Politik

MR-Chef Bouchez: „Arbeitslose bestrafen, wenn sie Mangelberuf nicht ausüben oder erlernen wollen“

MR-Parteichef Georges-Louis Bouchez (r). Foto: Belga

Nach dem Streit zwischen Liberalen und Sozialisten zur Reform der Pensionen gibt es einen weiteren Zankapfel zwischen beiden Lagern: Der Vorsitzende der frankophonen Liberalen will Arbeitslose bestrafen, die sich weigern, einen Mangelberuf auszuüben oder einen solchen zu erlernen. „In manchen Fällen müssen wir ein bisschen Gewalt anwenden“, sagt Georges-Louis Bouchez.

Der Chef der MR vertrat diese Meinung am Samstag in einem Interview der Tageszeitung „Le Soir“ und provozierte dadurch erneut Spannungen mit den sozialistischen Regierungspartnern, insbesondere PS-Präsident Paul Magnette.

Der MR-Vorsitzende wies darauf hin, dass es in Wallonien derzeit 125 Mangelberufe gebe, aber mehr als 200.000 Menschen als arbeitslos gemeldet seien. Bouchez ist der Ansicht, dass diese Arbeitslosen ermutigt werden sollten, einen der Mangelberufe anzunehmen oder sich dafür ausbilden bzw. umschulen zu lassen. Im Fall einer Weigerung soll es eine Sanktion geben, die gegebenfalls sogar zu einem Ausschluss von der Arbeitslosenunterstützung führen könnte.

Ein Maurer beim Hausbau, einer von 125 Mangelberufen in der Wallonie. Foto: Shutterstock

Bouchez: „Bei 125 Mangelberufen gibt es eine Möglichkeit, eine Stelle zu finden. Maurer, Hotel- und Gaststättenpersonal, Elektriker, Schlosser… Ist es besser, in die Langzeitarbeitslosigkeit abzurutschen, als sich für einen Job ausbilden zu lassen, auch wenn dieser nicht der Traumjob ist, den man ursprünglich ausüben wollte? Arbeiten zu können, ist keine Sanktion.“

„Ja, in manchen Fällen müssen wir ein wenig Gewalt anwenden. Der Staat kann nicht mehr helfen, wenn Sie ihm nicht helfen“, fügte der Liberale hinzu.

Die Reaktion der Sozialisten auf diesen Vorschlag blieb nicht aus: „Für den Präsidenten der MR besteht die Lösung in Zwangsarbeit und Bestrafung. Diese liberalen Rezepte funktionieren nicht. Die PS wird dies niemals akzeptieren“, so PS-Präsident Paul Magnette auf Twitter. „Arbeitslosigkeit bekämpft man, indem man die Qualität der Beschäftigung verbessert und bessere Löhne zahlt.“

„Die sozialistischen Rezepte sind die Kultur der Arbeitslosigkeit und des sozialen Versagens, wie wir sie in Charleroi oder Mons erleben müssen. Wie können Sie es wagen, Vorträge zu halten, wenn Sie seit mehr als 60 Jahren Städte leiten, die sozioökonomisch immer weiter absinken?“, antwortete Bouchez ebenfalls auf Twitter. (cre)

Was die Mangelberufe in der DG betrifft, so gibt es für 2021-2022 deren 38 (125 in der Wallonie). Welches die Mangelberufe in Ostbelgien sind, erfahren Sie unter folgendem Link:

Liste der Mangelberufe in der DG für 2021-2022

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

77 Antworten auf “MR-Chef Bouchez: „Arbeitslose bestrafen, wenn sie Mangelberuf nicht ausüben oder erlernen wollen“”

  1. schlechtmensch

    Die einzige Gewalt die dringend angewendet werden muss ist die der Bürger gegen diese korrupte „Elite“. Die sind sich mittlerweile ihrer Macht so sicher dass sie denken sich wie Götter aufspielen zu dürfen. Ich bin sicher dass sich das Blatt wendet. Spätestens wenn die Menschen begreifen wie sie mit den Impfungen verarscht wurden oder wenn der Benzinpreis bei 2 Euro steht.

  2. Corona2019

    Gewalt anwenden ?

    Ah ha ha ha , ja, ja , sicher .
    Der richtige Weg .
    Auf Demos die Menschen Prügeln lassen .
    Jetzt die Leute zwingen sich zu verkaufen .
    Ausgerechnet , kommt sowas von Leuten die zugesehen haben wie man immer mehr Leute zum Arbeitsamt schickte um durch Billig löhner zu ersetzen .
    Jetzt können die Firmen einen Normalen Lohn nicht mehr zahlen , weil sie sich gegenseitig fertig gemacht haben .
    Und die Löhne werden auch nicht mehr
    bezahlt werden .
    Hier versuchen jetzt Leute ihren Arsch zu retten weil sie beim zuschauen beziehungsweise weg sehen aufgefallen sind .
    Und der Arbeitslose soll jetzt auch noch schuld sein ? Sehr lustig .

  3. Es ist Fakt, das nicht alle Arbeitssuchende auch wirklich arbeiten wollen. Sie bekommen es in der sozialen Hängematte zu einfach gemacht. Deshalb hat Bouchez Recht, diesen Menschen etwas Druck zu machen.

    • Logisch
      Es gibt auch genug Arbeitslose die aus Gesundheitlichen Beeinträchtigungen keine Arbeit finden und wenn sie es nicht sagen auf der neuen Arbeitsstelle und etwas passiert fliegen sie erst mal heraus und wenn es noch dümmer läuft bleiben sie auf kosten sitzen,hätten es ja sagen müssen bei der Einstellung und der Chef ist fein raus dann

        • Unlogisch

          Ich habe nur ein Arm. Mir wurden Stellen angeboten in Tihange mit dem Presslufthammer zu arbeiten. Bei Cockrill den Innenraum irgendwelcher Tanks unter Maschinen (im Taucheranzug) reinigen. Formation zum Flugzeugmechaniker in Bierset, Spülen in einem Restaurant in Eupen,…
          Schliesslich zur Zeitarbeitsfirma und da wurden die Angebote noch unpersönlicher und unprofessioneller.
          Zu den Vorstellungsgesprächen musste ich alle hin um nicht bestraft zu werden. Wissen Sie wie erniedrigend das ist, wenn man will und nicht kann?
          Bleiben Sie schön in Ihrer logischen Hängematte und bröseln Sie weiter Ihren dummen Bullshit.

          • Danke. Solche Leute wie logisch sind unerträglich in Ihrem Selbstgerechtigkeitswahn und Aburteilen anderer Leute, deren Situation man nicht mal kennt. Und der Spruch „wer Arbeit sucht findet auch welche“ hat vielleicht vor 15-20 Jahren grob seine Berechtigung gehabt, heutzutage aber eher Wunschdenken. Das konsequente Runterwirtschaften der Politik hat dafür gesorgt, dass das nicht mehr so einfach geht wie logisch sich das vorstellt. Von Seiten der Politik wird die Bevölkerung gegenseitig durch solche Sprüche aufgehetzt, während man selbst, unabhängig der Couleur, bequem im Sessel sitzt und von den Großen geschmiert wird. Das sollte jedem mit einem Resthirn klar sein. Simple Gemüter wie logisch fallen natürlich auf solche Rhetorik rein. Aber bevor man das zugibt, kennt man noch irgendwelche Leute die ja so oder so, oder man kennt welche, die dies und jenes gehört oder gesehen haben. Ein Politiker, ein Arbeiter und ein Sozialhilfeempfänger sitzen am Tisch mit 3 Bier. Der Politiker nimmt sich 2 und sagt dem Arbeiter, er müsse auf seins verzichten, weil der Sozialhilfeempfänger das letzte bekommt und dank ihm nicht genug Geld da ist. Das verstehen Leute wie logisch nicht oder noch schlimmer, wollen es nicht verstehen.

            • Wieso werfen Sie mir Selbstgerechtigkeit vor? Ich habe 46 Jahre in einem Knochenjob gearbeitet, und die letzten 25 Jahre davon mit Rückenschmerzen. Und dass es gesunde Menschen gibt, die sich nicht aus der sozialen Hängematte bewegen lassen, werden Sie doch nicht leugnen? Oder doch? Um die geht es nämlich. Mein Schwager hatte auch lange Zeit keine Arbeit, doch mit Fleiß und Ausdauer hat er es mit 45 Jahren zum fest angestellten Polizisten gebracht.

                • Ich weiß jetzt nicht, was die Politik mit der Jobsuche zu tun hat. Ich habe es doch am Beispiel von meinem Schwager gezeigt, wie man es zum Job bringt. Die Post sucht seit der Paketflut auch permanent neue Mitarbeiter. Die Stadt Aachen Busfahrer. Beides übrigens auch für Anfänger gut bezahlte Jobs. Im Horeca-Sektor, Pflegebereich und vielen anderen Berufen gibt es ebenfalls Personalmangel. Ich weiß, das sind alles keine Traumjobs. Aber das ist halt die Kehrseite der Berufswelt, wenn man es zu keinem Ausbildungsjob oder zum Akademiker gebracht hat.

                  • Immer noch nicht verstanden worauf ich hinaus will. Sie brauchen mir hier keine Aufzählung von Stellen zu machen, ich habe einen Job. Sie verstehen nicht, was Politik mit Jobsuche zu tun hat? Dann lesen Sie den Artikel noch mal, dann meinen Kommentar. Man man man, das muss ja intellektuell schwieriger sein, mir so auszuweichen, als einfach den Inhalt meines Kommentares richtig zu lesen und zu verstehen. Bedauerlich…belassen wir es dabei.

                    • Ach Herr Heck, machen wir uns wieder lustig auf Kosten anderer? Da scheine ich ja ins Schwarze getroffen zu haben letztens. Schön dass Sie noch an mich denken.

                    • Sironval Ch.

                      Man kann sich hinter irgend ein Name VERSTECKEN und über ANDERE LABERN .IST EIN BEWEIß VON FEIGHEIT.ÜBRIGENS Ich habe 47 Jahre STEUERN BEZAHLT mit 3 Herzinfakte ,4 Bypässe, 1 Trombose u.s.w.

        • Logisch
          Kannte einen der musste sich als LKW Fahrer bewerben obwohl er sagte hab keinen Führerschein sagte der ,vom Amt wir müssen eine bestimmte Anzahl von Bewertungen vorlegen das wir jemand hingeschickt haben, egal wohin und wenn es sinnlos ist, das bekommen wir als Vorschriften

      • Das Eine schließt das Andere nicht aus. Wer Hilfe braucht soll sie bekommen. Aber das System darf nicht ausgenutzt werden. Und es sollte auch jedem einleuchten, daß man diejenigen die Arbeiten nicht ausnutzen soll nur weil Arbeitslose nicht bereit sind sich für einen Job, wo Leute gesucht werden, ausbilden zu lassen.

          • Hat diese Regierung doch schon gemacht: 2013 haben junge Berufseinsteiger nahezu alle Rechte verloren. Langzeitarbeitslose bekommen seitdem weniger. Aber das reicht anscheinend nicht. Es gibt sie immer noch, die „Berufsstempler“. Die ihr ganzes Leben lang nur auf Kosten anderer leben.
            Aber, ich gebe andere Kommentatoren in diesem Forum Recht: dieses Thema ist jetzt gut um von weitaus wichtigeren Problemen abzulenken. ZB das Versagen der föderalen MR Regierung. Oder daß die gesamte Coronasituation nur zustande kam, weil dem Gesundheitswesen die Mittel und Möglichkeiten genommen wurden um auf Pandemieen entsprechend zu reagieren. Und zwar mit medizinischer Behandlung, nicht mit Polizei und Panik.

  4. Diese Aussage ist aus dem Mund eines Politikers nur zu verständlich. Man muss das Selbstverständnis dahinter sehen. Berufspolitiker sind Menschen die in einer Blase leben in der jeder alles werden kann. Bestes Beispiel unsere Minister, da werden Personen beliebig auf allen Zuständigkeiten ausgetauscht, nach einer Qualifikation fragt da niemand. Jeder kann jedes Ministerium übernehmen. So funktioniert Politik und so ticken diese Leute. Dass Mangelberufe auch deswegen entstehen weil die Voraussetzungen eben nicht von allen bzw. nur einem kleinen Teil der Bevölkerung erfüllt werden können, verstehen Politiker aus diesem Selbstverständnis heraus eben nicht. Nicht jeder hat z.B. die körperlichen Vorausetzungen auf ein Dach zu steigen oder die geistigen um eine Java-Applikation zu programmieren. Vielleicht stellt sich Bouchez einmal vor einen Schaltplan um zu verstehen dass er diesen wahrscheinlich nie verstehen würde und seine 200.000 nominal Arbeitslosen auch nicht. Die einfachen Tätigkeiten verschwinden mehr und mehr, die anspruchsvollen nehmen zu, diese Schere öffnet sich immer weiter und diese platte Form des politischen Aktionismus wird das Problem sicher nicht lösen.

    • Ex-Arbeitsloser

      Dax: „….da werden Personen beliebig auf allen Zuständigkeiten ausgetauscht, nach einer Qualifikation fragt da niemand. Jeder kann jedes Ministerium übernehmen. So funktioniert Politik und so ticken diese Leute“

      Jemand den Artikel im Grenz-Echo über die neue Direktorin des Arbeitsamtes Eupen gelesen?
      Da habe ich mir genau diese Frage gestellt.
      Studierte Germanistin, Fachbereichsleiterin für Kultur und Jugend im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
      Das nenn ich mal ne Qualifikation um Arbeitslose artgerecht zu „verwalten“
      Reicht irgendein Studium und ein Posten beim Ministerium um die Versager zu verwalten?

      Waren meine simplen Gedanken?

  5. Aber die „noch täglich“ arbeitene Bevölkerung kann auch nicht das ganze soziale Netz finanzieren…. Bei den Stellenangeboten fragt man sich ob die Arbeitslosen diese lesen. Nicht jeder hat seine „Traumarbeitsstelle“, aber jeder der fähig ist, einer Arbeit nachzu gehen solle dies tun… Der Sozialdumping von Ausländischen Kräften muss weiter gebremst werden und die EU soll sich vermehrt einsetzen, das weiter Arbeitsplätze hier vor Ort erhalten bzw. geschaffen werden. Denn sich von Asien abhängig zu machen, das Resultat ist jetzt immer mehr der europäischen Industrie zum Verhängnis geworden. Warum sind europäische industrien in Kurzarbeit, nur weil keine Rohstoffe und Bauteile (vor allem in der Elektrobranche) auf dem Markt zu finden sind?
    Würde in Asien nach EU Kriterien produziert, wäre Europa konkurenzfähig und jeder Arbeinehmer hätte einen korrekten Lohn am Ende des Monats in der Tasche

    • Corona2019

      @ – Super

      Das manche Unternehmen eine
      Stellenangebot in der Zeitung veröffentlichen , sehen Diese selber eher als
      Werbung an.

      Denn wenn der Arbeiter vorstellig wird, um den Job zu bekommen , steht hinter dem Gebäude schon der Billig löhner start klar ,
      mit der Kelle in der Hand , oder dem LKW Schlüssel in der Tasche .

      Für manche Unternehmen also nur ein
      Beweis das man jemand hier gesucht hat .
      Auf die Trix von Miesen Manager kann man reinfallen, muss man aber nicht .

      In Wirklichkeit wollte man nie jemanden von hier einstellen , aber in der Zeitung scheint es wenigstens so als wolle man .

      Das es nicht alle Firmen betrifft ist klar .
      Aber es gibt mehr Schwarze Schafe als sich manch einer denken kann.

      • Walter Keutgen

        Corona2018, das Unternehmen braucht noch nicht einmal jemanden zu suchen. Stellenangebotsanzeigen sind nämlich billiger als einfache Werbung. Hauptsache der Firmenname kommt in die Zeitung. Außerdem sieht das dann so aus, als ob es der Firma gutginge, weil sie ja einstellt.

        • Corona2019

          @ – Walter Keutgen .

          Deshalb meinte ich auch
          Werbung.

          Aber , wieder was gelernt .
          Stellenangebotsanzeigen sind
          billiger als Werbung .

          4 Fliegen mit einer Klappe .
          Werbung , Billiger , und den Arbeitslosen veräppelt der sich vorstellen kommt weil Fliege Nr 4 schon Einsatz bereit ist .-)

          noch eine Frage , gab es Corona in der jetzigen Form schon 2018?
          .-) 😉

  6. Im nächsten Leben werde ich Politiker. Leute schikanieren und herumschubsen, von Sachen reden, von denen man keine Ahnung hat, das Geld anderer ausgeben, sein Gehalt selber festsetzen, tolle Rente für wenig Arbeitszeit, Rückenschmerzen vom Herumsitzen und nicht vom Malochen,…
    Ich kenne einen Herren der Politik, der darf sogar gesperrte Wege und Strassen in der Eifel befahren, nur weil er Schöffe und DGler ist und auch die Sperrstunde in den Kneipen zählt nicht für ihn.

  7. der heilige josef

    Trotz der Einführung von Hartz 4 in Deutschland und der damit verbundenen Pflicht jeden erdenklichen Arbeitsplatz anzunehmen und an jeder Weiterbildungsmaßnahme teilzunehmen, liegt die Arbeitslosenzahl bei aktuell 2,5 Millionen. Weitere 10 Millionen arbeiten im Niedriglohnbereich viele mit abgeschlossener Berufsausbildung. Der Mindestlohn ist so niedrig das es im Alter nur eine Minirente gibt.

    • Alfons van Compernolle

      Der heilige Josef: Sie heben dabei vergessen , dass Arbeitslose , welche sich in Umschulung oder Fortbildung bei Arbeitsamt befinden , NICHT ALS ARBEITSLOS aufgeführt werden.

  8. Robin Wood

    „Im Fall einer Weigerung soll es eine Sanktion geben, die gegebenfalls sogar zu einem Ausschluss von der Arbeitslosenunterstützung führen könnte.“

    Das bringt gar nichts, denn dann gehen die Arbeitslosen zum Sozialamt.
    Es gibt Arbeitslose, die wollen nicht arbeiten; es gibt aber auch welche, die möchten arbeiten, können aber nicht, weil sie z.B. zu alt sind bzw. kaum jemand jemanden über 50 einstellen möchte.

    Bouchez spricht von Maurer, Elektriker, Schlosser und Gaststättengewerbe. Ja, warum gibt es da zu wenige? Weil es seit einigen Jahren „schick“ ist, nur noch studierte Menschen oder mit Master- und Doktor-Abschluss einzustellen. Man schaue sich nur die vielen Stellenausschreibungen vom Ministerium an. Da wird niemand mehr eingestellt, der „nur“ Abitur hat.

    Die Politik macht es auch den Handwerkern schwer, die zwar jemanden einstellen wollen, aber es sich kaum leisten können. Wenn man als junger Mensch vor der Wahl steht, eine Lehre zu machen und von vorneherein weiß, dass man nach der Lehre gekündigt wird und vielleicht länger nach einer Stelle suchen muss, wird man es sich wohl zweimal überlegen, überhaupt eine Lehre anzufangen.

    Ich hoffe, dass man nun nicht alle Arbeitlsosen als unwillig darstellt oder über einen Kamm schert. Man kann die Leute auch durch das Arbeitsamt begleiten lassen und schauen, was für wen in Frage kommt.
    Meines Wissens gibt es auch schon hier Projekte mit Umschulungen.

    Bouchez: „In manchen Fällen müssen wir ein bisschen Gewalt anwenden.“
    Gewalt bringt gar nichts. Aber das versteht weder ein Bouchez noch andere Politiker, die denken, sie stehen über dem normalen Bürger.

    Auch sollte die Regierung dafür sorgen, dass die Firmen vernünftige Löhne zahlen. Denn wenn der Lohn kaum mehr ist als das Arbeitslosengeld, muss man sich nicht wundern, dass manch ein Arbeitsloser lieber arbeitslos bleibt.

  9. Marcel scholzen eimerscheid

    Typisches Politik Blablabla

    Es gibt genügend Sanktionen gegen Arbeitslose.

    Vielleicht mal probieren, die Leute zum Arbeiten zu motivieren anstatt zu bestrafen. Dazu gehört auch eine niedrigere Besteuerung der Arbeitseinkommen.

  10. Die Idee, Menschen mit ein wenig Gewalt zum Erlernen eines bestimmten Berufs zu veranlassen, erinnert mich ein wenig an die Verhältnisse in der früheren DDR. Liberal, neoliberale Lust zu planwirtschaftlichem Gehabe?
    Besser wäre es, wenn die Unternehmen für ehrliche ganztägige Arbeit einen auskömmlichen Lohn zahlen würden, der später auch noch eine hinreichende Rente garantiert. Es ist in Mode gekommen, dass die Manageretagen großer Unternehmen sich traumhafte Bezüge und Boni selbst genehmigen (und die Aktionäre auch gut dastehen lassen) und darauf zählen, dass der eigentlich für die Entlohnung der Beschäftigten nicht zuständige Staat dann schon noch Sozialleistungen drauflegt, damit es zum Leben reicht. Das ist das Hauptproblem. Auch wenn ich seit meinen Studentenjobs auf dem Bau, bei der Müllabfuhr usw weiß, dass es einige Leute gibt, die – vom Arbeitsamt geschickt – gar keine Lust auf den angebotenen Job haben, würde ich das nicht verallgemeinern.

    • Witzbold. Wenn man beginnend mit „vielleicht“ Attacken reitet, zeigt man ein ziemlich schwaches Bild. Ich hatte beruflich mit Menschen zu tun, die in der DDR sehr unter den „Plänen“ zu leiden hatten, die dieser Unrechtsstaat für ihre Leben gemacht hatte, einschließlich der vorgeschriebenen Berufswahl.

    • In Deutschland soll eigentlich eine soziale Marktwirtschaft laufen. Damit ist es nicht mehr weit her, dafür greift immer mehr Raubtierkapitalismus um sich. Ludwig Erhardt würde sich für seine Nachfolger in der Politik schämen.

  11. Pappendeckel

    Typisch für einen liberalen Politiker! Oben mit Schlipps und Kragen glänzen und unten auf den kleinen Mann treten. Man sieht es wieder bei der FDP in Deutschland: laut ihrem Wahlprogramm sollen vor allem die Reichen und die Großverdiener steuerlich entlastet werden.

  12. Pierre II

    Es ist einfach FAKT, gewisse Personen wollen einfach nicht Arbeiten! Sorry, aber solche Hirnis braucht die Welt nicht. Keine Arbeit kein Geld und keine Pension! So einfach soll es sein. Und keiner soll mir damit kommen, wir sind ein Sozial Statt, nein wir sind ein Pleite Statt, wo viele von der Arbeit wenige andere profitiert.

  13. Leider gibt es auch noch viele Arbeiter, die die Liberalen wählen. Jeder weiß, dass das Arbeitervolk von dieser Seite nur ausgenutzt wird!
    Und jetzt will Bouchez auch noch Gewalt ausüben? In welchem Haus ist der denn erzogen worden? Einfach nur ekelhaft.

  14. noergeler

    Mir wurde gekündigt nach 18 Jahren in der Firma weil ich mit 52 Jahren zu alt war um mit der jungen Belegschaft mit zu halten. Für den Arbeitsmarkt war ich nicht mehr brauchbar.Nach 4 Monaten kam der Chef persönlich um mich wieder einzustellen, habe nein gesagt. Zuerst ein Fusstritt geben und dann wenn sie mich nicht mehr nötig wieder einen zu kriegen.

  15. Krisenmanagement

    G.L.B ist ein verwöhnter Kerl. Es gibt Sanktionen für Arbeitslose. Viele Arbeitgeber stellen dich nicht ein, weil du nicht im Arbeitslosensystem bist ….oder du bist zu alt und der Tariflohn ist zu hoch. Das ganze System ist krank und muss reformiert werden. Manche Arbeitgeber wollen diesen oder den anderen Menschen eben nicht einstellen. Mit dem Personalmangel das stimmt nicht so wie die PFF oder die MR immer erzählen. Es gibt oft gut ausgebildete Menschen, die werden ums verrecken nicht eingestellt. Die meisten grösseren Arbeitgeber in unserer Region wollen nicht allzu viel zahlen. Wenn man genug bezahlt, bekommt man alles.

  16. Corona2019

    @ – Krisenmanagement

    Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Normalerweise bin ich auch nicht gegen Hohe Gehälter in der Politik um die
    Korruption nicht zu Fördern ,
    dürfen und
    sollen die Leute ruhig anständig verdienen.

    Wer aber jetzt andere Leute an den
    Kragen will , die Opfer wurden , durch falsche Politik die er selber verursacht hat, der muss sich auch nicht wundern wenn die Steuerzahler etwas gegen das
    Gehalt haben von 18.000 !!! Euro die sich Georges-Louis Bouchez jeden
    Monat !!! In die Tasche Steckt .

    • „Normalerweise bin ich auch nicht gegen Hohe Gehälter in der Politik um die
      Korruption nicht zu Fördern ,
      dürfen und
      sollen die Leute ruhig anständig verdienen.“

      In der Theorie bin ich da bei Ihnen, Corona 2019; es stimmt dass diese Leute “ anständig verdienen“ sollen ,keine Frage. Allerdings sind einige dieser Spezies nicht nur „anständig“ im verdienen sondern gleichzeitig auch unanständig, nämlich korrupt.

      • Corona2019

        @ – DGPA

        Das mit der Korruption ist leider
        richtig , dürfte aber nichts neues sein
        Wer glaubt dass nur Ehrliche Volksvertreter das Volk vertreten,
        der glaubt auch dass Zitronenfalter
        Zitronen falten .
        klingt erstmal lustig , ist aber traurig

  17. Ein solcher Lösungsvorschlag kann natürlichnurvon einem liberal denkenden Politiker kommen. Die Folge aber wäre dann eine noch rascher ansteigende Zahl von Krankmeldungen, sei es aus medizinischen Gründen, sei es aus psychischen Gründen. Und aktuell zählt Belgien mehr Langzeitkranke im arbeitsfähigen Alter als Arbeitslose.
    Diese Langzeitkranken waren übrigens die Zielscheibe der vorherigen liberalen Gesundheitsministerin Maggy De Block.

    • Maggy De Block musste den Kopf hin halten, sie war das Bauernopfer.
      Die Entscheidung im Sozialbereich und in der Justiz zu sparen wurde von der gesamten Regierung getragen. Maggy De Block und der Minister, der für das Justizwesen zuständige war (2016) haben sich dagegen gewehrt. Aber die Föderale Finanzministerin (Sophie Wilmes) hat daraufhin gesagt „auch in diesen beiden Sektoren wird gespart“. Resultat: 2.3 Milliarden Einsparungen allein in der sozialen Sicherheit, JÄHRLICH!
      Diese Sektoren finanzieren sich größtenteils (90%) selber: das Gesundheitswesen über die Krankenkassen (die wir finanzieren) oder über die anderen Gehaltsabzüge die an die Landesanstalt für soziale Sicherheit (ONSS) gezahlt werden. Das Justizwesen genauso, aber da kenne ich mich weniger mit aus.
      Und trotzdem hat die Föderale Regierung dort gespart. Gleichzeitig erlies man den Großunternehmern und internationalen Firmen Hunderte Millionen an Steuern. Der Untersuchungsrichter Michel Claise hat die Regierung schon mehrfach in Fernsehdebatten darauf angesprochen. Der weiß wovon er redet und lässt sich von den Politikern nicht mit Ausreden ruhigstellen. Wenn die Regierung sagt, dass sie dagegen vorgeht, dann antwortet ehr ihnen mit der Frage wieso denn dann die Anzahl Finanzkontrolleure halbiert wurden. Nach Schätzungen (man kann es nur schätzen) reden wir hier von 15 bis 30 MILLIARDEN Euro, die der Staat NICHT einkassiert.
      Das selbe geschah bei der Reform der Rettungsdienste. Die Föderalregierung hat nie ihre 50 % Finanzierung bezahlt, sondern nur 20 %. Das Resultat haben wir beim Hochwasser im Wesertal (14/7/2021) gesehen. Sportvereine mussten die Leute aus den Fluten retten weil die Feuerwehr keine Boote hatte. private Unternehmen und Helfer mussten aufräumen. Und jetzt sind die öffentlichen Behörden noch so dreist und kritisieren, dass diese Müllberge nicht getrennt wurden.
      Wir kritisierten kürzlich die Bürgermeisterin von Eupen, weil das Personal für den zweiten Rettungswagen zu Hause auf einen Einsatz warten muss, weil das billiger ist (weil die Gemeinden 80 % der Kosten zahlen und der Föderalstaat seine vertraglich vereinbarten 50 % NICHT zahlt.
      Das gleiche bei der Coronapandemie.

      Und das alles unter einer liberalen Regierung, und die Verantwortliche Finanzministerin war von 2016 bis 20019 Sophie Wilmes. Die Frau, die vor 5 Tagen einen Preis für politische Courage in den Räumen des Senats empfangen hat!
      Ich hätte sie stattdessen geteert und gefedert!

      • karlh1berens

        Das geht so weiter bis zur untersten Ebene, den Gemeinden.

        In St.Vith musste die Gemeindedirektorin den Kopf hinhalten für das was der Bürgermeister und seine Anwaltsbuddys unter den wegsehenden Augen der Justiz so ausgheckt haben.

  18. Peter Müller

    Das ist bekannt das viele einen auf Krank machen. Besonders beliebt ist die Fibromyalgie., wer hat das heutzutage nicht. Kann nicht richtig bewiesen werden und bleibt ein Leben lang. Zur Linderung der Schmerzen wird Körperliches Training, walking, schwimmen ,radfahren, sanftes Krafttraining, Also alles was mit bewegung und Spass zu tun hat. Ausser Arbeiten, das geht leider nicht. Ich spreche von den Leuten die unter anderem diese Krankheit zu ihren Vorteil ausnutzen. Und es werden immer mehr.

    • der heilige josef

      Geht es nach ihrer Logik dann müsste es in den USA Vollbeschäftigung geben denn dort kann die Lohnersatzleistung für Arbeitslose nur für insgesamt 23 Wochen bezogen werden. Danach ist man ausgesteuert, hat man früher schon mal Leistungen bezogen verkürzt sich der Anspruch dementsprechend. Die gehen eben von Staatswegen davon aus so wie sie auch, das alle nur faule Säcke sind.

    • @ Peter Müller
      Wenn man keine Ahnung von dieser Krankheit hat, so sollte man besser nichts dazu schreiben. Die Krankheit ist sehr wohl zu diagnostizieren! Da sie aber oft als Rheuma falsch interpretiert wird, haben Menschen , die daran erkrankt sind oft eine jahrelang Odyssey hinter sich. Ich gönne diese Schmerzen bei einem Schub niemanden !!!

      • Peter Müller

        Ärzte sind schnell mit ihrem Latein am Ende., bei dieser Krankheit. Fragen sie zwei Fachärzte, und schon haben sie zwei verschiedene Diagnosen.
        Das die Leute Jahrelan schmerzen haben weiss ich aus meinem Umfeld. Die Person weiss aber bis heute nicht genau was oder woher. Die Aussage: Das kann viele Gründe haben, und nehmen an, dass es sich um eine Fibromyalgie handelt.

  19. Kanniet Verstaan

    Früher gab es den Ausdruck „ehrbarer Kaufmann“. Außer bei den kleinen Selbständigen gibt es das nicht mehr. Die Politik der Liberalen, findet sie den Begriff „ehrbar“ nicht mehr zeitgemäß? Hauptsache, der liberal-fixierte Kaufmann überlebt, weil er einen Doofen gefunden hat, den er über den Tisch ziehen kann. Für die Liberalen scheint es keinen Unterschied mehr zwischen „Gewinn“ und „Betrug“ zu geben. Hauptsache, die Aktien steigen. Dass dafür immer eine arme „Sau“ bluten muss, scheint ihnen völlig egal zu sein.

    • Der ehrbare Kaufmann haftete persönlich und wirtschaftete verantwortungsvoll. Heute gründet man eine Gesellschaft, sammelt Kapital ein, von dem man sich als angestelltes Management selbst satte Bezüge (ein deutlich Vielfaches des oft prekäden Einkommens der Beschäftigten) genehmigt. Wenn der Laden wegen Größenwahns der Chefetage pleite geht, nimmt man noch fette Boni und Abfindungen mit, während der Rest der Belegschaft arbeitslos und arm dran ist.

  20. Corona2019

    @- Oh nein

    Ihr durchblick scheint um ein vielfaches höher zu sein als ich früher gedacht hatte .
    Das es nicht alle so Praktizieren, sollte man vielleicht auch erwähnen.
    Das Problem ist aber die steigende
    Prozentanzahl .
    Es muss endlich jemand einen Plan erarbeiten wie sich sowas stoppen lässt.
    Auch an den Börsen sollte öfter mal der Strom ausfallen .-)😉

  21. Der Eynattener

    Ich (46) habe vor 2 Jahren mein Abi über den 2. Bildungsweg nachgeholt um einen Mangelberuf zu studieren. Leider bekomme ich immer gesagt, sie wollen lieber eine/n Jüngere/n.

    Sollten solche Unternehmen bestraft werden, weil sie einen aus diesem Grund nicht nehmen???

    • Walter Keutgen

      Der Eynattener, so ist es. Schreiben werden es die Unternehmen auf keinen Fall. Also kann man ihnen die Diskriminierung nicht beweisen. Einem Kollegen, der zuletzt Einjahresverträge von einer staatlichen Stelle bekam, hörte als er 58 war: „Sie kriegen keinen Vertrag mehr, das ist zwar illegal, aber wir machen das so.“ War nicht in der DG. Ich hatte fünfzigjährigen Kollegen Javakurse aus dem Kursbudget spendiert und sie hatten auch solche als Abendkurse von ihren Gemeinden gefolgt. Weder im Betrieb noch außerhalb hat man sie genommen. Davon einer der zeitlebens ausschließlich in der EDV gearbeitet hatte.

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