Politik

Nach Chaos vom 20. Januar: Mauel (PFF-MR) fordert von Regierung in Namur mehr Anreize für Winterreifen

Foto: Shutterstock

Freitag, der 20. Januar 2023, war ein chaotischer Tag für alle Autofahrer im Bezirk Verviers und ganz allgemein in den Provinzen Lüttich und Luxemburg. Viele Autofahrer hatten mit starkem Schneefall zu kämpfen. Dies führte zu erheblichen Staus, Rutschpartien und einer Reihe von Unfällen.

Nach Meinung der ostbelgischen Regionalabgeordneten Christine Mauel (PFF-MR) war die schwierige Verkehrsituation an jenem Tag auch darauf zurückzuführen, dass viele Autofahrer ihr Fahrzeug nicht mit Winterreifen ausgerüstet hatten, wie einige Bürgermeister, Schöffen und Behörden nachher ausgesagt haben.

Die ostbelgische Regionalabgeordnete Christine Mauel (PFF-MR). Foto: OD

Mauel befragte Ministerin Valerie De Bue (MR) zu möglichen Anreizen, welche die Wallonische Region anbieten könnte, damit die Autofahrer in der Region schneller ihr Fahrzeug mit Winterreifen ausstatten.

„Während für die Pflicht zur Montage von Winterreifen die föderale Ebene zuständig ist, verfügt Ministerin Valérie De Bue über eine wichtige Befugnis zur Förderung, Sensibilisierung und Information im Bereich der Verkehrssicherheit. Ich habe sie deshalb gefragt, ob es möglich sei, die Wallonen dazu zu bewegen, Winterreifen aufzuziehen, um Vorfälle wie die von Freitag, dem 20. Januar, zu vermeiden“, so die liberale Regionalabgeordnete.

Außerdem wäre es laut Mauel sehr wichtig, auf föderaler Ebene eine klare Position zur Winterreifenpflicht in Belgien zu vertreten. In 15 EU-Staaten, darunter Luxemburg, Frankreich (in einigen Departements) und Deutschland, seien Winterreifen Pflicht, nicht aber in Belgien, wo Winterreifen lediglich empfohlen würden, so Mauel.

Ein Stapel Winterreifen. Foto: Shutterstock

Ministerin De Bue sagte, dass Anreize hilfreich sein könnten, aber eine Pflicht nicht wünschenswert sei. „Laut einer Studie der AWSR (Agence Wallonne de la Sécurité Routière) hatten 2019 58 Prozent der Wallonen ihre Fahrzeuge mit Winterreifen und 12 Prozent mit Allwetterreifen ausgerüstet. Außerdem kommuniziert die AWSR über ihre Website und die sozialen Netzwerke in jeder Wintersaison über das richtige Verhalten bei Schneefall. Ich würde eher vorschlagen, dass wir uns ein Beispiel an der Schweiz nehmen, wo ein Polizist einen Strafzettel ausstellen kann, wenn ein Fahrzeug wegen ungeeigneter Reifen festsitzt oder einen Unfall verursacht. Ich ziehe das Prinzip des Verantwortungsbewusstseins einer Verpflichtung vor. Ich halte es für effektiver, in diese Richtung zu gehen“, so die Ministerin.

Die Abgeordnete sagte, eine Befähigung statt einer Verpflichtung sei zwar wichtig, jedoch sei es beunruhigend zu wissen, dass im Jahr 2019 immerhin 30 Prozent der Wallonen kein Fahrzeug mit Winterreifen hatten. Und Mauel geht davon aus, dass die Inflation erst recht Autofahrer davon abhalten werde, ihr Fahrzeug winterfest zu machen. (cre)

14 Antworten auf “Nach Chaos vom 20. Januar: Mauel (PFF-MR) fordert von Regierung in Namur mehr Anreize für Winterreifen”

  1. Pneus d'hiver

    Die Wallonen sind schon ein sonderbares Völkchen: jahrein jahraus (bei Schnellfall) sind die meisten Autofahrer auch weiterhin mit Sommerreifen unterwegs. In der Beziehung sind unsere Landsleute absolut beratungsresistent. Da fällt dir nix mehr ein…

  2. Krisenmanagement

    Komisch sonst höre ich nichts von Frau Mauel. Anfragen von Bürgern werden auch nicht gerne beantwortet. Es ist bei vielen auch eine Geldfrage, ob sie sich noch Winterreifen leisten können. Ich habe gerade für eine Ankaufuntersuchung bei der Autsecurité über 90 € bezahlt. Demnächst bekomme ich die Rechnung von der Wallonischen Region. In welchem Land muss man Einschreibungssteuern bezahlen. Die Verkehrssteuer ist auch recht hoch. Was tut Frau Mauel dagegen als angeblich liberale Abgeordnete. Der Autofahrer ist in der Wallonischen Region inklusive der Deutschsprachigen Gemeinschaft eine Kuh, die man immer wieder melken kann. Nur viele Menschen sind auf ihr Auto angewiesen. Nicht jeder hat dann noch Geld für einen Satz Reifen noch Geld übrig. Aus sicherheitlicher Sicht wäre eine Winterreifenpflicht sinnvoll, aber in jeder Region Belgiens?

    • Deuxtrois

      Kein Geld für das Auto? Auf was fahren diese Leute denn? Auf Blocksteinen? Ihr Kommentar ist unsinnig. Diejenigen die wirklich kein Geld haben, besitzen in der Regel gar kein Auto. Wenn es schon an Reifen scheitert, sollte man am besten gleich Zuhause bleiben.

  3. Ist das Chaos an solch einen schneefallreichen Tag nicht eher darauf zurückzuführen, dass die Brummis und Busse schon in der ersten Anfahrt quer stehen? Dann nützen denen dahinter auch keine Schneereifen.

      • 9102Anoroc

        Die Brummis können Sie alle mit Winterreifen bestücken, es ändert sich dann aber nichts an der Verkehrssituation.
        Wenn der Auflieger leer ist , steht man im Berg genauso quer mit der Zugmaschine wie mit Sommerreifen.
        Steht einer quer, steht der Rest dahinter.
        Bei beladenen Fahrzeugen sieht es folgendermaßen aus:
        Auf vielen Aufliegern können sie nicht die Ladung so verteilen wie es im Winter angebracht wäre.
        Da helfen nur noch Ketten auf der Hinterachse von der Zugmaschine und natürlich an mindestens einer Achse des Aufliegers beidseitig auch.
        Ketten sind aber bei uns verboten.
        Man erlebt ja hier auch schließlich meistens nicht einen Winter wie in Teilen Österreichs.
        Deshalb sollten die hiesigen räum-dienste auch mit dem bisschen Schnee fertig werden.
        Beim PKW oder Bus macht es natürlich Sinn Winterreifen aufzuziehen.
        Beim Autobus wirkt sich auch das mitarbeiten der Fahrgäste positiv aus.
        Es kann natürlich helfen wenn sich bei halb vollem Bus die Fahrgäste in den hinteren Teil des Fahrzeugs setzen, weil der Bus logischerweise den Antrieb auf der Hinterachse hat und so etwas mehr Grip haben würde an Steigungen mit schneebedeckter Fahrbahn.
        Befindet sich unter dem Schnee schon eine Eisschicht, dann helfen wirklich nur noch Ketten die man in Ausnahmesituationen erlauben sollte, z.B wenn der Salzstreuer wieder mal verstopft ist .-)

    • Gastleser

      Geht doch beim Bier und sonstigen Sachen auch – wer mit zu viel fährt ist nicht versichert und zahlt selbst – weil er nicht mehr anständig fahren kann.
      Warum soll man für Deppen warten die nicht auf Schnee fahren können weil Reifen Geld kosten?
      Warum müssen und dürfen die üblichen Sponsoren überhaupt ihre Schwarzarbeiter über Landstrassen und „Abkürzungen“ fahren lassen?
      Maut für gute Autobahnen zu teuer?
      Holzfahrer ausdrücklich ausgenommen.

  4. noergeler

    War in den 70er und 80er Jahre als Fernfahrer unterwegs.Da war es sogar normal dass LKW’s Winterreifen fuhren.Viele hatten dazu noch Schneeketten zusätzlich dabei.(bin nie hängen geblieben) In Österreich waren Ketten sogar im Sommer wie im Winter auf Passstrassen Pflicht. Heute ist dass den Spediteuren zu teuer, dann lieber auf dem Winterdienst hacken,der auch nichts machen kann da LKW’s die Strasse blockieren.

  5. nonstop nonsens

    Ob man jetzt im Winter Winterreifen verschleißt oder Sommerreifen macht doch vom Geld her kein Unterschied. Und wenn man Beulen fährt weil man Sommerreifen drauf hat, na dann wären Winterreifen sicher billiger gewesen.

    • ne Hondsjong

      Man könnte sogar im Sommer mit Winterreifen fahren, das ist nicht verboten und man braucht trotzdem nur ein Satz Reifen oder gute Ganzjahresreifen, die sind immerhin besser als Sommerreifen im Winter wenn auch nicht ganz so gut wie Winterreifen.

    • Walter Keutgen

      nonstop nonsens, einige machen das. Winterreifen verschleißen aber arg im Sommer. Nur so entgeht man Strafen, wenn sie Vorschrift würden.

      Ich möchte aber selbst entscheiden, wann ich die Reifen wechsele – und leider liege ich oft falsch.

  6. delegierter

    warum stehen nicht an den Autobahnausfahrten in Malmedy, Kaiserbaracke und St.Vith sowie in Eupen am „Stiefel“ Schilder mit der Aufschrift “ bei winterlicher Witterung für Pkw Winterreifenpflicht, für Lkw zusätzlich Schneeketten erforderlich“. Das geht doch auch in den Alpen, warum nicht hier ?
    Sind unsere Verkehrsplaner zu dumm?
    Die neueste Skimode am Körper und die trendigsten Ski oder Snowboards auf dem Dach aber abgelutschte Sommerreifen auf den Felgen, damit kann man ja nicht protzen !

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