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LESERBRIEF – Marcel Scholzen: 1. Mai – Warum nicht mal anders?

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Jedes Gemeinwesen, sei es ein Staat, eine Organisation, hat seine Feiertage und dann kann jeder mitfeiern. So der Normalfall. Wie immer gibt es Ausnahmen von der Regel wie etwa der Feiertag der DG. Es ist ein Tag, an dem nicht jeder Bürger der DG frei hat. Frei hat nur der öffentliche Dienst in der DG. Dies ist eine ungerechtfertigte Bevorzugung einer Bevölkerungsgruppe. Zeigt mir, dass das Autonomieprojekt der DG einen gewissen elitären Charakter hat, was im Widerspruch zum Gleichheitsgrundsatz steht.

Grundsätzlich ist die Idee richtig, den Tag der DG an einem schon existierenden Gedenktag zu begehen. Nur ist die praktische Realisierung nicht gut gelungen. Politik feierte sich einfach selbst.

Das sollte nicht so bleiben. Der 1. Mai wäre das bessere Datum. Dann hat jeder frei, und das Wetter ist gut. Der Tag der DG muss zu einem „Volksfest“ im wahrsten Sinne des Wortes werden, bei dem die Bevölkerung sich auf öffentlichen Plätzen trifft zum Picknick. Die Politik sollte sich zurückhalten an diesem Tag. Politiker sollten mitfeiern und auch mal abschalten. Ein Grußwort des PDG-Präsidenten am Vortag sollte die einzige politische Äußerung sein.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es selbst in der DG Reformen geben muss, d.h. mehr direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild.

Übrigens gibt es in Frankreich nun auch Konsequenzen der Gelbwestenproteste. Die ENA (Ecole National d‘ Administration) wird komplett umgekrempelt. Es wird mehr Gerechtigkeit beim Zugang und Chancengleichheit angestrebt. Der übertriebene elitäre Charakter soll der Vergangenheit angehören.

19.04.2021 Marcel Scholzen, Eimerscheid

13 Antworten auf “LESERBRIEF – Marcel Scholzen: 1. Mai – Warum nicht mal anders?”

  1. Walter Keutgen

    Marcel Scholzen, ein bisschen über den Tellerrand schauen. Für Flandern und die Französische Gemeinschaft Belgiens ist das gleich. In einigen privaten Betrieben oder Branchen ist der Tag durch Kollektivabkommen ein freier Tag oder, oft sogar, wird allen Arbeitnehmern ein wahlfreier, zusätzlicher Urlaubstag gewährt. Das Fest der Wallonie ist übrigens auf einen Sonntag festgelegt.

  2. parteiloser Beobachter

    Es wäre schon ein Anfang, wenn die Beamten nur einen Urlaubstag statt der bislang gewährten zwei (!) für diesen Tag zugestanden bekämen. Durch diese Ersparnis könnte beispielsweise eine zusätzliche Stelle im Gesundheitssektor geschaffen werden…..

  3. @ Walter Keutgen

    „… Für Flandern und die Französische Gemeinschaft Belgiens ist das gleich. …“

    … ja und?! Rechtfertigt das den freien Tag für die von Steuergeldern bezahlten Mitarbeiter des Staates.

    • Halbwahrheiten

      Wenn man die vielen Privilegien sieht, die sich diese „Herrschaften“ selbst genehmigen, dann kommt einen die Ko.ze hoch.
      Politik insgesamt und nebst Begleitmusik ist eben zum ko…

    • Walter Keutgen

      Besser? Meine Antwort galt dem Satz: „Frei hat nur der öffentliche Dienst in der DG.“. In Großbetrieben hatte ich den entsprechenden Feiertag seit 1980 und auch die total wahlfreie Version des zusätzlichen Urlaubstages. Nur die Kleinunternehmer sind so knauserig. Wie ist das denn in der DG? Kabelwerk, Kleinunternehmer? Natürlich zwei Tage frei kriegen, DG und Dynastie, das geht garnicht. Dynastie hat man nirgendwo in der Privatwirtschaft.

  4. Walter Keutgen

    Marcel Scholzen und Besser? Das gibt es alles schon in den anderen zwei Gemeinschaften und zwar seit etwa 1980. Der Vorschlag im Leserbrief würde bedeuten, dass die Beamten und Lohnempfänger des öffentlichen Dienstes in der DG einen Tag weniger frei haben würden. Der Tag der Dynastie als freier Tag im öffentlichen Dienst ist nun aber sehr alt. Mehr als fünfzig Jahre. Dann stellt sich die Frage, warum nur in der DG? Sollen die Betriebe der Metall verarbeitenden Industrie und andere in der DG den durch Kollektivabkommen gewährten Urlaubstag abschaffen? Übrigens Belgien hat vergleichsweise wenige gesetzliche Feiertage, man holt die anderen Länder nur dadurch ein, dass Feiertage, die auf das Wochenende fallen, nachholt. Und schon in den 70er Jahren feierte man in der Stadt Lüttich eine ganze Woche lang die Französische Gemeinschaft, das heißt es gab so lange nicht frei sondern Kulturveranstaltungen mit Delegationen aus verschiedenen frankophonen Ländern.

    • Marcel Scholzen Eimerscheid

      Herr Keutgen.

      Der Tag der DG zeigt den Charakter der DG. Eine Sache zum Nutzen weniger, aber von vielen bezahlt. Mir geht es um den Gleichheitsgrundsatz. Wenn die Gleichheit aller noch nicht mal bei so einer kleinen Sache wie einem Feiertag gelingt, kann sie auch nicht in anderen Bereichen gelingen.

      • Walter Keutgen

        Marcel Scholzen Eimerscheid, von der Gleichheit der flämischen, französischen und deutschsprachigen Gemeinschaft halten Sie nicht viel. Der Tag der Dynastie ist nun aber garnicht von der DG erfunden worden und als Schulkinder hatten wir wie die Lehrer schulfrei, wir sollten wohl zum Te Deum gehen. Ich gehe davon aus, dass die anderen Beamten und Gleichgestellten auch einen freien Tag hatten. Zu den Festen der anderen Gemeinschaften gibt es auch mit Ausgaben verbundene Feierlichkeiten. Zu meinem Verständnis, dass Sie wünschen, dass die Kollektivabkommen die Betriebe der DG vom zusätzlichen Gemeinschaftsfeiertag ausnehmen, wenn das überhaupt legal ist,, äußern Sie sich nicht. Also gehe ich davon aus, dass Sie wünschen, dass die Arbeitnehmer hier einen Tag mehr mallochen müssen, natürlich ohne mehr zu verdienen.

        Ich verstehe schon, dass Sie die DG als unnütz ansehen. Auf meine oft hier geäußerte Befürchtung, dass wir dann hier für alle Vergünstigungen, die durch den Sozialstaat geschaffen wurden, hintenan stehen, hat noch keiner geantwortet.

  5. Jedem steht es sich frei sich bei einem öffentlichen Arbeitgeber zu bewerben und dort zu arbeiten insofern er die Stelle bekommt.
    Die Stellen sind sicher, aber dafür weniger gut bezahlt. Wenn man aber lieber mehr Geld verdienen möchte, muss in der privaten Wirtschaft bleiben und kann hoffen, dass der Arbeitgeber den einen Tag frei gibt.

  6. Franz-Josef Collienne

    Sehr geehrter Herr Marcel Scholzen,
    am ersten Mai haben die Eifler keine Zeit zum Feiern, seit Jahrhunderten werden, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit die Katoffeln gesetzt und somit ist dieser erste Mai als Feiertag total ungeeignet.

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