder in Kuwait – sind US-Medien zufolge insgesamt gut 40.000 Soldaten stationiert.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einer „mutigen Entscheidung“ des US-Präsidenten. „Ihre mutige Entscheidung, die nuklearen Anlagen Irans mit der gewaltigen und gerechten Macht der Vereinigten Staaten ins Visier zu nehmen, wird die Geschichte verändern“, sagte Netanjahu in einer Video-Botschaft. Vor den Angriffen hatte Trump betont, der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atombombe gelangen. Eigentlich war er mit dem Ziel zur Wahl angetreten, die USA nicht in neue Kriege zu führen.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich nach den US-Angriffen „zutiefst beunruhigt“ und warnte vor katastrophalen Folgen für die Welt. „In dieser gefährlichen Stunde ist es von entscheidender Bedeutung, eine Spirale des Chaos zu vermeiden“, sagte Guterres in der Nacht. Die Mitgliedsstaaten seien aufgefordert, ihren Verpflichtungen aus der UN-Charta nachzukommen. „Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorne ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist der Frieden“, sagte Guterres.

– Iran bestätigt Angriffe auf Atomanlagen: Der Iran bestätigte einen Angriff auf die Atomanlagen des Landes. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete allerdings nur, dass ein Teil des Bereichs um die Uran-Anreicherungsanlage Fordo beschädigt worden sei. Sie zitierte einen Sprecher des Krisenstabs der betroffenen Provinz Ghom, demzufolge die Lage in den Gebieten nun jedoch wieder ruhig sei. Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter der Provinz Isfahan bestätigte laut der mit den mächtigen Revolutionsgarden verbundenen Nachrichtenagentur Tasnim zudem Angriffe „in der Nähe“ der Atomanlagen von Isfahan und Natans.

22.06.2025, Israel, Tel Aviv: Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Militärs versammeln sich am Ort eines direkten Raketenangriffs aus dem Iran. Foto: Oded Balilty/AP/dpa

Nach dem US-Angriff auf Fordo besteht nach Darstellung einer iranischen Behörde kein Risiko. Es bestehe keinerlei Gefahr für die Bevölkerung von Ghom und die umliegenden Gebiete, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Krisenmanagementzentrale der betroffenen Provinz. Die Anlage Fordo liegt etwa 100 Meter tief unter der Erde. Es ist unklar, ob bei einer schweren Bombardierung radioaktive Strahlung aus der Anlage austritt. Wärmebilder von Nasa-Satelliten zeigten unterdessen auffällige Wärmequellen, die auf Brände infolge der Bombardierung bei der Anlage hindeuten.

Irans Atomenergieorganisation verurteilte die US-Angriffe auf ihre Nuklearanlagen scharf. Die Organisation rief die Weltgemeinschaft auf, die Bombardierungen ebenfalls zu verurteilen. Die Angriffe auf die Atomanlagen Fordo, Natans und in Isfahan bezeichnete die Organisation als «barbarischen Aktion», die gegen internationales Recht verstoße.

Vorwürfe machte Teheran auch der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Die Angriffe seien „unter der Gleichgültigkeit oder gar Mitwirkung“ der IAEA erfolgt. Irans Atomorganisation erklärte, dass trotz der „bösartigen Verschwörungen der Feinde“ Irans Nuklearprogramm nicht gestoppt werde. (dpa)

12 Antworten auf “USA attackieren und zerstören Irans Atomanlagen – UN-Chef Guterres warnt vor katastrophalen Folgen”

    • Herbert G.

      @ Boah nee..
      Ich hingegen, bin zutiefst enttäuscht vom rechtmäßig gewählten obersten Repräsentanten der Vereinigten Staaten von Amerika.
      Wie kann er es wagen, einem anderen Staat die Atomanlagen zu zerstören. Jeder Staat hat doch das Recht sich zu bewaffnen wie er möchte.
      Würde Trump auch Belgien angreifen, wenn wir mal Uran aus Mol anreichern sollten? Vermutlich würde er dann Brüssel zerstören, weil er den Unterschied nicht kennt.
      Die armen Gotteskrieger können einem schon leid tun.

  1. Peter S.

    Man muss den Amerikanern von ganzem Herzen für diese längst überfällige Aktion danken. Sobald der Iran als Bedrohung ausgeschaltet ist, kann man sich ganz auf die Bekämpfung Russlands konzentrieren.

  2. Werner Radermacher

    Nach Aussage von Trump sind die Atomanlagen vollständig zerstört. Er riskiert damit eine Eskalation im Nahen Osten. Aber Trump kann kein Interesse an einem großen Krieg haben. Das wäre Verrat an Millionen von seinen Wählern, darunter viele kleine Arbeitnehmer. Die haben sich wirtschaftliche Vorteile gewünscht, aber keine militärischen Abenteuer im Ausland. Über 60 Prozent der Amerikaner bevorzugen nach wie vor Diplomatie.

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