Politik

Muriel Targnion, Bürgermeisterin von Verviers, kassiert als Beraterin von Luminus rund 30.000 Euro pro Jahr

Muriel Targnion (im Jahr 2016). Foto: Belga

Publifin gibt es nicht mehr. Die in Verruf geratene Interkommunale nennt sich jetzt Enodia – und macht trotzdem wieder negativ von sich reden. Oder besser: Die Präsidentin von Enodia, die Vervierser Bürgermeisterin Muriel Targnion, ist ins Gerede geraten wegen eines Beraterhonorars.

Beraterin ist Targnion beim Energieversorger Luminus. Die 48-jährige PS-Politikerin wurde am Ende Juni zur Nachfolgerin von Georges Pire ernannt und kassiert für diese Nebentätigkeit rund 30.000 Euro pro Jahr, obwohl sie von Gas oder Strom nicht viel Ahnung haben soll.

Für PS-Chef Elio Di Rupo ist das Beraterhonorar für Targnion „inakzeptabel“. Die Bürgermeisterin von Verviers sieht sich selbst als „Sündenbock“ und verweist darauf, dass alles legal sei.

Die Politik als Selbstbedienungsladen? Foto: Shutterstock

In der Tat fällt dieses Beraterhonorar nicht unter die nach dem Publifin-Skandal von der Wallonischen Region verabschiedete Gesetzgebung für die Interkommunalen in Sachen „bonne gouvernance“, weil Luminus zu 50 Prozent Franzosen gehört.

Nach Meinung der Tageszeitung „L‘Avenir“ ruiniert Targnions Beraterhonorar von Luminus die Anstrengungen von PS und Ecolo, im Dialog mit der Zivilgesellschaft das durch die Skandale erschütterte Vertrauen wiederaufzubauen. Selbst wenn die Annahme dieses Postens legal sei, so sei die Höhe der Entlohnung im Verhältnis zur Leistung „schockierend“. (cre)

28 Antworten auf “Muriel Targnion, Bürgermeisterin von Verviers, kassiert als Beraterin von Luminus rund 30.000 Euro pro Jahr”

  1. dr Fritz Van Ute genau aunderstadt

    Es ist einfach zum kotzen, was die Politiker sich erlauben. Andere Namen aber wieder in die eigene Tasche. Wahlen werden abgewartet, um dann die vorher abgekarteten Absprachen zu entschuldigen. Sollte man nicht zu Ergebnissen kommen… schiebt man die Regierungsbildung einfach auf.

  2. Schlechtmensch

    Welche Leistungen erbringt Sie für diese Summe? Ich bin für die strikte Trennung von Politik und Wirtschaft. Sonst hört dieses Schmierentheater nie auf. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Herr Cremer würde es nicht veröffentlichen.

    • DenAhlen

      Ich bin nicht für die strikte Trennung denn was in der Privatwirtschaft läuft ist noch viel schlimmer! Ich bin aber wohl dafür, dass Gesetze angewendet werden und Gesetzeslücken SOFORT geschlossen werden! Sowohl bei diesem Thema (Interkommunale) als auch bei anderen Themen (Steuervermeidung)

  3. Da bleibt einem der Speichel kleben!? Solche Halodris müssen wie alle durchfüttern! Skrupellose Leute! Die nehmen es von den Lebendige! Dann wundern die sich das man diesen Beruf so missachtet?! Ei ne bodenlose Frechheit das ganze! Das sind diese berühmten Versorgungsposten, welche dicke bezahlt werden, für nix zu tun!? Wieviele der Typen laufen wohl in Belgien herum? Massenweise höchstwahrscheinlich? Politiker müssen sein, aber wohl seriöse Leute! Zweimal gewählt, und dann ab. Alles was darüber ist, stinkt zum Himmel! Wann hört das Gedöhns endlich mal auf? Hier das ist Raub am Volke.

  4. Ekelhafte Art und Weise

    Da kommt so richtig Wut auf!? Der Klüngel in Eupen vor ein paar Wochen, nun hier diese Selbstbedienungslady. Hat die nicht genug zu tun um ihre Stadt mal auf Vordermann/frau zu bringen! Und dann sich nebenbei dickes Geld anzueignen! Wer bezahlt das? Wir, die Stromkunden! Säubert endlich mal auf! Sakrament nochmal. Schluss mit dem Blödsinn.

  5. Von den Politikern in Eupen hört man hierzu garnichts. Die scheinen mit dem Selbstbedienungsladen einverstanden zu sein? Im Verhältnis zu der Abfindung von 100.000 € die STOFFEELS kassiert hat scheint das ja auch nur Peanuts zu sein?

  6. Jockel F.

    Der Aufreger der Woche ist gefunden. Als wenn das bei der legal-kriminellen Vereinigung namens PS was Neues wäre.
    Dass die PS und Ecolo eine Minderheitsregierung damit rechtfertigen wollen, die „Zivilgesellschaft“, also ihre Wähler bzw. Klientel, mit einbeziehen zu wollen, wird da tatsächlich Nebensache.

  7. Auklärer

    Jetzt sind alle verblüfft, aber mal ehrlich was habt ihr von PS erwartet? Jedes polyvalentes und überbezahltes Pöstchen bei der TEC geht auf die PS zurück, Vetternwirtschaft wie es im Buche steht.

    Frau Targnion stand auch bei den Protesten gegen eine Lesung des Buchs von Theo Francken bei den gewaltbereiten Demonstranten ganz vorne, obwohl sie Vorstand des Verviersers Polizeikollegium ist.

    Die PS hat ein sehr bizarres Verständnis für Demokratie und Gerechtigkeit, wer diese wählt ist selber schuld.

  8. Pensionierter Bauer

    ..und die Schäflein der SP/PS wählen auch in Zukunft weiter ihre Partei, weil Opa und Oma es schon taten und weil Papa und Mama es auch schon immer so getan haben. Solche Leute wie Targnion und Moreau führen gemeinsam mit unseren Gutmenschen die Demokratie gerade zur Schlachtbank.

    • DIe SP kann im Moment nicht reagieren. Herr Antoniadis ist mit seinem PFF Freund Herrn Scholl zusamman in Urlaub. Sie begiesen Ihre Männer(Partei)freundschaft und ihre Absprachen auf DG und Gemeindeebene.
      Nach dem Motto der Wähler ist uns egal, wir machen was wir wollen.

  9. Deuxtrois

    Soweit ich lese, wird sie von privaten bezahlt und nicht vom Volk für diese Beratungen an Luminus. Wo liegt genau das Problem? Hier kann doch jeder „Berater“ spielen, wer möchte. Dax und Scholzen als Klimaexperten z. B. Hahaha

  10. Dreifragezeichen

    1. Wurde die PS nicht soeben stärkste Partei der Wallonie trotz Selbstbedienung und Skandale? Herzlichen Glückwunsch, läuft bei denen!
    2. Wurde in der DG nicht von der Schwesterpartei SP das höchste gut dotierte Amt im Kleingliedstaat einem Wahlverlierer zugeschachert? Gut gelernt von den Genossen der Parteizentralen in Lüttich und Charleroi!
    3. War diese Dame nicht letztlich als Moralapostel bei Demonstrationen gegen Francken an erster (linker) Front aufgetreten? Bei 30.000 Euro-Kaviarsozialismus lassen sich in Eupen, Namur und Verviers leicht die “linken” sozialen Werte der sog. zivilen Gesellschaft, Kinderspiel!

  11. Self Service

    Alles Leute ohne Skrupel! Bedienen sich am Bürger, der sich für die Leute abmurcksen kann. Ungeheuerliche Vorgänge. Und wir lassen uns das so einfach bieten? Stoppt das Shopingcenter! Dreister geht’s nicht mehr.

  12. 1. Luminus gehört 50% Franzosen und 50% der Wallonie
    2. Deshalb brauchen die keine Rechenschaft abzulegen.Da die PS trotzdem stärkste Partei in der Wallonie ist,können sie entsenden wen sie wollen in das Unternehmen ohne wirklich Ahnung davon zu haben,was sie macht.Hauptsache Geld stimmt und sie braucht öffentlich sich nicht für ihren Beraterjob zu rechtfertigen,da dieser sich nicht zu 100% der Wallonie gehört.

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