Mit dem Staatsstreich begann eine jahrelange Diktatur: Tausende wurden gefoltert und getötet. Eine der wichtigsten Folterstätten war die von Deutschen gegründete Colonia Dignidad. Trotz aller Gräuel gehen die Meinungen über die Zeit in Chile weit auseinander.
Am 11. September 1973 um 12.00 Uhr mittags stirbt die chilenische Demokratie im Bombenhagel. Kampfflugzeuge vom Typ Hawker Hunter donnern über den Regierungssitz La Moneda in Santiago de Chile hinweg und feuern Raketen auf das neoklassizistische Gebäude im Herzen der chilenischen Hauptstadt ab. Mit dem Luftangriff beginnt der Militärputsch unter dem Kommando von General Augusto Pinochet gegen die demokratisch gewählte sozialistische Regierung von Präsident Salvador Allende.
„Ich werde nicht zurücktreten. In diesem historischen Moment werde ich für die Loyalität des Volkes mit meinem Leben bezahlen“, sagte Allende in seiner letzten Radioansprache, als bereits die Panzer durch die Straßen rollten. „Sie haben die Macht, sie können uns unterdrücken, aber soziale Prozesse lassen sich weder durch Verbrechen noch durch Gewalt aufhalten. Die Geschichte gehört uns, und sie wird vom Volk gemacht.“ Als die Soldaten in den Regierungssitz eindrangen, erschoss sich der Präsident mit einer Kalaschnikow.
Am Montag gedenkt Chile der Opfer der brutalen Militärdiktatur, die vor 50 Jahren begann und erst 1990 wieder endete. Auch ein halbes Jahrhundert nach dem Staatsstreich spaltet der Putsch noch immer die chilenische Gesellschaft. In rechten Kreisen wird die Machtübernahme der Militärs oft positiv bewertet. Viele Menschen glauben, dass Allende die Verfassung brechen und ein kommunistisches System in Chile errichten wollte. In einer Umfrage bezeichneten zuletzt weniger als die Hälfte der Befragten Pinochet als Diktator.
„Die Diktatur von Pinochet war vom ersten Moment an kriminell“, sagte hingegen der linke Präsident Gabriel Boric kürzlich auf einem Universitätskongress. „Unterschiedliche Meinungen sind in einer Demokratie legitim. Nicht legitim ist, weiterhin zu behaupten, dass die Bombardierung von La Moneda und die Errichtung einer Diktatur ein Weg zur Lösung der Probleme der Demokratie seien.“
Nach 50 Jahren hätte Chile nun die Chance, sich von den letzten Überresten der Militärdiktatur zu lösen. Derzeit wird eine neue Verfassung ausgearbeitet – das aktuelle Grundgesetz stammt noch aus der Zeit von Pinochet. Der erste Entwurf mit einem Recht auf Wohnraum, Bildung und Gesundheit sowie einer Frauenquote von 50 Prozent in allen Staatsorganen war vielen Chilenen wohl zu progressiv und scheiterte krachend in einer Volksabstimmung. Im zweiten Anlauf haben im Verfassungsrat jetzt die rechten Parteien das Sagen – und nur wenig Interesse an weitreichenden Reformen.
Die Konservativen wollen auch die zentrale Gedenkstunde zum 50. Jahrestag des Militärputsches boykottieren und die von der Regierung vorgelegte „Erklärung von Santiago“ zur Verurteilung des Staatsstreiches nicht unterzeichnen. „Die Regierung zwingt uns ihre einseitige Wahrheit auf, sie glaubt, dass es nur eine Sicht auf die Dinge gibt“, sagte der Vorsitzende der rechten Partei UDI, Javier Macaya.
Die Familien der Opfer der Militärdiktatur beklagen ihrerseits, dass viele Verbrechen nie aufgeklärt und die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Noch immer werden die sterblichen Überreste von 1.469 während der Militärdiktatur verschleppten und vermutlich getöteten Menschen gesucht. Lediglich 307 Leichname von ermordeten Dissidenten wurden den Angehörigen übergeben.
„Die Verschleppten sind keine Nummern, sie waren Menschen, die eine bessere Welt aufbauen wollten“, sagte die Vorsitzende des Verbands der Opferfamilien, Gaby Rivera, vor wenigen Tagen bei der Vorstellung eines nationalen Plans zur Suche nach den Verschleppten. „Als unsere Angehörigen verschleppt wurden, ist auch unser Leben stehengeblieben.“
Viele Regierungsgegner verschwanden auf dem Gelände der vom deutschen Laienprediger Paul Schäfer gegründeten „Colonia Dignidad“. Der chilenische Geheimdienst brachte Dissidenten auf das abgelegene Areal, um sie im Kartoffelkeller zu foltern und später auch zu töten. „In der Colonia Dignidad wurden wahrscheinlich über 100 Menschen getötet, es gab sexualisierte Gewalt, Misshandlungen, schwere Körperverletzung und Folter“, sagt der Politikwissenschaftler Jan Stehle vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL). (dpa)
Gerne wird vergesen, ohne wessen Hilfe Pinochet und weitere Militärdiktaturen in Südamerika gar nicht denkbar gewesen wären. Na, wer möchte dem Durchschnittsjournalismus da draußen aufklären diesbezüglich?
Alles wurde von langer Hand vorbereitet unter der Federführung von Kissinger und der CIA. Allende hatte keine Chance seinen Traum von einem gerechtem Land für Alle umzusetzen.
Ja, und wem untersteht die CIA und ein Kissinger?
Rothschild, Rockefeller, Morgan, … Denn 1849 sagte Gutle Schnapper, die Frau von Mayer Amschel Rothschild: „Wenn meine Söhne keine Kriege wollten, würde es keine geben.“
Alle Kriege, seit 250 Jahren, angefangen bei der FRZ Revolution, gehen auf Rotschilds Konto zurück. Man lese „Der reichste Mann der Welt“ von Larry Romanoff:
https://de.reseauinternational.net/lhomme-le-plus-riche-du-monde-premiere-partie/
Im Nachhinein wird Allende, weil er eben Opfer eines Militärputsches wurde, zu einem IDOL.
Was er aber genau so wenig verdient hat wie Pinochet.
Was war geschehen?
Allende wollte, wie viele radikal-marxistische Linke in Lateinamerika, Chile in einen sozialistischen Staat umwandeln, so wie Kuba, so wie nachher Nicaragua, und so wie seit einigen Jahren auch in Venezuela.
Die Situation von Venezuela in den letzten 10-15 Jahren ist ein sehr guter Vergleich mit dem, was mit Chile unter der Allende-Führung in wenigen Jahren passierte: Mit der Wirtschaft ging es bergab, die Landwirtschaft lag danieder, abertausende von Menschen verliessen Chile – Situationen wie in der DDR und anderen Staaten des real existierenden Sozialismus im 20. Jahrhundert.
Aber uns in Europa wurde das „Allende-Experiment“ im Nachhinein als etwas eher positives verklickert.
Nichts ist falscher als das. In einem Bericht zu Beginn der 90er Jahre sagte ein ehemaliger russischer Kommunist, dass man in Moskau über das Allende-Experiment nur gelacht habe, denn er (Allende) wollte den Sozialismus mit demokratischen Mitteln einführen.
Fazit: entweder hat man Demokratie oder Sozialismus, beides zusammen gibt es nicht, und bleibt eine Illusion von intellektuellen Vollidioten.
Mit dem Pinochet-Putsch kam Chile vom Regen in die Traufe; es ist wohl irgendwie das Schicksal Lateinamerikas, das es imperialistisch ein Hinterhof der USA ist und zur gleichen Zeit von linken Gesellschaftsvorstellung als Experimentier-Labor missbraucht wird. Und damit wackelt Lateinamerika seit Generationen von einem Extrem ins andere.
Wir sollten froh sein, dass Pinochet nicht mehr da ist, aber wir sollten auch froh sein, dass der Allende-Sozialismus weg ist.
Allende hatte als Vorbild Kuba, mehr muss man nicht wissen um ahnen wie sein Experiment weiter gegangen wäre. Demokratie wie wir sie (noch) kennen wäre sicher nicht das Ergebnis gewesen. Allende wurde zum Märtyrer der linken westlichen Medien, so wie auch Mao, Castro oder „Che“ Guevara, allesamt Leute die politische Gegner töteten aber niemals daran dachten sich einer freien Wahl zu stellen. Pinochet war ein Diktator der ebenfalls mit Gewalt regiert aber immerhin, so wie Franco, es geschafft hat das Land in eine Demokratie zu überführen. Etwas was man von keinem linken System behaupten kann, dort endet das „Experiment“ erst beim totalen Zusammenbruch.
„¡Hasta la victoria siempre!“
Che Guevara war ein Rassist, Tierquäler, Homophober, Stalinist und KZ-Kommandant, der sich den Atomkrieg wünschte.
In welchem KZ hatte er denn Dienst?
Franco hat keineswegs den Weg in die Demokratie eingeleitet. Er starb 1975. Die „transformacion“ begann nach seinem Tod, 1977 gab es wieder freie Wahlen. Die Francisten versuchten später eine neue Machtübernahme und stehen auch heute noch bereit, um die Aufarbeitung der Diktatur, die Suche nach Massengräbern zu behindern, Franco zu feiern, seine Verehrung zu propagieren. Das wäre so, als wenn in Deutschland Alt- und Neunazis die Wiederaufstellung von Hitler-Denkmälern fordern würden.
Bei diesem Staatsstreich wurde ein Übel durch ein anderes ersetzt. Mehr ist nicht passiert.
Was Sie nicht alles zu wissen glauben.
Sehr gute Frage @Logisch!
„zu wissen glauben“ – Das passt nach Eimerscheid!