Gesellschaft

Merkel: „Freundschaft zwischen Belgien und Deutschland sucht ihresgleichen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (rechts) Ende Oktober 2014 in Nieuwpoort mit König Philippe und Königin Mathilde. Foto: Belga

Bei einer Gedenkfeier in Belgien hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das Leid der Bevölkerung und der Soldaten im 1. Weltkrieg gewürdigt. Der Konflikt habe „unermessliche Opfer“ gefordert, sagte Merkel am Dienstag in Nieuwpoort an der belgischen Küste. Sie nahm gemeinsam mit zahlreichen anderen Staatsgästen an einer Gedenkzeremonie zur Anfangsphase des Krieges vor 100 Jahren teil.

„Wenn wir dieser schrecklichen Ereignisse heute hier auf den Feldern Flanderns gedenken, dann können wir gar nicht dankbar genug dafür sein, wie viel sich seitdem verändert hat“, so Merkel in Nieuwpoort.

Deutsche Truppen hatten damals das neutrale Belgien überfallen. Heute, nach zwei Weltkriegen, suche die Freundschaft beider Länder ihresgleichen, sagte die deutsche Regierungschefin. Die Belgier hätten nach Kriegsende zu den allerersten gehört, die den Deutschen die Hand gereicht hätten, so Merkel. In Flandern hatte im Oktober 1914 der Stellungskrieg begonnen.

Der Chateauwald bei Ypern besteht nach intensiven Artilleriebombardements nur noch aus Baumstümpfen (1917). Foto: Wikipedia

Der Chateauwald bei Ypern besteht nach intensiven Artilleriebombardements nur noch aus Baumstümpfen (1917). Foto: Wikipedia

Ende Oktober 1914 hielt die belgische Armee die vorrückenden deutschen Truppen auf, indem sie die Niederungen um den Fluss Yser bei Nieuwpoort flutete.

„Das auf den Ebenen der Yser und in den Schlachten vergossene Blut sorgte dafür, dass die Invasion endgültig zum Stillstand gebracht wurde“, sagte König Philippe in seiner Rede. „Der Krieg zog Hunderttausende Soldaten, die manchmal aus den entferntesten Gegenden kamen, in einen höllischen Strudel.“

Im Anschluss stand eine weitere Zeremonie im landeinwärts gelegenen Ypern auf dem Programm. Die Stadt wurde im Krieg völlig zerstört. Ein nahe gelegener Höhenzug war Schauplatz heftiger Kämpfe und eines vierjährigen Stellungskrieges. (dpa)

27 Antworten auf “Merkel: „Freundschaft zwischen Belgien und Deutschland sucht ihresgleichen“”

  1. R.A. Punzel

    „… Ende Oktober 1914 hielt die belgische Armee die vorrückenden deutschen Truppen auf, indem sie die Niederungen um den Fluss Yser bei Nieuwpoort flutete….“

    Hmmm, da habe ich so meine Zweifel. Recherchen würden an den Tag legen, dass ein Malmedyer Unternehmen, schon damals, für den Zustand der belgischen Strassen verantwortlich war. Dank diesem, konnten die deutschen Armee-Einheiten, das abgewrackte Windsor-Belgien (leider immer noch) nicht insgesamt über den Landweg vereinnahmen.

  2. R.A. Punzel

    Sorry, vergass diese Aussage zu berücksichtigen:

    „… “Der Krieg zog Hunderttausende Soldaten, die manchmal aus den entferntesten Gegenden kamen, in einen höllischen Strudel.”

    Hä? Was haben diese Autoren wohl geraucht und/oder getrunken?

  3. Heinz Günter Visé

    Man sollte sich nicht über den ersten Weltkrieg
    lustig machen oder über den Bericht „spötteln“.
    In den Schützengräben im Gebiet um Iepern
    kamen damals Tausende ahnungslose Soldaten um, welche heimtückisch mit eingeleitetem Giftgas getötet wurden.
    Diese Unmenschlichkeit war so pervers, dass es
    einem noch heute schaudert. Das eingesetzte fiese,
    tödliche Gas, welches die zum Teil jungen Menschen (Belgier, Engländer, Franzosen und
    Verteidiger aus anderen Ländern, die dem Angreifer
    trotzen wollten) um ihr Leben brachte, wurde nach
    nach der flämischen Stadt Iepern „YPLON“ benannt
    Auch 100 Jahre später findet man immer noch
    Überreste von Gefallenen in der Erde dort nicht weit von der belgischen Küste. Auch jetzt kann man nur sagen PFUI, WIE GRAUSAM kann 1 Mensch sein?

    • Zappel Bosch

      @HG Visé : Leider war das, wie auch im Zweiten Weltkrieg, nicht nur 1 Mensch. Um keine Polemik aufkommen zu lassen, sage ich mal allgemein: pfui, wie grausam können Menschen sein! Das frage ich mich übrigens auch täglich, wenn ich von den Gräueltaten des IS und von anderen in anderen afrikanischen Ländern höre (z.B. Boko Haram in Nigeria, oder Seleca und Anti-Balaka in der Zentralafrikanischen Republik, uam). Alles nicht miteinander vergleichbar, aber alles ähnlich und extrem grausam! Und die Aggressoren sind nie „einzelne Menschen“…

      P.S.: Die junge Deutsche Bevölkerung soll sich hiermit nicht angegriffen fühlen. Ich bin kein Freund von Kollektivschuld. Es soll uns allen nur stets deutlich machen, wozu Menschen in allen Gesellschaftsschichten im Kriegsfall (und bei entsprechender Kriegshetze „von oben“) fähig sind.

      • Sehr richtig, „Zappel Bosch“
        Noch nicht solange her, beispielsweise der Krieg, bzw.Völkermord in Ex-Jugoslawien.
        Die Grausamkeiten die dort, unweit und vor unserer“ Haustür“, etwa zwischen Serben und Kroaten und zwischen anderen Volksgruppen begangen wurden,einfach unfassbar wozu diese Menschen fähig sind, wie Sie schreiben
        Verzichte hier auf Beispiele, welche befreundete belgische Soldaten, die dort in der KFOR dienten, berichteten.
        Umso erstaunlicher und besser gott sei dank, dass diese Volksgruppen, wenn sie in anderen Ländern, etwa in Belgien, beheimatet sind friedlich (mehr oder weniger) neben und miteinander leben.
        Umso unvorstellbarer, was da in den 1990 Jahren an Grausamkeiten vorgefallen
        ist. Aber, wie Sie ebenfalls erwähnen, im Kriegsfall ist alles möglich

  4. gerhards

    Von dem schlimmen was damals von ALLEN angerichtet wurde dürfte heute nun fast niemand mehr leben.
    Daher verstehe ich einige Kommentare nicht.
    Schreibt oder kommentiert doch mal etwas über Freundschaft, auch wenns einigen schwer fällt.

    • albert g.

      …und damit mein ich nicht nur die politik , die zeit der gemeinsam von preussen regierten rheinprovinz…

      nein, ich meine die verbindung der menschen untereinander, die verwandschaftl. bande in den familien, das grenzübergreifende tagesgeschehen, das leben und arbeiten, die gemeinsame industriegeschichte usw.

      wir haben wirklich viele gemeinsamkeiten

      • Zappel Bosch

        Übrigens gehörten „wir“ in der DG mit zu den Aggressoren, zumindest manche (viele ggf. bei der Gesinnung?…), auch wenn nicht gerne darüber gesprochen wird. Man hört fast immer nur von den „Heldentaten“ derer, die in Russland waren, das scheint weniger verfänglich zu sein, als bei denen die mit gen Frankreich gezogen sind…
        Um deutlich zu sein: auch ich – obwohl Nachkriegsgeneration – habe mich immer und überall als Rheinländer bezeichnet (und „mag“ diesen „unseren“ Menschenschlag sehr). Aber die Geschichte hat es anders mit uns und unseren Grenzen gewollt und in Belgien sind wir mittlerweile auch ganz gut aufgehoben. Das war nicht immer so… z.B. zwischen den beiden Weltkriegen (Baltia) und die ersten Jahre nach WK2. Wieder ein „echter Rheinländer“ zu werden, würde mich aber nicht über Gebühr beunruhigen, wenngleich (oder vielleicht sogar weil?) im „politischen Wasserkopf“ der DG etliche ihre fetten Pöstchen abgeben müssten. Dass Letztere also dezidiert für ein Status quo oder noch mehr DG sind, kann man deshalb gut verstehen…

    • R.A. Punzel

      @albert g.: Ich mag meine Nachbarn auch, ausgenommen die, die mit der Wixbürste gestreichelt wurden. Dazu gehört die Merkel auch; die glaubt aller Wahrscheinlichkeit nach, Sachsen-Coburg-Gotha-Ableger seien ein ostdeutsches Produkt. Darauf einen Rotkäppchen-Sekt….

      Die olle Queen im fernen London wird es schaudern.

      • albert g.

        die geschichte wird zeigen, ob wir mit angela gut „gefahren“ sind.

        Wer währe den die alternative?

        Im moment jedenfalls – und wir haben keine einfachen zeiten, wenngleich wir wirtschaftl. -wenn man es glauben darf- gut dastehen sollen ich mit angela eigentlich zufreiden bin.

        Sie ist eben als frau eine andere art diplomatin wir wir männers es sind.

        Lass sie mal machen….was wir haben wissen wir, WAS WIR NACH IHR KRIEGEN; NOCH LANGE NICHT:

  5. Zaubgast

    “Freundschaft zwischen Belgien und Deutschland sucht ihresgleichen”

    Ich bin immer skeptisch, wenn ich von Freundschaft zwischen Staaten lese. Jemand hat mal gesagt, zwischen Staaten gebe es keine Freundschaften, sondern nur Interessen.

    Wirkliche Freundschaft kann es nur zwischen Menschen geben. Und da ist in den letzten 60 Jahren allerdings enorm viel passiert.

    Ich denke nur an die Erfahrungen, die meine Kinder im Rahmen des Erasmus-Programms gemacht haben.

    Man muss hinzufügen, dass diese offiziellen Freundschaftsbeteuerungen noch immer nur ein dünner Firnis sind und alte, längst überholt geglaubte Denkkategorien sehr leicht wieder auftauchen können.

    Erinnert sei nur an die heftigen Diskussionen, die bei bestimmten Themen in Ostbelgien hochkochen, oder an die extreme Deutschfeindlichkeit etwa in Griechenland während der dortigen Wirtschaftskrise.

    Auch hier in Belgien sind die Jahre 14-18 und 40-45 noch längst nicht vergeben und vergessen. Siehe das aktuelle Thema „Kollaboration“.

  6. Peynshaert Boris

    Was sind diese Staatspräsident en Merkel wie Obama doch Gottverfluchte heuchlerische Verbrecher.Heute wie damals versucht man die Volker gegen einander zuhetzen. und wieder geht die grösste Gefahr uad.von der deutschen Regierung aus . Von deutschen Boden werden mit wissen der deutschen Bundesregierung amerikanische Drohnenangriffe in 40 muslimischen Ländern gesteuert. Die deutsche Regierung sowie die amerikanischebRegierung war finanziell und anderweitig am Putsch in der Ukraine vereidigt und unterstützt diese Nationalsozialistische Regierung militährisch ( durch Söldnern und Neonazigruppen) sowie finanziell gegen die Separatisten die sich von der Ukraine wegen genoziden übergriffen von der Kiever Regierung geteilt haben. Als ob das nicht schlimm genug wäre ,provoziert man Russland in dem man es Einmischung vorwirft (bisher noch keinmal von Seiten der OSCE bestätigt worden sind) mit wirtschaftlichen Sanktionen ums sie zu einer militärischen Intervention zu verleiten ,welche zu einer direkten Reaktion der NATO führen würde; was dies für die Welt bedeutet brauch ich Ihnen wohl nicht zu erklären. Diese Frau gehört wie Obama in Denhag wegen Verstöße gegen das Völkerrecht und der Menschlichkeit in Denhaag vorm Gericht.Sie sind der Abschaum die für die Reichen Eliten einen Weltkrieg auf Europäischen Boden vom Zaun brechen sollen

  7. Peynshaert Boris

    Dem deutschen Volke ist schon lange verziehen. Heutzutage weis man in wessen alleinigen Interesse Kriege inszeniert werden, und wie die öfendlichen Medien damals wie heute als größte Waffe der Elite propagandistisch missbraucht wird, die Völker gegeneinander zu hetzen,und immer wieder nur der kleine Mann als Opfer daraus heraus geht.Damals wie heute ist der Nährboden zum Krieg der Faschismus sowie der Kapitalismus und es verwundert daher in keinsterweise, daß wir durch diesen Vorzeichen in Europa wieder mit Volldampf dem nächsten zusteuern, hoffentlich gelingts dem Volk dieses mal den Mächtigen das Zepter aus der Hand zunehmen!!!

      • Peynshaert Boris

        Herr Rademacher ,ich Hofe ich überfordere sie jetzt nicht, aber ich habe da einen sehr lehrreichen Beitrag zum Thema Weltfrieden,denn ich jedem Bürger wärmstens empfehle : YouTube.com Putin ohne Maulkorb-Valdai auf Deutsch 2014
        Gorbatschow zur Valdai Rede: Die Rede war erschütternd.Ich glaube dass es ein solches Statement seit der ganzen Zeit der Regierung Putin nicht gegeben hat…
        Ubrigens haben sie recht mit dem Quatsch ‚weil ich nach ihrer Reaktion falsch liege‘ dass die Menschheit was dazu gelernt hätten, denn sie sind das beste Beispiel von einem durch Propaganda verführten Bürgers.Einen gunten Raht schauen sie keine ZDF ,und ARD Nachrichten und meiden sie den Stern so wie die Bild und alles was von der dpa kommt und hölen sie sich ihre Infos von neutralen Seiten vom Internet, oder schauen sie einfach auf meiner f Seite unter meinem Namen, sie ist öffendlich !

      • Peynshaert Boris

        Herr Rademacher sie haben recht , wenn ich schreibe dass das Volk aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben und die Machenschaften der Eliten durchschaut und nicht mehr auf Kriegspropaganda reinfallen , sie sind das beste Beispiel eines von amerikanischer Propaganda verführten Menschen, der schon wieder auf ein Feindbild rein gefallen ist:“der böse Putin “
        ich empfehle ihnen und allen Bürgern diesen Bericht zu schauen:
        YouTube.com Putin ohne Maulkorb-
        Valdai auf Deutsch 2014

        Gorbatschow zur Valdei Rede:
        „Die Rede war erschüttert.
        Ich glaube dass es ein solches Statement seit der. . ganzen Zeit der Regierung Putin nicht gegeben hat…

  8. Jauny B.Bad

    Hunderte Bücher sind von namhaftesten Autoren allein in diesem Jahr zum Thema veröffentlicht worden. Die meisten der wirklich wichtigen zeigen in der Schuldfrage längst nicht mehr nur auf das deutsche Kaiserreich sondern auf die englische Politik der balance of Power und auf den russischen Panslawismus. Welchen Einfluss hat das auf die heutige Politik? Keinen! Das wiederum ist insofern beunruhigend, als man davon ausgehen muss, dass eben jene Politik ihren Herrschaftsanspruch nur mit Hilfe von Lügen stellt. Wirklich nur in Bezug auf die Geschichte?

  9. Marc Van Houtte

    Merkel: “Freundschaft zwischen Belgien und Deu sucht ihresgleichen”Merkel: “Freundschaft zwischen Belgien und Deutschland sucht ihresgleichen
    Wie war und Dobrindt sagt danke

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