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Nach Affäre um Sitzungsgelder in Brüssel: „In Belgien laufen noch viele andere kleine Mayeurs herum“

Yvan Mayeur (Bildmitte, hinter dem früheren Bürgermeister Freddy Thielemans) musste als Brüsseler Stadtoberhaupt zurücktreten. Foto: Shutterstock

Brüssel bekommt einen neuen Bürgermeister. Der Sozialist Philippe Close übernimmt die Aufgaben seines Parteifreundes von der PS, Yvan Mayeur, der das Amt wegen einer Affäre um hohe Sitzungsgelder bei der sozialen Einrichtung Samusocial am Donnerstag aufgegeben hatte.

Mayeur wurde vorgeworfen, sich mit seiner Tätigkeit für den Verein bereichert zu haben.

Der Verein kümmert sich um Obdachlose und arbeitet vor allem mit Freiwilligen, während der Bürgermeister im vergangenen Jahr mehr als 16.000 Euro kassiert haben soll – womöglich auch für Sitzungen, die nie stattfanden.

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen eine Voruntersuchung eingeleitet.

Mayeur war seit Ende 2013 Bürgermeister der Stadt Brüssel, die nur eine von 19 Teilgemeinden der Hauptstadtregion Brüssel ist. Close, der bisher Schöffe für Finanzen und Tourismus war, soll das Bürgermeisteramt am 26. Juni übernehmen.

Das Brüsseler Rathaus an der weltberühmten Grand’Place. Foto: Shutterstock

Close hat angekündigt, sich zu hundert Prozent auf sein neues Amt konzentrieren und deshalb von seinem Abgeordnetenmandat im Brüsseler Regionalparlament zurücktreten zu wollen. Außerdem werde er nur Mandate annehmen, die ihm von Amts wegen zufallen.

Der Versuch von Mayeur, dem künftigen Gemeindekollegium wenigstens noch als Schöffe anzugehören, scheiterte.

Unterdessen haben die flämischen Sozialisten (SP.A) beschlossen, nicht mehr an der Koalition in der Stadt Brüssel mitzuwirken. Sie weigern sich, den Skandal um die überhöhten Sitzungsgelder des zurückgetretenen Bürgermeisters mit einem Postenwechsel abzuschließen. Vielmehr müsse eine grundsätzliche Systemänderung her.

Nach dem Publifin-Skandal in der Wallonie wirft der Skandal um die Sitzungsgelder von Yvan Mayeur bei Samusocial in Brüssel einmal mehr ein schlechtes Licht auf die Politik in Belgien im Allgemeinen und auf die frankophonen Sozialisten (PS) im Besonderen.

Mit dem Rücktritt von Mayeur sei das Problem noch nicht gelöst, befand indes die flämische Tageszeitung „Het Nieuwsblad“. In Belgien würden „noch viele andere kleine Mayeurs herumlaufen, und das nicht nur bei der PS“. (cre/brf.be)

9 Antworten auf “Nach Affäre um Sitzungsgelder in Brüssel: „In Belgien laufen noch viele andere kleine Mayeurs herum“”

  1. Pensionierter Bauer

    Ich verstehe nicht, warum die kleinen Leute welche massenhaft Mitglied in den Sozi Parteien sind, es zulassen dass ihre Köpfe sich immer am kleinen Mann bereichern.
    Als ehemaliger Selbstständiger kotzt es mich sowieso an wie Bedienstete des Staates sich auf den Knochen der im Privatsektor tätigen ausruhen. Wenn ich als Landwirt krank fiel, dann kostete mir das gleich eine Stange Geld. Erstens musste ich eine Ersatzarbeitskraft beschäftigen und zweitens musste ich einen ganzen Monat ohne Krankengeld klarkommen.
    Für die im öffentlichen Dienst ernannten gelten da ganz andere Regeln. Bei denen gibt es Kranktage, wer diese nicht nutzt darf entsprechend früher in Pension gehen. Wie soll so eine SNCB und andere Staatsbetriebe sowie der Staat generell finanziel gesunden. Dann wunderts nicht dass SABENA pleite ging während RYANAIR fette Gewinne einfährt.

    • Réalité

      Da haben Sie Recht, Herr Bauer! Die vielen Politiker im Lande zocken uns alle so richtig ab! Das schlimmste, wir müssen so hart arbeiten während die links und rechts im Verborgenen Sitzungsgelder und sonstiges uns unter der Nase weg unser hart erarbeitetes viel zu viele Steuergeld sich in de Täsch stecken. Die PS ist zwar Spitzenreiter darin, jedoch wir hatten schon von allen Farben dabei! Hätte wir deren nur die Hälfte davon, wäre alles viel mehr überschaubar und offener! So betrügt hier einer den anderen ohne es zu merken. Die kennen die Tricks schon, Herr Bauer!
      Abschaffen das ganze, und mit seriösen und wenigern einen Neustart! Nicht wie Edi meint noch neue Parteien hinzu! Im Gegenteil 1 Partei fürs ganze Land und deren nicht sofort 2. Das ist schon das erste Unikum und Verderben.

      • @ Réalité

        Nach dem Kommunismus also den „Einparteienstaat“. Ihre Ideen werden immer lustiger.
        Haben Sie sich schon mal überlegt das Sie hier eine Diktatur fordern? Denn etwas anderes ist der Einparteienstaat nicht. Ob das jetzt die Diktatur des Proletariats oder die eines gottgleichen Führers wie Herrn Kim in Nordkorea ist dürfen Sie sich für den nächsten Post aussuchen.
        Um eine neue Partei werden Sie wohl nicht herumkommen wenn Sie Ihre „Ideen“ durchsetzen wollen. Mit den „Altparteien“ wird eine Abschaffung unserer Demokratie wohl nicht zu machen sein. Die kriegen ja nicht einmal eine „Verschlankung“ hin. Wer sägt sich auch gerne den Ast ab auf dem er sitzt?
        Das Problem ist also Sie müssen ran, ob Sie wollen oder nicht. Wenn estwas passieren soll dann nur wenn der selbsternannte Messias Réalité sich dazu aufrafft aktiv zu werden. Sie müssen nur aufpassen das Sie nicht in die „Grünen-Falle“ laufen. Die haben sich bekanntlich inerhalb kürzester Zeit von einer Protestpartei zu „Realpolitikern“ entwickelt und müssen sich jetzt genauso wie die beschimpfen und beleidigen lassen.

        • Réalité

          Hallo Edi!? Geht es Ihnen sonst gut!?_?_? Es ist sicher etwas zu warm für Sie, sonst hätten Sie „Oberschlauer“ wohl verstanden was ich meinte?_? 1 SP in der Wallonie ist eine ganz andere wie die Schwester in Flandern!?_? Die CdH ist auch anders wie die Cdnv usw…
          Und keine Bange vor mir Edi!?
          Ich bin und bleibe bei der „Kritiker-Partei“! Alle anderes taugen sowieso nicht viel! Da müssen zuerst mal Resultate auf das Tablett! Verschlanken! Die dicken und alten Wülste müssen weg!
          Ein schlanker Apparat der für das Volk arbeitet und nicht dagegen!
          Schulden runter, Steuern runter, Posten weg, weniger Ausgaben, dafür an richtiger Stell und an „richtige“ Leute!
          Pensionen und Prämiensysteme der Politiker runter und im normalen Bereich, ebenso die Pensionen von denen.
          Die Politikposten auf ZWEI Perioden einschränken! Und nicht bis in die Rollstühle hinein!
          Und jetzt, NIX WIE LOS Edi, an die Arbeit, und verlassen Sie ein für allemal die Idee einer neuen Partei……..wir haben der alten noch viel mehr als ZUVIEL….
          Wie man sieht, an deren Resultate!?_?
          Mehr brauch man dazu wirklich nicht zu schreiben, zu sagen….

          • Ich bin und bleibe bei der „Kritiker-Partei“!

            @ Réalité

            Das muss wohl eher „Kritikaster -Partei“ heißen. Alles Andere ist dummes Gewäsch das nur Ihre wahren Absichten verschleiern soll.
            Sie wollen einfach etwas anderes und haben weder eine Ahnung noch einen Plan wie das aussehen und funktionieren soll.
            Eines ist gewiss, Abschaffen ist kein Konzept sondern nur eine Forderung ohne Sinn und Substanz.

            • Réalité

              ABSCHAFFEN! Aber 100% PRO, Edi!
              Wenn etwas nicht rund läuft, muss es abgeschafft und erneuert bzw ersetzt werden! Und zwar nach gründlicher Kontrolle!
              Sie lassen es laufen so wie gehabt.
              Kein Wunder!?_? Einer der mit davon profitiert, der dreht das Rad natürlich einfach so weiter wie bisher.
              Der ändert NIX, und profitiert weiterhin weidlich vom System.
              Sie können doch nicht das Gegenteil vom Resultat behaupten, und noch weniger:
              Es weiter zu verteidigen!?_?
              Wir haben nun mal die Fakten vor Augen:
              Jede Menge und hohe Schulden, dazu jede Menge und Weltweit mit die höchsten Steuern!
              Ist das gut gewirtschaftet?
              Dafür haben wir ausserdem mit die Weltweit am meisten Staatsbeschäftigten.
              Diese Dimensionen, welche klar und deutlich ganz bewusst von der „Erfinder-Politik“ so geschaffen wurden, alleine dieses führte uns zu dem best bekannten miserablen Ergebnis!?_
              Ein sehr trauriges und wahrlich dazu auch noch ein beschämendes.
              Und das sollten wir so weiter laufen lassen!?_?
              SIE JA!
              ABER WIR NICHT!
              Wir müssen kämpfen dafür das endlich was dran geändert wird.
              Viel weniger an Politische Mitläufer, Taschenfüller, welche und Möchtegerne!
              Dafür Leute mit Weitsicht und Bürgersinn welche die hohen Regeln der Fairness in der Politik beherrschen!
              Die Bürger sind das Volk, und nicht der Staat und seine Elitären Granden!?_?

      • Pensionierter Bauer

        Es stimmt Réalité, alle politischen Farben waren schon dabei, aber die Partei des kleinen Mannes, welche sich zu einer Beamtenpartei ( Faullenzerpartei) gemausert hat ist aber immer ganz alleine vorneweg. Wer erinnert sich nicht an die Augusta Affäre der drei roten Guy’s.
        Natürlich ist es auch für andere verlockend mit in den da herumstehenden Geldtopf zu greifen. Der Oberchrist Lecerf griff auch ungeniert zu. Selbst die Opposition aus Grünen und Blauen im Lontzener Gemeinderat geht ihm kaum, um nicht zu sagen gar nicht an den Kragen. Die eigene Fraktion duckt sich offentsichtlich noch immer vor diesem ungenierten Herrn. Politiker und Verwaltungsmenschen welche diese Spielchen nicht bekämpfen sind Diebe am Volkseigentum. Nur denke ich aber auch, dass unsere Demokratie mit freier Presse noch immer das beste System ist welches es gibt, da solche Dinge früher oder später aufgedeckt werden. Was nun neue Parteien angeht, die entstehen bzw. es kommen welche aus der Versenkung wieder nach oben, siehe die PTB vom Hedebouw. Nur ist es oftmals leider so, dass sobald diese Neuen Erfolg haben, es eine wahre Mitgliederflut gibt. Auf Parteitagen kommt es dann gerne zu Spannungen und die Erfolgsmacher werden in die Wüste geschickt während Schmarotzer sich auch hier in die Sessel setzen. Alle, die an der Rettung von Demokratie und Freiheit interessiert sind, sind aufgefordert genau hinzuschauen und bei jeder Wahl gut zu Überlegen wen sie ihre Stimme schenken. Denn die Freiheit und die Demokratie sind zwei kleine, zärtliche und somit sehr verletzliche Pflänzchen in dieser Welt.

        • Réalité

          Herr Bauer, wie bereits von mir beschrieben, ALLE waren und sind jetzt noch dabei!? Unbekannte laufen noch viel herum. Sie brauchen die nicht mal mit Namen zu nennen, ich sehe das „en Bloc“, damit vergisst man keinen!

          • Pensionierter Bauer

            Es gibt trotzalledem in allen Parteien auch Aufrichtige. Leider lassen die sich von denen mit Eigeninteresse aber gern wegdrücken. Eigentlich sollte es zu einem Aufstand der Anständigen kommen müssen, aber ich habe oftmals das Gefühl die trauen sich nicht gegen die agressisen Machtmenschen vorzugehen. Aber egal wie man es sieht, ich glaube hier haben auch wir mal gemeinsame Feinde ausgemacht.

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