AKTUALISIERT – Marie Fredriksson war das Gesicht der Band Roxette. Mit ihren Songs prägten die Schweden die Musik der 1980er und 1990er Jahre weit über Europas Grenzen hinaus. Eine Krebsdiagnose reißt ihr den Boden unter den Füßen weg.
„Du hast meine schwarz-weißen Lieder mit den schönsten Farben ausgemalt“, schrieb Per Gessle (60) nach dem Tod seiner langjährigen Bandkollegin Marie Fredriksson. Die beiden prägten als weltberühmtes Pop-Duo Roxette mit ihren Songs in den 1990er Jahren ein Musik-Jahrzehnt.
Nun ist die schwedische Sängerin am Montag nach langem Kampf gegen den Krebs im Alter von nur 61 Jahren gestorben, wie das Management bestätigte.
„Danke Marie, danke für alles!“, schrieb Fredrikssons Roxette-Partner weiter in seiner Mitteilung, die er am Dienstag auf Twitter veröffentlichte. „Du warst eine ganz besondere Musikerin, eine Sängerin auf einem Niveau, das wir kaum wieder erleben werden.“
Fredriksson feierte mit Gessle als Roxette ab den 1990er Jahren auf der ganzen Welt Erfolge. Bereits 1986 machte ihr Debut-Album „Pearls of Passion“ die beiden zu Stars in Schweden. Mit dem Welthit „The Look“ (siehe VIDEO unten) folgte 1989 der internationale Durchbruch. „Joyride“, „Listen To Your Heart“ (siehe VIDEO unten) oder die Ballade „It Must Have Been Love“ (siehe VIDEO unten): Insgesamt verkaufte das Pop-Duo mehr als 80 Millionen Platten.
Fredriksson war der Erfolg nicht in die Wiege gelegt. Sie wächst mit mehreren Geschwistern im südschwedischen Schonen auf, der Familie mangelt es an Geld. Als sie sieben Jahre alt ist, stirbt ihre Schwester Anna-Lisa bei einem Unfall. Der Vater ertränkt seinen Kummer im Alkohol, schreibt sie in ihrer 2016 veröffentlichten Autobiografie „Listen To My Heart“.
Der Vater stirbt mit 67 Jahren nach einem Herzinfarkt, erlebt den Erfolg seiner Tochter nicht. Die genießt den ungewohnten Reichtum, kauft sich teure Klamotten. Doch auf Tourneen fühlt sie sich oft einsam und gestresst, trinkt zuviel.
2002 stellten Ärzte bei Fredriksson ein schweren Hirntumor fest. Mit der Diagnose bricht für die Sängerin „die Hölle“ los, wie sie in ihrer Autobiografie beschreibt. Darin berichtet sie schonungslos offen, wie es ihr während der Krankheit geht. Wie hässlich sie sich fühlt, weil ihr Gesicht durch das Cortison aufgedunsen ist. Wie verzweifelt sie sich fühlt, als sie kaum sprechen kann. Sie habe seit der Diagnose Jahre voller Leere, Depression und Einsamkeit erlebt, schrieb sie. „Ich büßte meine Identität ein. Wurde Krebs. Mehr war ich nicht mehr. Und ich hasste jede Sekunde dieses Daseins.“
Unter der Krankheit leidet auch ihre Familie. Fredriksson fühlt sich als schlechte Mutter, weint mit ihrem Mann „Micke“ in der Küche, wenn die beiden Kinder nicht im Raum sind. Ihren Mann hatte sie 1991 in Australien lieben gelernt. Die beiden heirateten spontan – nicht einmal 48 Stunden nach ihrem Kennenlernen. „Er war der Richtige, das wusste ich. Auf ihn hatte ich gewartet“, schreibt sie in ihrem Buch.
Fredriksson legt nach der Krebs-Diagnose eine längere Pause ein. 2009 wagt sie mit Roxette ein Comeback, Gessle und sie nehmen sogar ein neues Album auf.
2016 kann die Schwedin nicht mehr. Die Schmerzen in ihrem Bein, dem Fuß – Folgen ihrer Krankheit – sind zu groß. Die Ärzte raten ihr von einer geplanten Geburtstagstour ab. Die Tournee wird abgesagt, und die Band sagt dem Leben auf der Bühne nach 30 Jahren Adé. (dpa)
Nachfolgende drei VIDEOs zeigen das Pop-Duo Roxette bei „Listen To Your Heart“, „The Look“ und „It Must Have Been Love“:
Bin mit Roxette groß geworden.. schöne Erinnerungen an früher..
Tolle Künstlerin, leider viel zu früh von uns gegangen..
RIP
Sie hat dem Tod noch 17 Jahre abgeknöpft. Eine verdammt grossartige Kämpferin. Viele tolle Hits von Rosette erinnern mich an meine Jugend. Z.b. mein erster Spanienurlaub 1989 „The Look“ Ruhe in Frieden.
Das glaube ich Ihnen auf‘s Wort das Sie Erinnerungen von einer „Rosette“ aus Ihrer Jugend haben…
Möge Sie ruhen in Frieden, ihrer Familie herzliches Beileid. Leider viel zu früh verstorben. Vielen Dank für diese tolle Musik die wir genießen durften jetzt und während unsere Jugend
Die besten sterben viel zu früh!
Dieser Satz trifft leider viel zu oft zu. Auf den Partys auf denen wir in jüngeren Jahren immer anwesend waren, lief auch oftmals die Musik von Roxette. Auch mein Lieblings DJ, der leider auch viel zu früh verstorbene Guy Janssens legte Roxette gerne auf und wir tanzten gerne hierauf.
Ruhe in Frieden, liebe Marie, dein Gesang macht dich für uns unsterblich.
Ich habe die Musik von Roxette gehasst und das Radio ausgemacht, und werde ihre Musik nicht vermissen.
Für die Sängerin tut’s mir natürlich leid, dass sie den Kampf gegen den verfluchten Krebs verloren hat.
Dass Guy Janssens im Mai, „Disco Papa“, bereits verstorben ist schockt mich mehr.
War mir entgangen.
@ Herr Cremer ! Da hätten Sie posthum Ihren Ostbelgier des Jahres. Guy Janssens.
Es macht mich sehr traurig. Mit Marie Fredriksson ist wieder ein Stück Musikgeschichte zu Ende gegangen. Ich habe immer das Radio lauter gestellt wenn sie gesungen hat. Was hat man denn jetzt noch an Musik? Bleibt nur noch die Erinnerung an diese Zeit.
— Besorgte Mutter
11/12/2019 09:50
Die besten sterben viel zu früh!
Liebe besorgte Mutter. Wieder so ein Post von Ihnen, der nur Sie interessiert.
Gehen Sie mal ins Krankenkaus auf die Kinderstation. dann kommen Sie auf andere Gedanken.
Was hat diese Person schon geleistet. Das Sie verstorben ist finde, ich auch traurig, und wünsche Ihrer Familie mein herzliches Beileid. Aber nur ein Mensch von vielen.