Die Amtseinführung von Donald Trump am kommenden Montag wird ein Mega-Ereignis, das in alle Welt übertragen wird. Aus Europa reisen Politiker aus rechten Parteien an.
Nach prominenter AfD-Werbung durch Tech-Milliardär Elon Musk reisen mehrere Vertreter der Partei zur Amtseinführung von Donald Trump in die USA. Wie die AfD-Bundestagsfraktion mitteilte, werden Parteichef Tino Chrupalla und die stellvertretende Fraktionschefin Beatrix von Storch am Montag in Washington dabei sein. Auch der rheinland-pfälzische AfD-Landtagsabgeordnete Damian Lohr wird die Feierlichkeiten rund um das US-Capitol live verfolgen, wie er der dpa bestätigte.
Andere Parteien sind gar nicht oder nur spärlich vertreten. So reist für die Union Außenpolitiker Jürgen Hardt (CDU) an. Aus der rot-grünen Bundesregierung ist weiterhin niemand zu der Zeremonie eingeladen. Aus anderen europäischen Ländern haben sich Vertreter von Rechtsparteien angekündigt.
– Einladung von US-Republikanern: Er folge einer Einladung aus Kreisen der US-Republikaner, sagte Chrupalla der Deutschen Presse-Agentur. „Diese Präsidentschaft wird die Welt nachhaltig verändern.“ Man stehe mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel bereit, ein starker Partner auf dem Kontinent Europa zu sein. „Deutschland muss gute und friedliche Beziehungen zu allen Ländern unterhalten.“ Auch von Storch sagte, sie habe eine Einladung bekommen. „Das schlägt man nicht aus.“ Sie stehe schon seit längerer Zeit mit Teilen des Trump-Teams in Kontakt, erklärte sie.
Zu den genauen Abläufen vor Ort äußerten sich die AfD-Beteiligten zunächst nicht und verwiesen auf noch laufende Planungen. So blieb etwa offen, ob es möglicherweise zu Treffen mit Trump, dem künftigen Vizepräsidenten J.D. Vance oder Musk kommen wird. Von Storch, die nach eigenen Angaben auch von ihrem Mann begleitet wird, bestätigte die Teilnahme an einem der Bälle nach der Amtseinführung, denen auch der gewählte Präsident einen Besuch abstattet.
– Weidel kommt nicht: Die von der AfD zur Kanzlerkandidatin bestimmte Co-Parteichefin Chrupallas, Alice Weidel, wird an der Amtseinführung nicht teilnehmen. Ihr Sprecher verwies auf die dichte Terminlage im Bundestagswahlkampf.
Zuletzt hatte Musk Weidel mit einem Live-Gespräch auf seiner Plattform X über Deutschland hinaus zu einem großen Bekanntheitsgrad verholfen. Das Gespräch war der Höhepunkt einer groß angelegten pro-AfD-Aktion, die der Unternehmer und Trump-Vertraute kurz vor Weihnachten gestartet und mit der er viel Unruhe in den Bundestagswahlkampf gebracht hatte.
Der Tesla-Chef hatte geschrieben, nur die AfD könne Deutschland „retten“. Außerdem beschimpfte er deutsche Spitzenpolitiker wie Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Kritiker werfen Musk vor, mit Hilfe seiner enormen Reichweite den Ausgang der Bundestagswahl in Deutschland beeinflussen zu wollen. Seine Botschaften auf X erreichen theoretisch mehr als 210 Millionen Nutzer weltweit.
Auch Vize Vance äußert sich zur AfD: Auch der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance hatte sich auf X zur Bundestagswahl und zur AfD geäußert. Er unterstütze keine Partei bei der kommenden Wahl, «denn es ist nicht mein Land, und wir hoffen, dass wir gute Beziehungen zu allen Deutschen haben». Vance kritisierte jedoch die Darstellung der AfD in den US-Medien. Diese würden die AfD verunglimpfen, obwohl die AfD in den Regionen Deutschlands am beliebtesten sei, in denen der Widerstand gegen die Nazis in der Vergangenheit am größten gewesen sei.
Als Chef einer im Bundestag vertretenen Partei ist Chrupalla nach jetzigem Stand zwar der prominenteste deutsche Politiker bei der Vereidigung. Offiziell vertreten wird Deutschlands aber vom Botschafter in Washington, Andreas Michaelis. „Das ist auch sehr üblich so“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann bereits vergangenen Freitag. Einladungen an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) oder andere Mitglieder der rot-grünen Bundesregierung gibt es bis heute nicht.
Die größte Oppositionsfraktion CDU/CSU ist allerdings mit dem Außenpolitiker Hardt dabei. „Nur durch einen offenen Dialog können wir Lösungen finden, die für beide Seiten vorteilhaft sind“, sagte er zur Begründung. Mit seiner Teilnahme an der Zeremonie setze er „auch ein Zeichen dafür, dass die demokratischen Kräfte in Deutschland auf die Freundschaft mit den USA setzen und sie vertiefen möchten“.
– Klassentreffen der Rechten angeführt von Meloni: Die Zeremonie vor dem Kapitol könnte eine Art Klassentreffen der europäischen Rechten werden – die AfD ist nicht die einzige Partei aus diesem Spektrum.
Als prominenteste Vertreterin hat sich Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni angekündigt. Sie habe von Trump persönlich eine Einladung erhalten, kündigte sie bereits vergangene Woche an. Die Vorsitzende der rechten Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) hatte Trump erst kurz vorher in dessen Privatanwesen Mar-a-Lago in Florida besucht. Der künftige US-Präsident lobte sie dabei als „fantastische Frau“.
Auch britische, französische und belgische Rechte kommen: Auch der britische Rechtspopulist und Chef der Partei Reform UK, Nigel Farage, wird bei der Amtseinführung dabei sein, wie sein Sprecher auf dpa-Anfrage bestätigte. Aus Frankreich wollen die Rechtsextremen Éric Zemmour und Sarah Knafo nach Washington reisen. Berichten zufolge soll auch Marion Maréchal nach Washington reisen, die Nichte der rechtsnationalen Marine Le Pen. Von Le Pen selbst ist noch keine Reiseankündigung bekannt.
Aus Belgien reist der Vorsitzende der rechtsextrenen Partei Vlaams Belang, Tom Van Grieken, zur Vereidigung an. „Es ist eine Ehre, mit führenden Politikern der Welt, die unsere Werte teilen, an einer Veranstaltung teilzunehmen, die einmal mehr die Botschaft „zuerst unser Volk“ in den Vordergrund stellt“, teilte die flämische Partei mit.
– Orban nicht dabei: Ein europäischer Regierungschef, von dem man die Teilnahme vielleicht am ehesten erwartet hätte, wird aber fehlen: der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. Dessen für internationale Kommunikation zuständiger Sprecher Zoltan Kovacs bestätigte auf Facebook, dass sein Chef nicht teilnimmt. „Bei der Amtseinführung eines US-Präsidenten handelt es sich traditionell um ein Ereignis, bei dem die friedliche Machtübergabe gefeiert wird, und nicht um eine Versammlung ausländischer Würdenträger“, schrieb er zur Begründung. (dpa)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Ich bin von Anfang an AfD-Wähler. Es freut mich, dass die AfD bei den Großmächten angesehen ist. Chrupalla, dem bei uns die „Kartellparteien“ und ihr Tross noch vor kurzem Russlandfreundlichkeit vorgeworfen haben, ist zur Amtsübernahme in Amerika eingeladen. Der Präsident mit SPD-Stallgeruch, Steinmeier, hat unverschämterweise in der Vergangenheit den neuen Präsidenten verbal attackiert. Jetzt darf er zuhause bleiben. Die AfD verbindet mit Trump auch der Widerstand gegen massive Einwanderung.
Joachim Datko – Ingenieur, Physiker
@ Herrn Physiker Ing. Joachim Datko
Wenn Trump Ihren Post ließt, wird er Sie bestimmt in einigen Wochen zum „Stadthalter“ von Grönland oder zum Schleusenwart des Panamakanals erklären!
Schöne Reise, amüsiert euch gut. Der Steuerzahler zahlt gerne.
Es ist relativ billig. Es ist kein Regierungsflieger notwendig. Auch ist der Kreis der Eingeladenen klein: „Rotgrün“ bleibt zu Hause, Steinmeier (SPD, Präsident) bleibt zu Hause, Regierungsmitglieder bleiben zu Hause. Es sind nur wenige eingeladen. Von der AfD sind es Chrupalla und Frau von Storch.
Die zu Hause gebliebenen können sich ja bei Lanz und Illner über die AfD unterhalten.
@Joachim Datko
Richtig Herr Datko, außer blablabla kommt unterm Strich dabei sowieso nichts raus…wie auch 😏
und Herr Ingenieur, Physiker bleibt ebenfalls daheim… na sowass….
Pikantes Detail: Auch die Präsidentin der EU-Kommission ist ausdrücklich NICHT eingeladen, mit Absicht!
Ist Pascal auch eingeladen? ;-)) Oli mit der hübschen Dame, die natürlich nur Teamchef des Kabinetts ist…
Bravo Herr Datko.
Die woke-grüne Bewegung und deren Bundesgenossen aus Presse, Verwaltung und Justiz sind nicht eingeladen. Sehr schön. Diese sollen zur Hölle fahren – ohne Rückfahrschein.
@ Einladung
Wenn Olli sein Kabinettschefin mitnimmt, läuft er Gefahr ohne sie zurück zu kommen 😉😁
Lass dem Olli doch die schöne Dame und gib ehrlich zu, dass Du gerne mit ihr zu Tumps Vereidigung fliegen würdest. Nicht America, sondern Lady first. Präsidentenball. Staatsbankett. Doppelzimmer mit DG-Flagge.
Aber wehe der präsidiale Unhold wittert die Kabinettschefin aus Eupen. Da können Signora Meloni und die etwas reifere Frau Storch nur neidisch werden. Vielleicht kommt bald ein ganz anderer Storch.
Politische Beobachter vermuten: Trump ernennt Olli zum Sonderbotschafter in der inneren Mongolei. Gut honriert, aber möglichst weit weg.
Stellt sich die Frage ob die Nicht-eingeladenen Granden der sog. tradionellen Parteien, besonders aus dem „nahen Osten“, sich ob dieser „Schmach von Washington D.C.“ nicht in psychologische Behandlungbegeben müssen. Denn es ist doch mehr als wahrscheinlich, dass dieser Umstand bei den Protagonisten
tiefe seelische Schmerzen verursachen wird…
Es wird sich wahrscheinlich keiner darum reißen beidem Event anwesend zu sein, aber ausdrücklich nicht eingeladen zu sein …. das ist eine Ansage 😆
So verschwendet man Steuergelder, mit Flugkosten und 5 Sterne Hotel um für ein paar Stunden dort an einer Zeremonie teilzunehmen die weltweit im Fernsehen übertragen wird. Außer Spesen nichts gewesen.
Die Nicht-Eingeladenen werden in der Zwischenzeit wieder Demos gegen rechts organisieren, anstatt sich die Frage zu stellen, warum die Wähler immer mehr rechts wählen.
Nichtsdestotrotz werden wohl (leider) einige der Nicht-Eingeladenen nach der Wahl wieder an der Macht sein und dann ohne Scham den Bückling vor Trump machen, denn irgendwann werden sie sich mal begegnen (müssen).