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Pro-Palästina-Aktionen von zwei Bundesliga-Profis sorgen für Wirbel bei Bayern und Mainz

15.09.2023, Bayern, München: Noussair Mazraoui von Bayern München in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa

AKTUALISIERT – Bayern-Profi Noussair Mazraoui sorgt mit einem Pro-Palästina-Beitrag für Aufsehen. Der Verein kündigt ein Gespräch mit dem Verteidiger an und bekräftigt seine Haltung. Auch beim FSV Mainz 05 gibt es Ärger wegen einer Pro-Palästina-Aktion eines seiner Profis.

Der FC Bayern München hat nach dem Wirbel um einen Pro-Palästina-Beitrag von Noussair Mazraoui ein Gespräch mit dem Verteidiger angekündigt. „Der FC Bayern hat mit Noussair Mazroui nach seinen Instagram-Posts am Sonntag umgehend Kontakt aufgenommen.

Der Spieler befindet sich derzeit mit der Nationalmannschaft von Marokko in Afrika. Nach seiner Rückkehr ist ein ausführliches persönliches Gespräch mit der Clubführung in München vorgesehen“, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit.

24.03.2023, Bayern, München: Das Logo von Bayern München ist am Vereinsgelände an der Säbener Straße zu sehen. Foto: Sven Hoppe/dpa

„Unabhängig davon weiß jeder, auch jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter, jede Spielerin und jeder Spieler, für welche Werte der FC Bayern steht. Wir haben diese bereits direkt nach dem Terroranschlag auf Israel in einem Beitrag öffentlich und unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Wir sorgen uns um unsere Freunde in Israel und stehen an ihrer Seite. Zugleich hoffen wir auf ein friedvolles Zusammenleben aller Menschen im Nahen Osten“, so der Verein. Ob Konsequenzen für Mazraoui folgen, ist offen.

Der 25-Jährige hatte in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird. Der marokkanische Nationalspieler teilte einen kurzen Clip, in dem eine Stimme im Stil eines Gebets sagt: „Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen.“

23.05.2021, Großbritannien, Birmingham: Anwar El Ghazi, einst Profi bei Aston Villa, sorgte mit mehreren Instagram-Posts für Wirbel. Foto: Richard Heathcote/Press Association/dpa

Nachdem der Post für Aufsehen gesorgt hatte, äußerte sich der Fußballer am Sonntagabend erneut. In einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag, hieß es in englischer Sprache: „Der Punkt ist, dass ich nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt strebe. Das bedeutet, dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde.“

Auch der Fußballprofi Anwar El Ghazi von Bundesligist FSV Mainz 05 hat mit einem inzwischen wieder gelöschten Post auf Instagram für Wirbel gesorgt. Der 28-Jährige teilte zunächst einen Beitrag, in dem es unter anderem hieß: „Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein.“

Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer ausdehnen sollte. Damit wird Israel gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen. Der Post wurde später wieder gelöscht. Der Club kündigte für Dienstag nach dem trainingsfreien Montag ein Statement an.

Der Niederländer El Ghazi, der im Sommer die PSV Eindhoven verließ und nach Mainz wechselte, hat in seinem Instagram-Profil ein Profilbild mit dem Schriftzug „I stand with Palestine“.

Palästinensische Terroristen hatten am vorigen Wochenende im Auftrag der Hamas einen verheerenden Angriff auf israelische Zivilisten durchgeführt. Bisher sind in Israel mehr als 1300 Tote zu beklagen. (dpa)

23 Antworten auf “Pro-Palästina-Aktionen von zwei Bundesliga-Profis sorgen für Wirbel bei Bayern und Mainz”

  1. Willi Müller

    Warum sollten wir uns über einen Fußballer aufregen, der wahrscheinlich arabische Wurzeln hat und eben mit dementsprechender Einstellung aufgewachsen ist, schließlich lassen die Eupener ihre ASE von Katar unterstützen, genau wie die Mörder vonHamas

    PS: Katar stand auch immer im Verdacht, die Kopfabschneider des IS zu fördern….

  2. Pensionierter Bauer

    Der Angriff der Hamas auf unschuldige Israelis ist mit aller Schärfe zu verurteilen.
    Die Frage des Warum muss aber auch uneingeschränkt erlaubt sein. Denn hier trifft man als klardenkender Mensch sehr schnell auf die Hardliner der beiden Seiten die die Jugend mit ihrem Haß verderben. So wie die Palästinänser das Existenzrecht anerkennen müssen, mus Israel auch die Rechte der Palästinänser anstandslos anerkennen und sich mit seinem unsäglichen Siedlungsbau aus dem Westjordanland zurückziehen.
    In den allermeisten Konflikten gibt es nicht nur den einen Schuldigen. Es ist traurig mit anzusehen, wie absolut Unschuldige hier zu Opfern gemacht werden und so verstehe ich auch diese Stellungnahme, die in der Emotion aber möglicherweise einseitig ausfiel.

  3. Palästinensische Zivilisten sind genauso gut Menschen wie Israelische Zivilisten.
    Also ich bin dafür, dass man eine Lösung sucht und aufhört, die ganze Schuld den Palästinensern in die Schuhe zu schieben.

      • Neneewaa

        @Werner Rademacher.
        Die Zwei-Staaten-Lösung ist eine Utopie, das wissen alle sich mit dem Konflikt befassenden Politiker.
        Ohne die rechten Hardliner und Orthodoxen auf jüdischer Seite und die radikalen Islamisten auf der anderen Seite wäre ein einheitlicher jüdisch- arabischer Staat möglich, aber dann leben wir schon lang nicht mehr.

      • Pensionierter Bauer

        Es stimmt nicht, dass die „Araber“ keinen Frieden wollen. Denn die einstigen israelischen Friedensmacher Perez und Rabin wurden durch den Mord an Jitshak Rabin, welcher im Übrigen von einem radikalen jüdischen Israeli begangen wurde, auseinander gerissen.
        Herr Radermacher liegt mit der zwei Staatenlösung absolut richtig, denn Mehrvölkerstaaten sind sehr schwer zu händeln, das sehen wir ja schon bei uns in Belgien und dabei ist hier nur die Sprache der Unterschied. Auch darf man nicht vergessen, der größte Unruhestifter in dieser Region sind die Iraner und das sind keine Araber.

      • Werner Radermacher

        Ehrlich, die finanzielle Unterstützung von der Terroristenunterstützer Katar für PSG, FC Bayern, oder AS Eupen wird leider zu wenig thematisiert, Oder die Beteiligung an großen deutschen Unternehmen. Ich meine ja auch nur, weil die Politik immer so auf Moral und Anstand macht.

        • Robin Wood

          @Werner Radermacher
          Stimme Ihnen zu.
          Aber wie ich immer schreibe: Westliche Heuchelei.
          Der eine darf dies machen, der andere nicht.
          Eine Demo ist „gut“, die andere nicht. Ein Angriff ist „gut“, der andere nicht.
          Wir werden manipuliert.

  4. Werner Radermacher

    Noussair Mazraoui spielt beim FC Bayern, dass passt doch. Katar ist einer der größten Unterstützer der Terroristen von Hamas und Katar war jahrelang (bis 2022) einer der größten Finanzier des FC Bayern.

  5. Rundes Leder

    Der Mazraoui sollte sich auf den Ball konzentrieren, und anders nichts! Solche Parolen sind der Sache nicht gerecht, noch angetan! Eine Schande das Unschuldige immer die Leidtragenen sind.

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