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Nach Pleite von Paris: Bayern München wirft Trainer Ancelotti raus

Carlo Ancelotti, Trainer des SSC Neapel. Foto: Andreas Gebert/dpa

Finito Carlo Ancelotti! Nur 17 Stunden nach der 0:3-Klatsche von Paris hat ein gedemütigter FC Bayern seinen Trainer Carlo Ancelotti vor die Tür gesetzt. In einer Krisensitzung wurde das Ende des Italieners beim Rekordmeister am Donnerstag besiegelt.

„Das Spiel in Paris hat deutlich gezeigt, dass wir Konsequenzen ziehen mussten“, stellte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in einer Mitteilung klar. Er bedauere das, „aber wir mussten hier eine professionelle Entscheidung im Sinne des FC Bayern treffen“.

Trainer Carlo Ancelotti (Mitte) sitzt neben Co-Trainer Willy Sagnol (rechts) und Sportdirektor Hasan Salihamidzic auf der Bank. Foto: Peter Kneffel/dpa

Eine indiskutable Leistung in der Champions League bei Europas neuer Fußball-Größe Paris St. Germain und sonderbare personelle Entscheidungen von Ancelotti hatten den Bossen an der Säbener Straße keine Wahl gelassen. Auch das italienische Betreuerteam um Ancelotti-Sohn Davide wurde freigestellt.

Stattdessen übernimmt der bisherige Co-Trainer Willy Sagnol und wird das Team in der Bundesliga am Sonntag bei Hertha BSC betreuen, wie es hieß. In der unmittelbar nach Paris eingesetzten Nachfolge-Debatte fällt auch der Name Thomas Tuchel.

Ancelottis Zeit bei Bayern endete nach 15 Monaten mit einer historischen Pleite, nach der schnell Endzeitstimmung rund um den Trainer aufgekommen war.

Bedrückt, verstört, sprachlos

Mit stoischer Miene hatte der 58-Jährige, dessen Vertrag bis 2019 lief, in der Nacht den bedrohlichen Worten gelauscht, die sein Sitznachbar Rummenigge nach dem Zerfall des deutschen Meisters im Prinzenpark wählte.

„Ich denke, das, was wir heute Abend gesehen haben, war nicht Bayern München“, sagte der Vorstandschef in seiner kurzen Ansprache beim vereinsinternen Bankett im Teamhotel. Die Stimmung am Vorstands- und Präsidiumstisch wirkte eisig.

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, Susanne Hoeneß, ihr Mann, FC-Bayern-Vereinspräsident Uli Hoeneß, und Bayern-Trainer Carlo Ancelotti (v.l.n.r.) sitzen am 23.09.2017 während des Oktoberfestes in München. Foto: Alexandra Beier/FC Bayern München/dpa

Direkt nach dem 0:3 (0:2) gegen die Highspeed-Fußballer von Paris St. Germain um die sündhaft teuren und herausragenden Turbostürmer Neymar und Kylian Mbappé hatten die Münchner Bosse das Stadion bedrückt, verstört und auch sprachlos verlassen. Aber nach der höchsten Vorrundenniederlage in 21 Jahren Champions League wollte die Führung nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Dieser 27. September 2017 war ein Einschnitt, der ein „Weiter so“ nicht mehr zuließ.

„Die Leistungen unserer Mannschaft seit Saisonbeginn entsprachen nicht den Erwartungen, die wir an sie stellen“, machte Rummenigge deutlich und forderte: „Ich erwarte jetzt von der Mannschaft eine positive Entwicklung und absoluten Leistungswillen, damit wir unsere Ziele für diese Saison erreichen.“ Der Gruppensieg in der Champions League ist nach dem 0:3 allerdings schon in weite Ferne gerückt.

Der Rauswurf von Ancelotti hatte sich bereits bei der Bankettrede angedeutet, als Rummenigge davon sprach, „auch in Klartextform Konsequenzen ziehen“ zu müssen. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

 

9 Antworten auf “Nach Pleite von Paris: Bayern München wirft Trainer Ancelotti raus”

  1. Pensionierter Bauer

    Der Vereinsfußball wird mir immer fremder. Einige wenige eiropäische Vereine kaufen sich die besten der Welt zusammen und spielen dann ihre eigene Liga. Schade, wenn man sieht wozu das Bosman geführt hat.

  2. Aus China hat er ein Millionenangebot. Selber kündigen, das er wechseln kann, ist nicht drin, da geht die Abfindung verloren. Daß das mit der Aufstellung gestern schiefging war doch klar, und daß dann der Rauswurf kommt auch. Abgewixter geht es nicht!

    • Mischutka

      @ REALIST :
      Stimmt 100 % (Konnte man vielfach lesen). Die Chinesen wollen ja in Zukunft so alles was mit Fußball zu tun hat, zu sich holen. Spieler, Trainer, Manager …. Wir müssen denen mal den Vorstand, den Trainer und einige Spieler der KAS Eupen schmackhaft machen… die können ja alles brauchen.
      MfG.

  3. Ein Fußball-Professor wie Tuchel ist nicht geeignet für einen Verein wie Bayern. Der würde zwischen Rummenigge und Hoeneß schnell zermalmt. Bei Bayern kann nur ein namhafter ausländischer Trainer oder ein Jürgen Klopp bestehen.

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