Politik

Marcel Lejoly, erster DG-Minister der SP, gestorben

V.l.n.r.: Moderator André Goebels, Bruno Fagnoul, Marcel Lejoly und Mathieu Grosch beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen der DG-Regierung am 1. Februar 2014. Foto: OD

Nach Joseph Maraite im April 2021 und Bruno Fagnoul im November 2023 ist jetzt mit Marcel Lejoly auch der dritte DG-Minister der ersten Stunde gestorben. Der Sozialist, der von 1984 bis 1986 der ersten Gemeinschaftsregierung der Deutschsprachigen angehörte, wurde 76 Jahre alt.

Die erste Regierung der DG, die sich damals noch „Exekutive der Deutschsprachigen Gemeinschaft“ nannte, war eine Koalition aus PFF, CSP und SP. Der Liberale Fagnoul war der erste Ministerpräsident bzw. Vorsitzende der Exekutive.

Lejoly wurde erster sozialistischer Minister – sehr zum Missfallen übrigens von Karl-Heinz Lambertz, der ebenfalls Ambitionen auf diesen Posten hatte und damals auch in einem Interview mit dem „Grenzland-Report“ seinen Unmut über die Beförderung seines parteiinternen Kontrahenten Lejoly zum Ausdruck brachte.

Zusammen mit Norbert Heukemes hatte Lejoly in der SP schnell Fakten geschaffen und Lambertz als möglichen Gegenkandidaten für das Ministeramt ausgeschaltet.

Die erste Regierung der DG mit Premierminister Wilfried Martens (2.v.r.): Marcel Lejoly, Bruno Fagnoul und Joseph Maraite (von links). Foto: Archiv

Lejoly war in der ersten Regierung der DG unter anderem zuständig für den Bereich Medien. Er war es auch, der die ersten Pläne für ein Gemeinschaftsfernsehen schmiedete.

Mit der RDG-Wahl von 1986 wurde die SP als Mehrheitspartner überflüssig. Lejoly war damit seinen Ministerposten wieder los. Er war von da an nur noch Abgeordneter im damaligen RDG und Mitglied des Raerener Gemeinderates. Beruflich kehrte er zwischenzeitlich ins Unterrichtswesen zurück.

1989 wurde Lejoly Beigeordneter Bezirkskommissar in Malmedy, der er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2008 blieb. Als dann 1990 die SP wieder in die Regierung zurückkehrte, führte an Lambertz kein Weg mehr vorbei.

Übrigens ist Lejoly nicht der einzige Pionier der Gemeinschaftsautonomie, von dem es in diesen Tagen Abschied zu nehmen gilt: Auch der erste Verwaltungschef und spätere Generalsekretär des Parlaments, Manfred Beckers, ist gestorben. Er wurde 81 Jahre alt. (cre)

28 Antworten auf “Marcel Lejoly, erster DG-Minister der SP, gestorben”

  1. the grieving wife

    Lejoly erhält als kirchenfremder Agnostiker ein kirchliches Begräbnis in der Raerener Kirche.
    Er hätte zu Lebzeiten Vorkehrungen treffen sollen, für ein außerkirchliches Bestattungsritual zu sorgen. Das sollten auch die tun, die sich als Agnostiker und Kirchenfremde um Kirche und ihre Lehre einen Dreck scheren.
    Bestattungsrituale für Heiden haben in Kirchen keinen Platz. Dafür sollten auch Leute seines Schlages sorgen, die es in Kirchen bei Bestattungen Anderer nicht nötig halten, ein Kreuzzeichen zu schlagen und sich dann besser Sporthallen für ihre Bestattungen aussuchen. In Deutschland gibt es kirchliche Begräbnisse nur für die, die Mitglieder der Kirche sind, also Kirchensteuer zahlen.Ob sie das zu guten Christen macht ist etwas anderes.
    Für die, die es nicht wissen. 2024 steht für ein Jahr. 2024 nach Christus, das ist historisch belegt. Und Kirche gibt es, weil es Märtyrer gab. Märtyrer bedeutet Zeugen. Die bezeugten die Auferstehung. Für dieses Bekenntnis sind sie in Tod gegangen. Das ist die Grund, warum es Kirche gibt. Sonst gäbe es heute keine Kirche.
    https://christianaidministries.org/billboard-evangelism/the-fear-of-death/
    Auf dem Board fehlt die Mitteilung des Gerichts.
    Abgerechnet wird übrigens immer zum Schluss. Das ist so sicher wie der Boden auf dem wir stehen und den es nur gibt, weil ein Weltenschöpfer ihn geschaffen hat.
    Das weiß jetzt auch Lejoly.
    Und das ändert auch kein kirchliches Bestattungsritual.
    Diejenigen, die am Karfreitag eine blasphemische Ballermannparty abgehalten haben, werden noch merken, dass Er Seiner nicht spotten lässt. Das ist dann die Zeit vor ihrem ganz großen Schweigen.

    • Hört sich sehr nach Nächstenliebe an, was Sie da asoziales vom Stapel lassen.
      Die Lehre Jesus lässt sich schlicht auf „Liebe“…deinen Nächsten wie dich selbst reduzieren.
      Aus Ihnen spricht der, der Neid und der Hochmut
      Drei der sieben Todsünden. Viel Spass beim Jüngsten Gericht.

      • Nächstenliebe kennen diese Leute nur für Menschen, die an die Kirche glauben. Für die anderen haben sie die Hölle und anderen Hokuspokus erfunden, damit sie die Menschen schon von Kindesbeinen mit ihren Psycho-Drohungen unter Druck setzen können. Sie verbreiten, wie die meisten anderen Religionen auch, ein Klima des Hasses. Man kann alles das getrost ignorieren.

  2. Katholik

    Lejoly war zeit seines Lebens Agnostiker. In den letzten Stunden erinnern sich viele dass es doch vielleicht weiter gehen kann.
    @ the grieving wife: Jesus kam für alle die an ihm glauben, auch wenn es nur kurz vor dem Tod ist. Ihre Mitteilung ist zutiefst unchristlich.

    • Ihr könnt soviel beten wie ihr wollt, ihr kommt nicht in den Himmel und auch nicht in die Hölle, denn beides ist der Phantasie der Menschen entsprungen. Nach dem Tod werden wir zu Staub wie die Blätter, die von den Bäumen fallen. Das Kommen und Gehen ist der Kreislauf des Lebens.

      • ...Staub oder Quantenpartikel...?

        Die von Professor Fan de Aquino publizierten Betrachtungen des ‚Ganzen‘ aus quantenphysischer Sicht ergibt dass unsere sichbare Welt (unsere reale Raumzeit) nur 1/3 ausmacht, von dem was da ist… Es gibt da noch 2/3 virtuelle Raumzeit. Die Basis des Ganzen, dieser Quanten-Welt, alles ist quantifizierbar, sowohl der Raum als auch die Zeit. E=Mc²…Materie und Energie können eins ins andere konvertieren, jedoch wo kommen sie her… was ist die ursprüngliche Quelle ? Die Schlussfolgerung des Professor besagt, dass beides aus kollabierenden Bewustseinswellen entsteht, sogenannte Vortexe… Alles integriert somit Bewustsein, ein Staubkorn genau so wie das, in dieser Raumzeit-Welt herrschende Säugetier, genannt ‚Tiermensch‘. Die Verantwortung des ‚höhergestellten‘ Bewustseins dem ’niederen‘ gegenüber verlangt, das Urbewustsein in seiner Qualität nicht zu verseuchen, wenn wir den sogannten Löffel abgeben… Daher gibt es wohl den Mechanismus, des, wie es bei den Katholischen heisst, das jüngste Gericht. Du wird selbst der Angeklagte sein, der von dir selbst angeklagt wird und auch und nur Du bist dein Richter… und du wirst ‚gnadenlos‘ dir gegenüber sein, wenn du kein ‚qualitativ reines und verbessertes Bewustsein‘ vorzuweisen vermagst (auf gut deutsch, nur deine ‚qualitativen geistigen )guten) Taten‘ werden dich verteidigen), um zurück in die Welt der ‚reinen bedingungslosen Liebe des Seins‘ eingelassen zu werden…. So erklären sich die Zwischenparkdecks für die, die sich diesen Zutritt selbstverschuldet verweigert haben, genannt ‚Fegefeuer‘ oder ‚Hölle’… Die Religionen verkünden die Ewigkeit, eine offenbare Qualität des Bewustseins… Damit ist (uns) allen schon zu unserer raumzeitlich begrenzten Lebzeiten klar, das Kultivieren deiner ‚geistigen Armseligkeit‘ führt unweigerlich in die ‚ewige Hölle’…
        und niemand kann dich da heraus holen, ausser Du selbst, vielleicht, irgend wann…. und vergesst nicht, die Ewigkeit kann lange dauern….

  3. Bekannter

    Marcel Lejoly war ein Bonvivant. Ob er katholisch war oder nicht, wen soll das interessieren? Er war ein feiner Mensch mit Prinzipien und einem realen Blick auf das Leben. Er hat sich stets für den sogenannten „kleinen Mann“ eingesetzt. Danke dafür.

  4. Freddy Derwahl

    Noch anzufügen: Auf dem Raerener Friedhof ruhen, neben viel ehrbaren Verstorbenen, auch der ehemalige Collège-Patronné-Direktor Josef Thierron, der Schöpfer des Kreuzwegs in der Pfarrkirche, der europaweit geschätzte André Blank, und die von den Nazis verfolgte Künstlerin Maria Hasemeier in der geistlichen Folge des Jahrhundert-Theologen Romano Guardini.
    Keine schlechte Nachbarschaft für einen ehemaligen Kulturminister.

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