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Mbaye Leye, Neuzugang der AS Eupen, im Interview: „Wichtig sind die ersten drei Punkte“

AS-Neuzugang Mbaye Leye wird bei der AS Eupen das Trikot mit der Rückennummer 9 tragen. Foto: Edgar Hungs

Am Mittwoch wurde Mbaye Leye im frühen Nachmittag offiziell bei der AS Eupen vorgestellt. Der 34-jährige Senegalese wird die Rückennummer 9 tragen – eine Zahl, die ihm nach eigener Aussage, in der Vergangenheit Glück gebracht hat.

Nach seiner Präsentation hatte „Ostbelgien Direkt“ die Gelegenheit, mit dem 34-jährigen neuen Hoffnungsträger der AS Eupen ein Gespräch zu führen.

OD: War die AS Eupen Ihr Wunschverein oder gab es noch andere Angebote?

Mbaye Leye: Ich hatte mehrere Angebote aus dem In- und Ausland. Es ist meine persönliche Wahl, die auf Eupen fiel. Ich hatte Lust, in diesem Verein zu spielen und meinen Beitrag bei der Entwicklung der Mannschaft zu leisten. Dieses Gefühl habe ich während der gesamten Gespräche verspürt. Es war auch eine Entscheidung meines Herzens. Aus Respekt zu den Fans von Zulte Waregem habe ich die Angebote aus dieser Region nicht angenommen.

OD: Welche Rolle möchten Sie bei Ihrem neuen Verein wahrnehmen?

Mbaye Leye im Presseraum des Kehrweg-Stadions: „Wenn ich nun meine Erfahrung an die jungen Spieler weitergeben kann, ist dies eine gute Sache und eine Ehre für mich.“ Foto: Edgar Hungs

Leye: Ich habe in den vergangenen Tagen oft gelesen und gehört, dass ich nach Eupen gekommen sei, um die jungen Spieler zu begleiten. Zuerst möchte ich klarstellen, dass ich hier Fußball spielen und versuchen werde, auf dem Spielfeld gute Ergebnisse zu erzielen. Ich bin ein Mannschafts-Spieler und hoffe, dem Verein einen Mehrwert zu bringen. Wenn ich nun meine Erfahrung an die jungen Spieler weitergeben kann, ist dies eine gute Sache und eine Ehre für mich.

OD: Und Ihre Vorstellungen nach dem missglückten Start der AS?

Leye: Es ist immer schwer, vernünftig in eine Meisterschaft zu starten. Trotzdem sehe ich eine Steigerung bei der Mannschaft im Hinblick im Vergleich zum ersten Spiel. Sie hat enormes Potenzial. Der Trainer liebt das Spiel mit dem Ball, und das kommt mir persönlich entgegen. Wichtig ist jetzt, das Gefühl wieder zu spüren, ein Spiel zu gewinnen. Dies ist enorm wichtig für das Selbstvertrauen und die Moral der Mannschaft. Die Pro-League-Meisterschaft ist noch lang.

Klare Trennung zwischen Experte und Spieler

OD: Sie haben für drei Jahre in Eupen unterschrieben. Streben Sie eine mittel- oder sogar langfristige Lösung an?

Leye: Zuerst will ich eine stabile und sichere Lösung in einem Verein, wo ich Lust habe zu spielen und der auch seinerseits gerne mit mir arbeiten möchte. Dieses Bestreben habe ich in Eupen gefunden. Trotz anderer Angebote haben die Philosophie und die Identität meines neuen Arbeitsgebers mich überzeugt. Wenn ich aufhöre, dann möchte ich weiter im Fußballkontext arbeiten. Und dann erst entscheide ich, wohin mein Weg mich führen wird. Sollte die Aspire Akademie mir dann ein Angebot unterbreiten, dann werde ich dies wie alle anderen sorgfältig prüfen. Aber dies ist zurzeit kein Thema und auch nicht Teil meines Vertrages.

OD: Bleiben Sie dem belgischen Fußball auch als Experte bei RTL Club erhalten?

Mbaye Leye (rechts) bei einem der beiden Spiele in Eupen in der vergangenen Saison (hier mit Eric Ocansey). Foto: Belga

Leye: Ja, ich werde dort weiter kommentieren. Trotzdem möchte ich bemerken, dass ich persönlich eine klare Linie zwischen Kommentator und Spieler ziehe. Ich gehöre einem Verein an, und da hat der Trainer das Sagen. Es ist nicht mein Job, dieses zu kommentieren. Ich versuche, meine Leistung auf dem Platz zu geben und mich der Mannschaft unterzuordnen. Und die Entscheidungen habe ich zu respektieren. Im Fernsehen ist es dagegen meine Aufgabe, Kommentare zu Spielszenen und Vorkommnissen zu geben. Diese sind immer situationsgebunden. Beide Funktionen möchte ich voneinander trennen.

OD: Werden Sie am Samstag gegen Ostende spielen?

Leye: Ich habe nach den letzten Play-off-Spielen der vergangenen Meisterschaft kein Spiel mehr bestritten, habe aber weiterhin trainiert und persönlich versucht, meinen Rhythmus zu halten. Praxis erhält man nur, wenn man auch unter Spielbedingungen mitwirken kann. Ich selber fühle mich soweit klar, und der Trainer entscheidet. Wichtig sind aber die ersten drei Punkte. EDGAR HUNGS

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

Eine Antwort auf “Mbaye Leye, Neuzugang der AS Eupen, im Interview: „Wichtig sind die ersten drei Punkte“”

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