Politik

Belgiens Premier saß und aß auf Augenhöhe mit Merkel und Macron

Am Vorabend des EU-Gipfels in Brüssel im Februar 2018 lud der belgische Premierminister Charles Michel (M) die Staats- und Regierungschefs zu einem Abendessen ins Schloss Val Duchesse in der Brüyseler Gemeinde Auderghem ein. Hier sieht man Michel mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (l). Foto: Presseamt der belgischen Regierung/dpa

An diesem Freitag treffen sich die 27 bleibenden EU-Länder zum Sondergipfel in Brüssel. Es droht Streit u.a. über die Verteilung der Haushaltsmittel nach dem Brexit. Da dachte Belgiens Premierminister Charles Michel, dass es vielleicht nicht schaden könne, die Staats- und Regierungschefs am Vorabend ins noble Schloss Val Duchesse in der Brüsseler Gemeinde Auderghem einzuladen.

13 der 27 EU-Staaten waren in Val Duchesse vertreten. Natürlich sah die Tischordnung für Michel einen Platz zwischen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron vor. Nach der Devise: Wenn ich schon Gastgeber bin, dann entscheide ich auch, neben wem ich sitze.

Michel saß und aß auf Augenhöhe mit Merkel und Macron. Ein Bild von Michel zwischen Macron und Merkel ließ der Pressedienst der belgischen Föderalregierung dann auch allen großen Bildagenturen zukommen. Politik ist schließlich zu einem guten Teil auch Marketing.

Der belgische Premierminister Charles Michel heißt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Schloss Val Duchesse in Auderghem zu einem informellen Abendessen für die EU-Regierungschefs willkommen. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem italienischen Premier Paolo Gentilioni, dem spanischen Premier Mariano Rajoy und dem polnischen Premier Mateusz Morawiecki hatte Michel die Staats- und Regierunschefs der fünf größten EU-Mitgliedstaaten (ohne das Vereinigten Königreich) am Tisch sitzen.

Die anderen Anwesenden waren die Staats- und Regierungschefs von Bulgarien, der Slowakei, Portugal, Finnland, Irland, Luxemburg und den Niederlanden.

Es war das erste Mal, dass Michel ein solches Dinner am Vorabend eines europäischen Gipfels ausrichtete. Dem Kabinett des belgischen Premiers zufolge wolle der belgische Regierungschef als Vermittler dabei helfen, verschiedene Visionen über die Zukunft Europas „zu überbrücken“. (flanderninfo.be/dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

26 Antworten auf “Belgiens Premier saß und aß auf Augenhöhe mit Merkel und Macron”

  1. Ekel Alfred

    Was sind denn schon 12-14 Milliarden, die fehlen werden….das sind für DEUTSCHLAND doch Peannuts….die haben doch nach einer Aussage des deutschen Innenminister in einer TV-Talk Show alleine in 2015 dreissig MILLIARDEN für die Flüchtlingswelle gezahlt….da können die auch locker das entstehende Loch stopfen….

  2. Rotschild-Jünger

    Macaron… der bereits jetzt schon und das seit langem, der meist verhasste Präsident. Noch mehr als Sarko! Kaum ein Franzose, selbst die, die ihn wählten, kann diesen Angeber ausstehen. Rotschild-Jünger, eben.

      • „nur looser haben keine neider“. Merkel ist eine ausgezeichnete diplomatin und kanzlerin. Nur…..männer haben einen anderen fokus. Noch NIE hatten wir solch gute zahlen…….aber es findest sich ja immer irgndwo irgendein haar in der suppe und sicher auch jemand, der lautstark lamentierend damit durchs land zieht. :-)

        • Was für gute Zahlen meinen Sie denn? Die gefälschten Statistiken der Merkelregierung?

          Deutschland befindet sich lt. Frau Merkels Regierung in einem Jobwunder mit nur 2,57 Millionen oder 5,8% Arbeitslosen. Schön wärs!

          Die Realität sieht allerdings leider ganz anders aus! Wenn man da, weil es das in allen anderen EU- Ländern gar nicht gibt, noch die ca. 1,2 Millionen Aufstocker, die ca. 4,4 Millionen Hartz IV- Bezieher und die ca. 500000 Arbeitslosen, die in einer Weiterbildungs-, Eingliederungs- oder ähnlichen Maßnahme stecken mitrechnet, kommt man auf 8,65 Millionen oder 19,52 % Arbeitslose. Und damit hat D nicht die niedrigste, sondern mit die höchste Arbeitslosenzahl innerhalb der EU!

          Darüber hinaus ist die Zahl der Menschen, die in D offiziell in „relativer Armut“ leben müssen, seit dem Amtsantritt von Frau Merkel von 12,7 auf 16,7 % gewachsen! Die realen Zahlen werden mit Sicherheit noch wesentlich deutlicher ausfallen! Es ist ja kein Geheimnis, dass unter Frau Merkel auch schon mal der Armutsbericht zu Gunsten der Regierung frisiert wird!

          Wozu Frau Merkels Politik letztendlich geführt hat, kann man ja bestens am Wahlergebnis sehen! Gab es 2005 noch nur 3,9 % (1,6 NPD, 2,3 sonstige Parteien) Protestwähler, so waren es nach 12 Jahren Merkel’scher Zermürbung der Bevölkerung sage und schreibe 17,6% (12,6 AfD, 5,0 sonstige Parteien). Ich befürchte, dass, wenn es wirklich noch weitere 4 Jahre mit Frau Merkel weitergeht, die Protestwähler bei der nächsten Wahl die Mehrheit stellen werden! Und das hätte katastrophale Folgen für Deutschland und Europa! Man kann nur hoffen, dass die SPD- Mitglieder diesen Unsinn stoppen und für Neuwahlen sorgen. Dann müsste sich die CDU wohl von Frau Merkel trennen. Und das wäre eine Wohltat für D und Europa!

  3. Zaungast

    „Belgiens Premier saß und aß auf Augenhöhe mit Merkel und Macron“

    Na, hatten Sie denn erwartet oder befürchtet, er müsse am Kindertisch für die kleinen EU-Länder Platz nehmen?

    „Die Agrarstaaten warnen vor Kürzungen bei den Bauern, die östlichen Staaten wollen keine Einschnitte bei Fördertöpfen.“
    Ja, so hat halt jeder sein Töpfchen zu verteidigen.
    Diese Ostler, besonders die Polen! Auf „dikke nek“ machen, aber betteln, dass sie ihr Subventionstöpfchen behalten können, oder besser, ihren Subventionssuppenkessel, denn sie profitieren am meisten von dem Brüsseler Manna.

    „Im Zeitraum 2004-2015 erhielt das Land 89,12 Mrd. Euro mehr aus der EU, als es eingezahlt hatte. Seit 2009 ist Polen der Spitzenreiter unter den Nettoempfängern.“
    ( http://polen-heute.de/polen-profitierte-2015-am-staerksten-von-eu-geldern-53693/ )

    „Polens wirtschaftliche Zukunft hängt in hohem Maße von der EU-Mitgliedschaft ab. Das Land empfängt so viele Subventionen wie kein anderer Mitgliedsstaat. An fast jedem Krankenhaus, jeder Brücke und jeder Autobahn in Polen stehen Schilder, die darauf hinweisen, dass sie mithilfe von EU-Geldern gebaut wurden“
    ( http://www.handelsblatt.com/politik/international/polen-und-deutschland-so-viele-subventionen-wie-kein-anderer-mitgliedsstaat/20334104-3.html )

    Das Autobahnnetz, bis in die jüngste Vergangenheit fast inexistent, hat heute eine Länge von rund 2000 km.

    Mein Sohn, der geschäftlich oft nach Polen reist, bestätigt mir das immer wieder.

    • Alfons Van Compernolle

      Ja Zaungast, es gibt ein ARD Bericht, der etwa, wenn ich mich recht erinnere, vor ca. 2 Monaten ausgestrahlt wurde , in dem die Polen selber geaeussert haben, dass die derzeitige polnische Regierung nur solange Interesse an einer EU.-Mitgliedschaft haben, wie sie erhebliche finanzielle Vorteile aus den EU.-Toepfen zugestanden bekommen!

    • Die genannten Schilder die in Polen überall angebracht sind finden sie aber auch in Deutschland,Frankreich und anderen Ländern der EU.Die Deutsche Wiedervereinigung hat die BRD auch nicht aus der Portokasse bezahlt,sondern auch die EU waren am Aufbau der DDR beteiligt.Deutschland wollte doch immer die Osterweiterung der EU.Nur die Polen lassen sich nicht schon wieder von Deutschland bevormunden.Ich im übrigen als brauche auch keine Mutter Merkel die mir sagt wo es lang geht.Merkel hat sich die Flüchtlinge gerufen, dann soll sie auch die Zeche zahlen.

      • Zaungast

        Es ist ermüdend, aber es muss wohl sein:
        „…erhielt das Land 89,12 Mrd. Euro mehr aus der EU, als es eingezahlt hatte.“
        Polen ist Nettoempfänger, D und F sind Nettoeinzahler; d.h. sie zahlen mehr ein, als sie aus den verschiedenen Förderprogrammen herausbekommen, an denen sie natürlich auch beteiligt sind – daher die Schilder, die sie geshen haben. Die 90 Milliarden wurden Polen also von den westlichen Ländern geschenkt.

    • „Na, hatten Sie denn erwartet oder befürchtet, er müsse am Kindertisch für die kleinen EU-Länder Platz nehmen?“
      Hätte er da eigentlich nicht hingehört?
      Belgien auf Augenhöhe mit Deutschland und Frankreich ist schon etwas überheblich, oder meinen Sie nicht? ;-)

      • Je nachdem, um welche Frage es geht, beschließt der Rat der EU
        – mit einfacher Mehrheit (15 Mitgliedstaaten stimmen mit Ja),
        – mit qualifizierter Mehrheit (55 % der Mitgliedstaaten, die mindestens 65 % der EU-Bevölkerung vertreten, stimmen mit Ja),
        – einstimmig (alle Stimmen sind Ja-Stimmen).
        Bei 1 und 3 hat die Stimme Belgiens (oder Luxemburgs, oder Maltas) genau so viel Gewicht wie die von Deutschland, Frankreich…oder Polen. Auf Augenhöhe eben.

        Sie erinnern sich noch an CETA? Als die klitzekleine Wallonie das Abkommen fast gekippt hätte?

  4. Ekel Alfred

    @ Zaungast, zahlt Belgien auch ein?….viel kann es denn aber nicht sein bei den Milliarden Schulden….Deutschland bezahlt 350 Millionen am Irak….sind das die Schuldeingeständnisse für gelieferte Waffen?….auch D+F zahlen nicht umsonst in die Kassen ein….da ist immer ein Hintergedanke bei….

    • …. da ist immer ein Hintergedanke bei….

      @ Alfred

      Vielleicht der Gedanke das es besser ist Probleme mit dem Scheckbuch als mit der FN (oder dem jeweiligen Pendant) zu lösen.
      Frau Merkel merkt jetzt das so etwas in beide Richtungen funktionieren kann.

  5. Zaungast

    @ Zaungast, zahlt Belgien auch ein?….viel kann es denn aber nicht sein bei den Milliarden Schulden….

    Na, Sie hätten aber auch selbst mal googeln können, statt mich die Arbeit machen zu lassen:

    http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/70580/nettozahler-und-nettoempfaenger

    Belgien zahlt rund 1,4 Milliarden mehr ein, als es erhält.

    Zu Ihrer Hilfe: Den Artikel scrollen, die Liste befindet sich weiter unten.

    Mit der Hoffnung, Ihnen gedient zu haben, verbleibt Ihr Zaungast.

  6. Alfons Van Compernolle

    Nun ja, gemeinsames Essen auf Augenhoehe bedarf keiner besonderen Befaehigung, sondern nur einer besonderen Einladung, zumal das Essen nicht persoenlich bezahlt werden muss, dass zahlen wir und wir werden / wurden niemals eingeladen oder gefragt!
    Politik geht eben auch durch den Magen !!!! Wenn andere dafuer blechen !

  7. Ekel Alfred

    @ Guido, ich kann Ihnen nur zustimmen….warum sind die Renten der Normalbürger denn so niedrig?….warum ist die Arbeitslosenzahl denn überhaupt noch immer nicht auf 0%?….genau, Guido, die Zahlen werden in Deutschland zu Gunsten der Merkel manipuliert….nicht mehr und nicht weniger….

  8. Ekel Alfred

    @ Guido, ich vergass die weissen Tafeln für Deutsche in Armut zu erwähnen, die sich ständig vergrössern….so toll kann das doch in Deutschland nicht sein, trotz der 36 Milliarden Überschuss, für wen?….

    • Zaungast

      „Demokratisch zugehen“

      Demnach müssten ja in Europa bis Ende der 50er Jahre im Westen und bis in die 90er im Osten paradiesische Zustände geherrscht haben, als es nur „demokratisch“ regierte „Nationalstaaten“ gab?

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