Leserbrief

Michael Balter: Wahlpropaganda

In den letzten Tagen und Wochen füllen sich unsere Briefkästen mit schönen Broschüren und bunten Heften, voller lachender glücklicher Menschen, welche die aktuelle Politik in höchsten Tönen loben und weitere Versprechungen machen. Auch in Zeitungen sehen wir sie, immer freundlich, immer fröhlich, und alle wollen uns helfen oder haben uns schon immer geholfen.

Ach, und natürlich am Straßenrand, manchmal hängen sie auch von Bäumen herab.

Und das Fernsehen darf auch nicht fehlen. In Wahlwerbespots sind sie perfekt in Szene gesetzt, von PR-Beratern gestylt, erblicken wir plötzlich ganz andere Menschen.

Ja, einige Spots sind technisch ganz gut gemacht, dahinter steckt ein Riesenaufwand, und viel Geld, unser Steuergeld. Und einige erinnern uns an Waschmittel-Werbung. Ja, man will uns etwas verkaufen, und etwas weiß waschen. Und bei diesen Spots geht man noch etwas weiter. Man spielt nach allen Regeln der Verführungskunst, in der Politik nennt man so etwas auch Demagogie. Und hier ist dann Vorsicht geboten.

Warum tun manche Parteien dies, warum reden sie nicht einfach über Tatsachen?

Warum reden sie nicht darüber, dass sie seit dreißig Jahren und mehr Arbeitsplätze schaffen wollen, aber immer mehr Arbeitsplätze verloren gehen?

Warum reden diese Politiker nicht darüber, dass man seit Jahrzehnten die Steuern und Lohnnebenkosten senken will, die Belastung für den Bürger und für die Unternehmen jedoch nicht geringer, sondern stärker werden und die Kaufkraft immer mehr schwindet?

Warum reden diese Leute nicht darüber, dass die belgische Staatsschuld um mehr als 44 Millionen Euro pro Tag steigt und dass heute mehr als 27.000 Menschen in Belgien mehr arbeitslos sind als vor einem Jahr?

All das wird verschwiegen. Warum sagen diese Leute uns nicht einfach die Wahrheit? Und dann wollen diese Politiker unser Land, unsere Gemeinschaft, ja Europa in die Zukunft führen, obwohl sie seit Jahrzehnten bewiesen haben, dass sie mit Geld nicht umgehen können und es in vielen Bereichen nicht besser sondern schlechter geht.

Aber es ist Ihre Wahl, liebe Bürger, es ist letztendlich Ihre Entscheidung.

Vivant hat bewusst auf Effekte und Schnickschnack in unserer Broschüre und in unserem Spot verzichtet, wir geben uns so, wie wir sind. Unser Wahlwerbespot (siehe unten) hat 25 Euro gekostet, und die sind in der DG geblieben. Es ist Zeit aufzuwachen und zu handeln!

19.5.2014 Michael Balter, Vivant-Ostbelgien

 

15 Antworten auf “Michael Balter: Wahlpropaganda”

  1. Ich glaube sogar, dass der Spot kostenfrei ist. Aber im Gegensatz zu den anderen nicht sinnfrei. PFF, ProDG und SP haben teure Werbespots produzieren lassen.Sie möchten die Illusion vermitteln alles im Griff zu haben, handlungsfähig zu sein.Trotz mehr als 10 Jahren in der Regierungsverantwortung haben sie nichts im Griff, nicht gehandelt, nichts bewegt, nichts gestaltet. Sondern sie haben immer nur reagieren können. Meistens zu spät und meistens mit Einschnitten für die Bürger.

  2. Zitat:

    Ach, und natürlich am Straßenrand, manchmal hängen sie auch von Bäumen herab.

    Zitatende

    Ja Herr Balter, da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.

    Das einige der Spots „ganz gut gemacht“ sind grenzt an ein Wunder, oder waren da Profis am Werk? Wenn ja wundert es mich nicht das die teurer waren, gute Arbeit kostet halt etwas. Blöd nur wennn, wie beim weißen Ballett die Grundidee schon wenig durchdacht ist.

    Übrigens, für den Fall das Sie mal jemand fragt, nicht die Poltiker schaffen Arbeitsplätze sondern die Unternehmer.

  3. Der Mediengott

    Eigentlich ein Skandal, das Sie, nur 25€ ausgegeben haben. Ein Profi bekommt mehr und daran hängen auch Jobs dahinter, die Leute hätte man ordentlich buchen können. Jaja gegn Arbeitslosigkeit anstinken und dann sowas…Da tun die anderen Partei den Werbeangenturen eigentlich was Gutes. Arbeit/Aufträge. Und wie kommt man auf so ein Summe, 25€? Da hat doch jemand aus dem privatem Bereich so ne Kamera und fertig…oder? Vielleicht hat das Hemd 25 € gekostet? Achja von wegn alles kritisieren wo sind den die Lösungen von Vivant? Wo bitte, was macht Ihr besser als die anderen Parteien? Grosse Reden halten kann der Herr Balter…und Leserbriefe schreiben…

  4. marcel scholzen (eimerscheid)

    Das erinnert mich eher an die Bergpredigt, als Jesus wie Moses auf einen Berg stieg, um seine Lehre zu verkünden.

    Der einzige Unterschied ist, das Herr Balter ein Waldstück mit Flusslauf ausgewählt hat. Der Bach symbolisiert sicher das verschwendete Geld des Steuerzahlers, das „den Bach runter geht“. Und der Wald ist eben ein typisch deutsches Symbol, das für die Sehnsucht nach Heimat und Naturverbundenheit steht, etc.

    Herr Balter redet genau wie ein amerikanischer Sektenprediger, in einem Schwarz-weiss-Muster, die Fehler der anderen verdamment und die eigene Meinung als die einzig Gültige darstellend.

  5. Ich glaube, dass Scholzen und Scholtzen unbedingt in der ostbelgischen Politik mitmischen müssen – sie wettern gegen Jott & Pott, das nicht ihrer Idio(tie)logie entspricht, so wie richtige Feierabendpolitiker in der DG. Also, meine Herren aus Eimerscheid: Flagge zeigen!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern