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Der Sommer lässt noch auf sich warten – Meteorologe: „30 Grad oder mehr in Belgien nicht vor dem 10. Juli“

30.06.2021, Belgien, Herne: Eine Straße ist nach starken Regenfällen in der Region Pajottenland überflutet. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Wenn bei der Fußball-EM die Spiele rarer werden, wirft man häufiger als zuletzt einen Blick aus dem Fenster und stellt mit Schrecken fest: Der Sommer 2021 hat denkbar schlecht begonnen. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben.

Das sagt zumindest David Dehenauw, Meteorologe am Kgl. Meteorologischen Institut, gegenüber den Zeitungen der Verlagsgruppe Sudpresse. Ihm zufolge liegen wir sogar im normalen Bereich, was die Zahl der Regentage betrifft.

„Normal sind 14 Regentage. Am Morgen des 29. Juni hatten wir deren 12. Wenn man also den Regen, der für den 29. und 30. Juni erwartet wird, hinzurechnet, sind das 14“, stellt der Wetterexperte klar, fügt aber hinzu: „Allerdings gab es mehr Regen…“

30.06.2021, Belgien, Herne: Feuerwehrleute errichten einen Damm aus Sandsäcken an einer Straße, die nach starken Regenfällen in der Region Pajottenland überflutet ist. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

Dehenauw: „Bis Dienstag waren es 83 mm Niederschlag. Der Normalwert liegt bei 70,8 mm. Es hat also recht gut geregnet. Diese Werte werden aber noch als normal angesehen, obwohl sie heute (Dienstag) und morgen (Mittwoch) wieder ansteigen werden. Von einem Mangel an Regen kann jedenfalls keine Rede sein.“

Was die Temperaturen angeht, so liegt der Durchschnitt für Juni bei 18,8 Grad. „Mit den letzten beiden kühlen Tagen, die vorhergesagt werden, sollten wir auf bis zu 18,5 Grad kommen. Damit sind wir immer noch über dem Normalwert (16,7 Grad). Das Gleiche gilt für die Sonneneinstrahlung mit 198 Stunden (199 Stunden sind der Normalwert).

Also nur ein gefühlt schlechter Sommeranfang? „Wir haben im Juni in Uccle keine 30 Grad erreicht. Obwohl wir mit 29,9 Grad nahe dran waren“, räumt der Meteorologe gegenüber Sudpresse ein.

Am 2. Juli 2015 wurden im Nachmittag an der Herbesthaler Straße in Eupen 36 Grad angezeigt. Das wird es in diesem Jahr am 2. Juli nicht geben. Foto: OD

Wie es scheint, werden die sommerlichen Temperaturen auch noch etwas auf sich warten lassen. Am Mittwoch und Donnerstag liegen die Höchsttemperaturen bei 17 bis 18 Grad… Es bleibt weiterhin regnerisch, wobei es am Donnerstag, Freitag und Samstag trockener sein soll. Dies schließt jedoch lokale Schauer nicht aus.

Start des Sommers, des echten, „ist erst mal nicht“, verkündet Dehenauw. Damit das Wetter in Belgien gut ist, muss sich ein Hochdrucksystem in der Nähe von Belgien oder sogar direkt über unserem Land befinden. „Aber im Moment kann ich auf den Karten sehen, dass der Hochdruck auf Höhe der Azoren bleibt“, erklärt der Wetterfachmann. „Wir befinden uns diese und nächste Woche immer noch in einer maritimen Strömung. Die Temperaturen werden also eher moderat oder normal bleiben. Vielleicht werden wir 24 Grad haben, aber nicht mehr.“

Laut Dehenauw müssen sich die Freunde von hochsommerlichen Temperaturen noch etwas gedulden. „Wir werden mindestens bis zum 10. Juli so weitermachen.“ Doch hat auch diese Medaille ihre Kehrseite, denn bis zum 10. Juli wird es „keine Hitzewelle“.

Von einer „Hitzewelle“ sprechen Meteorologen, wenn es an 5 aufeinanderfolgenden Tagen über 25 Grad warm ist, davon 3 mit mindestens 30 Grad. (cre)

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