Die Polizeizone Weser-Göhl hat am Mittwoch im Eupener Jünglingshaus ihre Präventionskampagne für mehr Sicherheit im Straßenverkehr vorgestellt. Sekundarschülern wurden Bilder und Filme von schweren Unfällen gezeigt. Außerdem berichteten Polizisten, ein Vertreter der Feuerwehr, ein Notarzt, ein Seelsorger, ein Angehöriger und ein Unfallopfer von ihren schrecklichen Erfahrungen.
„Crash Kurs DG“ nennt sich die Kampagne, die in Großbritannien erstmals durchgeführt wurde („Crash Course“) und die es seit 2010 auch in Nordrhein-Westfalen gibt („Crash Kurs NRW“).
Das Projekt richtet sich an junge Verkehrsteilnehmer, z.B. Abiturienten von hiesigen Schulen. In der Polizeizone Weser-Göhl stellen die 18- bis 25-Jährigen rund 10% der Bevölkerung, ihre Altersklasse hat jedoch an der Gesamtzahl der Opfer von Verkehrsunfällen einen Anteil von 22%.
Fotos und Filme zum Abschrecken
Das Team „Crash Kurs DG“ habe sich ganz bewusst dafür entschieden, den Jugendlichen im Kinosaal des Jünglingshauses „harte Bilder“ zu zeigen, sagte Zonenchef Harald Schlenter. Anwesend war auch Unterrichtsminister Harald Mollers (ProDG).
Vielleicht noch härter als die Fotos war ein Filmbeitrag über einen Unfall, der letztlich dadurch verursacht wurde, dass die junge Fahrerin am Steuer eine SMS schreiben wollte. Sie brachte damit sich und die anderen Insassen ums Leben bzw. in Lebensgefahr.
Der Film wirkte sehr authentisch, denn er zeigte auch, was sich nach dem Unfall im Innern des Fahrzeugs abspielte, wie die Opfer versorgt wurden, das Eintreffen des Rettungshubschraubers usw. Es war fast so, als wäre man selbst dabei gewesen (siehe 1. VIDEO am Ende dieses Artikels).
Solche Schockbilder wie auch die detaillierten Erfahrungsberichte der Rettungskräfte sollten die anwesenden Schüler aufrütteln und zum Nachdenken verleiten. „Wir wollen, dass der Effekt nachhaltig ist“, so Zonenchef Schlenter.
Ergreifendes Zeugnis eines Undallopfers
Emotional war vor allem der Erfahrungsbericht eines Unfallopfers aus Raeren, das 1987 in Kettenis schwer verunglückte und sich seitdem im Rollstuhl befindet.
Der Mann schilderte seine Erfahrungen und Entbehrungen – ein sehr ergreifendes Zeugnis von dem, was nie hätte sein sollen, aber doch passiert ist.
Auch die Ansprache eines Vaters, der wegen eines Verkehrsunfalls seinen Sohn verlor, schien die anwesenden Jugendlichen zutiefst bewegt zu haben.
Die eigentliche Botschaft der Kampagne ist denn auch: „Gehe vorsichtig mit Deinem Leben um, denn Du hast nur eines…“
Die Hauptkiller im Straßenverkehr sind:
- Zu schnelles Fahren
- Alkohol oder Drogen am Steuer
- Handy, Ipod oder andere elektronische Geräte am Steuer
- Beim Autofahren nicht angeschnallt sein.
Am Ende der rund anderthalbstündigen Veranstaltung im Kinosaal des Jünglingshauses wurde auch noch einmal das Video des Belgischen Instituts für Sicherheit im Straßenverkehr (IBSR) gezeigt. Bei einem Unfall ums Leben gekommene Jugendliche nehmen an der eigenen Beerdigung teil (siehe 2. VIDEO am Ende dieses Artikels).
Was in einem Flyer steht, trifft zweifellos zu: „Crash Kurs DG ist schonungslos offen und direkt. Er wirkt dadurch hoch emotional und macht betroffen. Jeder Teilnehmer ist gefesselt und wird mitgenommen.“
Die Kampagne ist auf jeden Fall notwendig: In Belgien ereignen sich pro Jahr mehr als 44.000 Verkehrsunfälle mit Verletzten. Dabei werden jedes Jahr mehr als 150 junge Fahrer getötet, rund 1500 Jugendliche schwer und etwa 18.000 Jugendliche leicht verletzt. „Jedes Unfallopfer ist eines zu viel“, sagte Eupens Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) bei der Vorstellung der Kampagne „Crash Kurs DG“. (cre)
Nachfolgend zwei Videos, die am Donnerstag im Jünglingshaus gezeigt wurden:
– VIDEO von einem Unfall, das zum Teil (nach 03:50 Minuten) gezeigt wurde:
– VIDEO von Unfallopfern bei ihrem eigenen Begräbnis (IBSR-Kampagne):
Soso, 22 %, die restlichen 78 % der höheren Altersklassen scheinen ja was Kampagnen anbelangt gar nicht erst in Frage zu kommen.
Mal ganz ehrlich: Die am meisten auf alles pfeifen sind die die es nie anders gelernt haben. Da braucht man sich nur mal anzuschauen wie die Besucher einer Kappensitzung oder ähnlichem (Besucher Ü-40) in unserer Umgebung anschließend nach Hause fahren. Anschnallen auch nicht nötig, „ist ja nicht weit“. Manche sind da zu Fuß schon ne Gefahrfür sich.
Wie ich gehört habe, muss die Veranstaltung sehr ergreifend gewesen sein. Im Saal war es offenbar mucksmäuschenstill. Das will bei den heutigen Jugendlichen schon etwas heißen. Ein großes Lob an die Verantwortlichen der Polizei. Sie leisten hiermit wichtige Präventionsarbeit.
Klar doch, die abschreckende Wirkung der Schockbilder kennen wir doch von den Zigarettenpäckchen.
Bloeder Kommentar von Ihnen , Sie Schlaumeier.
Nur blöd „rummullen“ ändert aber auch nichts!!
Ich frage mich wieso überhaupt Autos gebaut werden, die ohne Probleme 180 fahren?
Die Autoindustrie sollte einfach Wagen bauen, die langsamer fahren. Dann endet der Wahnsinn auf den Strassen.
Ebenfalls ein blöder Kommentar!
Wie schnell sollten denn solche Autos max. fahren dürfen?
40-50 km/h?
Und mit der Geschwindigkeit würde es der ein oder andere „Verkehrsteilnehmer“ doch noch schaffen einen schweren Unfall zu verursachen!
Lieber den Führerschein erst ab 25 Jahren einführen.
Vorher ist unsere Jugend, so wie es im Moment aussieht, charakterlich noch nicht geeignet ein Fahrzeug im öffentlichen Strassenverkehr zu führen!
Führerschein erst mit 25? Da unter 25 Jährige meist Hindernisse über 60 überholen, sollten auch die Hindernisse verschwinden um die Straßen sicherer zu machen. Also bitte Führerschein abgeben ab 60. Dazu geschehen viele Unfälle unter Alkoholeinfluss oder Ablenkungen wie Handy, Navi, Radio. Am besten wir verbieten das alles auch mal Grundsätzlich. Doch noch sicherer wird es wenn keiner mehr fährt, also schaffen wir die Autos am besten ab.
Für die die nicht ganz so helle sind, das War Sarkasmus.
Ich warte schon sehnsüchtig auf den ersten Kommentar, in dem die Polizei dazu aufgefordert wird, doch lieber Einbrecher zu fangen als so einen Quatsch zu machen. Und eine solche Veranstaltung wäre vielleicht auch und gerade für die nicht mehr ganz so jugendlichen Verkehrsteilnehmer sehr von Vorteil. In Punkto Rücksichtslosigkeit spielen viele von denen ganz oben mit.
Erst ab 25. einen Führerschein?
Das ist wieder eine unnötige Verallgemeinerung ;) wir hätten es auch nicht gut gefunden einen Führerschein erst mit 25 machen zu können. Was soll das denn, schon gut dass die Versicherung auf schweren Autos für Anfänger sehr teuer oder komplett unereichbar sind, aber Leute mit 30 können genau so mit ihren prollo karren auf der Straße einen auf dicke Hose machen wie die Jugendlichen mit den kleinen 60 – 75 ps starken Autos. Wobei mir aufgefallen ist laut einer internen Versicherungsstatistik dass es bei den „ach so erfahrenen“ Autofahrern häufiger zum Unfall kommt. Die Jugendlichen haben eine gewisse Abschreckung durch die Versicherungsprämie :) schönen Abend noch!
So eine Veranstaltung müsste Pflicht FÜR JEDEN Führerschein Besitzer werden,ganz egal welches Alter dieser hat!
Wir alle können da was lernen,jeder war schomal Nicht-Angeschnallt,hat eine SMS am Steuer getippt oder schnell einen Anruf entgegen genommen….
Die Polizei hat den richtigen Weg gewählt, in Ihrer Freizeit schauen sich die Jugendlichen härtere Sachen an!
super Sache!!
Ich finde das sollte jeder Bürger/Bürgerin sehen!
Warum nicht in jeder Gemeinde zeigen, an eine Abend, für jeden der dran teilnehmen will!
Jugendgruppen, Jugendheime, … ausdrücklich einladen!
So etwas brauche ich mir nicht mehr anzutun.
Habe in meiner langjährigen Laufbahn als Verkehrsteilnehmer genug Menschen sterben sehen bzw Unfälle miterlebt.
Das Unfallopfer aus Raeren, welches 1987 in Kettenis schwer verunglückte und sich seitdem im Rollstuhl befindet, kenne ich übrigens persönlich und habe die Tragödie damals miterlebt!
@Realist : Und daher glaube ich (oder hoffe es zumindest), dass sie ein verantwortungsvoller Verkehrsteilnehmer sind. Dann haben sie den Crash Kurs bereits vor vielen vielen Jahren in einer abgeänderten Form mitgemacht (..genug Menschen sterben sehen bzw Unfälle miterlebt).
Schönen Abend
Nach mittlerweile 20 Jahren unfallfreiem Fahren, denke ich mal das es so ist.
Wünsche ebenfalls einen schönen Abend.
… und hier, ganz „frisch“
http://brf.be/nachrichten/regional/816802/
Ich habe schon mehrfach an einem Fahrsicherheitstraining teilgenommen, und bin immer wieder überrascht wie schnell auch ich „vergesse“. Es öffnet einem die Augen wie schnell man in einen Grenzbereich bzw. darüber hinaus kommt.
So etwas ist wirklich JEDEM zu empfehlen. Diese paar € sollten einem das eigene Leben wert sein!
PS: oder das Leben der Liebsten, bald ist Weihnachten, sowas kann man auch verschenken ;-)
Richtig Germano Belgier! Man sollte sein Fahrzeug beherrschen und nicht umgekehrt. Das FZ sollte technisch in Ordnung sein. Und: So dumm wie Andere manchmal fahren, kann man gar nicht denken. Motorrad fahren ist mE gefährlich, weil man meistens nicht oder viel zu spät gesehen wird. Ich denke, dass dies eine Super-Aktion der Polizei war! Ich bewundere auch die anderen Teilnehmer, die ihre Erfahrungen dort mitgeteilt haben.
Zitat:
„Motorrad fahren ist mE gefährlich, weil man meistens nicht oder viel zu spät gesehen wird“
Ich fahre schon seit meinem 18ten Lebensjahr Motorrad und kann das nur zum Teil bestätigen.
Vorrausschauendes Fahren kann da schon viel helfen! ;-)
Zitat:
„Motorrad fahren ist mE gefährlich, weil man meistens nicht oder viel zu spät gesehen wird“
Ich fahre schon seit meinem 18ten Lebensjahr Motorrad und kann das nur zum Teil bestätigen.
Vorrausschauendes Fahren kann da schon viel helfen! ;-)
Ich stelle fest, dass alle, die eine Schule besuchen, in sportlichen, kulturellen, gesundheitlichen oder präventiven Bereichen relativ leicht zu erreichen sind. Das ist ja auch gut.
Ich stelle aber auch fest, dass ab einem gewissen Zeitpunkt alle die Jugendlichen ausgeschlossen sind, die eine Lehre absolvieren. Das finde ich schade.
Schade, Mütze, hast den Sinn scheinbar nicht verstanden. Natürlich ist die Crash-Sitzung für jedermann nützlich, nur habt ihr Jugendlichen noch alles vor euch und sollte euch zu nachdenken anregen. Scheinbar bist du angepisst, anstand wachgerüttelt. krigt man nicht unter seine Mütze!