Politik

MR und N-VA gegen „allmächtige PS“ – Reynders: „Wallonie ein bisschen wie Nordkorea“

Laurette Onkelinx, Paul Magnette, Elio Di Rupo und Johan Vande Lanotte beim PS-Kongress im April 2013. Foto: Belga

Die frankophonen Sozialisten müssen sich bis zu den Wahlen vom 25. Mai 2014 darauf gefasst machen, dass sie schwer unter Beschuss genommen werden. Das geht jetzt schon los: MR-Präsident Charles Michel kritisierte mit ungewohnt scharfen Worten die PS, sein Parteikollege Didier Reynders brachte die Wallonie sogar mit Nordkorea in Verbindung. Auch N-VA-Chef Bart De Wever ging mit der Partei von Premier Elio Di Rupo hart ins Gericht.

Als Erster hatte sich Charles Michel an der PS ausgelassen, indem er deren „Allmacht“ an den Pranger stellte. Zur Weißglut gebracht hatte den Vorsitzenden der frankophonen Liberalen die Tatsache, dass in der Fernsehsendung der RTBF „69 minutes sans chichis“ nur Elio Di Rupo auftreten durfte.

MR-Chef Charles Michel (links) und Vizepremier Didier Reynders. Foto: Belga

MR-Chef Charles Michel (links) und Vizepremier Didier Reynders. Foto: Belga

Beim Neujahrsempfang der MR holte Michel zu einem Rundumschlag gegen die Sozialisten aus. „Seit einem Vierteljahrhundert dominieren die Sozialisten auf allen Ebenen“, wetterte er: „Mit ihren alten Rezepten haben sie seither das Unternehmertum erstickt.” Das Land brauche deshalb dringend mehr Liberalismus.

Michels Parteikollege Didier Reynders legte sogar noch einen drauf. Auch er kritisierte die exzessive Präsenz von PS-Politikern in den Sendungen der RTBF und ließ sich in einer Radiosendung der VRT sogar zu der Bemerkung verleiten: „Die Wallonie ist ein bisschen wie Nordkorea: eine Partei, ja nur eine Person.“ Gemeint waren die PS und Premier Di Rupo.

De Wever stellt „Modell der PS“ an den Pranger

Unterdessen nahm in Flandern auch Bart De Wever, Vorsitzender der N-VA und Bürgermeister von Antwerpen, die PS unter Beschuss. Am 25. Mai müssten sich die Wähler entscheiden „zwischen dem Modell der N-VA und dem Modell der PS“, sagte De Wever beim Neujahrsempfang seiner Partei.

N-VA-Chef Bart De Wever. Foto: Wikipedia

N-VA-Chef Bart De Wever. Foto: Wikipedia

„Die N-VA ist nicht asozial, sondern die Politik, die auf föderaler Ebene seit einem Vierteljahrhundert unter aktiver Mitwirkung der PS geführt wird, die ist asozial“, so De Wever: „Die Politik der PS ist die asozialste, die es geben kann.“

Laut De Wever ist es an der Zeit, aus Belgien einen echten konföderalen Staat zu machen. Ohne Konföderalismus würde Flandern in vielen Bereichen immer noch dem Veto der frankophonen Sozialisten ausgesetzt sein.

Die N-VA sei für eine „soziale Politik“, nicht aber für eine „sozialistische Politik“, sagte De Wever: „Wir zahlen immer mehr Steuern, ohne dafür gute Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können; es gibt immer mehr soziale Lasten, aber die soziale Sicherheit ist nicht sozial.“ (cre)

 

25 Antworten auf “MR und N-VA gegen „allmächtige PS“ – Reynders: „Wallonie ein bisschen wie Nordkorea“”

  1. Die Wallonie mit Nordkorea zu vergleichen, ist schon ein starkes Stück. Eigentlich ein Fauxpas. Allmächtig ist die PS schon, aber eine Diktatur? Drehen die Liberalen schon durch? Andererseits muss man auch sagen: es ist ja nicht schlecht, wenn jemand den Sozis die Stirn bietet. CdH und Ecolo hätten dafür zu viel Schiss.

  2. Warum reden die Liberalen so vollmundig?
    Durch diese Bande entzweigt die Bevölkerung
    immermehr.
    Wenn ich mir anschaue, wer so in unserer Region liberal wählt,aber gleichzeitig durch die Hintertür anderswo Sozialhilfe beantragt,muss man sich schon hinterfragen!!
    Es geht auch ohne Liberale,
    siehe Deutschland.

  3. die dicke Bäärtha

    Reynders: “Mit ihren alten Rezepten haben sie seither das Unternehmertum erstickt. Das Land brauche deshalb dringend mehr Liberalismus.“

    Noch mehr? Ganz Europa und die westliche Welt platzt vor Liberalismus. Wenn es aber darum geht, dass diejenigen für das gerade stehen, was sie selbst verursacht haben (s. Banken und Anleger), dann muss der Staat in die Bresche springen. Und dann zwingt man noch den Staat in die Knie.

  4. Anonymous

    Welch wohlfeile Wahlkampfmethoden. Di Rupo mit Kim Jong Il in Verbindung ist nun wirklich billig, so unsympathisch mir der Mann auch ist. Aber, lieber Didier, ich habe nicht vergessen, wer mehr als 10 Jahre das Ministerium geleitet hat, das hart arbeitenden Belgiern die Kohle aus der Tasche zieht und die großen Unternehmen immer großzügig übersieht.

  5. Hier mal die Meinungsäußerung eines wallonischen Mitbürgers was er von der
    belgischen Politik hält :
    .

    Miquet, Onckelinx, Di Rupo etc…

    NOUS DEVRONS ALLER VOTER
    Nous nous devons de préserver notre identité culturelle !!!

    Félicitations à Joëlle Milquet pour avoir introduit une femme voilée au Parlement, avec, bien sûr, l’approbation de notre cher Di Rupo!
    Quand je pense qu’à Huy, certains hésitaient à placer une statue de Pierre l’Ermite au rond point à la sortie du pont de l’Europe, de peur de choquer la population musulmane de la ville et qu’on a supprimé les garnitures de Noël du Palais de Justice de Bruxelles pour le même motif !!!

    Nos pères ont lutté contre la peste brune du nazisme et celle du communisme… c’est maintenant au tour du choléra vert (couleur des islamistes).
    Le clientélisme et le populisme n’ont pas de limites … la connerie encore moins !

    Ils sont devenus fous… 43 mosquées wallonnes ont été reconnues par le ministre wallon des affaires intérieures, Philippe Courard.

    Pour une communauté, être reconnu signifie que le traitement des ministres des cultes est pris en charge par le ministère fédéral de la Justice.
    Et pendant ce temps là, de plus en plus de familles, d’isolés, de pensionnés n’arrivent plus à se loger, voire à se nourrir décemment.
    Des autochtones souffrent sans que l’on en tienne compte dans la réalité.
    Des Wallons, des gens qui souvent cotisent ou ont cotisé au bien-être général avec leurs petits sous.
    Et dont les parents ont trinqué pour que notre pays soit ce qu’il est.

    Mais est-ce qu’on devient fou chez nous ! Je ne fais pas du racisme primaire.
    J’en appelle au bon sens !
    Il a fallu cent ans pour que la qualité de la femme soit reconnue chez nous.
    Et pour que la laïcité soit une règle de société, la religion devenant une affaire aussi respectable que privée.
    Et on va reculer avec des burkas, des tchadors et consorts, on va financer ces trucs-là qui sont des signes extérieurs de la soumission des femmes d’aujourd’hui dans un certain monde qui affronte sans vergogne nos notions si durement acquises sans respecter les normes des pays d’accueil ?

    La prison de LANTIN va faire une Mosquée à l’intérieur des lieux !
    Et payer des tapis de prière !
    Les gardiens devront accompagner ces fidèles cinq fois par jour à la prière.
    Réveillez-vous, bande d’idiots !
    Êtes-vous devenus fous ?

    Rappelez-vous la Guerre de Troie et ressaisissez-vous, sinon, elle aura bien lieu !
    C’est insidieusement et sans avoir l’air d’y toucher qu’on sape nos libertés futures !

    La propagation des normes islamiques radicales est notre péril du XXI ème siècle !
    Je ne suis pas un intolérant ni un raciste !
    Mais je ne veux pas être un imbécile non plus !

    Même si pour certains, les voix des Marocains et autres sont si importantes aux élections !
    Vivons-nous donc dans un pays de fous de… et de la Politique ?
    Il est temps de dire STOP : de quelqu’origine qu’ils soient,
    c’est aux immigrés de s’adapter à nos us et coutumes et pas l’inverse !!!
    on va voter bientôt

    • gerhards

      Lieber Patriot, tue mir einen gefallen.
      Wenn du in F schreibst bitte mit Übersetzung in D.
      Ist noch böse gemeint aber der Gerhards hat es nicht so mit dem F. Platt ginge aber auch!
      Das ist auch so’n belgisches Problem aber da kann ich nix für.

      Wie immer Vive la Belgique uns le Reisfladen

      Hoffe das hält noch lange mit B bin mir aber immer weniger sicher.

    • Öppe Alaaf

      Na Patriot, wieder anonyme Scheisshausparolen ins Forum stellen und dann einschnappen, wenn’s Mal wieder nur stupide Volksverhetzung ist.

      Redefreiheit hat leider nix mit Weisheit zu tun.

      Schreiben Sie doch einfach Mal ihre eigene Meinung, bevor Sie immer nur lustige Videos und so’n Stuß posten.

      Wann lernen Sie endlich, dass es in den Weiten des Internets immer einen Idioten gibt, der den zweitgrößten Idioten in den Schatten stellt.

      • Na Öppe Alaaf, verschließen Sie ruhig weiter
        die Augen vor der Realität.
        Übrigens, meine eigene Meinung habe ich
        hier schon des öfteren kundgetan.
        Dass die Ihnen nicht gefällt, ist mir bewusst aber auch egal.

        • Öppe Alaaf

          …aber ich hätte schon mehr Tiefgang erwartet als das Ewige: „Moslems sind unser Untergang!“

          Sie sitzen einer Propagandalüge auf und bemerken es noch nicht einmal.

          Stichwort: „Asymmetrische Kriegführung“

          btw: Danke dass Sie es nicht persönlich nehmen, dass wir verschiedener Meinung sind.

          • Nun, Öppe Alaaf, unterschiedlicher können unsere Meinungen nun wirklich nicht sein.
            Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn Sie die Meinungen anderer zu einem bestimmten Thema, die nicht mit der Ihrigen einher gehen, nicht gleich in eine bestimmte Ecke stellen würden. Wenn Sie den Beitrag, den ich zuvor hier gepostet habe, und der von einem fz.sprachigen Mitbürger verfasst wurde, gründlich gelesen hätten, hätten Sie doch feststellen müssen, dass hauptsächlich das Handeln der Politik(er) in gewissen Bereichen, angeprangert wird. Dass das Thema Islam
            dabei Erwähnung findet ist doch nachvollziehbar, da es eben polarisiert
            und viele Bürger in unserem Land den Eindruck haben, dass die Politik vieles falsch macht in Sachen Migrationspolitik
            und einiges in die falsche Richtung verläuft. Diese Kritik hat mit Ausländerfeindlichkeit
            überhaupt nichts zu tun und wird nur all zu gerne von gewissen Protagonisten benutzt, um kritische Menschen in eine bestimmte Ecke zu stellen.
            Da sitzt man u.a. auch keiner“ Propagandalüge auf“ , wie Sie süffisant anmerken, sondern nimmt einfach die
            Gegebenheiten in diesem Land zur Kenntnis und äußert sich dazu. Nicht mehr aber auch nicht weniger.Damit beende ich
            das Ping-Pong-Spiel mit Ihnen. Noch einen schönen Abend und Helau!

            • gerhards

              Wenn das mal in deutsch geschrieben oder von dir übersetzt geworden wäre.
              Ansonsten kannst Du es ja in einem Forum La Gazette oder so Posten.
              Da frage ich mich ob du wallonischer Patriot bist oder deutschsprachiger?
              Denn wenn Bart und Co 2014 gewinnen ist Belgien Geschichte und als F sprachiger wird dich Bart nicht haben wollen, denk mal dran.

            • Fritedeluxe

              Naja, Patriot, als kritischer Mensch haben sie sich sicher eingehend mit dem Thema befasst… Das heisst, Sie haben das Ganze auch aus philosophischem und rechtlichem Standpunkt betrachtet. Sie haben sich eingehend mit der Geschichte der Immigration, besonders in Belgien, beschäftigt. Als kritischer Bürger sind Sie weitergegangen als sich nur von Ihrem Futterneid und der Meinung einiger Leute an der Theke leiten zu lassen. Als kritischer Mensch ist Ihnen klar, dass die muslimischen Arbeitskräfte vor drei Generationen nach Belgien geholt wurden, nicht auf eigene Initiative kamen. Ich könnte ja weiter schreiben, über die Geschichte, die Menschenrechte, den Fremdenhass, etc. Aber es lohnt sich nicht. Aber BITTE missbrauchen Sie nicht den Begriff des kritischen Menschen!!!

      • Öppe Alaaf

        Mag sein, aber was will er denn wählen? Welche Partei will den aktiv gegen das, was er da beschreibt vorgehen? Will Bart die 43 wallonischen Moscheen zumachen?

        Welche Partei ist denn Ihrer Meinung nach in der Lage, diese zitierten Person da oben zu befriedigen (vielleicht in doppelter Hinsicht) und zugleich eine vernünftige Politik für den Rest der Menschen im Land zu machen?

        Wollen Sie etwa Ihre Stimme verschwenden, weil ein paar Menschen mit Erbsenhirnen ihnen versprechen, dass sie die Moslems aus dem Land jagen?

        Öppe „kennt eine Gruppierung, die die DG aus dem Land jagen will“ Alaaf

  6. Weiter als die Nasenspitze

    Allein die Tatsache, dass Reynders sagen kann, dass es wie in Nordkorea zugeht entkräftet diese bescheuerte Aussage. Wenn es so wäre, hätte die PS den doch schon längst hinrichten lassen.

  7. Jürgen Margraff

    Wenn man den Liberalen glauben würde, dann waren sie es nicht die 2008 die Bankenhilfe auf die Reihe brachten, nee, nee, die haben immer nur das Allgemeinwohl im Auge gehabt.. Ich stelle fest das mein Einkaufswagen entweder an Schwindsucht leidet oder das man mit 100€ nicht mehr das Gleiche kaufen kann wie vor 3 Jahren. Aber mein Einkommen ist darum nicht in dem gleichen Proporz gestiegen… Wenn allerdings die MR das alleinige Sagen gehabt hätte, würde ich wahrscheinlich Äthopiern nach der Hungersnot gleichen – Danke schön Didier & Consorten

  8. Réalité

    Herr Margraff,

    die gleichen sich doch alle,diese Politiker!Egal welcher Couleur!!Jetzt kommen sie langsam aber sicher aus den Löchern,denn es geht ja auf die Wahlen zu!Die einzige und effizienteste Strafe fûr diese Typen wäre:ganz einfach nicht wählen gehen!
    Sie lullen und betäuben die Wähler mit Versprechungen,Parolen und guten Absichten,haben aber nur Ihr eigenes Wohlergehen im Hinterkopf!Ja,nur da reinkommen und möglichst regieren,denn nur darauf kommt es an!Der Rest schert die wenig!Hauptsache,an der vollen Krippe liegt genug Futter drin!
    Wenn man allein hier in OD liest,was in unserm winzigen Kleingliedstaat alles an Ämtern,Regierungs-und anderen Apparaten,erfunden,gegründet usw,wurde und noch erfunden wird…da wird es einem schwarz vor Augen!Und gegenteilig dann liest,dass junge Leute keine Arbeit finden,Siehe Bspl; der junge Metzger hier im Forum mit seinen 38 Berwerbungen und das Angebot von 900€/Monat bei 50 St Woche,sowie die anstehenden Entlassungen in Eupen im Krankenhaus,Alternative usw,dann schreit das alles zum Himmel!
    Aber keiner will der Schuldige sein!Es sind immer die anderen!
    Nicht alle sind schlecht….aber sehr viele!
    Ein Club für sich,denn nach den gegenseitigen Vorwürfen und groben Beschimpfungen….wird sich ganz gemütlich zusammen getroffen u amüsiert…!
    Denn der Wähler…kann uns mal was….

  9. Es reicht!

    Da in der Wallonie eine Vielzahl von Leuten durch soziale Netze sich durchs Leben schnorren ohne zu arbeiten. Stellt diese Stammwählerschaft sowieso immer der SP die Sicherheit da in der kommenden Regierung vertreten zu sein. Es sägt sich ja sowie keiner den Ast ab worauf er gerade sitzt.

  10. Es reicht!

    Die MR hat es verpasst dafür Sorge zu tragen dass das Eigentum des kleinen Mannes geschützt wurde (Beispiel NATURA 2000 Wertminderung des Landes, Überarbeitung des Pachtgesetzes von Land damit der Eigentümer dieses nach 6-9 Jahren zurück erhalten kann). Besteuerung des Heizöls ist für die kleinen Leute eine Riesenschweinerei. Wenn hier nicht dringend der Bürger angehört wird und die Partei sich nicht vom linken Flügel distanziert wird die Partei wie in Deutschland untergehen. Ein Riesen Wählerpotential liegt in der politischen Mitte jedoch gehen die Parteien momentan alle im linken Flügel auf Stimmenfang.

  11. die wahrheit

    hallo „es reicht“, in der Tat ist es so, dass die MR es versäumt hat, sich für die Eigentümer und Landwirte einzusetzen, die durch Natura2000 arg gebeutelt werden. Dieses Sache kann und wird der MR/PFF bei den nächsten Wahlen zum Verhägnis werden. Viele fühlen sich enttäuscht und getäuscht von den „BLAUEN“.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern