Gesellschaft

Mordprozess Lenaerts in Eupen: Lebenslange Haftstrafe für die Mutter und 30 Jahre für den Sohn

Kathrin Hilpert (r) und Christian Karkuth (2.v.l.) bei der Eröffnung des Prozesses am 14. September im Eupener Justizgebäude. Foto: Gerd Comouth

AKTUALISIERT – Im ersten Assisenprozess in der DG in Eupen gegen Kathrin Hilpert (50) und Christian Karkuth (32) ist am Mittwoch das Strafmaß festgelegt worden. Am Dienstag waren Mutter und Sohn in allen Punkten der Anklage schuldig gesprochen worden.

Mutter Kathrin Hilpert, die langjährige Freundin des Mordopfers Joseph „Juppi“ Lenaerts wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Ihr Sohn Christian Karkuth muss für 30 Jahre hinter Gitter.

Die Generalstaatsanwaltschaft hatte für die Mutter lebenslänglich und für den Sohn 25 Jahre gefordert.

Seit Montag, dem 14. September, standen die beiden Angeklagten im Eupener Justizgebäude vor Gericht. Sie wurden beschuldigt, „Juppi“ Lenaerts vorsätzlich mit Tötungsabsicht und mit Vorbedacht getötet zu haben.

Vor Prozessbeginn hatten die Angehörigen des Mordopfers ein Bild mit Trauerflor von Joseph „Juppi“ Lenaerts aufgestellt. Foto: Gerd Comouth

Lenaerts’ Leiche war am 3. Februar 2018 in seiner Wohnung im zweiten Stock eines Hauses in der Eupener Bergstraße in einem fortgeschrittenen Zustand der Verwesung aufgefunden worden war.

Die Autopsie der Leiche des gebürtigen Kelmisers hatte ergeben, dass „Juppi“ mit einer Axt getötet worden war. Mehrere Axthiebe, in erster Linie im Kopfbereich, hatten den 54-jährigen Lkw-Fahrer das Leben gekostet.

Hilpert und Karkuth sind beide deutsche Staatsbürger. Die Frau war am Tag nach der Entdeckung der Leiche festgenommen worden. Drei Monate später wurde ihr Sohn nach Verbüßung einer Haftstrafe in Deutschland nach Belgien überführt. Seitdem sitzen die beiden Angeklagten im Gefängnis von Lantin bei Lüttich in Untersuchungshaft.

Der Vorsitzende Richter Philippe Gorlé bildete zusammen mit den beiden Eupener Richterinnen Catherine Brocal und Nathalie Corman den Assisenhof. (cre)

Nachfolgend Bilder von Fotograf Gerd Comouth vom Beginn des ersten Geschworenenprozesses in der DG im Eupener Justizgebäude am Montag, 14. September 2020. Zum Vergrößern Bild anklicken. Um von einem Bild zum nächsten zu gelangen, genügt ein Klick auf den Pfeil am rechten Bildrand:

39 Antworten auf “Mordprozess Lenaerts in Eupen: Lebenslange Haftstrafe für die Mutter und 30 Jahre für den Sohn”

  1. Walter Keutgen

    Man merke der Staatsanwalt steht zur Rechten der Richter. Im Rechtkursus hatte man uns noch gesagt, die Staatsanwalt hieße „Parkett“, weil sie auf dem Parkett steht wie die Anwälte.

    • Da hat man Sie falsch informiert.
      Im Mittelalter, vor der französischen Revolution, stand der Vertreter des Staates in der Mitte des Saales und war von drei Seiten von den Richtern umgeben.
      Vor ihnen, die „Barre“, an der der Angeklagte erschien. Dies gab den Eindruck eines kleines Parks, „un parquet“ im Volksmund.
      Auch in Belgien wird die Bezeichnung Parquet und Parquet Général benutzt; Belgien sprich aber auch von „Magistrature assise“ (die Richter, sie bleiben sitzen) und „Magistrature debout“ (die Staatsanwaltschaft, die aufsteht, wenn sie sich zu Wort meldet). Ich glaube, diese Bezeichnungen sind in Frankreich nicht geläufig.

      • Silke Karkuth

        Wir sind froh über die Gerechtigkeit. Christian hatte viel mehr als nur 2 Changsen im Leben. Mein Mann ( Christtians Vater) würde nicht auf unser aller Kosten therapiert aber wir haben es geschafft ohne kriminelle Zwecke. Unser Beileid dem Opfer und der Familie

  2. Rammstein

    Einfach nur armselig was manche Leute hier schreiben, die Coronasch…e hat euer Hirn zerfressen, Juppi war ein guter Freund von mir und er würde sich im Grabe umdrehen wenn er sich das hier reinziehen müsste.
    RIP Juppi

    • Lenaerts Jo

      Oh! Sie wussten schon früh Bescheid?
      Na hätten Sie das mal gesagt! Dann hätten wir uns das Ganze ja sparen können!!!
      Können Sie auch öffentlich erklären woher Sie diese Informationen hatten?
      Schon mal nachgedacht was sie eigentlich für einen Blödsinn schreiben?

      • Frank Furian

        Bei allem Verständnis für Ihre sicher ganz schlimme Situation, möchte ich dennoch sagen, dass Sie die Öffentlichkeit doch suchen. Dann muss man auch mit vielleicht unqualifizierten Bemerkungen umgehen können, auch wenn diese blödsinnig sind.

        • Krickel Heribert

          Da ich selbst an einem Prozess teilgenommen habe und zwar in der ersten Reihe. Kann ich ihnen bestätigen, daß die Angehörigen eine super Leistung erbracht haben. Jo als Sprecher ihrer Familie hat sie eine lobenswerte Arbeit geleistet. Übrigens an dem Prozess wo ich beteiligt gewesen bin ,sagte mir die internationale Presse ,wenn ihr nicht redet, dann erzähle wir unsere Einschätzung. Da ich Juppi gekannt habe,kann ich behaupten dass er Stolz auf seinen Geschwister ist.

        • Jo Lenaerts

          @FF,
          Na, auf diese Antwort sind Sie bestimmt enorm stolz.
          Sie sind also der Meinung dass Opfer die Klappe zu halten haben?
          Dies wird auch mein letzter Kommentar hier sein, der ganze Kram ist zu niveaulos.
          Sie sollen aber wissen: Ich wünsche Ihnen nicht, dass Ihnen einmal so etwas schreckliches widerfährt, das wünsche ich Niemanden.
          Sollte es Ihnen aber passieren, dann wünsche ich Ihnen, das bösartige Menschen, die es nötig haben sich hinter ein Pseudo zu verstecken, genau so mit Ihnen umgehen wie Sie mit mir umgehen!
          Schon bei Juppis Tod wurde das ganze Thema aus den Kontext gerissen, und sehr viel bösartiges geschrieben hier.
          Von bösartigen Menschen habe ich die Nase voll.

      • Truckerbill

        Liebe Jo,
        auch wir waren mehrere Male mit Juppi und Kathrin auf Tour mit dem Motorrad, Karnevall sie bei uns und wir bei Juppi Zuhause.
        Immer noch unfassbar dass sie so etwas zustande brachte.
        Sie wurde doch so sehr von Juppi finanziell unterstützt.
        Aber wir hörten nur ihr sei das Auto zu klein, die Wohnung könnte größer sein. Reichte doch alles.
        Schade dass sich Juppis Traum vom Wohnmobil Reisen nicht erfüllt hat.
        Ich wünsche nur dass die beiden ein hartes Urteil erhalten.
        Egal wie aber das übersteigt alles was ich mir in einer Beziehungskrise vorstellen könnte. Hoffentlich kommt ihr alle bald zur Ruhe

    • Kein aufwändiger Prozess nötig? Was hätte denn gereicht? Das Geständnis? Ja prima, die Welt hat ja noch nie unwahre oder erpresste Geständnisse gesehen, oder?! Lieber kurzer Prozess? Der böse Begriff hat viele historische Beispiele und klingt nach Lynchjustiz. Folglich: Der Rechtsstaat kostet Geld und Zeit, aber das dürfte uns die Sache wert sein. Und selbst aufwändige Prozesse enden hin und wieder im Justizirrtum, vor allem, wenn Geschworene am Ball sind.

      • Walter Keutgen

        Oh nein, richtig! In Deutschland schätzt man, dass 15% Unschuldige ein Geständnis ablegen. Deshalb ist es so wichtig für die Polizei, alle Details zu erfragen und andere Quellen zu haben.

  3. blauäugig

    Gerechte und verdiente Strafen für beide.
    Für die Verteidiger kein leichtes Los, solche Leute vor Gericht und der Jury zu unterstützen.
    Kein Verständnis habe ich jedoch für die Aussagen des Rechtsanwalts der Frau, die zu lebenslänglich verurteilt wurde. Das Strafmaß zu vergleichen mit Massenmördern, die ja auch (nur?) lebensläglich erhalten hätten. Wie hätten sie es denn gern, Herr Anwalt? 10 Jahre pro einzelner Mord oder wie in Amerika x-mal lebenslänglich pro Mord?

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