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Marcel Reif in der Kritik: Nach seiner Aussage über die „Jungtürken“ jetzt „so ’ne kleine Abreibung“ für Embolo

12.04.2019, Baden-Württemberg, Rust: Sportreporter Marcel Reif kommt zur Verleihung der Radio Regenbogen Awards in den Europa-Park. Foto: Uli Deck/dpa

Zuletzt hatte Sportreporter-Legende Marcel Reif in der Talk-Sendung „Doppelpass“ mit einer Aussage über „Jungtürken“ eine Debatte ausgelöst. Nun äußerte sich der 71-Jährige zum Fall des Gladbacher Bundesliga-Profis Breel Embolo – und wurde in den sozialen Netzwerken wieder zum Teil heftig kritisiert.

Der Sportreporter Marcel Reif hat erneut mit öffentlichen Aussagen für Wirbel gesorgt. Angesprochen auf den Corona-Verstoß des Gladbacher Fußballers Breel Embolo hatte Reif „so ’ne kleine Abreibung“ bei „Bild live“ angeregt.

Reif sagte außerdem: „Wissen Sie, was mir gefallen würde? Wenn die in der Kabine in Gladbach, und ich könnte mir gut vorstellen, dass das so ist, also zu meiner Zeit, als ich ein bisschen gekickt habe, war das noch so, es gab so eine gewisse innere Hygiene, um es mal sehr vorsichtig und sehr freundlich auszudrücken, in der Kabine. Nach dem Motto: Trainer, könnten Sie mal kurz rausgehen? Wir brauchen mal fünf Minuten. Und dann macht man ein bisschen die Musik laut und dann wurde demjenigen mitgeteilt, mit relativ klaren, auch nonverbalen Mitteln, was geht und was nicht geht. Das könnte ich mir gut vorstellen.“ (Siehe im VIDEO unten).

„So ’ne kleine Abreibung“: Bundesliga-Profi Breel Embolo von Borussia Mönchengladbach: Illegale Party oder gemütlicher Fernsehabend? Foto: Andreas Gora/dpa

In den sozialen Netzwerken wurde er dafür kritisiert. Ihm wurde Aufruf zu Gewalt vorgeworfen. Andere Nutzer meinten, man solle die Aussagen nicht überbewerten.

Auf Anfrage sagte Reif, er wolle sich nicht weiter äußern, „was immer im Netz“ geschrieben werde. „Das geht dann doch unter ein gewisses Niveau. Wer es verstehen will, der versteht es. Aber ich kann auch nicht auf jedes Nicht-Verstehen-Wollen eingehen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Der „Bild“ hatte er zuvor noch gesagt: „Ich bin kein großer Gewaltanhänger und kein Gewalttäter, aber so ’ne kleine Abreibung, draußen liegt Schnee, so mal richtig einseifen und sagen: Hallo? Hallo wach, wie wärs? Nicht verkehrt.“

Der 23 Jahre alte Embolo war nach dem 2:2 beim VfB Stuttgart am 16. Spieltag in der Nacht nach Essen gefahren, um dort nach eigener Aussage Basketball zu schauen. Die Polizei Essen geht aber davon aus, dass Embolo an einer illegalen Party teilnahm und von dort über ein Dach in eine angrenzende Wohnung floh, nachdem die Polizeibeamten zur Party gerufen worden waren. Embolo bestreitet dies. Die Polizei hatte ihn in besagter Wohnung angetroffen.

„Nicht etwa irgendwelche Jungtürken“: Mats Hummels (l) und Marco Reus (r) von Borussia Dortmund (Archivbild). Foto: Shutterstock

Wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Bestimmungen belegte Borussia Mönchengladbach Embolo mit „einer hohen Geldstrafe“. In einer Vereinsmitteilung wurde Sportdirektor Max Eberl mit den Worten zitiert: „Wir haben deshalb entschieden, dass er eine Geldstrafe zahlen muss, die ihn empfindlich trifft. Dies haben wir ihm gestern mitgeteilt, und er hat die Strafe akzeptiert.“

Zuletzt hatte Reif in der Talk-Sendung „Doppelpass“ des TV-Senders Sport1 in einer Debatte über Spieler von Borussia Dortmund gesagt: „Nach dem Spiel gegen Stuttgart gab’s ja die Herren Reus und Hummels, nicht etwa irgendwelche Jungtürken, sondern schon die Herren, um die es geht, die gesagt haben: ‚Pass auf, wir sind eine Mannschaft, die kann nicht verteidigen‘.“

Daraufhin hatte sich eine Debatte um den von Reif verwendeten Begriff „Jungtürken“ entwickelt, der ihm zum Teil als Rassismus ausgelegt wurde. Reif und der Sender Sport1 hatten die Vorwürfe des Rassismus zurückgewiesen. (dpa)

Nachfolgend im VIDEO die umstrittene Aussage von Marcel Reif zum Fall Embolo bei „Bild live“:

11 Antworten auf “Marcel Reif in der Kritik: Nach seiner Aussage über die „Jungtürken“ jetzt „so ’ne kleine Abreibung“ für Embolo”

  1. Es ist wie in der Politik so auch hier, spricht mal jemand etwas, vielleicht auch unsensibel, direkt an, dann gibts sofort Stress. Deshalb hätten Helmut Schmidt, Kohl,Strauß,Brandt und Co. heutzutage keine Chance mehr.

  2. Herbert G.

    Mir ist Reif jetzt noch nie sonderlich sympathisch gewesen, aber man kann sich fragen, welche Rolle die Hautfarbe des Fußballers hier spielt.
    Hier wird sowieso angenommen, der Mann sollte zusammengeschlagen werden; dabei: unter „nonverbale Mittel“ fallen doch auch schon Grimassen oder Gesten.
    Der alte, weiße Reif hat frei Schnauze geredet und schon hat er den Salat. Die Deutschen im Besonderen kriegen sich vor politischer Korrektheit kaum noch ein. Es nervt einfach nur noch.

  3. delegierter

    ich bin auch nicht immer mit dem Reif einer Meinung aber mal ehrlich, ich habe zB. am Sonntag auf N-Tv die Spielstände gelesen, da kommst du dir vor wie ein Analphabet.
    Lest mal nur unverbindlich die Aufstellungen der Mannschaften, ich meine nicht das ich etwas gegen diese Leute sagen will, aber früher stand da Meier, Müller, Schmitt oder Hoeness….

  4. Corona2019

    @- deligierter

    Das hat mit Sport auch nur
    bedingt etwas zu tun .

    In der Politik hat man es sich wohl zur sportlichen Aufgabe gemacht am Ruder zu bleiben .

    Die Angst das andere Parteien das Ruder auch nur anfassen führt dazu das man gerne zeigt wie sozial man doch ist .

    Das kommt besonders gut im Sport durch die Medien rüber .

    Dann noch ein Paar Zauber Sprüche wie zb wir schaffen das ,
    und jeden der sich fragen stellt als Rechten aussen Stürmer zu beschimpfen , und schon ist für die Wahl Propaganda alles erledigt.

    Dann noch schnell 3 Milliarden an die Türkei überweisen aus der EU Kasse weil im Fernsehen ja jetzt genug Leute zu sehen sind um die man sich kümmert auch bei nicht sportlichen Veranstaltungen ,
    und der nächste Wahl Sieg ist garantiert .

    Sie müssen auch damit rechnen das noch Kommentare Kommen wie – ihre Ansichten sind rassistisch –
    Und meine natürlich erst recht .

    Ich schäme mich so

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