Zwischenruf

Nach „Der Professorin“ auch „Die Mann“?

Der Kampf um die Gleichberechtigung von Frauen nimmt bisweilen skurrile Formen an. Nicht nur, dass in offiziellen Ansprachen ständig von „Bürgern und Bürgerinnen“ und in Texten von „BürgerInnen“ oder „Bürger(innen)“ oder „Bürger/innen“ die Rede ist. Den Vogel schießt die Universität Leipzig ab, die nur noch weibliche Bezeichnungen benutzt, auch wenn es sich um einen Mann handelt: Dort heißt es also nicht mehr „Der Professor“, sondern nur noch „Der Professorin“. Verstehe warum…

Und das ist kein Aprilscherz! Man wollte „die zahlreichen Frauen an der Universität Leipzig in der Grundordnung sichtbarer werden lassen“, hieß es dazu auf „Spiegel Online“. Im Grunde ist dies jedoch eine Art „Etikettenschwindel“, denn laut einem im April veröffentlichten Hochschulranking belegt die Uni Leipzig in Sachen Gleichberechtigung bundesweit nur einen Platz im Mittelfeld.

BürgerInnen, Bürger(innen), Bürger/innen

Derweil hat sich in Ostbelgien, insbesondere in der Politik, immer mehr die Unsitte verbreitet, sowohl die männliche als auch die weibliche Form zu verwenden, was beim Zuhören auf Dauer ziemlich nervt. Oder jemand benutzt in einem Text ständig die Doppelform mit maskulinem Anfang und femininer Endung wie eben das bereits genannte Beispiel „BürgerInnen“ oder auch „SchülerInnen“ und „PolitikerInnen“. Auch das nervt.

Es waren anfangs vor allem die Grünen, die diese Doppelform benutzten – wahrscheinlich deshalb, weil ihnen das Thema Gleichberechtigung seit jeher ein besonderes Anliegen ist. Inzwischen machen das fast alle. Warum eigentlich? Ist man gegen Gleichberechtigung, weil man nur von „Bürgern“ spricht und damit sowohl die männlichen als auch die weiblichen Bürger meint?

Ständiges Differenzieren zu umständlich

Eine hiesige Schule gab kürzlich ihrem Lehrkörper folgende Empfehlung:

In den Texten werden Begriffe wie „Der Jugendliche, der Schüler, der Lehrer,…“ verwendet. Gemeint sind diese als Sammelbegriffe für Schüler und Schülerinnen, für männliche und weibliche Jugendliche, für Lehrer und Lehrerinnen,… Ein ständiges orthographisches Differenzieren nach Schüler(innen), Schüler/innen oder SchülerInnen,… erscheint uns zu umständlich.

Na also, es geht also auch anders. Umso besser. Wir dachten schon, in absehbarer Zeit werde man nur noch „Die Mann“ sagen oder schreiben…

GERARD CREMER

22 Antworten auf “Nach „Der Professorin“ auch „Die Mann“?”

  1. Mischutka

    Danke, vielen Dank für den letzten Satz in dem (sehr guten) Artikel. ich WOLLTE schon schreiben :
    „Da hat die Gerard Cremer aber einen guten Bericht über der Königin und über die König gemacht, beim Besuch in Eupen…“ (und sehr schöne Fotos dazu).
    MfG.

  2. Vereidiger

    Ja, diese in gewissen Kreisen (s. „liebe Genossinnen und Genossen“ bzw. „liebe Freundinnen und Freunde“) so nach vorne getriebene umständliche sprachliche „Gleichberechtigung“ ist so unnötig wie ein Kropf, wenn es um die Mehrzahlform geht. Fühlen sich Frauen wirklich ausgeschlossen, wenn von „Lesern“, „Lehrern“, „Freunden“, „Arbeitern“ usw. die Rede ist? Ich vertrete jedenfalls den Standpunkt, dass es sich im beschriebenen Sachverhalt um eine Pervertierung der Sprache handelt, der „man“ selbstbewusst entgegentreten sollte!

  3. Zaungucker

    Im Zeitalter der Gleichberechtigung sind „manchinnen“ gleicher als andere.

    So wird die weibliche Bezeichnung stets vor der männlichen gebraucht: „Meine Damen und Herren“, „Liebe Genossinnen und Genossen“, usw.

    Den Vogel schießt dabei das „Soldatinnen und Soldaten“ ab, so als ob die Armee zum allergrößten Teil aus Frauen bestehen würde und die Soldatinnen in vorderster Front zum Angriff übergehen würden.

    Diese Redewendungen rühren natürlich noch aus der lange vergangenen Zeit her, als den Damen galant der Vortritt gelassen wurde, als der Kavalier alter Schule ihnen in den Mantel half und ihnen beim Ein- und Aussteigen die Autotüre öffnete.

    Heutzutage müsste die Anrede abwechselnd mal männlich, mal weiblich beginnen, so wie Belgique/België auf unseren Briefmarken.

    Dann wäre endlich Schluss mit der Diskriminierung der Männer!

    Noch weiter haben es allerdings die Schweden getrieben:
    „Ein schwedischer Abgeordneter wird in dieser Woche für ein Gesetz plädieren, das die Männer zum Sitzpinkeln verpflichtet. Seine Begründung: Verbesserung der Hygiene, Verstärkung der Gleichheit Mann-Frau, und Kampf gegen den Prostatakrebs.“ (Le Figaro 26.04.2013)

    Wie das allerdings kontrolliert werden soll, stand noch nicht fest.

    Ich habe aber nicht in Erfahrung bringen können, ob dieser Gesetzesvorschlag letztendlich angenommen wurde…

    • Réalité

      @ Zaungucker
      über verschiedene „Internas u Kanäle“,hab ich da was erfahren können,lieber Zaungucker.Diese „Vorgänge“ sollen in Zukunft in die Kompetenz des Ausschuss der Regionen „fliessen“…!Mit folgendem Paragrafen-StGB-Köchelverzeichnis OO:

      -Will’ste?muss’te?einmal Pipi machen
      -pass dann aber gut auf nach deine Kleidersachen!
      -geht’s daneben,Pech!für diese Chose
      -und nass und voll dann deine Hose
      -deine Frau ist dann bestimmt net froh
      -da jibt et Knotter und Klöpp…und so
      -dat „sitzen“,mmh….ist sicher eine Position
      -vieleicht die beste Resolution!
      -am besten dä Vorjang richtich mache
      -dan hat och nümmes wat ze lache….

      Darobhin,noch eine schöne Sonntag!

  4. „Ein schwedischer Abgeordneter wird in dieser Woche für ein Gesetz plädieren, das die Männer zum Sitzpinkeln verpflichtet.“

    Ist das kein Vorschlag der EU-Kommission?
    Würde mich nicht wundern…

  5. hänschen

    Nicht nur ich stelle mir die Frage, wo …und wann der liebe Guido immer diese wahnwitzigen Artikel im web zu „Jott un Pott“ suchen geht und, vor allem: warum? Was will er eigentlich damit erreichen, in seinem unrhetorischen Schreibstil ständig andere Menschen in sein Fahrwasser zu drängen, sie als Nicht-Materien-Kenner abzustempeln oder sich selbst sogar oft in seinem nicht gerade kompetenten Fachjargon ins Rampen-Licht zu stellen? Sollte er nicht endlich politisch aktiv werden und sich wählen lassen? Oder hat er Angst vor der eventuellen Stimmen-Blamage?

    • Guido Scholzen

      Dann kannst du ja mal bei mir vorbeikommen, dann stellen wir zwei zusammen ein Wahlprogramm auf. Bedingung: Ideologien sind bei mir tabu, d.h.
      1. keine grün-ideologische Zielsetzung
      2. kein Neoliberalismus
      3. auch kein rechts-ideologisches („braunes“) Gedankengut, wie das in Teilen Ostbelgiens bis 1945 so üblich war, auch wenn das keiner wahrhaben will (z.b. Schönberg im Our-Tal)

      –> Also bin ich auch gegen Gender-Mainstreaming…

      Hast du das verstanden, Frau Hänschen?

      • ein Schönberger

        Mal wieder ein typischer Scholzen-Kommentar: stereotyp, seltsam, peinlich.
        Wie in ganz Ostbelgien (und auch in Eimerscheid) hat es in Schönberg Anhänger der Nationalsozialisten gegeben. Was soll also diese Klammer? Aber Scholzen weiß ja mehr, oder stellt er wieder mal eine Behauptung einfach so in den Raum, ohne sie belegen zu können (im Internet wird er ja diesmal nichts finden).
        Dass Scholzen in seiner zu gründenden Partei kein rechtes Gedankengut dulden will ist löblich, aber steht im Gegensatz zu dem, was er bisher veröffentlicht hat. Nicht nur ich habe mich schon oft genug gefragt, wie jemand, dessen Frau eine Asiatin, die Schwägerin eine Afrikanerin, sein Sohn natürlich multikulturell ist, sich so Menschen verachtend äußern kann. Meine Vermutung: Es geht nicht um Inhalte, sondern um ein psychologisches Phänomen. Vielleicht wäre eine Therapie ja hilfreich.

        • Guido Scholzen

          Ich will damit nicht sagen, dass Schönberg „brauner“ in der NS-Zeit war als anderswo in Ostbelgien. Das ganze hat nämlich folgende Bewandtnis:
          Vor einigen Jahren schrieb ich einen Leserbrief im GE über den Holocaust, oder besser dessen Instrumentalisierung in der Politik. Daraufhin bekam ich einigen anonymen Brief von einem Schönberger, der meinte, solche braune wie ich, sollten doch besser wegziehen. Die behandelte Thematik war hier egal, dieser Sau-Frosch in diesem Fall will mich einfach weghaben, aber den gefallen tu ich keinem.

          Wenn man sich aufregt über: illegale Einwanderer, Islamismus bei Muslimen, die Unmöglichkeit einer multikulturellen Gesellschaft, Kriminalität bei Ausländern,… dann ist das eine freie Meinungsäußerung.

          Ich behaupte nicht 100%ig recht zu haben, aber wenn es jemand besser weiß, dann soll er sich melden.
          Beispiel: Als im Sommer im GE ein Artikel kam, wo ECOLO-Politiker einigen Muslimen in Eupen während des Ramadans einen Besuch abstatteten, um ihre Multi-kulturelle Gesinnung zur Schau stellten, läuteten bei mir die Alarmglocken. Ich setzte mich daraufhin mit Ex-Muslimen in Verbindung, in diesem Fall mit Ex-Muslimen in Belgien, um denen den GE-Artikel zuzusenden. Man gab mir in meiner Argumentation recht, und fand es schlimm, wenn man in dieser Thematik wirklich auf den Grund geht.

          So verstehe ich mein Hobby! Wenn so mancher Schönberger und anderswo sich auch mit solchen Themen auseinander setzen will, dann können die sich ja bei mir melden, anstatt anonyme Briefe und anonyme Namen bei Ostbelgien-direkt zu benutzen.
          Wenn ihr zu feige dazu seid, dass ist nicht mein Problem.

  6. Dr. J. Speckschwarte

    „___Man gab mir in meiner Argumentation recht, und fand es schlimm, wenn man in dieser Thematik wirklich auf den Grund geht. ___“

    Sie sollten vielleicht etwas tiefgründiger Einsteigen wenn Sie möchten das man fundiert mit Ihnen „streitet“

    • Guido Scholzen

      @speckschwarte:
      War wirklich nicht gut geschrieben. Also:

      Im besagten GE-Artikel (16.7.2013, Seite 4) waren 2 Eupener Ecolo-Politiker zu Muslimen gegangen, und unterstützten, dass sich die Umwelt noch islamfreundlicher zeigen solle als bisher. D.h. unsere ostbelgische Umgebung sollte islam-freundlicher werden, aber nirgendwo wurden wirklich Probleme besprochen, die der Islam jetzt schon verursacht, da wo er das „Kommando übernommen“ hat. Darum ging es.
      Hier werden Probleme unter den Tisch gekehrt. Opfer werden nicht wahrgenommen. Aber die Show soll weitergehen, bis irgendwann der große Crash kommt, und keiner will von was gewusst haben.
      Ein Ex-Muslim schrieb mir darufhin, soviel darf ich zitieren:

      „Die Mosleme glauben, dass es viele Missverständnisse über den Islam gibt und wenn man die Leute aufklärt wird alles in Ordnung sein. Wir (die Ex-Muslime) haben den Islam gründlich studiert und festgestellt, dass desto mehr man in die Tiefe geht, desto schlimmer es wird. “

      DAS sollten die Menschen in Ostbelgien auch wissen. Hoffentlich habe ich nun besser argumentiert.

      • ein Schönberger

        Noch einige Fragen:
        – Wo ist denn in diesem Satz das Argument?
        – Kannst du nicht prinzipiell deine Kommentare vor dem Absenden durchlesen?
        – Wie stellt man sich einen Sau-Frosch vor?
        – Kannst du dir kein anderes Hobby zulegen?
        – Wenn nein, könntest du im GE nicht unterschrieben mit „Guido Scholzen, gemeinde St. Vith“.

        • Altweltenaffe

          Ich kann den Herrn Scholzen gut verstehen. Auch ich hab mich eingehend mit dem Koran und dem Islam befasst und sehe im Koran Gefahren für die Demokratie, Chancengleichheit der Geschlechter und die Freiheit eines jeden Bürgers. Ich sehe Gefahren für viele Werte und Rechte, die unsere Vorfahren sich hart erkämpfen mussten und die linksorientierte Gutmenschen jetzt einfach so, ohne Diskussion, aufs Spiel setzen und sogar opfern (ich hab es in Brüssel selbst erlebt). Diese Diskussion dürfen und müssen geführt werden und es ist für eine Demokratie sehr ungesund wenn man das nichtmehr kann, ohne aus dem Dorf gejagt zu werden. Ist das Ihre Auffassung von Meinungsfreiheit? Traurig ist es, dass man sich ausschimpfen lassen muss, wenn man von seinem Recht gebrauch machen will.
          Jeder hat Rechte, aber das eigene soll nicht so weit ausgelegt werden, dass die der Anderen eingeschränkt werden. Genau das tun radikale Muslime in Brüssel und sie berufen sich nur auf ihr eigenes Rechte auf Religionsfreiheit. Das die Mitbürger sich dem dann anpassen müssen, und ihnen ein Teil ihrer Freiheit genommen wird, ist eine Tatsache, und das werde ich, genau wie der Herr Scholzen, nicht hinnehmen.

          • Wenigstens einer, der Scholzen gut versteht. Vor Jahren soll er mal sein Heimatdorf Eimerscheid mit dem Song „Maschendrahtzaun“ so diffamiert haben, dass er auswandern musste. Jetzt haben die Sau-Frösche ihn am Hals und wollen ihn weghaben, aber den Gefallen tut er ihnen nicht.

          • Schlechtmensch

            „Das die Mitbürger sich dem dann anpassen müssen, und ihnen ein Teil ihrer Freiheit genommen wird, ist eine Tatsache, und das werde ich, genau wie der Herr Scholzen, nicht hinnehmen.“

            Ich werde das auch nicht hinnehmen. Zur Not laufe ich als Nikolaus verkleidet durch die Stadt und verteile Frikadellen. Ich lasse mir dieses Recht nicht nehmen. Von niemandem!

            • Altweltenaffe

              Dann tun Sie das mal in Schaerbeek oder Molenbeek, aber erwarten Sie keine Hilfe von der Polizei. Die haben schon kapituliert und werden wahrscheinlich eher Sie festnehmen, als die, die Ihnen ans Leder wollen. Natürlich lässt man Sie genauso schnell wieder laufen. Trotzdem wird man Ihnen nahelegen das in Zukunft zu unterlassen. Verstehen Sie? Sie sind schuld, wenn diese Menschen Sie angreifen! Sie müssen schön kuschen, die Polizei macht es ja auch.

              • Schlechtmensch

                Sie haben Recht, das hat man ja zuletzt in Meulenberg gut sehen können oder letzte Woche in Aachen in der Elsaßstr. Der Staat sowie die Polizei haben kapituliert. Ich werde das bei den nächsten Wahlen berücksichtigen. Ich hoffe Sie und viele andere auch. Es werden immer mehr Menschen die diese Unterwerfung nicht mehr akzeptieren. Und ob mich irgendwelche Gutmenschen in die rechte Ecke drängen ist mir völlig egal.

  7. Genderin

    Der Mensch => die Menschin
    Der Papagei => die Mamagei

    Okay, dann aber auch…

    Die Mandarine => der Fraudarine

    Und dass die Presse demnächst auch immer schön von der „mutmaßlichen Attentäterin“ spricht …

    Das wird unsere Vatersprache so richtig durchschütteln!

    lol

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